Hacker späht Passwörter aus
16.01.2020    Hilka H. Jeworrek
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Mails von unterwegs abrufen, nach Feierabend auf dem Sofa shoppen oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln Social-Media-Profile checken – dank Notebooks, Tablets und Smartphones sind wir fast immer und überall online. Damit eröffnen sich für Nutzer von Online-Diensten, Apps und Co. viele Freiheiten und Möglichkeiten, die längst fester Bestandteil des Privat- und Berufsleben sind. Doch was ist passiert, wenn plötzlich der Zugriff zum E-Mail-Programm gesperrt ist oder diverse Amazon-Bestellbestätigungen über Waren eingehen, die man definitiv nicht geordert hat?

An erster Stelle stehen Schadprogramme

Meist stecken Phishing-Attacken oder Schadprogramme hinter solchen Vorfällen. Mit 46 Prozent war knapp die Hälfte der Internetnutzer im Jahr 2019 von Angriffen durch Computerviren und ähnliches betroffen, die über Mail-Anhänge auf die Endgeräte geladen wurden. Die Quote von Usern, deren Zugangsdaten zum Online-Banking, Online-Shops oder sozialen Netzwerken durch Phishing-Programme ausgespäht wurden, liegt bei zwölf Prozent, so die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom. „Jedes Jahr nutzen mehr Internetnutzer eine steigende Zahl von Online-Diensten. Das vergrößert auch Angriffsfläche für Cyberkriminelle und setzt Anreize für täglich neue Schadprogramme,“ warnt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung.

Insgesamt zeigt sich, dass im Jahr 2019 mit 55 Prozent mehr als jeder zweite Internetnutzer Opfer von Cyberangriffen geworden ist. Das ist ein Anstieg um fünf Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2018. Dazu gehören auch die unautorisierte Weitergabe von Daten an Dritte (26 Prozent) oder der konkrete Betrug beim Online-Shopping (19 Prozent).

6 Tipps für mehr Sicherheit im Netz

Doch wie kann die IT-Sicherheit beim Surfen erhöht werden? Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel die Authentifizierung durch biometrische Daten, die beispielsweise beim Entsperren von Endgeräten per Fingerabdruck schon serienmäßig eingesetzt wird. Doch können Nutzer sowohl in der beruflichen als auch in privaten Nutzung einige ganz grundsätzliche Maßnahmen beachten. Dazu hat Bitkom sechs Tipps zusammengestellt:

  1. Komplexe Passwörter erstellen Ein Passwort sollte mindestens acht Zeichen lang sein, Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen enthalten. Begriffe, die in Wörterbüchern stehen, wie unüblich sie auch sind, oder mit dem persönlichen privaten beziehungsweise beruflichen Umfeld zu tun haben, sind keine gute Wahl.
  2. Passwort-Manager nutzen Identische Passwörter sollten nicht mehrfach bei unterschiedlichen Diensten genutzt werden. Mittels eines Passwort-Managers lassen sich komplexe Zugangsdaten erstellen und wie in einem Tresor ablegen und sichern. Es ist nur noch nötig, sich für diesen das Passwort zu merken.
  3. Mehr-Faktor-Authetifizierung nutzen Sofern angeboten, sollte auf jeden Fall eine Zwei- oder Mehr-Faktor-Authentifizierung genutzt werden. Diese Verknüpft das für den jeweiligen Dienst gewählte Passwort mit einer E-Mail-Adresse oder Handynummer und fragt mittels TAN per SMS oder Mail die Richtigkeit des Einlogvorganges ab.
  4. Regelmäßig updaten Über Sicherheitslücken in der Software können sich Viren, Trojaner und Co. Zugang zu Daten verschaffen. Regelmäßige Updates schließen diese Lücken. Ist das automatische aktualisieren der Software durch Updates eingestellt, passiert dies sogar automatisch.
  5. Vorsicht bei merkwürdigen E-Mails Der Absender ist unbekannt, es sind Schreib- sowie Grammatikfehler in Betreffzeile und Text oder kryptische Anhänge vorhanden? Die Bank fragt Vertrauliches per E-Mail ab? Dann ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Nachricht mit kriminellem Hintergrund. Solche Nachrichten – auch in sozialen Netzwerken – sollten sofort und am besten ungeöffnet gelöscht werden.
  6. Informiert bleiben und handeln Wird in den Medien oder im Unternehmen über Sicherheitslücken und -risiken in Software und Internet gewarnt, sollten diese Ernst genommen und beachtet werden. Sicherheitshinweise gibt zum Beispiel die App Sicherheitsbarometer von DsiN.
16.01.2020    Hilka H. Jeworrek
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