DUB Business Talk: Smart in die Zukunft
29.07.2020    Jana Janßen
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Menschen haben Angst vor KI, weil sie nicht wissen, wie diese funktioniert. Darum arbeiten Forscher wie Prof. Dr. Dengel daran, KI zuverlässiger zu machen. „Für viele sind KI-Anwendungen geschlossene Systeme, sagt er. „Aber es gibt interessante neue Entwicklungen, die diese Black Box immer hellgrauer machen, damit auch Laien sie verstehen.“ Wenn zum Beispiel ein autonomes Fahrzeug einen Unfall verursache, könne die KI selbst aufzeigen, woran das lag – und der Mensch anhand dieser Erklärung das System wiederum verbessern und vertrauenswürdiger machen.

Am DUB Digital Business Talk nahmen teil:

Moderation: Jens de Buhr, Verleger DUB UNTERNEHMER-Magazin.

KI als Frühwarnsystem

Dr. Passing ist klar, dass sich am Anfang von etwas Neuem immer auch ein Widerstand rege. Es sei deshalb wichtig, andere mit auf die Reise zu nehmen und die positiven Aspekte Künstlicher Intelligenz hervorzuheben. Zum Beispiel in der globalen Lieferkette, in der KI Risiken für einen Zusammenbruch frühzeitig erkennen hilft. „Früher gab es Heerscharen von Menschen, die stundenlang im Internet nach Nachrichten über Hallenbrände oder sowas wie Corona-Ausbrüche gesucht haben, um vor dadurch entstehenden Engpässen warnen zu können. Mit Hilfe von KI können wir hier enorm Zeit einsparen. So werden Entscheidungen beschleunigt, aber auch Kapazitäten in den Teams frei, so dass diese jetzt die KI trainieren können und ihr aufzeigen, wo sie Fehler macht“, sagt Dr. Passing.

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Mehr Zeit für menschliche Themen

Karadag sieht durchaus die Gefahr, dass KI Arbeitsplätze kostet. Aber: „Es ist oft so, dass Verwaltungsräte in Bildungseinrichtungen in Papier ersticken. Durch Digitalisierung optimierte Prozesse verschaffen ihnen wieder mehr Zeit für menschliche Themen“, sagt er. Wenn KI etwas besser mache als der Mensch, könne dieser sich anderen Aufgaben zuwenden. Karadag ist sich sicher: „KI wird überall Einzug halten, da werden wir uns nicht wehren können. Das ist wie beim Strom – stellen Sie sich heute mal eine Welt ohne Strom vor.“ Damit der Mensch davon profitieren könne, müsse aber die Politik entsprechende Strukturen schaffen.

Jan Philipp Butz möchte ebenfalls die Effizienz von Unternehmen steigern. Auch er stößt dabei aber nicht selten auf Hindernisse: „Das Verständnis fehlt einfach zu oft“, sagt er. Die Gefahr sei dann, dass sich deutsche Unternehmen von Google, Facebook und Co. abhängig machen. Zumindest merke man auch, dass sich im Mittelstand etwas regt. „Die sagen: ‚Wir wollen angreifen‘. Wir helfen ihnen, ihre Daten auszuwerten und Prozesse zu optimieren.“ Auch er blicke optimistisch in die Zukunft und freue sich auf die Entwicklungen, die KI künftig noch hervorbringen werde.

29.07.2020    Jana Janßen
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