06.02.2020    Arne Gottschalck
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p>Künstliche Intelligenz (KI) ist nicht nur in aller Munde, sondern bald in allen Maschinen. So zumindest lauten die Vorhersagen der Experten. Nur – wie geht das eigentlich? Ein neuer Online-Kurs zeigt genau das.


Peter Altmaier hat ein Ziel. „Wir wollen KI entmystifizieren und zeigen, was dahintersteckt, wenn Maschinen lernen“, schreibt der Bundeswirtschaftsminister in einem gemeinsamen Aufruf mit Eric Schweitzer, dem Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). KI entmystifizieren?

Ein Kurs soll das möglich machen; genauer, ein Online-Kurs. O-Ton des Aufrufs: „Wie erkennen KI-Systeme Bilder und Objekte? Was geht in ihnen vor, wenn sie Texte erkennen, Spiele spielen und mit uns Menschen interagieren?“ Einfach die Website www.elementsofai.de ansteuern und loslegen. Die sechs Module auf Deutsch können bei freier Zeiteinteilung in 30 bis 60 Stunden abgearbeitet werden.

Von den Finnen lernen

Wie wichtig KI bereits heute ist, muss vermutlich nicht mehr betont werden. „Schon in wenigen Jahren werden viele Produkte und Services, die die Stellung der deutschen Unternehmen in der Weltwirtschaft ausmachen, mit Maschinenintelligenz ausgestattet oder sogar von ihr geprägt sein“, heißt es in einem Thesenpapier vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz DFKI und dem Branchenverband Bitkom. Darauf müssen die Unternehmen sich einstellen, aber auch die Mitarbeiter.

Entwickelt wurde der hierzulande von der KI-Initiative appliedAI betreute Kurs „Elements of AI“ übrigens in Finnland. Dort haben sich bereits mehr als 270.000 Menschen online über KI informiert. Bei rund 5 Millionen Finnen sind das etwa 5 Prozent der Einwohner. Bedeutet für Deutschland mit seinen gut 80 Millionen Bewohnern: Rund 4 Millionen sollten mitmachen, um mit den technikaffinen Finnen mitzuhalten. Das sagt Altmaier natürlich nicht. Bei ihm und Schweitzer klingt das so: „Jede und Jeder kann mitmachen. Lassen Sie uns alles dafür tun, damit möglichst viele Menschen in unserem Land sagen können: ‚KI heißt für mich: Kann ich‘.“

Hoffnung machen könnte den Beiden ausrechnet der Sport. Eine Erhebung der Unternehmensberatung Capgemini zeigt nämlich, dass bereits 31 Prozent der deutschen Fußballfans ihre Wetten während des Spiels gegen KI-basierte Bots platzieren. Die ersten Berührungsängste mit der Technologie dürften also verflogen sein. Tatsächlich werden auf der Kurs-Website bereits über 350.000 Absolventen gezählt. KI entmystifizieren – Peter Altmaier hat eben ein Ziel. Vielleicht gar kein so unrealistisches.

06.02.2020    Arne Gottschalck
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