Social Media Week Hamburg
13.02.2020    Hilka H. Jeworrek
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Zur Person

Sabrina Frahm, General Manager Social Media Week

Sabrina Frahm

arbeitet seit 20 Jahren in der Entertainment-Branche und ist General Manager der Social Media Week Hamburg. Unter dem Hashtag #SMWHH findet man in den sozialen Netzwerken alles rund um die Digital- Konferenz. In verschiedenen Sessions wird ergründet, wie Menschen, Unternehmen, Medien und Kultur durch ein globales Kommunikationsnetzwerk verlinkt und gestärkt werden können. Das globale Motto in 2020 lautet HUMAN.X – Mehr Mensch, Mehr Relevanz, Mehr Erlebnis – Das Marketing der Zukunft

DUB UNTERNEHMER-Magazin: Welche Herausforderungen sehen Sie für Mittelständler im Bereich Social Media?

Sabrina Frahm: Das Stichwort heißt Digitalisierung. Unternehmer wollen mehr über Digitalisierung und Social Media wissen, insbesondere, wie diese Technologien in die Strategie eingebunden werden können. Von daher wünschen wir uns in jedem Jahr aufs Neue, dass die Unternehmen die Chancen annehmen, welche die Social Media Week zur Weiterbildung bietet. Damit sind nicht nur die „normalen“ Mitarbeiter gemeint, sondern auch durchaus Führungskräfte aus den Chefetagen.

Warum haben es gerade kleiner Unternehmen schwer, die Digitalisierung umzusetzen?

Frahm: Die Frage ist pauschal nicht einfach zu beantworten, da der benötigte Grad von Digitalisierung und Social Media insbesondere bei den kleinen und mittelgroßen Unternehmen, kurz auch KMU genannt, sehr individuell ist. Sicherlich kann es davon abhängen, wie zugewandt die Geschäftsführung dem Thema grundsätzlich ist. Aber es ist auch nicht für jedes Unternehmen relevant. Das kann damit beginnen, dass der eine endlich von Fax auf E-Mail umsteigt. Der Nächste möchte wissen, wie er seinen Mitarbeitern  Home Office anbieten kann oder wie sie am besten von unterwegs auf den Unternehmensserver zugreifen. Es gibt keine einheitliche Wahrnehmung von Digitalisierung. Kleine und mittelständische Unternehmen müssen für sich herausfinden, welchen Weg sie gehen möchten.

Welche Mythen kursieren zu Social Media?

Frahm: Der größte Irrtum ist vermutlich, dass Social Media vor allem aus Influencer-Marketing besteht und Unternehmen vorrangig mit dem Einsatz von Influencern auf Social Media erfolgreich sein können. Das ist definitiv nicht der Fall. Es gibt zahlreiche Wege, Social Media für sich nutzbar zu machen.

Doch ist es für so gut wie jedes Unternehmen ein Gewinn, in den sozialen Netzwerken präsent zu sein. Dafür kann man sich aktuelle Strömungen, die auf der Social Media Week vorgestellt werden, zunutze machen. Wichtiger ist es jedoch, eine eigene Strategie zu entwickeln und passende Tools zu nutzen, als nur den Trends anderer hinterher zu jagen.

Wie schätzen Sie die Bedeutung von Social Media für KMUs hinsichtlich der Markenbekanntheit und der Vertriebssteigerung ein?

Frahm: Social Media ist erst einmal eine perfekte Möglichkeit, die sich sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen zunutze machen können. Der augenscheinlichste Vorteil ist allerdings, dass man in direkten Dialog mit den Nutzern und damit potenziellen Kunden gehen kann, um so den Markenaufbau weiter voranzutreiben. Das Potenzial, mit vergleichsweise überschaubaren Mitteln viel zu erreichen, ist vorhanden – wenn die Fokussierung auf das Ziel klar gesteckt ist.

„Der größte Irrtum ist, dass Social Media vor allem aus Influencer-Marketing besteht“

Wie sollten Unternehmen, die noch keine Erfahrung im Einsatz von Social Media haben, starten? Eher mit organisch verbreitetem Content oder mit Paid-Modellen?

Frahm: Eine Kombination aus beiden Bereichen ist  empfehlenswert, gerade wenn es um den Einstieg geht. Die organische Reichweite bekommen die Unternehmen, wenn die Community den geposteten Content interessant findet. Allerdings reicht nur guter Content  einfach nicht mehr aus, um die Reichweite zu erzielen, die für eine erfolgreiche Vertriebsstrategie notwendig ist. Ohne den Einsatz von Werbebudgets in den Netzwerken, ist es schwer, die gewünschte Zielgruppe zu erreichen.

Wieso sollten insbesondere KMUs die Social Media Week besuchen?

Frahm: Sie bietet ein vielfältiges Programm, in dem wirklich für jeden etwas dabei ist. Wir haben es in neun Fokusthemen sortiert, das heißt, egal aus welchem Unternehmen und welcher Branche jemand kommt, es ist für jeden etwas Passendes dabei. Wir bieten ein großes Workshop- und Masterclass-Angebot, worin detailliert Wissen praxisnah vermittelt wird. Wir erhalten stets Teilnehmer-Feedback, dass es in den Workshops des Premiumbereichs viele Eindrücke und frische Ideen gebe, die noch über Wochen nachwirken. Aber auch von den Fallbeispielen, die auf den großen Bühnen vorgestellt werden, kann man sich großartige Inspirationen holen.

Welche sind Ihre Favoriten unter den Sessions in diesem Jahr?

Frahm: In der Regel habe ich fünf Sessions beziehungsweise Speaker, auf die ich sehr gespannt bin.
In diesem Jahr sind es:

Gibt es Highlights, welche die Besucher der Social Media Week nicht verpassen sollten?

Frahm: Es gibt  mehr Networking- und Side-Events, die zusätzlich zu den Veranstaltungen in den Hubs besucht werden können. Außerdem ist die Interactive Area vielfältiger, als in den Jahren zuvor.

Eine weitere Neuerung, auf die wir lange hingearbeitet haben, ist eine Preisverleihung auf der Social Media Week. Das ist uns jetzt gelungen. In Zusammenarbeit mit TIDE, Hamburgs Bürgersender und Ausbildungskanal, wird der Deutsche Bürgermedienpreis vergeben. In ganz Deutschland waren Macherinnen und Macher in den Offenen Kanälen aufgerufen, Video- und Audiobeiträge zum Thema Nachhaltigkeit einzureichen. Auch die Offenen Kanäle stehen im Wandel, was sich auch in der Verleihung des Deutschen Bürgermedienpreises widerspiegelt. Nicht nur, dass es tolle Beiträge zu sehen gibt, wir erwarten auch hochkarätige Laudatoren und ein spannendes Rahmenprogramm. Der Nachmittag des 28. Februar wird der krönendende Abschluss der Social Media Week.

13.02.2020    Hilka H. Jeworrek
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