Mann sitzt am Computer und macht E-Sport
29.10.2020    Jessica Schwarzer
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Gaming und E-Sports gehören definitiv zu den Gewinnern der Krise. Im Lockdown sind die Abonnenten­zahlen kontinuierlich gestiegen, wie auch schon in den vergangenen Jahren. Kein Wunder, laut einer Studie der Havas Media Group ist Gaming bei den Befragten das beliebteste Mittel gegen Langeweile. Insbesondere regelmäßige Spieler hätten ihren Konsum in den vergangenen Monaten deutlich erhöht. Und sie geben für ihr bevorzugtes Hobby viel Geld aus.

Kolumnenkasten von Jessica Schwarzer

Das Marktforschungsunternehmen Newzoo aus den USA prognostiziert für dieses Jahr, dass die weltweit 2,7 Milliarden Spieler 159,3 Milliarden US-Dollar fürs Zocken ausgeben. Bis 2023 wird mit einer durchschnittlichen jähr­lichen Wachstumsrate in Höhe von immerhin 8,3 Prozent gerechnet – ein lukrativer Markt.

Der Markt für Gaming und E-Sports wächst rasant – und das nicht erst, seit die Menschen im Corona-­Lockdown nach Ablenkung suchten. Auch Investoren können von diesem Trend profitieren. Tencent ist der größte Player auf dem Markt. Der chinesische Internetriese hat Beteiligungen an vielen anderen Unternehmen aus dem Bereich des Gamings und E-Sports, aber auch an Tesla, Snapchat und Spotify.

Porträt von Jessica Schwarzer

Jessica Schwarzer: ist Journalistin, Modera­torin sowie Buchautorin. Zuletzt fungierte sie als Co-Herausgeberin des gerade erschienenen Buchs „Finanzheldinnen. Der Finanzplaner für Frauen“. Die gleichnamige Initiative unterstützt Schwarzer seit gut zwei Jahren

Ebenfalls zu den großen Anbietern gehören Steam, Take Two Interactive, Activision Blizzard, Electronic Arts, Riot Games, Nintendo und auch Microsoft. 

Deutlich kleiner, aber auch noch relativ neu ist der Bereich E-Sports mit 1,5 Milliarden US-Dollar Umsatz pro Jahr, aber mit starken Wachstums­raten. Eines der prominentesten ­Angebote ist das FIFA-Spiel von Electronics Arts. Nicht nur im Fußball, auch in vielen anderen Sportarten treten die Online-Spieler in Ligen gegeneinander an. Die Anbieter verdienen dabei oft mehr am Merchandising und an Zusatzleistungen als an den Spielen selbst. 

Auch lukrative Werbeverträge werden geschlossen, mittlerweile gibt es sogar richtige E-Sports-Stars. Natürlich sind die Einnahmen durch Werbung, Sponsoring und die Ticketverkäufe in der Krisenzeit geschrumpft. Trotzdem wächst die Branche unter dem Strich kräftig weiter.

Anleger sollten aber nicht zu stark auf diesen Trend setzen. Die Aktien sind relativ volatil, so wie auch das Geschäft der Spieleanbieter. Niemand weiß, wer den nächsten Blockbuster liefert. Innovation ist in dieser Branche allerdings wichtiger als alles andere, denn gelangweilte Spieler orientieren sich um und sind Gift für die Bilanzen. Als Beimischung sind Gaming- und E-Sports-Aktien aber durchaus interessant. Eine breitere Risikostreuung bieten ETFs. So können Anleger auf den „VanEck Vectors Video Gaming and eSports UCITS ETF“ setzen (ISIN: IE00BYWQWR46).

29.10.2020    Jessica Schwarzer
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