13.04.2020
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Das Coronavirus hat die Weltwirtschaft lahmgelegt. Noch sind die ökonomischen Folgen nicht konkret zu beziffern, jedoch spürt jeder Gastronom, der schließen musste, und jeder Handwerker, der keine Kundenbesuche mehr machen kann, die Auswirkungen. Die Bundesregierung hat zügig zwei Hilfsfonds aufgesetzt – einen für mittlere Unternehmen, einen für Kleinunternehmer und Freiberufler. Das ist das ­richtige Signal. Aber jetzt kommt ein anderer Faktor ins Spiel: die Zeit.

Die Zeit läuft

Eine Unternehmerin, die weiter Gehälter zahlen muss, kann nicht monatelang auf die Bewilligung eines Hilfskredits warten. Ein Unternehmer, der Familie hat, aber keine Aufträge, hat keine Zeit, erst zur Hausbank zu gehen, um zu bitten, dass sein Antrag an die zuständige Förderbank KfW weitergeleitet wird. Überdies tragen diese Unternehmer keine Schuld an der Situation. Eine Verschuldung auf Jahre hinaus wird dazu führen, dass sie entweder lieber jetzt in die Insolvenz gehen, oder diese in der Zukunft auf sie zukommt. Denn wenn sie sich Kredite leisten könnten, hätten sie diese sicher schon vor der Krise aufgenommen.

Das Geld vom Bund muss schnell und unbürokratisch verteilt werden – und zwar nicht als Kredit, sondern als Soforthilfe. Dazu braucht eine Bank nicht mehr Datenpunkte, als zur Eröffnung eines Geschäftskontos notwendig sind. Ein ordentlich durchgeführter Identifikationsprozess, die Steuernummer des Unternehmens – und schon kann die Hilfe aufs Konto überwiesen werden. Hinterher kann man dann prüfen, wer rechtmäßig die Hilfe bezogen hat und wer sie gegebenenfalls zurückzahlen muss.

So wenig Schaden wie möglich

Wir sind in Gesprächen mit dem Bundesfinanzministerium, um als Online-Banking-Plattform, deren Kerngeschäft schnelle und digitale Abläufe sind, genau das zu leisten: die unbüro­kratische Vergabe von Soforthilfen an Unternehmer. Weitere Schritte sind die Stundung von Steuerzahlungen, sowie von Sozialversicherungsbeiträgen. Alles, was den Unternehmern jetzt etwas Luft verschaffen kann. Denn auch wir als FinTech wollen dazu beitragen, dass wir alle mit so wenig Schaden wie möglich diese große Herausforderung meistern können.

Zur Person

Marko Wenthin

ist seit Juni 2019 CEO des FinTechs Penta, dass digitale Geschäftskonten anbietet. 2016 hat er die solarisBank mitgegründet. Wenthin kennt auch das „klassische“ Finanzgeschäft: Er war
16 Jahre für die Deutsche Bank tätig

13.04.2020
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