11.02.2020    Arne Gottschalck
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Besser hätte das vergangene Jahr für Aktienanleger kaum laufen können: Der deutsche Leitindex Dax legte 2019 um knapp ein Viertel zu. Der S&P 500 sogar um 31,5 Prozent. In den vergangenen zehn Jahren schaffte das US-Börsenbarometer stolze 257 Prozent. Daher kann es kaum verwundern, dass auch der Absatz von Fonds zuletzt kräftig gestiegen ist. Laut Branchenverband BVI erreichte das von den Fondsgesellschaften verwaltete Vermögen die neue Rekordmarke von 3,4 Billionen Euro – 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit hat sich das Gesamtvermögen der Branche seit 2009 beinahe verdoppelt (Ende 2009: 1,7 Billionen Euro).

Spannend ist, welche Investmentprodukte die Nase vorn hatten: Denn 2019 lagen europaweit die passiven Fonds in Sachen Mittelzuflüsse vor aktiven Fonds – zumindest, nach Segmenten beurteilt. Denn in den drei Bereichen Rohstoffe, Aktien und alternativen Anlagen sammelten passive Fonds (ETFs) mehr Geld ein als die aktiv verwaltete Konkurrenz. Dies zeigen Daten der Ratingagentur Morningstar.

Bei Anleihen und im Multi-Asset-Bereich punkteten dagegen die aktiven Fonds stärker bei den Kunden. In der schieren Summe der zugeflossenen Gelder trumpften jedoch die aktiven Fonds auf. Sie sammelten 2019 insgesamt 251 Milliarden Euro ein, ihre passive Konkurrenz 169 Milliarden Euro.

ETFs holen weiter auf

Damit liegt der Marktanteil der passiven Fonds inzwischen bei 16,75 Prozent, rechnet Morningstar vor (Stand Ende Dezember 2019). Lässt man aus dieser Rechnung das Segment Geldmarkt außen vor, liegt der Marktanteil inzwischen bei 18,9 Prozent. Mit anderen Worten: Rund jeder fünfte Euro steckt inzwischen in passiven Anlagevehikeln.

Und so dürfte es weitergehen: Zumindest deuten Daten aus den USA genau das an. Dort werden ausweislich der Morningstar-Daten rund 40 Prozent der Gelder passiv verwaltet. Und professionelle Anleger wie etwa Versicherungen oder Dachfonds planen künftig verstärkt mit ETFs. Laut einer Studie von JP Morgan Asset Management wollen Profianleger ihren ETF-Anteil von derzeit im Schnitt 29 auf 39 Prozent steigern.

 

 

11.02.2020    Arne Gottschalck
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