Pilot im Coronavirus
01.04.2020    Annika Schneid
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Zur Person

Portrait Peter Tomasch

Peter Tomasch

seit 2016 Regional Public Relations Manager Europe bei Singapore Airlines

Vergangene Woche wurde am 23. März bekanntgegeben, dass Singapore Airlines bis Ende April fast alle Flieger am Boden behält, inklusive Flugzeuge ihrer Tochtergesellschaft Scoot. Welche Maßnahmen verfolgt Singapore Airlines um die Krise zu überstehen?

Peter Tomasch: Es ist schön zu sehen, dass sich unsere Kollegen helfen und abteilungsübergreifend agieren – etwa dann, wenn unsere Service-Dienste für Passagiere, die umbuchen oder stornieren müssen, überlastet sind. Dort helfen viele Kollegen, wenn sie das technisch können, aus. So versuchen wir den Rückstau zu reduzieren.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen persönlich im Zuge der Pandemie?

Tomasch: Mein Job besteht hauptsächlich daraus, alle Stationen zu besuchen. Das kann ich im Moment nicht – mir sind  komplett die Hände gebunden. Aber ich kann mich mit den Kollegen übers Telefon unterhalten. Das ist eine Erkenntnis, die mehr und mehr durchgreift. Früher hat man immer E-Mails geschickt. Im Zuge der Coronakrise gibt es mehr Skype-Gespräche, in denen man sich Face-to-Face sehen kann. Der Bedarf zu reden und sich zu sehen ist also trotzdem da. Gott sei Dank ist das durch die moderne Technologie möglich.

Nehmen Sie bereits etwas aus der Krise mit?

Tomasch: Es müssen im Nachklang der Coronakrise offizielle Gespräche geführt werden, wie in solchen künftigen Situationen – die hoffentlich nicht noch einmal eintreten werden – eine bessere Zusammenarbeit zwischen Regierungen und Airlines besteht, so dass Rückführungen zum Beispiel besser organisiert werden können.

Was wünschen Sie sich von der Politik?

Tomasch: Alle Airlines haben Liquiditätsprobleme. Je länger diese Situation andauert, desto weniger liquide sind die Airlines und desto mehr müssten vielleicht auch die Regierungen einspringen. Die Frage ist, wie lange Unternehmen, die so groß sind und so viele Fixkosten haben wie Airlines, das durchhalten. Letztendlich will wohl keiner, dass die Welt hinterher so aussieht, dass niemand mehr fliegen kann, weil es keine Fluggesellschaften mehr gibt.

01.04.2020    Annika Schneid
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