Frau sitzt am Rechner und macht Homeoffice
05.11.2020    Lara Hörtelmann
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Seit Beginn der Coronapandemie arbeiten immer mehr Menschen von zu Hause aus, doch viele wissen noch immer nicht, wie sie im Eigenheim auch produktiv sein können. Erst kürzlich meldete das Robert-Koch-Institut erneut einen Rekordwert an Neuinfektionen. Das macht es für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber umso wichtiger, zu lernen, sich in der neuen Arbeitsumgebung zurechtfinden – nicht nur mit Blick auf die Pandemie, sondern auch, weil darin die Zukunft liegen könnte.

Laut einer vom Softwareunternehmen LogMein durchgeführten Befragung würden 50 Prozent der Deutschen gerne über einen längeren Zeitraum ins Homeoffice wechseln. Auch auf Seiten der Politik steht dieses Bedürfnis bereits auf der Agenda. So verkündete Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales (SPD), kürzlich einen Vorschlag, Arbeitnehmern ein Recht auf Homeoffice einzuräumen – 24 Tage im Jahr sollte dies rechtlich möglich sein.

Clever ist das Arbeiten von Zuhause jedoch nur, wenn der Arbeitsbereich auch langfristig richtig eingerichtet wird. Die wichtigsten Tipps zum effizienten Arbeiten im Homeoffice gibt Mark Strassmann, Senior Vice President und General Manager Unified Communications und Collaboration von LogMein.

1. Wählen Sie einen geeigneten Ort

Gute Beleuchtung und Privatsphäre sind das A und O für effizientes Arbeiten. Das sind die Voraussetzungen für mehr Konzentration beim Bearbeiten von Aufgaben. Kreatives und planerisches Arbeiten wird so erst ermöglicht. Die Studie „Gesundes Home-Office“ der mhplus-Krankenkasse und der Süddeutschen Krankenkasse SDK zeigt, dass 57 Prozent der Befragten besser zu Hause als im Büro arbeiten. Dort können sie Umgebungsgeräusche selbstständig regulieren und haben eine bessere Kontrolle über ihre Umgebung. Sollte kein Büroraum im Eigenheim vorhanden sein, helfen persönliche Rückzugsorte weiter. Dabei kann schon ein bequemer Stuhl und ein Abstellplatz für den Laptop helfen.

2. Vermeiden Sie Ablenkung

Laut Strassmann ist es im Homeoffice vor allem wichtig, Regeln für die Familie aufzustellen, um sich vom Umfeld nicht ablenken zu lassen. Das gilt auch für Kinder – hier sollte etwa sichergestellt sein, dass diese nicht digitale Meetings unterbrechen.  Eine Umfrage des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT zeigt, dass jede vierte Familie mit Kindern nicht zufrieden mit dem Arbeiten von zu Hause ist.  Auch kann es helfen, Gardinen zuzuziehen, um sich nicht von anderen Störfaktoren bewusst oder unbewusst ablenken zu lassen und das private Smartphone auf lautlos zu stellen.

3. Online-Meetings für verhinderte Kollegen aufzeichnen

Manchen Arbeitnehmern fällt es schwer ein Meeting abzuhalten, wenn private Angelegenheiten dazwischenkommen. Dies wird vor allem dann zu einer Herausforderung, wenn Teams sich zwecks Abstimmung öfter treffen müssen. Meetings können für abwesende Kollegen aufgezeichnet und später angesehen werden.

4. Halten Sie Ihre Arbeitszeiten ein

Gemäß einer Umfrage der Harvard Business School unter drei Millionen Teilnehmern aus 23.000 Unternehmen arbeiten Beschäftigte in ihren eigenen vier Wänden fast eine Stunde länger als im Büro. Dies liegt meist daran, dass sich Arbeitnehmer zusätzlich um die Kinderbetreuung kümmern müssen. Viele Beschäftigte ohne Nachwuchs haben das Gefühl, mehr arbeiten zu müssen, um ihren Chefs trotz des Fehlens im Büro Engagement zu beweisen.

Um in Routine zu gelangen ist es sinnvoll, feste Start- und Endzeiten sowie auch die Mittagspause einzuhalten. Trotz wichtiger privater Termine oder der Kinderbetreuung bietet das Arbeiten im Eigenheim Vorteile, um sich seine Zeit effizienter einzuteilen.

Wichtig: Die Wochenarbeitsstunden konsequent einhalten und keine Überstunden ansammeln.

5. Reduzieren Sie den Stress mit Hilfe von Routinen und kurzen Pausen

Kaffeepausen sind mindestens genauso wichtig, wie die richtige Aufteilung und das Erledigen von Aufgaben. Pausen fördern die Konzentration und Kreativität. Für die Mittagspause spart die Vorbereitung des Essens am Vorabend viel Zeit. Da bleibt etwas Freiraum, der etwa für Erholung in Form eines Spaziergangs an der frischen Luft genutzt werden kann.

05.11.2020    Lara Hörtelmann
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