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17.11.2020
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h3>+++ Update, 17.November 2020 ++

„Es droht ein schleichender Verlust an Lebensmut“: Der Chef der Essener Uniklinik warnt vor der Vereinsamung älterer Menschen in Pflegeeinrichtungen durch die aktuellen Kontaktbeschränkungen. „Wie kommen diese Senioren durch die nächsten Monate?“, fragt Professor Dr. Jochen Werner bei „19 – die DUB Chefvisite“. Er verweist darauf, dass viele kein Smartphone haben, um sich digital auf dem Laufenden zu halten oder mit Angehörigen in Kontakt zu bleiben.

Das Infektionsgeschehen hat nach Einschätzung des Klinikchefs derzeit eine „Plateauphase“ erreicht. Das RKI meldete heute mit 14.491 Neuinfektionen gut 900 weniger als am Dienstag der Vorwoche. Dennoch mahnt er, die Rückwirkungen auf das Gesundheitswesen nicht zu unterschätzen: Es dauert einige Tage, bis Infizierte mit schwerem Verlauf in Krankenhäuser eingeliefert werden müssen, so Werner. In Essen sind aktuell 128 Patienten wegen Covid-19 in Behandlung, 36 liegen auf der Intensivstation. Zudem gab es gestern einen für das Klinikum „traurigen Rekord“ von fünf Sterbefällen an einem Tag im Zusammenhang mit der Krankheit.

„Der große Wurf blieb aus“, fasst der heutige Talk-Gast Dirk Bamberger die Ergebnisse des Treffens der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammen. Der hessische Landtagsabgeordnete begrüßt aber den Entschluss, die Entwicklung der Pandemie zu beobachten und staatliche Gegenmaßnahmen ebenso wie Hilfen längerfristig abzustimmen. Allerdings: „Wer weitreichendere Einschränkungen fordert, muss auch sagen, wie er sie kontrollieren und sanktionieren will“, so Bamberger. Beeindruckt zeigt er sich vom Idealismus vieler Unternehmer und nennt als Beispiel einen Schausteller. Der sagte ihm: „Wir wollen keine staatlichen Subventionen, wir wollen einfach weiterarbeiten.“ Bamberger bedauert, dass das zurzeit nicht möglich ist. „Die Welt verliert ein Stück weit Freude“, so der Parlamentarier mit Blick auf geschlossene Fahrgeschäfte.
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Bei „19 – die DUB Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gast am Mittwoch, dem 18. November: Wolfgang Kubicki, Bundestagsvizepräsident und stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP. Um 10 Uhr startet der Talk, an dem jeder via Zoom teilnehmen kann.

++ Update, 16.November 2020 ++

Einen strengen Lockdown wie in Österreich „gibt der Trend zurzeit nicht her“: Bei „19 – die DUB Chefvisite“ sagt der Chef der Essener Uniklinik, Professor Dr. Jochen Werner, dass in Deutschland keine so drastischen Maßnahmen wie in der Alpenrepublik nötig sind. Er mahnt aber mit Blick auf die Kapazitäten in den Kliniken: „Wir müssen eine gewisse Balance halten, sonst bekommen es auch die Nicht-Covid-Patienten in den Krankenhäusern zu spüren.“

Besserung ist noch nicht in Sicht: Das RKI meldet am Montag mit 10.824 zwar rund 2500 weniger Neuinfektionen als vor einer Woche. Doch befinden sich allein im Essener Uniklinikum weiter 129 Patienten wegen Covid-19 in Behandlung, 36 davon auf der Intensivstation. Über das Wochenende sind drei Patienten in Zusammenhang mit der Krankheit verstorben.

Die Versorgungslage mit medizinischen Gütern ist angespannt. Laut Thorsten Kaatze, kaufmännische Direktor und stellvertretender Vorstandschef der Uniklinik, könnten im Frühjahr Engpässe drohen, zum Beispiel bei Einmalhandschuhen. „Davon werden bei uns eine Million Paar im Monat verbraucht, wir benötigen also monatlich zwei Millionen Stück.“ Noch ist die Beschaffung zu bewältigen, doch zum Jahresende laufen Lieferverträge aus. Daher ist erweiterte Lagerhaltung nötig. Das kostet – Kaatze rechnet mit „40 Millionen Euro zusätzlichen Verlust durch Covid“. Für die Essener Klinik besteht keine Insolvenzgefahr. Aber: „Kleine Krankenhäuser könnten weitere Schwierigkeiten bekommen“, warnt er. Laut Kaatze dürften 40 Prozent der deutschen Kliniken 2020 Verluste einfahren.
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++ Update, 13.November 2020 ++

Ein traditionelles Weihnachtsfest mit Familienbesuchen wird es nach Einschätzung des Chefs der Uniklinik Essen in diesem Jahr nicht geben. „Wir werden Weihnachten Anspannung in den Intensivstationen erleben“, warnt Professor Dr. Jochen Werner bei „19 – die DUB Chefvisite“ angesichts des aktuellen Corona-Infektionsgeschehens. Viele haben zudem „Silvester noch nicht im Blick“: Werner fordert ein Verbot größerer Feiern und eine Debatte ähnlich der in den Niederlanden. Dort wird das Abbrennen von Feuerwerkskörpern voraussichtlich untersagt, damit keine Verletzten zusätzlich Krankenhausbetten belegen.

Besorgt zeigt sich Werner über die Zahl der im Zusammenhang mit Corona Verstorbenen: In den ersten drei Monaten der Krise waren allein in seiner Klinik 36 Tote zu beklagen – in den letzten sechs Wochen sind es schon 32. „Die Dynamik ist da“, stellt der Mediziner klar. Das ist auch an den neuesten RKI-Daten abzulesen: Bundesweit wurden 23.542 Neuinfektionen registriert, ungefähr so viele wie am Samstag letzter Woche. Im Essener Klinikum befinden sich aktuell 122 Patienten wegen Covid-19 in Behandlung, 33 davon auf der Intensivstation, ein weiterer ist verstorben.

Die Digitalisierung kann dazu beitragen, die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen – davon ist Talk-Gast Admir Kulin, der Chef der Smart-Health-Plattform m.Doc, überzeugt. Über digitale Kanäle können Patienten und Ärzte schon heute kommunizieren, durch Videoverbindungen wird das Wartezimmer zusehends überflüssig: „2023 werden wir darüber reden, wer überhaupt noch in die Praxis muss“, so Kulin mit Blick auf zum Beispiel Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen. Er beklagte den „Riesenstau an Investitionen“ im deutschen Gesundheitswesen. Als Vorbild nannte er Schweden: Dort gibt es eine digitale Identität. „Die bewegen Daten, keine Patienten.“
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++ Update, 12.November 2020 ++

„Mir ist vollkommen klar, dass wir den Angehörigen viel abverlangen“: Der Chef der Uniklinik Essen bittet Verwandte und Freunde, die Patienten seines Hauses zurzeit nicht besuchen dürfen, um Verständnis. Bei „19 – die DUB Chefvisite“ stellt Professor Dr. Jochen Werner klar: „Nicht alle Besuche sind verboten, aber fast.“ Ausnahmen gibt es nur wenige, etwa für die Kinder- oder die Palliativstation. Nicht nur die Patienten, auch das Personal soll so vor Infektionen geschützt werden, betont der Mediziner. Und: Besuche müssen dokumentiert werden – das heißt: „Papiere ausfüllen“ und kostet Zeit. „Wir sind bei der Digitalisierung nicht weit genug.“

In der Essener Uniklinik werden zurzeit 123 Covid-19-Fälle behandelt. 32 Betroffene liegen auf der Intensivstation, 2 weitere sind im Zusammenhang mit der Krankheit verstorben. Das RKI meldet mit bundesweit 21.866 Neuinfektionen wieder einen höheren Wert als in den letzten Tagen. Für Klinikchef Werner zeigen die Daten, dass es „keinen Grund zur Entwarnung“ in der Pandemie gibt. Ihn beruhigt, dass der Zuwachs der Fallzahlen im Vergleich zu den Vorwochen deutlich nachgelassen hat.

Die Herausforderungen durch die Corona-Krise schildert der Zukunftsforscher Professor Dr. Thomas Druyen, Soziologe an der Universität Witten-Herdecke. Der Talk-Gast erwartet unter anderem, dass computergesteuerte Assistenzsysteme den Menschen künftig noch mehr Arbeit abnehmen. Dadurch werden zum Beispiel Bankfilialen wegfallen, Mitarbeiter müssen sich neu orientieren. Zur Finanzierung der Corona-Folgen hält Druyen eine Vermögenssteuer für „unumgänglich“, um soziale Härten abzufedern. Sein Argument: „Wenn Leute mit Geld Geld verdienen, müssen sie anderen helfen.“
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++ Update, 11.November 2020 ++

Der Chef der Uniklinik Essen warnt vor zu großen Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Corona-Krise durch einen Impfstoff. Ihn sorge „dieser immense Hype um die Impfung“, sagt Prof. Dr. Jochen Werner bei „19 – die DUB Chefvisite“. „Natürlich ist die Impfung von allerhöchster Wichtigkeit, und es ist großartig, dass wir so weit sind, wie wir sind. Aber jetzt bitte einen Gang zurückschalten!“, fordert der Mediziner.

Ansonsten droht laut Werner große Enttäuschung in der Bevölkerung: „Wir machen wieder die Fehler, die wir schon hatten“, mahnt er mit Blick auf das Hin und Her über die Wirksamkeit von Alltagsmasken in der Vergangenheit oder das teilweise chaotische Vorgehen bei Corona-Tests. „Ich schlage vor, ehrlich zu sagen, dass es alles eine riesige Herausforderung wird, die ihre Zeit braucht“, so der Ärztliche Direktor. Dann bleibt auch Spielraum für die Gewinnung des nötigen Personals sowie dessen Schulung.

Positiv nimmt Werner die aktuellen Zahlen des RKI auf – die heute gemeldeten bundesweit 18.487 Neuinfektion könnten zeigen, dass das exponentielle Wachstum gebrochen und die Kurve abzuflachen scheint. „Die Maßnahmen haben wahrscheinlich gegriffen“, sagt er über den aktuellen „Lockdown light“. Trotzdem werden in der Uniklinik Essen zurzeit 129 Patienten wegen Covid-19 behandelt, 31 davon liegen auf der Intensivstation. Werner bedauert zudem den Tod eines weiteren Erkrankten.

Befeuert haben die neuerlichen Anti-Corona-Maßnahmen indes den Trend zum Homeoffice. Damit die Unternehmen dabei leistungsfähig blieben, „sind vor allem die Vorgesetzten gefragt“, sagt Studiogast Brigitte Zypries, Bundeswirtschaftsministerin a. D. Sie sollten Mitarbeitern, die von zu Hause aus arbeiten, helfen, ihren Tag zu strukturieren – und zum Beispiel durch einen gemeinsamen morgendlichen Start in den Arbeitstag „mit einer Tasse Kaffee vor dem Bildschirm“ Führungsstärke demonstrieren. Ebenfalls denkbar seien digitale After-Work-Partys. Sie könnten Gelegenheiten bieten, sich auch über Privates auszutauschen. Zypries‘ Fazit: „Die Vorgesetzen sind in der Pflicht.“
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++ Update, 10.November 2020 ++

Trotz Optimismus hinsichtlich eines Corona-Impfstoffs dämpft der Chef der Essener Uniklinik Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Pandemie: „Von der Logistik der Durchimpfung haben viele keine Vorstellung“, sagt Prof. Dr. Jochen Werner bei „19 – die DUB Chefvisite“ und erinnert an die Herausforderungen bei Lagerung, Transport und Verteilung eines Impfstoffes nach dessen Zulassung. Hinzu kommt die Frage, welche Bevölkerungsgruppen zuerst immunisiert werden sollen.

Obwohl das Essener Klinikum noch über eine Reserve an Intensivbetten verfügt, macht sich dessen Chef Werner Gedanken: „Wir fokussieren auf Covid-19-Patienten, aber der Großteil hat eine andere Erkrankung.“ Auch für diese muss Platz sein. Eine Analyse seines zuständigen Epidemiologen ergibt: „Im Dezember stoßen wir voraussichtlich an unsere Kapazitätsgrenzen“, so Werner. Im Haus befinden sich derzeit 121 Patienten wegen Corona-Infektionen auf Station, 31 von ihnen werden intensiv behandelt, zwei Erkrankte sind über Nacht im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben.

Die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus in Deutschland hat der Klinikchef fest im Blick: Zwar meldet das RKI heute mit 15.332 Neuinfektionen bundesweit nur einen Wert auf dem Niveau vom Dienstag der Vorwoche. Doch gab es am Samstag offenbar Probleme bei der Datenübermittlung. Auch Studiogast Wolfgang Bosbach, CDU-Politiker und langjähriger Vorsitzender des Innenausschusses im Bundestag, sieht das Land trotz „Lockdown light“ noch nicht über den Berg: „Es wäre ein Wunder, wenn wir am 30. November eine völlig andere Lage hätten.“ Dann sollen die aktuellen Einschränkungen des öffentlichen Lebens enden.

Die Maskenpflicht dürfte jedoch bleiben. Bosbach nimmt es gelassen. Sein Credo: „Ich lasse mich nicht verrückt machen, halte mich aber an die Regeln.“ Bei diesen vermisst er allerdings eine gute Begründung „für jede einzelne Maßnahme“. Ein Fragezeichen setzt er etwa hinter das geltende Beherbergungsverbot oder den verkaufsoffenen Sonntag letzte Woche in Köln. Skeptisch zeigt er sich zudem hinsichtlich der aktuellen Neufassung des Infektionsschutzgesetzes: „Gerichte und Anwälte werden viel Arbeit bekommen“, sagt der Jurist angesichts der Masse unklarer Regelungen vorher.

Branchen, die der Lockdown in Gefahr bringt wie die Fluggesellschaften, benötigen laut Bosbach staatliche Hilfe: „Wir brauchen einen großen nationalen Carrier, sowohl für den Personen- als auch für den Gütertransport“, stellt er klar. Die Stützung der angeschlagenen Lufthansa hält er daher für gerechtfertigt. Denn für eine europäische Airline-Lösung 27 Länder unter einen Hut zu bringen, ist für ihn unwahrscheinlich. Seine Prognose für die deutsche Wirtschaft: „Wir werden autarker werden müssen.“ Nicht nur bei Schutzkleidung oder Medikamenten sollte die Abhängigkeit von globalen Lieferketten sinken – auch wenn dann Einiges etwas teurer werden könnte.
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++ Update, 9. November 2020 ++

Der Chef der Essener Uniklinik geht etwas entspannter in die zweite Woche des „Lockdown light“. Sein Eindruck: „So unglaublich schnell geht es nicht mehr nach oben“, sagt Prof. Dr. Jochen Werner in der zweiten Folge von „19 – die DUB Chefvisite“ mit Blick auf die offiziellen Zahlen des RKI. Heute wurden 13.363 Neuinfektionen gemeldet nach 12.097 am Montag der Vorwoche. Im Klinikum Essen sind am Wochenende zwei Menschen in Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. Werner freut sich daher, dass in der Klinik mehr Mitarbeiter an der laufenden Grippeimpfung teilnehmen und erinnert an schlechte Erfahrungen aus der Grippewelle 2017/18. Seit Fazit auch mit Blick auf eine erwartete Corona-Impfung: „Die Bereitschaft ist da.“

Impfexperte und Studiogast Friedrich von Bohlen dämpft Hoffnungen. „Wir wissen nicht, was am Ende schützt“, sagt das Aufsichtsratsmitglied bei Curevac – einem der deutschen Vorreiter bei der Impfstoffentwicklung – und verweist auf ungeklärte Fragen über das Virus selbst sowie über das Impfverfahren, zum Beispiel die Logistik oder die Kühlung des Impfstoffes während des Transports. Zudem schützt auch eine Grippeimpfung nur etwa jeden zweiten Patienten. „Dahin zielen auch die Strategien gegen Corona.“ Es geht darum, den Verlauf der Krankheit zu mildern – durch eine Impfung „wird das Virus nicht verschwinden“, betont er.

Von Bohlen verweist aber auch darauf, dass die Suche nach einem Corona-Impfstoff auf Basis sogenannter Messenger-RNA auch Vorteile im Kampf gegen andere Krankheiten bietet. Er ist überzeugt, dass sich mit dieser Methode Impfstoffe gegen alle Virusinfekte entwickeln lassen – und möglicherweise auch „Co-Medikamentationen gegen Krebs“. Der Vorteil: Das Verfahren „verlagert die Produktion des Proteins in den Körper“. Das mindert unter anderem die Herstellungskosten.

Die Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung in den letzten neun Monaten nennt von Bohlen „sensationell“. Die zuständigen Genehmigungsbehörden in der EU und den USA haben Eilverfahren zugesagt. Er selbst ist bereits mit einem Curevac-Kandidaten behandelt worden und wartet auf Ergebnisse. Die Fortschritte in China und Russland kann von Bohlen wegen fehlender Daten nur schwer beurteilen. Letztlich ist aber nicht entscheidend, wem zuerst der Durchbruch gelingt: „Es ist schön, der erste zu sein“, so der Experte. Es gehe aber um bis zu acht Milliarden Impfdosen im Jahr. Daher kommt es für ihn letztlich darauf an, welches Produkt am wirksamsten, am verträglichsten und am günstigsten ist: „Darüber reden wir in einem Jahr.“
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++ Update, 6. November 2020 ++

„Wir könnten an unsere Grenzen kommen“: Prof. Jochen Werner warnt vor einer Überlastung der deutschen Krankenhäuser. „Wann entgleitet uns das System?“, fragt der Chef der Uniklinik Essen in der ersten Folge des neuen Digital-Talks „19 – die DUB Chefvisite“ am Tag mit den bisher meisten gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Deutschland. Laut RKI sind es 21.506 Fälle. Aktuell sind 110 Covid-19-Patienten in der Essener Uniklinik in Behandlung.

Jens de Buhr, Verleger des DUB UNTERNEHMER-Magazins, sieht die Wirtschaft wegen der Pandemie vor großen Herausforderungen: „Manche Branchen könnten ganz verschwinden“, wie der Messebau. Aber: „Wir haben auch einen Riesensatz in die Zukunft gemacht“, sagt der Moderator des Corona-Talks mit Blick auf die Digitalisierung.

Studiogast Prof. Dr. Thorsten Brenner berichtet von der Arbeit auf der von ihm geleiteten Essener Intensivstation: „Die Kollegen sind schwer belastet, das ist keine normale Intensivbehandlung.“ Zusätzliche Schutzkleidung ist wegen des Infektionsrisikos notwendig. Zugleich warnt der Mediziner, die Gefahr durch Covid-19 kleinzureden. „Das ist keine banale Grippe.“ Die Folgen treffen nicht nur Ältere: „Ich habe junge Menschen verloren, ich konnte ihnen nicht helfen.“ Daher ist er wütend und zornig, wenn die Pandemie verharmlost oder gar geleugnet wird: „Die Unterschätzung schockiert mich“, so Brenner.
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Über „19 – die DUB Chefvisite“:

„Infektion, Quarantäne und Überlastung des Krankenhauspersonals sind Brandbeschleuniger im Krankenhaus“, warnt Werner vor einem Kollaps des Gesundheitswesens als Folge der Pandemie. „Aber wo gibt es Informationen zur Personalstärke auf den Infektions- und Intensivstationen“, fragt der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende der Essener Uniklinik. Fragen, auf die er im neuen täglichen Videocast „19 – die DUB Chefvisite“ Antworten geben wird. Denn schlussendlich, so Werner,  habe die Personalsituation auch Auswirkungen auf die vielen pandemiebedingt benachteiligten „Nicht-Covid-Patienten“, was ein großes Problem sei.

Das neue DUB-Format startete live am Freitag, den 6. November, um 10 Uhr auf Zoom. Danach ist der von DUB-Verleger Jens de Buhr moderierte Videocast jederzeit in der Mediathek abrufbar.

„19 – die DUB Chefvisite“ ordnet die aktuellen Entwicklungen in der Coronakrise ein und beleuchtet medizinische wie wirtschaftliche Aspekte – in nur 19 Minuten. „Wer bei uns einschaltet, wird montags bis freitags perfekt informiert und erfährt, was sich Politiker und Mediziner sonst nicht zu sagen trauen“, sagt de Buhr. Den Zoom-Link zur Sendung gibt es hier. Wechselnde Gäste aus Politik, Medizin, Wissenschaft und Wirtschaft bereichern den Videocast.

17.11.2020
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