04.03.2020    Arne Gottschalck
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Die Sache schlug Wellen: Der niederländische Chemieprofessor Frits Böttcher verstarb im Jahr 2008 im Alter von 85 Jahren. Der renommierte Chemiker war Gründungsmitglied des Club of Rome, dessen Ehrenmitglied er 1986 wurde. Zudem war er vehementer Klimaskeptiker, der die Schädlichkeit des Treibhausgases leugnete.

Was nun Empörung hervorruft ist die Tatsache, dass er von zahlreichen europäischen Konzernen offenbar viel Geld dafür erhielt, den Klimawandel in wissenschaftlichen Artikeln zu widerlegen. Rund 450.000 Euro sollen ihm Bayer, ThyssenKrupp, Shell und andere Konzerne für diese Lobbyarbeit gezahlt haben, wie Investigativ-Journalisten der Plattform für authentischen Journalismus (PAJ) jetzt herausfanden.

Erst verleugnen, dann greenwashing?

Das war in den Jahren von 1989 bis 1998, ist also mehr als 20 Jahre her. Damals war es noch nicht „common sense“, dass Treibhausgase schädlich und für das Abschmelzen der Polkappen verantwortlich sind. Heute dagegen gehört es zum guten Ton, dass jedes Unternehmen, ganz gleich aus welcher Branche, sich zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bekennen muss.

Zwar wird die Schädlichkeit der Erderwärmung durch den Ausstoß von Treibhausgasen niemand mehr leugnen. Doch der aktuelle Hyper-Aktivismus, wie er in vielen Branchen zu beobachten ist, ließe sich ebenso einfach als Etikettenschwindel deuten.

Für Unternehmen, die im Zusammenhang mit den Erkenntnissen aus den Niederlanden erwähnt werden, ist es heute umso schwieriger, für ihr Umweltengagement Glaubwürdigkeit zu sein – selbst, wenn sie heute geläutert sind und die besten Absichten haben.

Vertrauen schaffen

Die große Herausforderung heißt in der Tat: sich Glaubwürdigkeit in puncto Klimaschutz zu verschaffen. In Zeiten von „Fridays for Future“ und dem „War for Talents“ sicherlich ein echter Wettbewerbsvorteil. Doch die Frage lautet: Wie macht man es richtig, wo fängt man an?

Ökologie, Ökonomie, Soziales – wie sich diese Werte am besten vereinen lassen, diskutieren hochkarätige Speaker in einer Mischung aus Keynotes, Interviews, Panels und Masterclasses am 11. Mai 2020 auf dem DUB Digital Think Tank in Hamburg, einem Live-Journalismus-Event der DUB-UNTERNEHMER Akademie. So gibt etwa Stefan Schaltegger, Professor für Nachhaltigkeitsmanagement an der Leuphana Universität Lüneburg, wertvolle Einsichten und Tipps, wie Unternehmen die grüne Wende glaubwürdig meistern.

Die Visionen sowie die spannendsten und wichtigsten Erkenntnisse rund um das Thema Nachhaltigkeit werden in der darauffolgenden Ausgabe des DUB UNTERNEHMER Magazins (Ausgabe 3/2020, EVT: 19. Juni 2020) nachzulesen sein. Auf dub-magazin.de wird es ab Juni darüber hinaus Podcast und Videos mit den Speakern geben. Einblicke von den letzten Think Tanks zum Thema „Mobilität der Zukunft“ und „Künstliche Intelligenz“ gibt es seit dem 28. Februar auf der Website thinktank.dub.de .

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04.03.2020    Arne Gottschalck
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