Illustration von zwei Frauen die sich in die Hände klatschen
16.04.2021    Miriam Rönnau
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63 Prozent der weiblichen Selbstständigen in Deutschland verzeichnen Einkommensverluste aufgrund der Coronapandemie. Bei den Männern sind 47 Prozent. Und Frauen machen nur rund ein Drittel aller deutschen Selbstständigen aus. Das zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Die Studie zeigt auch, dass Frauen stärker psychisch belastet sind als Männer. Co-Studienautor Johannes Seebauer: „Die Pandemie trifft vor allem jene Wirtschaftszweige, die physische Nähe erfordern und bei denen deshalb die Kontaktbeschränkungen einschneidender sind. In diesen Branchen gibt es überproportional viele weibliche Selbstständige.“ Daher treffe die Eindämmungsmaßnahmen selbstständige Frauen mit einer rund 60 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit als männliche Pendants. Davon betroffen seien 35 Prozent der Männer und 56 Prozent der Frauen in Selbstständigkeit.

Laut Co-Studienautor Alexander Kritikos riskiere Deutschland, dass sich Frauen von der Selbstständigkeit abwenden, „wenn sie von einem solchen systemischen Schock finanziell und psychisch so viel stärker betroffen sind – besonders wenn sie sich zugleich durch politische Maßnahmen zu wenig unterstützt fühlen.“ Deshalb fordern die Autoren: ein einziges, fortlaufendes Hilfsinstrument für Selbstständige, das in Monaten mit großen Umsatzverlusten eine verbindliche und verlässliche finanzielle Unterstützung gewährt.

Weibliche Unternehmerinnen für Europas grünen Wandel

Doch bis es soweit ist, können Frauen auch durch eine Initiative Unterstützung erhalten. Bis zum 30. April 2021 können sich weibliche Entrepreneure für das #WomenEntrepreneurs4Good, das vom Women’s Forum for the Economy & Society ins Leben gerufen wurde, bewerben. Für die erste Auflage des Programms 2021 sollen mehr als 100 Unternehmerinnen-Teams aus Frankreich, Deutschland und Italien ausgewählt werden.

In der ersten Phase arbeitet jedes Team, das aus zwei bis drei Mitgliedern besteht, eine innovative Lösung zur Klima- und Umweltproblematik heraus. Die von der Jury ausgewählten Teams erhalten ein 5-monatiges, maßgeschneidertes und individuelles Inkubationsprogramm der HEC Paris in verschiedenen Bereichen der Businessentwicklung und des Managements. Anschließend können diese Unternehmen auch Fördermittel aus dem europäischen Green Deal beantragen.

Teilnehmen dürfen weibliche Gründerinnen oder Mitgründerinnen, die einen Umsatz von weniger als 50.000 Euro pro Jahr vorweisen. Zudem müssen mindestens zwei Personen im Team sein.

16.04.2021    Miriam Rönnau
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