Illustration Teamarbeit
28.12.2020
  • Drucken

Illustration Kolumne PleoIm Oktober 2019 zog ich nach Berlin, um unsere Expansion in Deutschland voranzutreiben. Auf dieser Mission stieß ich auf die beste Teamarbeit, die ich je erlebt habe.

Eine meiner ersten wichtigen Aufgaben: André, unseren Sales-Manager, zu finden. Es war mir von Anfang an wichtig, eine transparente und gleichberechtigte Partnerschaft zwischen uns zu etablieren. Schließlich brachten wir sehr unterschiedliche Erfahrungen und Fähigkeiten mit – und ich wollte für unser beider Stärken genügend Raum schaffen.

Was mich besonders freute: Wie schnell sich diese Partnerschaft zu einer überaus fruchtbaren Teamarbeit entwickelte. Einer Teamarbeit, die ich sehr vermissen werde. Einer Teamarbeit, die ich mir auch für alle anderen Teams wünsche. Einer Teamarbeit, die sich durch folgende Charakteristika auszeichnete.

Illustration von Marie Moesgaard

Marie Moesgaard: Die Dänin ist seit September 2019 Country Managerin für Deutschland beim FinTech Pleo. Sie hat Soziologie sowie organisatorische Innovation und Unternehmertum studiert

Vertrauen und Ehrlichkeit

Vertrauen ist keine Einbahnstraße – wie man so schön sagt. Vertrauen erfordert Anstrengung von beiden Seiten. Vertrauensaufbau braucht Zeit. Und Vertrauen kann leider auch schnell wie ein Ballon wieder zerplatzen.

André und ich bauten schon früh Vertrauen zueinander auf, indem wir sehr ehrlich und offen miteinander umgingen und uns trauten, uns verletzlich zu zeigen. Fängt einer an, dem anderen mitzuteilen, was ihm auf dem Herzen liegt oder womit er/sie vielleicht zu kämpfen hat, öffnet das den Raum für die andere Person, sich sicher zu fühlen, um das Gleiche zu tun. Es kann schon mal einige Zeit dauern, aber letztendlich entsteht so eine wunderbare Dynamik, in der Vertrauen und authentisches Auftreten jeden Tag genährt werden. Genau so war es auch in unserem Fall.

Gleichberechtigung statt Ego-Gehabe

Schon im Bewerbungsprozess äußerte ich explizit meine Erwartungen an eine gleichberechtigte Partnerschaft. Ich war auf der Suche nach meinem „partner in crime“. Und diese Einstellung sollte auf Gegenseitigkeit beruhen. Ich wollte André nicht das Gefühl geben, über ihm zu stehen, sondern Seite an Seite eine gleichberechtigte Arbeitsbeziehung eingehen. So schufen wir die Basis dafür, einander nichts beweisen zu müssen. Von Beginn an drehte sich unsere Zusammenarbeit lediglich um eine Sache: unsere gemeinsame Mission, Pleo in Deutschland erfolgreich zu machen.

Ich glaube, genau das hat es uns erlaubt, uns selbst aus der Gleichung herauszunehmen. Es befreite uns von der oft beobachteten Notwendigkeit, uns einander sowie dem Rest des Unternehmens gegenüber als erfolgreich präsentieren zu müssen. Für uns bedeutete das weniger Ablenkung und mehr Fokus und Freiraum für das tatsächlich Wichtige: Das Wachstum des Unternehmens und die Stärkung unseres Teams.

Gleichzeitig verwandelte sich unsere Beziehung in etwas, das sich nach bedingungsloser, gegenseitiger Unterstützung anfühlte. Ich denke, das ist wie bei kleinen Kindern: Vertrauen und Gleichberechtigung sind die wichtigsten Voraussetzungen, um zu gedeihen und außergewöhnliche Leistungen zu erbringen.

Eigenverantwortung und Zuverlässigkeit

Ist man Teil eines wachstumsstarken Unternehmens wie Pleo, erweisen sich Eigenverantwortung und Zuverlässigkeit als entscheidend. Nie zuvor habe ich so eng mit jemandem zusammengearbeitet, der so gewissenhaft und zuverlässig seiner Arbeit nachgeht. Das zu erleben, hat mich nachhaltig inspiriert und positiv beeinflusst.

Wir haben ein Arbeitsgefüge geschaffen, mit dem wir uns einfach darauf verlassen können, dass der andere die Dinge innerhalb des vereinbarten Zeitrahmens erledigt. Das mag sich banal oder selbstverständlich anhören. Aber dieser Grad an extremer Eigenverantwortung und dem unbedingten Willen, Dinge möglich zu machen, fühlte sich für mich neu an. Zum ersten Mal habe ich so erlebt, wie schnell wir vorankommen können, wenn diese Eigenschaften fester Bestandteil unseres Verhaltens sind.

Sich aneinander anlehnen

Sich aneinander anlehnen zu können erfordert, eine Partnerschaft auf Grundlage der oben genannten Eigenschaften zu gestalten und zu pflegen. Das ist leicht – und zugleich kompliziert.

Viele von uns neigen dazu, sich anderen gegenüber nicht wirklich öffnen zu wollen. Unsicherheit, Ego, Selbstzweifel und der Wunsch, das Gesicht nicht zu verlieren, sind Gründe, warum auch ich mich in der Vergangenheit selten darauf eingelassen habe. Jetzt weiß ich, wie viel ich dadurch verpasst habe, und was für ein Geschenk es ist, sich aneinander anlehnen zu können.

Das Fazit

Die Ergebnisse guter Teamarbeit zeigen sich an vielen Punkten. Der erste ist ein sehr angenehmer und zufriedenstellender Arbeitsablauf. Zumindest für mich hat das einen hohen Stellenwert, wenn man bedenkt, wie viele Stunden ich jeden Tag arbeite. Was gibt es für ein höheres Gut, als innere Erfüllung und Zufriedenheit in jeder Situation zu finden?

Der zweite Punkt bezieht sich auf die Dynamik und den Einfluss, den unsere gute Teamarbeit auf das restliche Team und Stakeholder hat, mit denen wir eng zusammenarbeiten. Sie können sich auf uns verlassen und wissen immer genau, was sie von uns erwarten können. Genau das schafft psychologische Sicherheit, die in jedem Unternehmen entscheidend ist.

Und last but not least hat es auch geschäftliche Auswirkungen. Während wir mit einer globalen Pandemie konfrontiert waren, ist es uns gelungen, den deutschen Markt auszubauen und die Zahl unserer Kunden in nur einem Jahr zu verdoppeln. Heute befinden wir uns in der bestmöglichen Ausgangslage, um fokussiert und mit weiteren Investitionen in ein neues Jahr zu starten und Pleo in Deutschland weiter voranzubringen.

28.12.2020
  • Drucken
Zur Startseite