Ein Laptop der ein digitales Meeting zeigt, davor steht eine Kaffeetasse
24.02.2021    Anna Kaiser und Jana Tepe
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Rolle schlägt Stelle – dieses Prinzip hat sich bei Tandemploy bewährt. Zwar nutzen wir bei der Suche nach neuen Mitarbeitenden auch Stellenausschreibungen, aber bereits beim Onboarding loten wir aus, welche Stärken und Kompetenzen das neue Team-Mitglied mitbringt und wo diese auch außerhalb der definierten Stelle zum Tragen kommen können.

So stärken wir von Anfang an das Bewusstsein, dass niemand für immer nur innerhalb einer Stelle agieren muss, und signalisieren: Wir wollen dich kennenlernen – und zwar mit all deinen Stärken, Interessen und Wünschen in Bezug auf deine Arbeit bei uns. Oft ergeben sich daraus mit der Zeit neue Team-Konstellationen, die uns weiterbringen, die wir aber überhaupt nicht im Blick hatten, als wir die Stelle ausgeschrieben haben.

Kolumne von Jana Kaiser und Jana Tepe

Auch abseits vom Recruiting, im ganz normalen Arbeitsalltag, entsteht immer wieder der Bedarf nach neuen oder wechselnden Rollen. Welche wir brauchen, ergibt sich im Wesentlichen aus drei Fragen:

 

  1. Welche Arbeit muss gemacht werden, um unser Ziel zu erreichen?
  2. Was brauchen wir, um richtig gut zusammenarbeiten zu können?
  3. Was erhöht die Motivation, den Spaß und die Kreativität bei unserer Arbeit?

 

Die Antworten auf diese Fragen ergeben WAS wir machen sollten und wollen. Das kann unser Produkt betreffen, zum Beispiel User Experience verbessern“, oder etwas Kulturelles sein, wie „Gesünderes Essen im Office“. Im nächsten Schritt gucken wir, WER die einzelnen Arbeitspakete und Verantwortungsbereiche am besten abdecken kann und die neu definierten Rollen „UX Guru“ und „Chief Foodie“ übernehmen möchte. Je nach Kompetenzlevel, Interesse und Kapazitäten kann eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter eine oder gleich beide Rolle(n) übernehmen. So haben alle die Chance, sich immer wieder außerhalb der eigenen Kernaufgaben einzubringen. Dank dieses agilen Workflows können wir auf neue Situationen stets mit der geballten Kompetenz unseres Teams reagieren.

Auch für Konzerne, die mit zunehmender Größe an Beweglichkeit verloren haben, kann die Einführung von Rollen ein echter Transformations-Treiber sein. Eingefahrene Machtstrukturen, die verhindern, dass kompetente Kolleginnen und Kollegen schnell Entscheidungen fällen können, werden durch das Denken und Handeln in Rollen konsequent aufgebrochen. Wir haben fünf unschlagbare Vorteile, die flexible Rollen gegenüber starren Stellen haben, zusammengefasst:.

1. Stellen fördern Altbekanntes, Rollen fördern Neues.

Rollen fördern versteckte Fähigkeiten zu Tage. Die Einstiegshürde ist gering, der Effekt dafür umso größer. Denn die Arbeit abseits eingefahrener Routinen und mit neuen Kolleginnen oder Kollegen ist ein Kreativitäts-Booster und erhöht die Wahrscheinlichkeit, clevere Lösungen für neue Herausforderungen zu finden.

Porträt von Anna Kaiser und Jana Tepe

Anna Kaiser und Jana Tepe sind die Gründerinnen von Tandemploy, einem vielfach ausgezeichneten Berliner Tech Start-up, das mit smarter Software und viel Herz die Arbeitswelt verändert. Großkonzerne wie Mittelständler nutzen die Talent-Marktplatz-Software von Tandemploy, um ihre digitale Transformation voranzutreiben – mit neuen Arbeitsmodellen, Lernformaten und einem Wissenstransfer auf Augenhöhe und ganz ohne Abteilungsgrenzen

2. Rollen stärken Stärken.

Verantwortungs- und Aufgabenbereiche einer Rolle sind eng gefasst. Das ermöglicht Mitarbeitenden, sich ausgehend von ihren Stärken ganz bewusst für eine Rolle zu entscheiden und darin zu glänzen.

3. Rollen fördern das Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit und Zugehörigkeit.

Indem sie Rollen einnehmen, können Mitarbeitende sofort Verantwortung übernehmen und mit dem eigenen Tun eine starke Wirkung in der Organisation entfalten. Daneben bieten Rollen die Möglichkeit, permanent “on the job” zu lernen und sich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln, statt nach neuen Herausforderungen auf dem externen Arbeitsmarkt zu suchen.

4. Rollen bilden ab, was tatsächlich getan werden muss.

Stellen bleiben oft über lange Zeit unverändert. Neue Aufgaben, die sich keinem vorhandenen  Stellenprofil zuordnen lassen, bleiben unerledigt oder werden zwischen Abteilungen hin- und hergeschoben. Rollen orientieren sich an dem, was JETZT getan werden muss. Sie können binnen kürzester Zeit und ohne aufwendiges Bewerbungsverfahren besetzt werden, etwa über digitale Talent-Marktplätze. So entsteht ein agiler Workflow, der sich immer wieder an die neuen Gegebenheiten anpasst.

5. Mit Rollen lassen sich Krisen leichter bewältigen.

Mitarbeitende, die es gewohnt sind, in wechselnden Rollen zu arbeiten, agieren auch in unsicheren Zeiten souverän, übernehmen Verantwortung und handeln proaktiv. Damit bleiben sie der Organisation nicht nur erhalten, sondern tragen ihren wertvollen Teil dazu bei, das Unternehmen aus der Krise zu führen.

24.02.2021    Anna Kaiser und Jana Tepe
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