Grüne Flecken auf weißen Hintergrund
20.12.2019    Thomas Eilrich
  • Drucken

Ein Pachtmodell für Solaranlagen. Simpel? Mitnichten. Bei der Gründung von DZ-4 im Jahr 2012 war schon der Anspruch komplex: Tobias Schütt und Florian Berghausen waren überzeugt, dass es nicht nur den Bedarf, sondern die „Notwendigkeit für innovative nachhaltige Geschäftsmodelle gibt, die Kunden einen Mehrwert liefern, aber nicht allein auf das Abschöpfen von Fördermitteln abzielen“. Ihre Lösung: Hausdach-Solaranlagen und Speicher – finanziert über monatlich fixe Pachtraten. Nicht minder komplex, doch „so konnten wir die Einstiegshürden zur Nutzung erneuerbarer Energien entscheidend senken“, so Schütt.

Zur Person

Portrait von Tobias Schütt

Tobias Schütt

erlernte neue Energieversorgungskonzepte bei einem deutschen Solarprojektierer in Kalifornien. Bei DZ-4 verantwortet der Gründer das Thema Finanzen

Zur Person

Porträt von Florian Berghausen

Florian Berghausen

ist DZ-4-Mitgründer, Experte für Marketing und den deutschen Solarmarkt. Seine Bereiche sind das operative Geschäft, Marketing und Personal

Wie spüren Sie den Green-Economy-Trend und die Klimaschutzdebatte?

Florian Berghausen: In unseren ersten Jahren haben wir viel dafür gearbeitet, die private Solarstromnutzung als wirtschaftlich attraktives Modell bekannt zu machen. Vor allem im vergangenen Jahr aber sind die Auswirkungen der Klimaschutzdebatte auf unser Geschäftsmodell spürbar geworden. Ein Beispiel: Die bisher höchsten Zugriffszahlen auf unsere Website gab es am Tag des weltweiten Klimastreiks im September. Mit zunehmendem Interesse an der Nutzung erneuerbarer Energien etabliert sich auch das Solaranlagen-Mietmodell weiter. Laut einer Forsa-Umfrage kann sich jeder zweite an Solaranlagen interessierte Eigenheimbesitzer hierzulande vorstellen, eine zu mieten.

Tobias Schütt: Auch auf Investorenseite steigt das Interesse an der Diskussion um die richtige Gewichtung von Unternehmens-Sinn und -Gewinn. Wenn die Gesellschaft als Stakeholder wahrgenommen wird, können kurzfristige Umsatzsteigerungen nicht das alleinige Erfolgskriterium sein. Für zukünftige Start-ups im Green-Economy-Bereich sollte es so deutlich einfacher werden, Purpose-Investoren zu gewinnen und an Kapital zu gelangen.

Wie differenzieren Sie sich von anderen, die sich teils schon wieder aus Ihrem Markt verabschiedet haben?

Schütt: Unsere Grundwerte sind Nachhaltigkeit, Partnerschaftlichkeit und Fairness. Zudem verstehen wir uns als ein Netzwerkunternehmen, zu dem unsere Partner mit ihren Fähigkeiten beitragen: die qualifizierten, deutschlandweit ansässigen Vertriebspartner, die regionalen Fachbetriebe für den Bau der Solaranlagen sowie die nationalen Partner für Anlagenabnahmen, Versicherung oder Finanzierung. Uns alle verbindet ein Qualitätskonzept, das von der Allianz Climate Solutions zertifiziert wurde, und ein digitales, standardisiertes Projektmanagement. Über die Größe, die wir mittlerweile haben, können wir unseren Kunden zudem Preisvorteile bei Komponenten und Versicherungen bieten. Plus: Die Jahre der Zusammenarbeit lassen die Prozesse reibungslos ineinandergreifen.

Berghausen: Diese Liebe fürs Detail ist natürlich aufwendig – aber sie lohnt sich: Wir schaffen es, über 98 Prozent aller Vertragsabschlüsse auch zu bauen. Das ist die mit Abstand höchste Fulfillment-Quote im Markt. Die höchste Kundenzufriedenheit kommt hinzu.

Was - neben Finanzmitteln - bringt die Beteiligung großer Investoren? Wie ist der Trade-off zwischen Einflussnahme und Networking/Know-how-Transfer?

Schütt: Unsere Gesellschafterstruktur ist ausgewogen – das verhindert Alleingänge von Investoren. Gleichzeitig ist es ganz natürlich, dass mit dem Investment auch eine Erwartungshaltung eingebracht wird. Aber: Die Investoren lassen uns wissen, dass wir als Gründerteam mit unserem Know-how, unserer Vision und Energie nach wie vor sehr wichtig für die weitere Entwicklung sind. Zusammengenommen sorgt das ­dafür, dass in Beirat und Investorenumfeld mit sehr großem gegenseitigem Respekt fair miteinander umgegangen wird. Alle arbeiten gemeinsam daran, DZ-4 noch erfolgreicher zu machen, um noch mehr Menschen die persönliche Energiewende zu ermöglichen.

Berghausen: In puncto Networking haben wir bisher insbesondere von EnBW New Ventures profitiert, indem diese Türöffner für unsere Partnerschaft mit Yello waren und wir eine White-Label-Kooperation zu marktüblichen Bedingungen aushandeln konnten. Wertvollen Input bringt auch der regelmäßige Austausch mit unserem breit aufgestellten Beirat, zu dem unter anderem ehemalige Vorstände aus der Green Economy zählen.

Inhalt

20.12.2019    Thomas Eilrich
  • Drucken
Zur Startseite