Corona News: Update aus der Klinik Videocast mit Essener Uniklinikchef Prof. Jochen Werner

Videocast „19 – die Chefvisite”

Corona-Katastrophen-Warner sollen abrüsten

Ex-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt warnt vor sozialen Unruhen / „Niemand weiß, was im Herbst kommt“ / Politik soll abrüsten Mehr

Podcast

„Der Katastrophen-Chor ist gefährlich“: Wegen der dauernden Warnungen vor einer schweren Corona-Welle im Herbst stumpften die Menschen ab „und schalten die Nachrichten aus“, sagt die frühere Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt bei „19 – die Chefvisite“. Ähnliches drohe auch durch die ständige Beschwörung einer Energiekrise im Winter „mit Wärmestuben für ältere Menschen“, kritisiert Schmidt: „Das führt auf Dauer zu sozialen Unruhen, nicht zu Solidarität in der Gesellschaft.“ Die Politik müsse verbal abrüsten, Panikmache helfe nicht. Denn: „Niemand weiß, was im Herbst kommt“, so Schmidt. Ihr aktueller Amtsnachfolger Karl Lauterbach solle sich auch mal positiv äußern, „um die Menschen mitzunehmen“.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen Orientierung bei aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

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Long-Covid: Angststörungen und Depressionen bei einem Viertel der Betroffenen, Infektionszahlen „gehen klar runter“, Städte und Gemeinden durch Pleitewelle bedroht. Mehr

Corona-Tests in Deutschland haben schätzungsweise 62.000 Tote durch Covid-19 zwischen April 2020 und September 2021 verhindert. Zugleich seien mindestens 2,8 Milliarden Euro an Gesundheitskosten eingespart worden, sagt der Geschäftsführer des Herstellers Roche Diagnostics Deutschland GmbH, Christian Paetzke, bei „19 – die Chefvisite“. Tests gäben Gewissheit und ermöglichten die frühzeitige Unterbrechung von Infektionsketten. Durch die so reduzierte Ausbreitung von Corona seien weitere Lockdowns vermieden worden. Ohne Tests wäre die deutsche Wirtschaft um weitere rund 36,5 Milliarden Euro belastet worden, rechnet Paetzke auf Basis einer Studie seines Unternehmens vor. Der Trend zum Selbsttest durch Patienten zeichne sich auch bei anderen Erkrankungen ab, so Paetzke.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Konkurrenzkampf um Pflegepersonal: Der Vorstoß des bayerischen Ministerpräsidenten zur Aussetzung der Impfpflicht für Pflegeberufe „bringt weitere Unruhe in die angespannte Lage der Krankenhäuser“, kritisiert der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, bei „19 – die Chefvisite“. Angesichts der herrschenden Personalknappheit in der Branche stelle sich die Frage, ob medizinische Einrichtungen im bayerischen Grenzbereich „sich gegenseitig mit geringen Anforderungen an den Impfstatus überbieten“ wollten, um Mitarbeiter etwa aus Hessen oder Thüringen abzuwerben, so Werner. Ein solcher Konkurrenzkampf „zu Lasten der Patienten“ sei für ihn „nur schwer vorstellbar“, rügt der Mediziner. Der sich abzeichnende „Flickenteppich“ bei der Impfpflicht werde „einen weiteren Vertrauensverlust hinterlassen“, fürchtet Werner.

 

„Hilfreich ist der Vorstoß aus Bayern nicht“, sagt der Arbeitsrechtler und Vorstandschef der Korten Rechtsanwälte AG, Felix Korten, im Videocast: „Das wird zum Chaos weiter beitragen.“ Denn die ohnehin überlasteten Gesundheitsämter müssten nun den Impfstatus jeder Pflegekraft überprüfen, bewerten und gegebenenfalls ein Betretungsverbot für Kliniken oder Seniorenheime aussprechen, so Korten. Direkte Sanktionen sehe das zugrundeliegende Gesetz für die Mitarbeiter nicht vor. Wenn diese nach dem Stichtag 15. März im Betrieb erschienen und ihre Arbeitskraft anbieten, „liegt der Ball beim Arbeitgeber“, betont der Rechtsexperte.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Personalnot bedroht den Aufschwung der Wirtschaft nach der Pandemie: Zurzeit findet ein Wandel „vom Arbeitslosen- zum arbeiterlosen Markt“ statt, betont die frühere Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries bei „19 – die Chefvisite“ mit Blick auf die zunehmende Verrentung der geburtenstarken Jahrgänge. Schon jetzt fehlten rund 50.000 Fachkräfte mehr als vor Corona, so Zypries. Betroffen sei insbesondere der IT-Bereich, aber auch Handwerk, Hotels und Gastronomie. Vor allem wegen Letzterem drohe „im Sommer ein großes Problem“, warnt sie. IT-Fachkräfte würden bereits mit Bar-Prämien angelockt „wie in der Bundesliga“, beobachtet der Mittelstandsexperte und Geschäftsführer des Deutschen Innovationsinstituts für Nachhaltigkeit und Digitalisierung, Marc Wittbrock. Im Kampf um die besten Talente müssten sich Unternehmen positionieren und offensiv für sich werben. Dabei würden Siegel wie „Arbeitgeber der Zukunft“ helfen, sagt Wittbrock. So könnten Unternehmen „aus der Masse herausstechen“ und bis zu 30 Prozent erfolgreicher agieren bei der Suche nach neuen Mitarbeitern.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat bei der plötzlichen Verkürzung der Corona-Genesenenfrist „die Ministerpräsidenten ausgetrickst“: „Die merken sich das“, sagt „Welt“-Journalist und Politikexperte Robin Alexander bei „19 – die Chefvisite“. So verliert Lauterbach an Glaubwürdigkeit. Er könne auch als früherer „Spielführer des Team Vorsicht“ im Ministeramt „seine strikte Politik nicht durchsetzen“, so Alexander. Bundeskanzler Olaf Scholz wirft Alexander vor, im Streit um eine Impfpflicht „nicht führungsstark“ zu agieren. Scholz wolle die Impfpflicht, habe dafür aber keine Mehrheit in seiner Ampelkoalition. In solchen Situationen hätten seine Vorgänger ihre Regierungspartner „auf Linie gebracht“, betont Alexander – nach dem Motto: „Die Kanzlermehrheit muss stehen.“ Der von Scholz berufene Corona-Expertenrat sei dagegen „vom Versuchsaufbau her gar nicht schlecht“, so Alexander. Denn dort träfen unterschiedliche wissenschaftliche Einschätzungen aufeinander: Während der Charité-Virologe Christian Drosten schärfere Maßnahmen fordere, habe sich dessen Bonner Kollege Hendrik Streeck einen Namen gemacht mit dem Ruf nach mehr Lockerungen.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Die Impfpflicht droht ein „fettes Problem“ für die Bundesregierung zu werden: Kanzler Olaf Scholz riskiere bei seinem ersten großen Projekt als Regierungschef „gegen die Wand zu fahren“, sagt der Chef der Zentralredaktion der Funke-Mediengruppe („Hamburger Abendblatt“, „WAZ“, „Berliner Morgenpost“), Jörg Quoos, bei „19 – die Chefvisite“. Wegen der Gefahr eines Rohrkrepierers habe die Regierung auch keinen eigenen Entwurf vorgelegt, so Quoos. Er erwartet kein Gesetz zur Impfpflicht, denn politisch sei der Schwung schon raus. Zudem stelle sich die Frage der Umsetzung: „Es droht ein teures Bürokratiemonster“, warnt Quoos. Niemand wisse, wie die Einhaltung möglicher Vorgaben kontrolliert werden solle. „Dringend ans Herz“ legt der Funke-Chefredakteur den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF, in ihrer Pandemie-Berichterstattung „mehr Experten einzubeziehen, die Bandbreite zu erhöhen und andere Einschätzungen zu Wort kommen zu lassen“. „Mehr Vielfalt käme auch bei den Zuschauern an“, sagt er. Kritik übt Quoos am Corona-Alarmismus der Medien: „Jeden Tag eine neue Warnung – die Leute stumpfen ab.“

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Viermal mehr Selbsttötungen als vor der Pandemie registriert die Sterbegeldversicherung Monuta. Diese „absolut alarmierenden“ Zahlen ergäben sich aus der Auswertung von Daten wie etwa Krankenakten aus dem Jahr 2021, berichtete der Deutschland-Chef des Unternehmens, Oliver Suhre, im Videocast „19 – die Chefvisite“. Der Anstieg sei „sehr stark der Isolation, der Vereinsamung“ vor allem älterer Menschen durch die Corona-Kontaktverbote geschuldet, so Suhre. Geringer ausgefallen seien dagegen die Todeszahlen durch Unfälle. „Wir müssen raus aus der Angstmache und hin zu einem konstruktiven Umgang“, mahnte Suhre. „Sonst nimmt die Zahl noch weiter zu in den nächsten Jahren.“

Der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, forderte im Videocast: „Weg vom Alarmismus!“ Durch Omikron stiegen die Infiziertenzahlen deutlich an, wegen der milderen Verläufe seien die Krankenhäuser aber in einer „anderen Situation“ als noch in der Delta-Welle: „Die Lage erfordert einen neuen Blick auf Corona.“ Immer mehr positiv getestete Patienten hätten keine Covid-Erkrankung, sondern seien wegen anderen Leiden in der Klinik und würden nur „zufällig“ als infiziert erkannt, sagte Werner. Dadurch könne es zur Verschiebung nötiger Operationen kommen, so der Mediziner. Das drohe auch, wenn zu viel Personal „erkrankt oder in Quarantäne“ sei. Dieser Effekt müsse genau beobachtet werden – „sonst legen wir uns lahm“, warnte Werner.

Haben Sie Suizidgedanken? Bitte, lassen Sie sich helfen! Rat finden Sie zum Beispiel im Internet unter diesen Adressen:

Per Telefon / Chat / E-Mail: https://www.telefonseelsorge.de/

Per Chat: https://www.jugendnotmail.de/

Per E-Mail: https://www.u25-deutschland.de/

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Omikron könnte die aktuelle Lage in Deutschland nochmals verschärfen“: Der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, ist besorgt wegen des „erkennbaren Anstiegs“ der Verbreitung der neuen Corona-Mutation in Dänemark und Großbritannien. Bei „19 – die Chefvisite“ hält Werner es für möglich, dass Omikron bereits in einigen Monaten die bislang vorherrschende Delta-Variante verdrängt hat. Corona-Schutz biete höchstwahrscheinlich weiterhin die Impfung. Der Mediziner hofft dabei auch auf den Totimpfstoff Novavax, der sich derzeit im Zulassungsverfahren befindet. Dieser könne Impfskeptiker überzeugen. Denn anders als die zurzeit verwendeten mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna funktioniere Novavax „nach dem alten Prinzip, das die Menschen gar nicht hinterfragt haben“, so Werner.

 

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Es gibt viele Gründe für einen positiven Blick nach vorn“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, hält einen Sommer mit nur wenigen Corona-Einschränkungen für möglich. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“ mit Blick auf die Impfkampagne. Ab dem 7. Juni werde die Reihenfolge bei der Impfung bundesweit aufgehoben – „ab dem Tag werden dann auch die Betriebsärzte und Privatärzte regelhaft eingebunden“, so der Mediziner. Das verspricht noch mehr Schwung bei den Impfungen. Bis dahin sollten „vor allem in den bisher priorisierten Gruppen noch 15 Millionen Impfungen vorgenommen werden“, sagt Werner. Die guten Aussichten dürften „uns auf der einen Seite nicht übermütig werden lassen, uns aber auf der anderen Seite auch nicht in eine pandemische Depression versetzen“.

Die Kfz-Versicherer fordern Zugriff auf Daten aus autonom fahrenden Autos, um nach einem Unfall die Schuldfrage klären zu können. Das sei in dem vorliegenden Gesetzentwurf zum autonomen Fahren „noch nicht geregelt“, kritisierte der Vorstandschef der Allianz Versicherungs-AG, Frank Sommerfeld, in der Sendung. Positiv an der geplanten Regelung sei das Festhalten am „Prinzip der Halterhaftung“: Bei einem Schaden greift also weiterhin zunächst die Haftpflichtversicherung des Fahrzeughalters. Diese könne nach der Regulierung des Schadens den Verursacher klären und sich so eventuell Geld zurückholen. Dazu benötige der Versicherer aber den Zugriff auf die Fahrzeugdaten, so Sommerfeld.

Angesichts von immer mehr Autos mit autonomen Fahrfunktionen im Straßenverkehr „brauchen wir mehr Transparenz, welche Daten an die Hersteller übermittelt wird“, sagt Sommerfeld. Ein Halter müsse zum Beispiel die Möglichkeit bekommen, die Ermittlung des Standortes durch das Auto zu blockieren. Sommerfeld sieht einen „schmalen Grad zwischen personenbezogenen Daten und relevanten Daten, die die Hersteller für die Weiterentwicklung benötigen“. „Jeder Mensch hat das Recht auf seine Daten“, stellt Sommerfeld klar. Dieses dürfe im Streitfall nur durch ein Gericht aufgehoben werden, damit beide Parteien vollen Zugriff auf Unfalldaten erhielten.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Mittwoch, den 19. Mai, sind der Chef des Fitness-Vermarkters Aciso, Thomas Nemmaier, und der Gründer des Software-Anbieters Weclapp, Ertan Özdil, als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, fordert von der Politik klare Regeln für die Zusammenarbeit von Geimpften und Ungeimpften im Betrieb. So müsse die Frage beantwortet werden, ob der Arbeitgeber zum Beispiel verpflichtet sei, „bei Nicht-Einverständnis zur Testung alternative Arbeitsplätze anzubieten“, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“. Es müsse festgelegt werden, ob Geimpfte und Nicht-Geimpfte voneinander getrennt ihre Pausen verbringen sollten, wenn sie „ohne Maske essen oder Kaffee trinken“. Ein weiterer Punkt für den Klinikchef: „Kann ich als Arbeitgeber meine Beschäftigten auffordern, mich kontinuierlich über den Status ihrer Immunisierung zu informieren?“ Solche „Unklarheiten aussitzen zu wollen, ist für alle Gruppen unbefriedigend“, mahnt Werner. Dies seien nur einige Beispiele für den großen Regelungsbedarf im betrieblichen Alltag, dem sich die Politik jetzt stellen müsse.

Wie sehr das Thema polarisiert, hat der Mediziner selbst erlebt: Nachdem er bei „19 – die Chefvisite“ über das absehbare Spannungsfeld zwischen Geimpften und Ungeimpften gesprochen hatte, geriet Werner in einen Shitstorm im Internet. Ihm sei mit „Nürnberger Prozessen“ gedroht worden, „man vergesse nie“. Auf der anderen Seite seien „absurde Forderungen“ erhoben worden, etwa Arbeitslager für Ungeimpfte.

„Man kann sich wehren“, ist die Unternehmerin und Social-Media-Expertin Tijen Onaran überzeugt. In der Sendung berichtet sie von einer persönlichen Auseinandersetzung mit Tesla-Gründer Elon Musk auf Twitter. „Die Elon-Musk-Liebenden haben mich gehasst“, beschreibt Onaran den Shitstorm nach dem Zoff. Sie betont, dass eine „gesunde digitale Distanz“ nötig sei und Menschen im privaten Umfeld, „mit denen man darüber reden kann“. Hilfe böten auch Organisationen wie die Beratungsstelle „HateAid“. Onaran, die sich für die Gleichstellung von Frauen einsetzt, hat festgestellt, dass es bei Kritik an Frauen im Netz „sofort sexistisch wird und auf Äußerlichkeiten geht“. Einen „Maulkorb“ sollte sich dadurch niemand verpassen lassen: „Wir brauchen Leute, die ihre Meinung sagen und dazu stehen“, so Onaran.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Mittwoch, den 9. Juni, ist der Bonner Virologe Prof. Hendrik Streeck als Talk-Gast dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Eine klare Abfuhr erteilt der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, einer Schicht auf der Intensivstation seines Krankenhauses für den „Tatort“-Schauspieler Jan-Josef Liefers. „Für uns ist das definitiv kein Thema“, sagte Werner bei „19 – die Chefvisite“. Liefers hatte als einer der Hauptdarsteller der umstrittenen Kunst-Aktion #allesdichtmachen zuvor zu einem Angebot der Essener Notfallmedizinerin Carola Holzner, im Netz als „Doc Caro“ bekannt, unter dem Motto #allemalneschichtmachen in einem Interview gesagt, er habe sich „schon angemeldet“. Klinikchef Werner hält eine Inszenierung wie „Bergdoktor im Ruhrgebiet“ für „undenkbar“: „Wer bis heute nicht begriffen hat, was in Krankenhäusern geleistet wird, der begreift es auch in einer Schicht nicht“, so Werner.

Die Bundesbürger sind nach Angaben des Chefs der Krankenversicherung TK, Jens Baas, mit der Arbeit des deutschen Gesundheitssystems „sehr zufrieden“. Baas sagte in der Sendung, eine repräsentative Umfrage seines Unternehmens zu diesem Thema habe einen „absoluten Höchststand ergeben wegen der Pandemie“. Diese habe belegt, dass das deutsche Gesundheitswesen „extrem leistungsstark“ und „vielleicht das beste der Welt“ sei, so Baas. Fast 90 Prozent der Befragten hätten sich zudem bereit gezeigt, ihre digital erhobenen Gesundheitsdaten für wissenschaftliche Forschung freizugeben. Baas forderte, die gesetzlichen Grundlagen dafür zu schaffen – „immer auf freiwilliger Basis“. Es sei ein „Trauerspiel“, dass dies bislang nur mit hohen bürokratischen Hürden möglich sei.

Baas warnte, die steigenden Kosten für die Gesundheitsversorgung seien „mit Wirtschaftswachstum nicht mehr abzupuffern“. Beitragserhöhungen seien daher ohne Einsparungen unumgänglich. Ein Weg sei die Reduzierung der Zahl von Kliniken. „Nicht jedes Dorf braucht ein eigenes Krankenhaus“, sagte Baas. In kleinen Häusern werde häufig fehlerhaft operiert, was dann in Unikliniken repariert werden müsse. Seine Forderung: „Weniger Betten, dafür mehr Spezialisierung.“ Baas kritisierte zudem die explodierenden Preise für einzelne Arzneimittel-Therapien, die schon „siebenstellige Summen im Jahr“ erreichen könnten. Damit mache die Pharmaindustrie „Milliardengewinne auf Kosten der Versicherten“. „Gegen diese Tendenzen müssen wir vorgehen“, so Baas.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Freitag, den 30. April, sind die Unternehmensberater Andreas Steinberger von Ecovis und Ann-Katrin Hardenberg von The Mak’ed Team als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Die Grünen wollen Bevormundung“: Der Bundesschatzmeister der FDP, Harald Christ, warnt vor „Verboten und Regulatorik“ im Wahlprogramm der Grünen zur Bundestagswahl. „Für den Mittelstand wäre das die Abrissbirne und gefährdet Arbeitsplätze“, sagt Christ bei „19 – die Chefvisite“. Statt auf „Staatsökologismus“ setze die FPD auf „Investitionen in Forschung und Innovationen“, um „viel mehr zu tun für Klima und Umweltschutz“, so Christ. Mit den Grünen werde „auf dieser Basis eine Koalition sehr schwer“. Er sieht daher die Union als idealen Partner für die Liberalen. Trotz aktuell hoher Umfragewerte für die Grünen ist der FDP-Bundesschatzmeister überzeugt: „Eine grüne Kanzlerin wird es nach der Wahl nicht geben.“

Das „jahrzehntelange Vernachlässigen der Digitalisierung“ in Deutschland führt nach Einschätzung des Chefs der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, bei der Dokumentation der Corona-Impfungen zu einer „Zettelwirtschaft“. „Hoffentlich verzetteln wir uns nicht auf dem Weg zum digitalen Covid-Zertifikat“, sagt Werner in der Sendung mit Blick auf die Einführung eines EU-weiten elektronischen Zertifikats, das ab 1. Juli gelten soll. Es könne Geimpften, Genesenen und Getesteten als „Freifahrtschein“ dienen, zum Beispiel auf Reisen. Werner mahnt Tempo bei der Umstellung vom gelben Papier-Impfpass zum digitalen Zertifikat an – wobei die Hausärzte schon „abgewunken“ hätten, diese zusätzliche Aufgabe zu übernehmen. „40 Tage sind eine kurze Zeit“, so Werner.

Von der Digitalisierung kann „jedes Unternehmen profitieren“, sagt der Digitalisierungsexperte des Softwareanbieters Celonis, Lars Reinkemeyer, im Videocast. Das gelte für Großkonzerne ebenso wie für kleinere Mittelständler. „Wir helfen mit einem Röntgenbild der Prozesse und schaffen Transparenz“, so Reinkemeyer. Mithilfe „digitaler Spuren“ sei es möglich, manuelle Aktivitäten in Geschäftsprozessen zu identifizieren, die Einsparpotenziale eröffneten. Celonis sei in diesem Sinne ein „digitaler Fitnesscoach für Unternehmen“. Dabei sei die Digitalisierung aber kein „Selbstläufer“. Reinkemeyer empfiehlt daher „Kernteams, die den Wandel antreiben“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gast am Dienstag, den 25. Mai: Professor Jalid Sehouli, der Leiter des gynäkologischen Tumorzentrums und des Europäischen Kompetenzzentrums Eierstockkrebs an der Berliner Charité. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Die sportlich Verantwortlichen in der Bundesliga haben häufig nicht genügend Managementqualität“: Martin Kind, Geschäftsführer der Profi-Abteilung des Zweitligisten Hannover 96, fordert „neue Profile und mehr Realismus“ im deutschen Fußball. „Viele Bundesligavereine treffen Risikoentscheidungen wie Spielertransfers, ohne wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen“, sagt Kind bei „19 – die Chefvisite“ mit Blick auf die Probleme, die zurzeit Traditionsvereine wie Schalke 04 oder Werder Bremen plagen. Mutmaßliche „Unterschiedsspieler“ dürften nicht mehr „aus dem Bauch heraus“ unter Vertrag genommen werden. Es brauche „mehr Digitalisierung“, so Kind: „Wir haben eine umfassende Datenbasis, die müssen wir nutzen.“ Das werde zu „besseren Personalentscheidungen“ führen.

Der Hörgeräte-Unternehmer fordert weiter die Abschaffung der 50+1-Regel, die den gemeinnützigen Vereinen das letzte Wort bei Entscheidungen auch im Profifußball lässt – obwohl das Kartellamt aktuell bei dem Thema eine Niederlage beschert hat. „Niemand gibt Geld, damit ein anderer darüber verfügt“, so Kind, der selbst die Profi-Mannschaft von 96 zusammen mit zwei anderen Hannoveranern finanziert und mit der Breitensportabteilung des Vereins im Clinch liegt. Eine 50+1-Regel gebe es „fast nirgendwo in Europa“. Wenn sie falle, „dann haben wir Wettbewerbsfreiheit“, sagt Kind. Daher ist aus seiner Sicht eine Landesbürgschaft, wie sie NRW in der Corona-Krise für Schalke beschlossen hat, „nicht mehr zu vertreten“. Dass der Steuerzahler Profi-Fußballer stütze, „ist heute und in der Zukunft kein Geschäftsmodell“.

Der frühere Vorstand des Traditionsklubs Hamburger SV, Joachim Hilke, warnt in der Sendung davor, dass die Bundesliga unattraktiver wird. „Es macht keinen Spaß, ein Spiel zu sehen, von dem ich weiß, wie es ausgeht“, sagt Hilke mit Blick auf die Dominanz des FC Bayern München. „Wir müssen aufpassen, dass uns die Nachfrage nicht wegbricht.“ Die Fans brauchten die Emotionalität von Derbys, daher seien Traditionsvereine mit großer Anhängerschaft wichtig für das „Produkt Fußball“, so Hilke, der für das US-Unternehmen Fanatics International Fan-Artikel vermarktet. Er fordert mehr Chancengleichheit unter den Vereinen und einen „extrem offenen Wettbewerb“ im Sport wie in den USA, um eine Krise der Bundesliga abzuwenden. Für die Traditionsklubs könne die „Hoffnung auf den einen Heilsbringer nicht die Lösung sein“, damit ein Abstieg nicht zu „dauerhafter Bedeutungslosigkeit führt“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gäste am Freitag, den 4. Juni: der Chef der Werkstattkette Pitstop, Stefan Kulas, und Nachhaltigkeitsexperte Alexander Holst von der Unternehmensberatung Accenture. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Das Corona-Krisenmanagement der Politik könnte für den Mittelstand gar nicht schlechter sein: Wenn es ginge, würde er „eine Schulnote 7 vergeben“, sagt der Bundesgeschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Markus Jerger. Bei „19 – die Chefvisite“ spricht Jerger von „sinnbefreiten Entscheidungen“ und „gegenseitigen Schuldzuweisungen“ – das „Planungs- und Entscheidungsversagen ist dramatisch“. „Wenn unsere Unternehmer so geplant hätten, hätten wir in Deutschland weder Lebensmittel noch Klopapier“, so Jerger.

Aus der Sicht des Mittelstands habe die Politik „zwölf Monate verschwendet“, kritisiert Jerger. So werde hierzulande erst jetzt diskutiert, ob auch Zahn- oder Tierärzte impfen sollten. Gleichzeitig „schauen wir mit Bewunderung nach Großbritannien oder Israel“, wo das Impfen weitaus besser organisiert sei: „Es stimmt etwas nicht mehr in Deutschland.“ Das werde zu einer Pleitewelle beitragen, wenn Insolvenzen wieder angezeigt werden müssen. Hilfsgelder würden „Unternehmen künstlich am Leben erhalten“. Branchen, „die den Anschluss verpasst haben“, könnten aber komplett wegbrechen. Daher sei auch die Verteilung von Geld nach dem Gießkannenprinzip „gefährlich“. Man müsse „extrem gut auswählen“, welche Unternehmen gestützt werden sollten.

„Gestern war ein Schwarzer Tag bei der Pandemiebewältigung“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, kann die Entscheidung, die Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin wegen möglicher Thrombosegefahr auszusetzen, zwar nachvollziehen. Er warnt aber, dass „jegliche Pause im Impfprozess unweigerlich Infektionen bei einigen dann Nicht-Geimpften zur Folge haben wird“. Das „Verrückte“ dabei: „Covid-19 geht ohnehin mit einer erhöhten Anzahl an Thrombosen einher“, so der Mediziner. Wie schwer der Imageschaden für das Präparat sei, ließe sich noch nicht absehen. Werners Hoffnung: „Das Vertrauen in die Wissenschaft sollte weiter gestiegen sein.“ Denn die Aussetzung der Impfungen zeige, „wie sorgfältig auf mögliche Komplikationen hin überwacht wird“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Mittwoch, den 17. März, sind als Talk-Gäste der Chef der Siemens-Betriebskrankenkasse SBK, Dr. Hans Unterhuber, und der Generalbevollmächtigte der Sterbegeldversicherung Monuta, Oliver Suhre, als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Die Schließung von Impfzentren fordert der Vorstandschef der Apotheker-Genossenschaft Noweda, Michael Kuck. „Impfzentren sind überflüssig“, sagte Kuck, der mehr als 9000 Apotheker vertritt, bei „19 – die Chefvisite“. Er will die „Impfstoffe auf die Hausärzte umleiten“. Dort sei die Schwelle, sich impfen zu lassen, niedriger und das Vertrauen höher. Kuck ist überzeugt, dass es die „teure zusätzliche Infrastruktur“ der Impfzentren gar nicht gebraucht hätte, „wenn man uns denn gefragt hätte“. Die Apotheken seien erst „Ende Februar, Anfang März“ in die Impfkampagne eingebunden worden. Noweda beliefert Apotheken, die Arztpraxen vor Ort mit Impfstoffen versorgen.

Scharfe Kritik übte Kuck daran, dass Impfzubehör wie etwa Spritzen in den Zentren gehortet werde, „während wir uns das Material auf dem freien Markt beschaffen müssen“. „Die Länder sitzen auf dem Zubehör und wir kommen nicht dran“, rügte Kuck. „Da stimmt die Priorisierung nicht.“ Aktuell „kommt es darauf an, möglichst viele möglichst schnell zu impfen“, so der Noweda-Chef. Dazu seien Arztpraxen besser geeignet, sagte er unter Verweis auf die Zahl der Impfungen, die sich mit dem Einstieg der Hausärzte in die Impfkampagne verdoppelt hätten. Dort sei die Impfung zudem günstiger als in einem Zentrum. Experten gehen davon aus, dass die Kosten im Impfzentrum deutlich höher liegen als in einer Arztpraxis. Damit die Impfkampagne weiter Fahrt aufnimmt, plädiert Kuck dafür, dass auch Apotheker impfen sollten. Deutschlandweit hätten sie rund drei Millionen Kundenkontakte am Tag.

„Ganz große Sorge“ bereitet Kuck die Situation in Indien. Das von einer schweren Corona-Welle getroffene Land gilt als „Apotheke der Welt“, ein großer Teil der Wirkstoffe für in Deutschland verwendete Medikamente wird dort produziert. „Wir fahren sicherheitshalber die Vorräte hoch“, so Kuck. Er warnte: Sollte Indien zum Beispiel Exportbeschränkungen erlassen, um zunächst die eigene Bevölkerung zu versorgen, „kommen Deutschland und Europa in ganz erhebliche Probleme“. Bei Pharmaprodukten sei die Abhängigkeit von ausländischen Herstellern lange bekannt, „aber die Pandemie bringt die Lage an den Tag“, sagte Kuck.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Mittwoch, den 5. Mai, sind die Franchise-Expertin der Restaurantkette Pizza Hut, Gabriele Krueger, und der Kommunikationschef des Reiseveranstalters 1AVista, Dominik Kaven, als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Total umstritten“ sind viele Fragen rund um die Corona-Pandemie unter Arbeitsrechtlern. Das stellt die Bielefelder Fachanwältin für Arbeitsrecht, Nicole Mutschke, bei „19 – die Chefvisite“ klar. „Wir zoffen uns über fast alles, was Corona betrifft“, so die Juristin unter Verweis auf die neuartige Situation. In der Sendung ordnet sie die wichtigsten Fragen für geimpfte und ungeimpfte Arbeitnehmer ein.

Kann mich mein Arbeitgeber zur Impfung zwingen?

„Nein, das ist nicht möglich“, sagt Mutschke. Ausnahme könne es allenfalls für Beschäftigte geben, die beruflichen Umgang mit „vulnerablen Gruppen“ haben – also zum Beispiel Risikopatienten in Pflegeheimen. Sonst „darf es keine arbeitsrechtlichen Folgen geben“, so Mutschke. Wenn ein Arbeitgeber möchte, dass alle seine Mitarbeiter geimpft sind, sollte er aus ihrer Sicht auf „Motivation“ setzen: „Ein Corona- Bonus für Geimpfte ist drin“, sagt die Arbeitsrechtlerin.

Kann der Arbeitgeber meinen Impfpass kontrollieren, bevor ich ins Büro darf?

Das geht nicht, sagt Anwältin Mutschke: „Da ist das noch heißere Thema Datenschutz davor.“ Laut Datenschutzgrundverordnung „darf der Arbeitgeber gar nicht danach fragen“. Die Frage sei aber unter Juristen sehr umstritten, so Mutschke. Manche argumentierten mit der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers. Um dieser nachzukommen, sei es eigentlich „zwingend notwendig“, dass Chefs etwa den Impfstatus in der Belegschaft abfragen könnten.

Darf ein Chef Ungeimpfte einfach ins Homeoffice verbannen?

Das ist laut Mutschke nicht möglich. Wichtig in diesem Zusammenhang sei das Maßregelverbot für den Arbeitgeber: „Eigentlich darf er seine Leute nicht bestrafen, wenn sie sich an die Regeln halten“, so Mutschke. Und eine Impfpflicht für alle gebe es eben nicht. Sie betont, dass ein Chef einen Ungeimpfte nicht in den Betrieb lassen muss, wenn er das nicht möchte. Dann habe er aber trotzdem die „Pflicht, ihn zu bezahlen“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Die Talk-Gäste am Montag, den 14. Juni: Bernd Renz, Vertriebsleiter Factoring bei der Targobank, und Dr. Tobias Lindner, sicherheitspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Weltweit gibt es aktuell mehr als 250 Impfstoff-Kandidaten gegen das Coronavirus. Damit zeichnen sich „neue Produkte“ im Kampf gegen die Pandemie ab, sagt die DWS-Biotech-Fondsmanagerin Noushin Irani bei „19 – die Chefvisite“. Bei der Entwicklung würden „technologische Durchbrüche wie Zell- und Gentherapie oder mRNA helfen“, so Irani. Das lasse langfristig auch auf Erfolge in der Behandlung von Krebs und anderen unheilbaren Krankheiten hoffen. Durch Biotechnologie seien bereits die schon zugelassenen Impfstoffe in „historisch beispiellosem Tempo“ möglich gewesen, urteilt die Fondsmanagerin.

Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, hält durch Biotechnologie eine „Revolution in der Medizin und Therapie“ für möglich. Helfen würde dabei eine „digitale Gesamtvernetzung mit Analysemöglichkeit sämtlicher relevanter Gesundheitsdaten“ – zum Beispiel bei der Corona-Impfung, so der Mediziner in der Sendung. Bereits möglich sind aus Werners Sicht „funktionierende Regionalmodelle wie es beispielsweise in der vergangenen Woche für Böblingen mit der Doctorbox-App vorgestellt wurde“. Diese könnten auf andere Regionen ausgeweitet und so die Corona-Maßnahmen gelockert werden. Werner will dabei „lieber kleine Schritte gehen als große Versprechungen zu machen, die außer Vertrauensverlust nichts bewirken“.

„Die Menschen brauchen dringend einen Stufenplan“ für das Ende des Lockdowns, fordert Bettina Hagedorn, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, mit Blick auf das nächste Treffen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin am 3. März. Ein Stufenplan wäre für Hagedorn ein „Hoffnungsschimmer“ in Pandemiezeiten. Abhängig vom Infektionsgeschehen könnten dann auch Läden in den Innenstädten wieder öffnen. Für die Zeit nach der Pandemie sei finanzielle Unterstützung des Bundes für Länder und Kommunen nötig, um die Fußgängerzonen wiederzubeleben, so die SPD-Politikerin. Die City müsse aber „neu gedacht“ werden. Denn: „Corona wird unsere Gesellschaft nachhaltiger verändern als es manche wahrhaben wollen.“ Fußgängerzonen will sie künftig als Orte für „Kommunikation, Kultur, Kunst“ positionieren.

„Wir rechnen mit einem guten Reise-Sommer“: Die Deutsche Bahn bereitet sich auf mehr Fahrgäste in den Sommermonaten vor, kündigt Stefanie Berk, Marketing-Vorstand bei der DB-Fernverkehrssparte, an. Bei „19 – die Chefvisite“ sagt Berk: „Wir stellen zusätzliche Züge bereit.“ Die Managerin erwartet, dass „die Menschen nach Aufhebung der Reisebeschränkungen schneller in die Züge zurückkehren als ins Flugzeug“. In den Waggons sieht Berk „kein höheres Infektionsrisiko als im öffentlichen Raum“. Derzeit laufe dazu eine Studie der Berliner Charité, deren Ergebnisse „in Kürze“ vorliegen sollen.

Für die Zeit nach der Pandemie zeichnet sich laut Berk ein „Push für nachhaltige Mobilität“ ab. Denn die Klimakrise sei eine noch größere Herausforderung als Covid-19. Sie ist zuversichtlich, dass diese bewältigt werden kann: Wer ein Jahr lang Corona-Einschränkungen erlebt habe, könne auch die Probleme des Klimawandels überwinden, ist Berk überzeugt. Die Pandemie habe bei vielen Menschen für „mehr Reflexion“ gesorgt und die Erkenntnis: „Es gibt klimafreundliche Alternativen, und die sind gut.“ Die Bahn wolle Service und Pünktlichkeit verbessern und modernisiere dazu auch ihre Flotte: „Derzeit rollt alle drei Wochen ein neuer ICE auf die Schiene“, so Berk.

„Die Art der Analyse hat mich beeindruckt“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, lobt das freimütige Geständnis durch den Chef des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, in der „Chefvisite“. Montgomery hatte gestern von einem „kapitalen Fehler“ der Ärzteschaft bei der Beratung der EU im Zuge der Impfstoffbeschaffung gesprochen. Ärzteverbände hätten die Position vertreten, bei den Kaufverträgen mehr auf die Kosten als auf eine schnelle Lieferung zu achten – aus Sorge, ärmere EU-Staaten könnten sich die Impfstoffe sonst nicht leisten. Nun zeige sich, dass die wirtschaftlichen Schäden durch den Lockdown viel größer seien. Er habe Respekt vor Menschen, die solche Fehler öffentlich eingestehen und daraus „für die Zukunft lernen“, sagt Klinikchef Werner.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Dienstag nach Ostern, den 6. April, sind der Juwelier und RTL-Superhändler, Thomas Käfer, sowie der Journalist und langjährige Frankreich-Korrespondent, Peter Heusch, als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Für Impfverweigerer soll möglichst rasch ein Regelwerk erarbeitet werden. Darüber müsse „jetzt entscheiden werden, sonst gerät das Thema in den Bundestagswahlkampf“, warnt der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, bei „19 – die Chefvisite“. Die Corona-Impfung sei selbstverständlich freiwillig, so der Mediziner. Es müsse aber auch klar sein, dass ein Nein zum Pieks von bis zu zehn Millionen Einwohnern für diese „bedeutet, dass etwas wegfällt“ – denkbar seien zum Beispiel Einschränkungen beim Besuch einer Kirmes oder Sportveranstaltung bis hin Sonderregelungen für Urlaubreisen. Experten wie der Berliner Virologe Christian Drosten gehen davon aus, dass sich letztlich alle Ungeimpften mit dem Corona-Virus infizieren. Klinikchef Werner fordert, die Politik müsse sich bei ihrer Entscheidung „maßgeblich“ an Empfehlungen des Deutschen Ethikrats orientieren. Werner drückt aufs Tempo: Am schlimmsten wäre es, wenn es „keine Entscheidung gibt und das Thema ausgesessen wird“.

Vor einem „Verordnungs-Vakuum“ warnt auch der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, Albert Ritter, in der Sendung: „Wir brauchen klare Regelungen, aufgeschrieben und durch die Parlamente gegangen, wenn Nicht-Geimpfte nicht mehr reindürfen“, sagt Ritter in der Sendung mit Blick auf Volksfestbesuche. Viele Schausteller seien schwer angeschlagen, hielten sich etwa mit Aushilfsjobs in Testzentren über Wasser. Konkurse in der Branche würden oft nicht erfasst, warnt Ritter vor einem leisen Sterben kleinerer Betriebe: „Die hören einfach auf und machen etwas anderes.“ Er appelliert an die Behörden, Volksfeste „bitte nicht jetzt schon abzusagen“. Die Verantwortlichen sollten angesichts fortschreitender Impferfolge „so lange wie möglich weiter planen“.

Eine sportliche Lebensweise der Versicherten „aktiv fördern“, das hat sich die Krankenkasse Viactiv auf die Fahne geschrieben. „Im Vordergrund steht die Prävention“, betont Viactiv-Vorstand Marcus M. Müller. Die Pandemie habe es „nicht leichter gemacht, Menschen zum Sport zu motivieren. Sein Unternehmen habe daher „Kursangebote in den digitalen Raum geholt“ und biete Kunden „individualisierte Motivation“ an. Auch ein Mentalcoaching mit Bayern-Torjäger und Fußball-Weltmeister Thomas Müller ist im Programm. So sei es der Krankenkasse gelungen, „trotz schwieriger Rahmenbedingungen im Markt zu wachsen“. Das zeige: „Sport wird angenommen“, so Viactiv-Vorstand Müller.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Freitag, den 14. Mai, ist der Medienunternehmer und Buchautor Julien Backhaus als Talk-Gast dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Verfassungsbeschwerde gegen die Bundes-Notbremse wird eine Initiative von Händlern „Mitte Mai“ einlegen. Das kündigt der Vorstandschef der Sportfachhandelskette Intersport, Alexander von Preen, bei „19 – die Chefvisite“ an. „Derzeit wird noch ein Gutachten erstellt.“ Die Klage richte sich gegen Wettbewerbsverzerrungen, weil zum Beispiel Discounter öffnen dürfen und dabei auch andere Produkte als Lebensmittel verkaufen können. Ziel sei es, „mögliche Schadensersatzansprüche der Händler für die Zukunft zu sichern“. Der Initiative „Händler helfen Händlern“ geht es laut von Preen ebenso darum, mit ihrer Klage Klarheit für mögliche künftige Pandemien zu schaffen und so Risiken für Unternehmer zu verringern.

Sollten die Corona-Einschränkungen aufgehoben werden, könnte der Handel rasch zu einem „eingeschränkten Normalbetrieb“ zurückkehren. Dazu brauche es „nur ein Wochenende“, so von Preen. „Es dauert ein bisschen, die Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurückzuholen und die Waren aus dem Zentrallager in die Geschäfte zu bringen.“ Dabei wäre eine „klare Strategie hilfreich“, sagt er mit Blick auf unterschiedliche Regelungen in einzelnen Bundesländern. Der stationäre Einzelhandel sei insgesamt in einer „sehr kritischen Situation“. Viele Unternehmen hätten ihre Rücklagen investiert, um den Lockdown zu überstehen. Zudem gebe es einen „Aderlass hochqualifizierter Mitarbeiter“, die nach langer Kurzarbeit keine Perspektiven mehr sähen und in andere Branchen abwanderten.

Eine „relative Normalität im Frühsommer“ erwartet der Chef der Essener Uniklinik, Jochen A. Werner, angesichts sinkender Inzidenzzahlen. „Nach 15-monatiger Erfahrung mit dem Pandemiegeschehen macht sich bei uns im Klinikum der Eindruck breit, dass es über die nächsten vier Wochen deutlich ruhiger werden dürfte“, sagt Werner in der Sendung. Er halte es für möglich, dass binnen zwei Wochen „die Inzidenz unter 100 sinkt“. Dann griffen die Regelungen der Bundes-Notbremse einschließlich Ausgangsverboten nicht mehr. „Wir sehen eindeutig eine Abschwächung der aktuellen Welle“, so der Mediziner: „Die Belegung mit Covid-Patienten nimmt ab.“ Das werde sich „mit Nachlauf“ auch auf den Intensivstationen widerspiegeln.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gäste am Montag, den 10. Mai: Marcus Vitt, Vorstandssprecher beim Bankhaus Donner & Reuschel, und Marc Weegen, der die Markenkommunikation der Volksbanken und Raiffeisenbanken verantwortet. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Bei der anstehenden Übertragung des Corona-Impfnachweises in ein digitales Format fordert der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, von den Behörden, „den Bürgerinnen und Bürgern zu vertrauen“. „Sie werden ihre Impfungen nur dann eintragen, wenn sie auch erfolgt sind und dies durch Vorlegen des Nachweises belegbar ist“, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“. Der Mediziner hält es für den „pragmatischsten Weg“, dass auch Geimpfte mit einem elektronischen Zertifikat ihren gelben Impfpass „für Kontrollzwecke mit sich führen“. Angesichts des nahenden EU-Covid-Zertifikats zu Beginn der Urlaubszeit dringt Werner zudem auf mehr Tempo bei der Digitalisierung der Nachweise auch in Deutschland.

„Tradition ist kein Geschäftsmodell“: Der Verleger des DUP Magazins, Jens de Buhr, mahnt in der Sendung, die Chance des Wandels in der Wirtschaft zu nutzen. Während Unternehmen mit langer Geschichte wie die Commerzbank ums Überlegen ringen, „drängen neue Geschäftsmodelle nach vorne“, so de Buhr: „Man muss in der Lage sein, sich neu zu erfinden.“ Das Streben nach mehr Nachhaltigkeit und die Digitalisierung sorgten für eine „enorme Dynamik an den Märkten“.

Die Intensivstationen zu digitalisieren ist das Ziel von Clinomic. Dazu habe das 2019 gegründete Unternehmen das Assistenzsystem Mona entwickelt, berichtet Geschäftsführer Lukas Martin im Videocast. Mona könne die bis zu 1000 einzelnen Daten, die pro Stunde über den Zustand des Patienten erhoben werden, für den Intensivmediziner so aufbereiten, dass bei der Behandlung „wieder rationale Entscheidungen fallen“. Die Steuerung erfolge wie bei Alexa von Amazon per Sprache. Das System biete zudem den Einstieg in die Telemedizin. „So können wir die Expertise in die Fläche bringen“, sagt Martin. Experten aus großen Kliniken könnten damit zum Beispiel Kollegen in kleineren Krankenhäusern auf dem Land unterstützen.

Mit „Biokraftstoffen der zweiten Generation“ will der Hersteller Verbio dem Klimawandel begegnen. Mithilfe eigener Technik könne Verbio Biomethan aus dem Abfallprodukt Stroh herstellen, „um den Schwerlastverkehr zu dekarbonisieren“, sagt Gründer Claus Sauter. Der Einsatz von Nahrungsmitteln zur Produktion von Biosprit sei so nicht mehr nötig. Das Image von Biokraftstoffen wende sich daher gerade wieder zum Positiven, ist Sauter überzeugt: „Der Wandel ist greifbar.“ Die Branche brauche jetzt „politische Leitplanken“ – „konkrete, verbindliche und vor allem verlässliche Rahmenbedingungen“, die nicht immer wieder geändert würden.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gäste am Donnerstag, den 27. Mai: Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin und Adrian Willig, Geschäftsführer des IWO Instituts für Wärme und Mobilität. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Die Aufhebung von Kontaktbeschränkungen für doppelt geimpfte Senioren in Pflegeeinrichtungen fordert der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner. „Wir werden ein Regelwerk brauchen“, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“. Obwohl viele Senioren nach einer doppelten Impfung praktisch nicht mehr ansteckend seien, dürften sie sich nicht einmal untereinander treffen – Isolation drohe, schlägt Werner Alarm. Es müsse möglich sein, wieder gemeinsam zu reden, zu spielen, „oder mal einen Vortrag zu hören“. Die Betroffenen „verstehen die Welt ja nicht mehr“, so der Mediziner. Daher müsse Schluss sein mit der „Absurdität der Übervorsicht“ in Pflegeheimen, mahnt Werner.

In der Diskussion um die Rückgabe von Freiheitsrechten an Geimpfte und Genesene warnt der Klinikchef vor einer Neiddebatte. Ohne klare Regelungen sei eine „gefühlte Zweiklassengesellschaft kaum vermeidbar“. So sei das medizinische Personal inzwischen weitgehend geimpft – angesichts der Herausforderungen durch die Pandemie sollte den Beschäftigten die Möglichkeit gegeben werden, „sich außerhalb der Arbeit bei Veranstaltungen oder in der Gastronomie ein wenig zu entspannen“. Gleiches gelte für bereits geimpfte chronisch Kranke: „Die sind durch ihre Krankheit schon genug gehandicapt“, so Werner. Solche Freiheitsrechte dürfen aus seiner Sicht nicht als Privilegien „unter dem Aspekt des Faktors Neid bei Nichtgeimpften“ diskutiert werden.

Entwarnung bei Betriebsrenten von Beschäftigten in Kurzarbeit gibt der Vorstand des Versicherers HDI, Fabian von Löbbecke: Er sieht „keine Auswirkungen“ auf die späteren Zahlungen aus der betrieblichen Altersvorsorge. „Solche Störfälle in der Biographie sind sauber geregelt“, so von Löbbecke in der Sendung. Wer nur noch Kurzarbeitergeld beziehe und kein reguläres Einkommen mehr habe, könne aus eigenen Ersparnissen weiter einzahlen oder Teile seiner Riester-Förderung dazu nutzen. Viele Versicherer böten auch die Möglichkeit einer „Corona-Pause“ bei den Beiträgen. Insbesondere für kleinere Einkommen sei die betriebliche Altersvorsorge der „Königsweg“. Arbeitnehmer hätten einen gesetzlichen Anspruch darauf, Arbeitgeber erhielten einen Teil ihrer Zuschüsse vom Staat zurück, betonte von Löbbecke.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gast am Donnerstag, den 29. April: Dr. Jens Baas, Chef des Krankenversicherers TK. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

„Gute Unternehmer rufen nicht nach dem Staat“: Für den Chef des Textilherstellers Trigema, Wolfgang Grupp, müssen Unternehmer vor allem Probleme lösen und sich nicht auf finanzielle Unterstützung durch andere verlassen. Bei „19 – die Chefvisite“ nennt der Familienunternehmer als Knackpunkte „schnelle Entscheidungen, Anpassungsfähigkeit und eine kleine Verwaltung“, kurz: „Flexibilität am Standort Deutschland“. So konnte er seine Produktion im Frühjahr rasch auf Masken umstellen, als diese Mangelware waren.

Auf Hochtouren laufen in der Essener Uniklinik die Vorbereitungen für die Impfung des medizinischen Personals. „Wenn wir grünes Licht von der europäischen Zulassungsbehörde EMA haben, geht es los“, sagt Vorstandschef Professor Jochen Werner in der Sendung. Die nötige Freigabe könnte schon am kommenden Montag erfolgen, die Impfung in Senioreneinrichtungen nach Weihnachten starten. Mut macht Werner, dass in Großbritannien binnen einer Woche bereits 150.000 Menschen behandelt wurden – „obwohl die eingerichteten Massenimpfzentren den Betrieb noch gar nicht aufgenommen haben“: „Da kommt Dynamik rein“, so der Mediziner.

Werner betont, dass sich vor allem Ältere schützen sollten: Unter den vielen Covid-19-Toten waren zuletzt „weit überwiegend“ Senioren. Bundesweit sind laut RKI binnen 24 Stunden 698 Menschen am oder mit dem Sars-CoV-2-Virus verstorben, 258 mehr als am Donnerstag der Vorwoche. Mit 26.923 Neuinfektionen liegt die Zahl der Betroffenen in diesem Vergleich um 3244 höher. Die Essener Uniklinik behandelt aktuell 134 Covid-19-Erkrankte, 38 davon auf der Intensivstation. Seit gestern sind dort drei weitere Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben.

Risikogruppen wie Asthmatiker und andere Vorerkrankte „verdienen unsere unbedingte Aufmerksamkeit“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, mahnt in der Debatte um die Impfung von Schülern, „die vielen Vorerkrankten nicht zu vergessen, die noch nicht geimpft sind“. Diese gebe es „quer durch alle Altersgruppen, auch von 12 bis 15 Jahren“, betont Werner bei „19 – die Chefvisite“. „Sie sind bei einer Infektion teilweise ums Leben bedroht“, so der Mediziner. Vorerkrankte müssten daher weiter Vorrang beim Zugriff auf die begrenzte Menge an Impfstoffen erhalten – trotz der „verständlichen Diskussion“ um die Impfung von Kindern und Jugendlichen nach dem gestrigen Treffen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer.

Aktuell sei eine „Zeit des Autos“, ist der Vorstandschef des Scheibenspezialisten Junited Autoglas, Michael Schnitzler, überzeugt. Diese „Renaissance“ wird nach seiner Einschätzung zwei bis drei Jahre andauern, weil die Menschen vielfach auch weiterhin das Infektionsrisiko im öffentlichen Personenverkehr scheuten. Weil die dritte Welle der Pandemie in Deutschland abklinge, wachse aber die Mobilität wieder.

Wieder zunehmenden Verkehr bemerkt auch der Deutschlandchef des Autovermieters Avis, Alexander Schuricht: „Der Tiefpunkt ist überwunden.“ Allerdings hinke die Erholung im Bereich Geschäftsreisen noch hinterher. Diese werde aber rasch folgen, ist Schuricht überzeugt. Laut einer Umfrage vermissten „76 Prozent der Geschäftsreisenden den direkten Kontakt“ zu ihren Businesspartnern. Ihnen sei vor allem eine „sehr flexible Reiseplanung“ wichtig, die Avis zu ermöglichen versuche. Bis auch vollständig selbstfahrende Leihwagen zum Einsatz kommen, ist es nach Einschätzung von Schuricht „noch ein paar Jahre hin“. Zwar entwickele sich die Technik weiter, rechtlich sei aber noch der „Gesetzgeber gefragt“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gast am Montag, den 31. Mai: Frank Ulrich Montgomery, der Chef des Weltärzteverbandes. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Als Belohnung für ihren Einsatz in der Corona-Krise fordert der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, für die „doppelt Geimpften aus Pflege-Institutionen, Krankenhäusern, von der Feuerwehr oder von der Polizei“ Eintrittskarten für die Stadien am letzten Spieltag der Bundesliga. „Bedanken, nicht nur klatschen“, müsse die Devise lauten, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“. So wären aus Sicht des Mediziners 10.000 bis 15.000 doppelt geimpfte Zuschauer beim DFB-Pokalfinale an Himmelfahrt kein Problem gewesen: „Unter freiem Himmel gibt es keine Infektionen“, so Werner. Das zu organisieren, wäre aber zu kurzfristig gewesen. Dennoch: „Man sollte so etwas jetzt tun“, sagt Werner mit Blick auf die steigende Zahl von Impfungen und bundesweit sinkende Inzidenzwerte.

„Ein Viertel der Leute werden wir nie wieder auf der Bühne sehen“: Der Kabarettist Wolfgang Trepper beklagt in der Sendung die geringen staatlichen Hilfen für Künstler. Viele hätten schon vor der Krise wenig verdient, jetzt würden sie sich anderweitig orientieren. Die Kultur habe von der Politik im Frühjahr 2020 einen „Kann Warten“-Stempel aufgedrückt bekommen – sei dann aber im weiteren Jahresverlauf vergessen worden, nach dem Motto: „Alles, was Kultur angeht, ist nicht systemrelevant.“ Niemand habe eine Blaupause für die Pandemie gehabt, so Trepper. Aber im Superwahljahr 2021 hätten sich zu viele Politiker „mit sich selbst beschäftigt. Da ging die Linie verloren“, rügt der Kabarettist.

Nicht nur bei Bühnenkünstlern, auch beim Hotelpersonal zeichnet sich ein Aderlass ab. Bei der Hostel-Kette a&o habe sich die Zahl der Mitarbeiter in der Pandemie auf 600 halbiert, berichtet Gründer und Chef Oliver Winter: „Ohne, dass wir jemanden entlassen mussten, die sind in andere Branchen gegangen.“ Ob sie zurückkehrten, sei ungewiss. „Wir verlieren jeden Monat Fähigkeiten“, die gebraucht würden, wenn touristische Übernachtungen wieder erlaubt seien. Positiv nimmt Winter aus der Krise mit: „Der Mittelstand hilft sich gegenseitig.“ Vermieter, Lieferanten – „das sind keine Großkonzerne, die entwickeln Verständnis.“ So würden zum Beispiel Mietzahlungen gestundet. Aber: „Wir gehen mit einem Berg von Schulden aus der Krise raus“, warnt der a&o-Chef.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gäste am Mittwoch, den 12. Mai: Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, und Markus M. Müller, Vorstand bei der Krankenkasse Vivactiv. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathekauf DUP-magazin.de!

Mehr Corona-Infektionen an Kitas und Schulen fürchtet der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner: Bei „19 – die Chefvisite warnt Werner, Kindern und Jugendlichen komme angesichts der Ausbreitung der britischen Virusvariante eine „deutlich stärkere Bedeutung bei der Infektionsausbreitung zu als noch vor vier Monaten“. Darum sei es entscheidend, dass die „erforderlichen Testungen zweimal die Woche“ in Schulen und Betreuungseinrichtung „wirklich umgesetzt werden“, mahnt der Mediziner. Dies sei der „zentral relevante Fragenkomplex“ neben der Diskussion um Verschärfungen des Lockdowns oder Modellversuchen für Öffnungen.

„Nach der Pandemie müssen wir unser Gesundheitswesen grundlegend überdenken“: Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Krankenversicherers IKK Classic, Kai Swoboda, plädiert in der Sendung für eine Reform der Krankenhäuser und der Gesundheitsversorgung. Als Ziel nennt er „integrierte Versorgungszentren“ mit stationärer und ambulanter Behandlung sowie Therapiemöglichkeiten – „alles unter einem Dach“. Zudem müssten Intensivbetten vorgehalten und finanziert werden. In der Pandemie machten die deutschen Kliniken einen „sehr guten Job“, so Swoboda. Aber: „Die Last liegt aber bei einigen wenigen Häusern.“

Die Herausforderungen durch die Pandemie machen den Mittelstand digitaler. Das berichtet Dieter Weißhaar, Deutschlandchef beim IT-Beratungshaus Experis, im Videocast. Seien 2018 noch 75 Prozent der mittelständischen Unternehmen „technische Nachzügler“ gewesen, habe sich der Anteil nun deutlich verringert, so Weißhaar. Er stellt klar: „Digitalisierung ist Chefsache.“ Es reiche nicht aus, neue Computerausrüstung zu beschaffen. Vielmehr müssten „Arbeitsweisen der Vergangenheit“ über Bord geworfen werden. „Ausdrucken, unterschreiben und dann einscannen, ist nicht digital“, sagt der Experte. Die Unternehmensführungen sollten sich Rat von außen holen und den Prozess des Wandels den Mitarbeitern gegenüber klar kommunizieren.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gast am Dienstag, den 30. März: Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Nordrhein-Westfalen. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Experten erwarten nach dem Abflauen der Pandemie einen Wirtschaftsboom. Bei der Besetzung dadurch entstehender neuer Arbeitsplätze werde der „Kampf um neue Mitarbeiter“ immer schärfer, sagt Mark Wittbrock, Geschäftsführer des Deutschen Innovationsinstituts für Nachhaltigkeit und Digitalisierung bei „19 – die Chefvisite“. Auf der schwierigen Suche nach dem richtigen Bewerber müssten sich Unternehmen daher noch stärker nach außen als guter Arbeitgeber präsentieren, so Wittbrock: „Wer das nicht tut, geht kaputt.“ In der Außendarstellung helfen könnten Gütesiegel wie das von seinem Institut vergebene Prädikat „Arbeitgeber der Zukunft“. So bekämen Interessenten Orientierung. „Neue Talente zu finden wird das Thema der 20er-Jahre für die Wirtschaft“, ist Wittbrock überzeugt.

Für den Gründer und Chef des Matratzenherstellers Emma, Manuel Müller, ist es „noch ein bisschen schwieriger, neue Mitarbeiter zu finden als Matratzen zu verkaufen“. Das Unternehmen hat in der Krise kräftig expandiert und die Beschäftigtenzahl quasi verdoppelt. Am Firmensitz im Großraum Frankfurt sei es aber „nicht möglich gewesen, 100 oder 200 Mitarbeiter über das Jahr zu rekrutieren“, berichtet Müller in der Sendung. Fachkräfte seien Mangelware. Müller will daher ausweichen und bis Ende 2021 ein neues Büro in Mexiko eröffnen. Er spricht von einem „heißen Wettbewerbsumfeld“ bei der Einstellung neuer Beschäftigter. Keine Stelle sei mehr „einfach zu besetzen“.

Auch jungen Unternehmen mangelt es eher an passendem Personal als an Kapital, sagt Sascha van Holt von der Investmentgesellschaft Crosslantic Capital Management. Im letzten Jahr seien rund 15 Milliarden Euro allein in Start-ups aus der Gesundheitswirtschaft geflossen, so van Holt, der auch in diesem Bereich investiert. Viele dieser neuen Unternehmen würden „nicht überleben“ stellt van Holt klar. Es gebe zu wenig Fachkräfte etwa aus dem IT-Bereich, die auch „grundsätzliches Verständnis“ für die Arbeit von Ärzten und medizinischem Personal mitbrächten. Hinzu kämen „strukturelle Probleme“ bei der Bildung, vor allem im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich.

Bei „19 – die Chefvisite“ gibt es am Mittwoch, den 16. Juni, einen Ausblick in die Zukunft der Medizin jenseits der Corona-Krise, unter anderem zum Kampf gegen Krebs. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Es wäre richtig gewesen, noch einige Wochen zu warten“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, kritisiert das heutige Aus für die Reihenfolge bei der Corona-Impfung. Bei „19 – die Chefvisite“ verweist Werner auf die zuerst in Indien nachgewiesene Delta-Variante des Coronavirus, die „für ungeimpfte Risikopersonen sehr gefährlich“ und „noch infektiöser“ sei. Nach Angaben aus Großbritannien ist die Mutation, die dort auf dem Vormarsch ist, um 40 Prozent ansteckender als die Alpha-Mutante, die in Deutschland vorherrscht. Klinikchef Werner hofft, dass trotz des Endes der Priorisierung möglichst viele Risikopatienten schnell geimpft werden können. Denn diese seien es, „die ins Krankenhaus kommen und unsere Intensivstationen belegen“.

Eine „lange Zukunft für Verbrenner“ sieht der Vorstandsvorsitzende des Motorenbauers Deutz AG, Frank Hiller, im Nutzfahrzeugbereich. Anders als bei Pkw sei es absehbar nicht möglich, zum Beispiel Landmaschinen über acht Stunden elektrisch zu betreiben, sagt Hiller in der Sendung. Daher gehe es darum, den „Verbrennungsmotor CO2-neutraler zu gestalten“, so Hiller mit Blick auf den möglichen Einsatz von grünem Wasserstoff aus Ökostrom oder synthetischen Kraftstoffen. Wo wie etwa bei Gabelstaplern die Anwendung von Elektroantrieben umsetzbar sei, gebe es bereits eine „extrem hohe Durchdringung“, betont, Hiller.

Während der private Autokauf in der Pandemie eingebrochen sei, sei der Absatz an Firmenkunden trotz Corona „stabil“ geblieben, berichtet der Chef der Toyota Kreditbank, Axel Nordieker, im Videocast. Eine Erkenntnis für den Autofinanzierer: „Der digitale Bankkunde hat Rückenwind bekommen.“ Darauf habe sein Unternehmen reagiert und sei „quasi über Nacht zur mobilen Bank geworden“, so Nordieker. Für ihn ist der Kampf gegen den Klimawandel ohne neue Formen der Mobilität wie beispielsweise Car-Sharing kaum denkbar. Daher wolle sich die Toyota Kreditbank zu einem Mobilitätsdienstleister weiterentwickeln und setze dabei vor allem auf die Zusammenarbeit mit Kommunen und Immobilienentwicklern, so Nordieker.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gäste am Dienstag, den 8. Juni: Klaus Josef Lutz, Vorstandschef der BayWa AG, und Tijen Onaran, Gründerin des Netzwerks Global Digital Women. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Angesichts der Aufhebung der Impfpriorisierung in vielen Bundesländern warnt der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, vor chaotischen Zuständen in den Arztpraxen. Bei „19 – die Chefvisite“ bedauert Werner, dass nicht auch die Betriebsärzte bereits impfen – diese könnten den Ansturm „abpuffern“, so der Mediziner. Aus seiner Sicht wäre es besser, die bislang geltende Reihenfolge noch „einige Wochen durchzuhalten“. Auch die Ständige Impfkommission empfehle, neben Risikogruppen zunächst die Über-60-Jährigen zu schützen. Denn diese hätten „maßgeblichen Einfluss auf den Inzidenzwert und vor allem auf die Auslastung der Krankenhäuser“, betont Werner. Das Problem dabei sei, „dass dadurch viele in Konflikt mit ihrem Urlaub kommen“.

Superreiche sind so erfolgreich, weil sie ihre „Vision eiskalt verfolgen“. Sie wollten „nicht anderen gefallen, sondern sich selbst treu bleiben“, sagt der Medienunternehmer und Autor Julien Backhaus in der Sendung, der sich in einem Buch mit dem Thema befasst hat. Superreichen wie Tesla-Chef Elon Musk oder Microsoft-Gründer Bill Gates sei wichtig, „eigene Standards zu erfüllen“. Ihre „Geschichte“ müssten sie immer wieder erzählen, um Erfolg zu haben – ein bekanntes Konzept aus dem Marketing. „Die Amerikaner haben ein größeres Mundwerk als Fähigkeiten“, so Backhaus: „Wir erfinden es, sie vermarkten es“, sagt er mit Blick auf deutsche Ingenieurserfolge. Doch so ließen sich auch Ideen zum Geschäft machen, die anfangs eher verrückt erschienen.

Wein aus Ostfriesland – auch diese Idee scheint zunächst verrückt und klingt nach einer Schnapsidee. Dennoch hat die Erste Ostfriesische Winzergenossenschaft (OWG) um Torsten Oltmanns das erste Weinfeld im Landkreis Leer eingerichtet: „Wir haben hier so viele Sonnenstunden wie Stuttgart“, so Oltmanns. Er hofft auf einen Spitzenwein, der in zwei oder drei Jahren für rund 20 Euro die Flasche verkauft werden könnte. Möglich werde das nunmehr 14. Weinanbaugebiet in Deutschland durch den Klimawandel, berichtet die OWG-Winzerin Angelina Schmücker. Sie verweist darauf, dass große Champagnerhäuser inzwischen Flächen in Großbritannien ankaufen würden: „Der Wein aus dem Süden wird zu süß“, so die „Quereinstiegswinzerin aus dem Ruhrgebiet“, wie sie sich selbst bezeichnet. Daher sieht sie „gutes Potenzial“ für den Tropfen aus Ostfriesland.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Montag, den 17. Mai, ist Prof. Helga Rübsamen-Schaeff, Virologin und Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, als Talk-Gast dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Die Schulkinder in den Fokus der Aufmerksamkeit zu nehmen, ist absolut richtig“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, begrüßt den Vorstoß von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, „noch vor den Sommerferien Impfangebote für Schüler zu machen“. Ziel sei, möglichst viele Kinder noch vor Ferienbeginn zu impfen, sofern die Zulassung für diese Altersgruppe vorliegt, damit „nach den Sommerferien noch mehr Sicherheit in den Schulen möglich“ sei, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite. Laschet hatte gefordert, die Bundesländer, die zuerst in die Ferien gehen, auch vorrangig mit Impfstoff zu beliefern. Die Impfung von Schulkindern hänge allerdings an der Zulassung des Biontech-Impfstoffes für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren, betont Werner. Für ihn ist auch wichtig, durch die Impfung aller impfwilligen jungen Menschen über den Sommer „die Präsenz in Ausbildung und Studium im Herbst“ zu ermöglichen.

Trotz aktuell höherer Inflation gibt es „langfristig keine Indikatoren“ für eine dauerhaft stärkere Teuerung. Es gebe „ein Überangebot an Geld durch sparen“, sagt der Chef der GLS Bank, Thomas Jorberg in der Sendung. Die Folge: „Der Zins wird im Null-Bereich bleiben.“ Bei Sparern bemerkt Jorberg ein wachsendes Interesse an nachhaltiger Geldanlage. Ein Grund für ihn: „Unternehmen, die nachhaltiger aufgestellt sind, haben sich auch in der Krise resilienter gezeigt“ – sind also besser durch Pandemie gekommen. Die Finanzbranche sei insgesamt im Umbruch: „Alle Banken müssen sich in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln und tun es auch“, so Jorberg.

Für den Chef der Autowaschkette CleanCar, Holger Dörner, sind Klimaschutzauflagen wie die neue CO2-Abgabe ein wichtiger Grund für die gestiegenen Kraftstoffpreise. Hinzu kämen „fundamentale Unterschiede beim Rohölpreis“, so Dörner, dessen Unternehmen auch Tankstellen betreibt. Er erinnert an teilweise negative Ölpreise an den Märkten im vergangenen Jahr. Wo sich der Preis einpendeln wird, werde sich erst zeigen, wenn solche „Basiseffekte und die Verzerrungen durch den Lockdown durch sind“, sagt Dörner.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Freitag, den 21. Mai, sind der Bundesschatzmeister der FDP, Harald Christ, und der Digitalisierungsexperte des Software-Anbieters Celonis, Dr. Lars Reinkemeyer, als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Vor „Fernreisen in exotische Länder“ warnt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, wegen der möglichen Einschleppung von Virus-Mutationen bei der Rückkehr. Wenn eine Reise in Hochrisikogebiete unvermeidlich sei, sollte man sich schon vorher die Frage stellen, „wie man anschließend mit Tests und Quarantäne umgeht“, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“. Insbesondere die Pandemielage in Afrika bereitet dem Mediziner „große Sorge“. Der Kontinent sei „nicht auf eine dritte Pandemie-Welle vorbereitet“. Das Coronavirus drohe sich dort „rasant“ auszubreiten, weil „Lockdown-Szenarien viel schwieriger durchzusetzen“ seien und Impfstoffe fehlten. Die Industriestaaten ruft Werner auf, die „notwendigen Hilfsmaßnahmen“ für die ärmeren Länder zu verstärken.

Angesichts steigender Umweltauflagen erwartet der Chef der Werkstattkette Pitstop, Stefan Kulas, dass das „Auto als Statussymbol“ mittelfristig ausgedient hat. Beim Wandel der Mobilität warnt Kulas in der Sendung davor, einzig auf E-Mobilität zu setzen: „Das ist kein Allheilmittel“, stellt er klar. Kulas verweist auf ungelöste Probleme bei Recycling und Entsorgung von Batterien sowie den Einsatz von Rohstoffen, die zum Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut würden. „Es interessiert uns in Deutschland wenig, was in anderen Ländern vorgeht“, so Kulas. Das Thema Nachhaltigkeit werde immer wichtiger, auch wenn „Corona den Fokus etwas abgelenkt hat“.

Fortschritte beim umweltfreundlicheren Wirtschaften sieht der Nachhaltigkeitsexperte Alexander Holst von der Unternehmensberatung Accenture vielfach im Lebensmitteleinzelhandel. Insbesondere Rewe, aber auch Discounter wie Aldi und Lidl hätten sich hier in den letzten Jahren „toll bewegt“, so Holst. Er betont, dass es beim Thema Nachhaltigkeit nicht nur um die Vermeidung von CO2-Emissionen gehe und sieht Menschenrechtsfragen oder Wasserknappheit als ebenso drängende Probleme an. So sei zum Beispiel bei Erdbeeren aus Andalusien nicht so sehr der CO2-Ausstoß beim Transport das Problem, sondern die „wachsende Trockenheit in Südspanien“, sagt Holst. Daher gelte bei allen Maßnahmen: „Der Mix macht’s“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Montag, den 7. Juni, sind der Vorstandschef des Motorenbauers Deutz AG, Frank Hiller, und Axel Nordieker, Chef der Toyota Kreditbank, als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Angst ist ein schlechter Partner in der Pandemie“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, warnt vor Panik und einer „Dauerunruhe über den Sommer“ wegen Mutationen des Coronavirus. Bei „19 – die Chefvisite“ betont Werner, die Corona-Impfung biete „sehr hohen Schutz“ gegen Varianten des Virus. Das gelte auch für sogenannte Fluchtmutanten, die das Immunsystem überlisten könnten, sodass selbst Genesene und Geimpfte erkranken, wie der „Spiegel“ berichtet. Der Mediziner rät, auf Wissenschaftler zu hören. „Die werden uns sagen, wenn es beunruhigend wird“, so Werner. Die Essener Uniklinik kehre aktuell in den „weitgehenden Normalbetrieb“ zurück. „Wir haben wieder eine volle OP-Kapazität, Wartelisten werden abgearbeitet“, sagt der Klinikchef.

Obwohl schon viele Kreuzfahrer 2020 unterwegs waren, sieht der Chef des Anbieters Nicko Cruises, Guido Laukamp, einen „Nachholstau“ an Passagieren. Diesen werde die Branche wegen der immer noch reduzierten Kapazitäten an Bord wohl erst nächstes Jahr abbauen können, sagt Laukamp in der Sendung. Kreuzfahrtschiffe bezeichnet er als „Vorreiter bei Umwelttechnologie“ auf See. Die Reiseform werde „durch Kampagnen in eine Schmuddelecke gestellt, wo sie nicht gehört“, so Laukamp. Containerfrachter, die „im Internet bestellte Waren aus China“ liefern, stießen viel mehr Schadstoffe aus. „Kein vernünftiges Kreuzfahrt-Unternehmen fährt mehr mit Schweröl“, betont er. Laukamp verweist auf millionenschwere Investitionen bei Nicko in Katalysatoren und effiziente Kläranlagen an Bord.

Umweltschonendere Kreuzfahrten hält die Nachhaltigkeitsexpertin des Outdoor-Ausrüsters Vaude, Lisa Fiedler, für möglich. Und für nötig, weil viele Verbraucher durch die Corona-Krise ein „viel höhere Bewusstsein für Umweltschutz entwickelt haben“. Denn die Pandemie habe „jedem Einzelnen seine Grenze aufgezeigt“ und viele zum Nachdenken über den Sinn des Lebens angeregt. „Nachhaltigkeit ist ein Faktor für wirtschaftlichen Erfolg und Zukunftsfähigkeit“, ist Fiedler überzeugt. Das zeigten die Erfahrungen bei Vaude. Das Unternehmen setze „seit über einem Jahrzehnt“ auf Nachhaltigkeit und sei unter anderem deswegen ein „gefragter Arbeitgeber“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Donnerstag, den 3. Juni, sind der Hörgeräte-Unternehmen und Geschäftsführer des Fußball-Zweitligisten Hannover 96, Martin Kind, sowie Joachim Hilke von Fanatics International als Talk-Gäste dabei.

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„Das Virus hat auch in Vietnam einen Weg gefunden hat, die bisherigen Gegenmaßnahmen zu überwinden“: Ohne verstärkte Impfung droht in asiatischen Ländern eine „große Welle“ von Neuinfektionen, warnt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, bei „19 – die Chefvisite“. Im Blick hat Werner dabei eine neue, in Vietnam entdeckte Virus-Mutation. Dort seien im Mai mehr Covid-Fälle aufgetreten als im bisherigen Verlauf der Pandemie zusammen. Das Coronavirus könne nicht mehr mit der in Asien gängigen Strategie von „Ausgangsverbot, Massentestungen, der Sperrung ganzer Straßenzüge oder Städte“ eingedämmt werden, fürchtet der Mediziner. Anders als die Impfung seien diese Quarantäne-Maßnahmen „kein Zukunftsmodell“. Für Deutschland ist Werner dagegen optimistisch: „In diesem Jahr werden alle geimpft sein, die wollen. Das ist eine ganz andere Ausgangssituation.“ Wenn allerdings „die Pandemie künftig in asiatischen Ländern viel stärker als bisher wütet, dann wird das wiederum wirtschaftliche Folgen für uns haben“, warnt er.

Angesichts sinkender Inzidenzwerte in Deutschland und voller werdender Innenstädte erwartet der Chef des Reisegepäckherstellers Stratic Lederwaren, Axel Bree, eine „große Nachlasswelle im Einzelhandel“ – eine Art Sommerschlussverkauf, „bis die Lager leer sind“. So würden die Geschäfte versuchen, wieder Kunden anzulocken, sagt Bree in der Sendung. Der Nachholbedarf der Verbraucher sei nach den Schließungen im Lockdown groß. Aber: „Wenn dann der Nachschub an Waren kommt, wird es leider Preiserhöhungen geben müssen.“ Bree verweist auf gestiegene Rohstoffpreise und Transportkosten. Diese könnten die Produzenten nicht vollständig auffangen.

Mittelfristig „eher steigende Preise“ auch für Energie sieht die Geschäftsführerin des Strom- und Gasvermarkters E wie einfach, Katja Steger. Für sie ist klar: „Wir müssen etwas für den Klimaschutz tun – und das wird kosten.“ Steger nennt als Beispiel den Ausbau der Netze, um in Norddeutschland produzierten Windstrom nach Süden zu leiten. Hinzu kämen höhere Einkaufpreise für Öl und Gas sowie neue Steuern wie die CO2-Abgabe. Für Energieanbieter sieht sie die Aufgabe, diese Preissteigerungen „möglichst nicht in einer Welle weiterzugeben, damit die Verbraucher nicht alles auf einmal stemmen müssen“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gäste am Mittwoch, den 2. Juni: Lisa Fiedler, die Leiterin der Vaude Academy für nachhaltiges Wirtschaften, und Guido Laukamp, Geschäftsführer des Kreuzfahrtanbieters Nicko Cruises. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, warnt vor einer Freigabe von Patenten der Impfstoffentwickler. Diese würde „eher Patienten gefährden“, weil nicht einfach nachgemacht werden könne, „was erfahrene Produzenten seit 20 Jahren machen“, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“. Er beruft sich dabei auf den Erfinder der mRNA-Technologie und Gründer von CureVac, Ingmar Hoerr. Hoerr habe bei einem Vortrag betont, dass es bei der Herstellung „nicht nur um die Patente, sondern ganz besonders auch um das Know-how“ gehe. Viele Prozesse von CureVac seien gar nicht patentiert, „weil natürlich durch die Patentierung eine Veröffentlichung stattfindet“. Dieses Wissen fehle anderen Unternehmen, die auf Basis von CureVac-Patenten produzieren wollten, was die Sicherheit der Impfstoffe verringere.

Eine Aussetzung von Patentrechten, wie sie US-Präsident Joe Biden ins Spiel gebracht hatte, drohe zudem „die Innovation in Deutschland herunterzudrücken“, so Werner. Denn Investoren würden weniger Geld in die Forschung stecken, „wenn einfach jeder Staat einem die Patente aus den Taschen nehmen“ könne. Grund für den Vorstoß Bidens ist laut Werner, dass Impfstoffe „nicht schnell genug in Indien sowie afrikanischen und südamerikanischen Staaten“ ankommen würden. Experten gingen aber davon aus, dass „nicht so sehr die Mengen an Impfstoffen das Problem sein dürften, sondern die Logistik, diese an die Weltbevölkerung zu verimpfen“, sagt Werner.

Marc Weegen von den Volksbanken und Raiffeisenbanken sagt in der Sendung, dass „Bankkunden durch das Internet immer besser informiert seien“ und die „Transparenz maximal“ sei. Die genossenschaftlichen Institute unterstützten sogenannte „Selbstentscheider“, die Finanzanlagen allein tätigen. Weegen hat aber festgestellt, dass „ein Großteil der Menschen“ wichtige Themen wie Altersvorsorge „als komplex wahrnimmt und daher jemanden vor Ort zur Beratung braucht“, der regional verwurzelt sei. Für die Banken bestehe „die Chance dieser Zeit in Kooperation“ mit jungen Anbietern von Finanzdienstleistungen, die in der Branche FinTechs genannt werden, sagt der Chef des Hamburger Traditions-Bankhauses Donner & Reuschel, Marcus Vitt. Sein Unternehmen habe mithilfe eines solchen Partners beispielsweise „die komplette Vermögensverwaltung digitalisiert“. Wichtig seien dabei eine „offene Software-Architektur“ sowie eine „schnelle und kundenkonzentrierte“ Umsetzung, so Vitt.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Dienstag, den 11. Mai, sind der Kabarettist Wolfgang Trepper sowie Oliver Winter, Chef von A&O Hostels, als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Auf den Intensivstationen spüren wir eine Stabilisierung“: Angesichts der sinkenden Zahl von Neuinfektionen in Deutschland gibt der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, Entwarnung. Der Abwärtstrend bei den Inzidenzwerten halte an. „Mit einer gewissen Verzögerung“ erreiche diese Entwicklung nun auch die Krankenhäuser, so Werner bei „19 – die Chefvisite“. Hoffnung auf weitere Besserung macht ihm, dass die Zulassung des Biontech-Impfstoffs für 12- bis 15-Jährige inzwischen bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA beantragt worden sei und „rasch erfolgen“ dürfte. „Dann könnte die Altersgruppe noch vor dem Schulstart nach den Ferien zumindest einmal geimpft sein.“

Ganz anders die Lage in Indien. Dort hätten die Neuinfektionen heute mit über 412.000 einen neuen Höchstwert erreicht, berichtet der aus der Hauptstadt Neu-Delhi live zugeschaltete Leiter der dortigen Konrad-Adenauer-Stiftung, Peter Rimmele, in der Sendung. „Die Zahlen werden noch einen halben Monat weiter steigen“, fürchtet er. Religiöse Feste mit fast zehn Millionen „weitgehend ungeschützten“ Teilnehmern sowie Massenveranstaltungen im Wahlkampf hätten zur aktuell katastrophalen Lage im Land geführt, so Rimmele. Dort geht der medizinische Sauerstoff für Covid-Erkrankte aus. Die Dunkelziffer der Covid-Betroffenen sei „ungeheuer hoch“. Opfer, „die zuhause sterben, gehen nicht in die Statistik ein“, so Rimmele: „Es ist ganz ruhig geworden auf den Straßen Neu-Delhis.“ Einen befürchteten Lieferstopp von medizinischen Produkten aus der „Apotheke der Welt“ erwartet Rimmele nicht. Indien werde weiter Pharma-Vorprodukte exportieren und „fast ganz Afrika“ mit Impfstoffen versorgen – aus Gründen der „Impfdiplomatie, damit China nicht allein als Impfwohltäter auftreten kann“.

In Deutschland suchen immer mehr Unternehmer einen Käufer für ihre Firma. Die Pandemie habe vielen Inhabern „Zeit zum Nachdenken gebracht“, sagt Holger Fischer von der Unternehmensberatung Ecovis im Videocast. Das höhere Angebot stoße auf eine „verstärkte Nachfrage, gerade nach kleineren, familiengeführten Unternehmen“ mit 5 bis 15 Millionen Jahresumsatz. Viele Verkäufer würden „Mondpreise für ihr Lebenswerk“ verlangen. Sie müssten sich aber klar machen, „dass sie sich selbst überflüssig machen“, so Fischer. Käufer seien an der Zukunft interessiert und würden abschätzen, „was das Unternehmen ohne den Unternehmer wert ist“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Freitag, den 7. Mai, ist Intersport-CEO Dr. Alexander von Preen als Talk-Gast dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Kritik am starren Inzidenzwert von 50 übt der Chef der Essener Universitätsklinik, Professor Jochen Werner. Die Digitalisierung bringe den Gesundheitsämtern bereits „enorme Erleichterungen“ bei der Nachverfolgung von Corona-Infektionsketten, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“. Es könne nicht sein, dass diese Verbesserungen „keinerlei Einfluss auf den uns täglich vorgehaltenen Orientierungswert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner über sieben Tage haben“. Dieser werde „wie eine Monstranz“ herumgetragen und diene als „Feigenblatt“: „Es passt einfach nicht mehr“, so der Mediziner mit Blick auf den technischen Fortschritt in den Gesundheitsämtern. Diese erhielten zum Beispiel alle Labordaten seit Jahresbeginn elektronisch und nicht mehr per Fax. Unter anderem deswegen könne der Richtwert für die Nachverfolgung auch höher angesetzt werden.

In diesem Zusammenhang hält es der Klinikchef für „bedenklich“, dass die gestrigen RKI-Zahlen „möglicherweise nicht komplett“ waren. Die Werte hatten einen spürbaren Rückgang der Neuinfektionen gezeigt, es könnte aber eine Datenpanne gegebene haben. Aktuell meldet die Behörde bundesweit 11.369 neue Fälle, 1433 weniger als am Dienstag der Vorwoche. Das RKI berichtete zudem von 989 weiteren Toten im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus binnen 24 Stunden. Die Universitätsmedizin Essen versorgt zurzeit 120 Patienten wegen Covid-19, 51 davon auf der Intensivstation. Seit gestern sind dort drei weitere Menschen am oder mit dem Coronavirus verstorben.

„Es ist viel Geld unterwegs“, sagt der Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank für Privat- und Firmenkunden, Dr. Ulrich Stephan, in der Sendung. Ursache seien extrem niedrige Notenbank-Zinsen und große Konjunkturpaketen. Damit erklärte Stephan das scheinbare Paradox von darbender Wirtschaft und boomenden Börsen. Der Industrie gehe es „verhältnismäßig gut“, „Stay at Home“-Aktien von Corona-Gewinnern seien zudem „in unglaubliche Höhen geschossen“. Trotz hoher Staatsausgaben und -schulden in der Krise erwartet Stephan derzeit keine Inflationswelle: „Da muss keiner Angst haben.“ Auch ein Währungsschnitt stünde nicht an. Das elektronische Zahlungsmittel Bitcoin bewertet er als reines Spekulationsobjekt. Der Kurs sei „hoch volatil“, Bitcoins daher nur geeignet für Menschen, „die in Risiko investieren wollen“.

„Es könnte ein weiteres Medikament gegen Covid-19 geben“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, berichtet bei „19 – die Chefvisite“ von Hoffnung auf ein Präparat des Schweizer Pharmariesen Hoffmann-La Roche. Dieses könnte anders als bisher eingesetzte Medikamente „auch in der schon fortgeschrittenen Phase einer Covid-19-Erkrankung wirken“. An solchen Mitteln arbeite die Pharmaindustrie mit Hochdruck. „Wir sollten uns über jedes Medikament freuen“, so Werner – denn Corona werde „lange bleiben“. „Wir werden noch eine ganze Reihe von Impfstoffen in den Arm gespritzt bekommen“, so der Mediziner mit Blick auf die wegen der Virus-Mutationen nötige Weiterentwicklung der Impfstoffe.

Aktuell erkennt der Klinikchef einen weiter „guten Trend“ bei den Neuinfektionen: Das RKI meldet bundesweit mit 9860 neuen Fällen binnen 24 Stunden 3048 weniger als am Freitag der Vorwoche. Auch die Zahl der Toten in Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus nimmt ab: Das RKI berichtet von 556 Verstorbenen, in diesem Vergleich ein Rückgang um 299. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Behörde mit 62,2 an – deutlich über dem neuen Zielwert von 35. Diesen „wird die Politik aber wohl weiter senken“, erwartet Werner.

„Transformation ist ein Schreckgespenst, die Leute können es nicht mehr hören“: Der Nordeuropachef des Reifenherstellers Michelin, Anish Taneja, berichtet in der Sendung von seinen Erfahrungen beim Umbau des Unternehmens Richtung Nachhaltigkeit. Sein Rezept: „Offen und ehrlich kommunizieren, dass wir in 10, 15 Jahren nicht mehr nur von Reifen leben können. Dann setzt Transformation Energien frei.“ Die Autoindustrie liege beim Thema Nachhaltigkeit „weit zurück“, so Taneja. Sein Unternehmen sieht er dabei allerdings gut aufgestellt und verweist etwa auf Entwicklungen wie den luftlosen Reifen. Mit diesem stießen Autos weniger CO2 aus, er sei „nahezu unzerstörbar“ und eigne sich damit auch für Zukunftstechnologien wie das autonome Fahren.

„Dokumentieren im gelben Impfpass ist nicht mehr zeitgemäß“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, fordert, „die Impfungen von Dezember bis heute zu digitalisieren und jede künftige Impfung digital zu erfassen“. Angesichts von Betrügereien mit gefälschten Impfausweisen auf Papier drohe sonst ein Chaos bei den Kontrollen, wenn Geimpfte Freiheitsrechte zurückerhalten und zum Beispiel in wieder geöffneten Restaurants essen wollen. Werner warnt, dass das „Digitalisierungsdefizit den Papierimpfpassträgern keine Hindernisse“ bereiten dürfen: „Die kriminelle Energie einzelner Gesetzesbrecher darf den Geimpften nicht von Nachteil sein“, sagt Werner.

„Man muss daher den gelben Pässen vertrauen“, bis das elektronische grüne Impfzertifikat der EU eingeführt sei, so der Klinikchef. Dieses könne in der Corona-Warn-App abgespeichert werden. Er erwartet eine „Anlaufphase, vielleicht bis in den Sommer“. Die Übertragung der Daten vom Papier in das Digital-Zertifikat sei eine „Zusatzaufgabe“ für die ohnehin stark belasteten Mitarbeiter von Arztpraxen, Impfzentren und Apotheken, so Werner. „Und dann muss auch noch vermerkt werden, ob Covid-19 vorlag und vor allem wann, im Zweifel mit Antikörperstatus.“ Auch Genesene müssten „möglichst papierlos“ erfasst werden und Zugriff auf eine digitale Bescheinigung erhalten, um dieselben Rechte wie vollständig Geimpfte oder negativ Getestete wahrnehmen zu können.

„Der Reisehunger ist da“: Mit einem Boom bei Flusskreuzfahrten rechnet der Anbieter 1AVista. „Die Kunden sehen Perspektiven und wollen raus“, sagt Kommunikationschef Dominik Kaven in der Sendung mit Blick auf sinkende Inzidenzzahlen. 1AVista wolle auf Rhein und Mosel starten. Er spricht sich gegen eine „Heute so und morgen anders“-Strategie aus, die die Pläne gefährde. „Planungssicherheit gewährleisten“ fordert auch Gabriele Krueger, Franchise-Expertin der Schnellrestaurantkette Pizza Hut. Die Betreiber könnten dann ihr Angebot schnell über das aktuelle Bringen und Abholen hinaus ausweiten und die Restaurants wieder öffnen.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gäste am Donnerstag, den 6. Mai: Der Unternehmensberater Dr. Holger Fischer und Peter Rimmele, der das Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Indien leitet. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Altenpflege braucht Impfschutz im Doppelpack“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, appelliert an Seniorenpflegekräfte, sich „gemeinsam und zeitgleich mit den ihnen anvertrauten alten Menschen impfen zu lassen“. „Das erspart Wege und Zeit“, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“. Der Mediziner sieht eine „gewisse moralische Pflicht“ beim Personal von Senioreneinrichtungen, sich selbst ebenso wie Ältere gegen das Coronavirus zu schützen. Schließlich sei es „großartig, dass es einen Impfstoff gibt“: „Das wird die Pandemie verkürzen“, so Werner.

Das scheint nötig. Denn der Klinikchef muss von einem „traurigen Rekord“ in seinem Haus berichten: „Wir haben die 1000-Patienten-Marke im Zusammenhang mit Covid-19 überschritten.“ Eine „beunruhigende Entwicklung“ sieht Werner bei der Zahl der Verstorbenen. Laut RKI-Daten sind bundesweit 952 Tote binnen 24 Stunden zu beklagen – ein neuer Höchstwert. Die Behörde meldet zudem 27.728 Neuinfektionen, 6913 mehr als am Mittwoch der Vorwoche. Im Essener Uniklinikum sind seit gestern vier weitere Patienten an oder mit dem Sars-CoV-2-Virus gestorben. Aktuell werden dort 136 Covid-19-Fälle behandelt, 38 davon auf der Intensivstation.

„Der Blick in die Zukunft hat gefehlt“: Die Unternehmerin Marie-Christine Ostermann beklagt in der Sendung, dass es in der Politik der letzten Jahre mehr um Verteilungs- als um Zukunftsfragen gegangen sei. „Wir brauchen einen Fokus auf Investitionen und Infrastruktur“, fordert die Chefin des Gastronomiezulieferers Rullko aus Hamm. Zudem fehlt ihr eine Langfriststrategie. Über diese sollte öffentlich in den Parlamenten debattiert und nicht „nur in Hinterzimmerrunden entschieden werden“, sagt Ostermann mit Blick auf die Ministerpräsidententreffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Das darf auf keinen Fall so bleiben.“

Die Corona-Impfung in Hausarztpraxen „kommt an ihre Grenze“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, warnt vor Überlastung. Es gebe bereits eine „extrem aggressive Stimmung“ bei der Terminvergabe, denn viele wollten sich noch vor ihrem Urlaub impfen lassen. Dabei seien die Hausärzte mit der „umfassenden Regelversorgung für all ihre Patientinnen und Patienten“ bereits alarmierend stark ausgelastet. Erste Praxen stiegen schon wieder aus der Impfung aus. Werner mahnt, nicht mehrfach Termine in verschiedenen Praxen zu buchen: „Damit würde anderen der Termin weggenommen.“ Immer mehr Fach- und Betriebsärzte sowie Ärzte für Privatpatienten beteiligten sich an der Impfkampagne und sorgten für noch mehr Tempo. Der Mediziner verwies auf die Möglichkeit von Tests: „Mit einem PCR-Test in den Urlaub zu fahren, nimmt Druck aus der Impfung“, so Werner.

Auf die Wiedereröffnung zumindest in Bayern freuen sich die Fitnessstudios. „Die Euphorie ist riesig“, sagt Thomas Nemmaier, Geschäftsführer beim Münchener Fitnessstudiovermarkter Aciso, in der Sendung, nach einer entsprechenden Entscheidung der Landesregierung. Allerdings habe der Branche seit Oktober bis zu 20 Prozent der Kunden verloren. Trotz durch die Pandemie gestiegenem Interesse an Sport und Gesundheit erwartet Nemmaier daher, dass es „mindestens 2024 wird, bis das gleiche Niveau wie vor dem Lockdown erreicht wird“. Die Schließungen hätten das Interesse an Online-Angeboten gestärkt. Letztlich würden die Kunden aber in die Studios zurückkehren: „Die persönliche Betreuung, das Treffen im Club bleibt wichtig“, so Nemmaier.

Als ein „Segen für die Digitalisierung im Mittelstand“ habe sich die Pandemie erwiesen, berichtet der Gründer des Software-Anbieters Weclapp, Ertal Özdil. Es gebe große Nachfrage nach Lösungen, die es Unternehmen ermöglichen, Geschäftsprozesse zu digitalisieren. „Irgendeinen Browser an irgendeinem Endgerät öffnen und direkt auf Unternehmensdaten zugreifen können – das ist der Wow-Effekt“, hat Özdil beobachtet. Arbeiten werde so von überall, sogar vom Strand aus möglich. Viele kleine und mittelgroße Unternehmen spürten noch einen weiteren Digitalisierungseffekt: „Sie merken, ich kann dann auch überall Mitarbeiter finden, und nicht nur an dem Standort, an dem ich bislang aktiv war“, sagt Özdil. Dieser Vorteil sei angesichts des weiter herrschenden Fachkräftemangels nicht zu unterschätzen.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gäste am Donnerstag, den 20. Mai: Thomas Jorberg, Chef der GLS Bank, und Holger Dörner, CEO von Clean Car. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, warnt vor einer „Triage vor den Mauern der Krankenhäuser“. Sein Klinikum erreichten von anderen Krankenhäusern „täglich mehrere Anfragen zur Übernahme schwerstkranker Covid-19-Patienten“ – diese könnten nicht alle an der Essener Uni-Klinik versorgt werden, sagte Werner bei „19 – die Chefvisite“. Insofern gebe es eine „Selektion von Zuweisungen“, sodass „nicht alle Patienten mit Lungenversagen die für sie denkbar bestmögliche Therapie bekommen dürften“. Diese Situation – die sogenannte Triage, also die Auswahl, welche Patienten von anderen Kliniken übernommen werden können und welche nicht –, beschäftige das medizinische Personal „täglich“: „Man darf das nicht überbewerten, aber auch nicht verschweigen“, so Werner.

Knapp sind vor allem Intensivbetten mit sogenannten künstlichen Lungen. Diese ECMO-Geräte reichern das Blut außerhalb des Körpers mit Sauerstoff an, wenn die Lunge so schwer geschädigt ist, dass sie diese Funktion nicht mehr erfüllen kann. Davon verfügt die Essener Universitätsmedizin über eine begrenzte Anzahl – kleinere Krankenhäuser hätten gar keine und würden „extrem kranke Patienten“ daher in die Großklinik überweisen. Aber: „Wir können nicht alle annehmen“, sagte Werner. Denn viele ECMO-Geräte seien „längerfristig belegt“. Zudem erforderten die Bedienung der Lungenmaschine und die Pflege solcher Patienten entsprechend ausgebildetes, „exzellentes“ Personal. „Da kommen wir im Moment an unsere Grenzen“, warnte der Klinikchef vor einer weiteren Zuspitzung der Lage.

Eine „Verlängerung der Sozialgarantie bis 2023“ forderte der Chef der Krankenversicherung AOK Rheinlang/Hamburg, Günter Wältermann, in der Sendung. Wie schon in diesem Jahr müsse der Bund einen Steuerzuschuss an die Krankenkassen gewähren, um fehlende Beitragseinnahmen durch die schwierige wirtschaftliche Lange auszugleichen. Mittel für die drohende Deckungslücke von über 16 Milliarden Euro seien aber „nicht in der Haushaltsplanung vorgesehen“, kritisierte Wältermann: „Wir brauchen eine verlässliche Garantie von der Politik.“ Sonst drohten um etwa einen Prozentpunkt höhere Krankenversicherungsbeiträge für Beschäftigte und Arbeitgeber. „Das kann für den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht gewollt sein“, sagte Wältermann. Im Rahmen der sogenannten Sozialgarantie unterstützt der Bund 2021 die Krankenversicherer mit rund acht Milliarden Euro.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gäste am Donnerstag, den 15. April: Dr. Bernd Ohnesorge, der beim Medizingerätehersteller Siemens Healthineers das Geschäft in Europa, dem Nahen Osten und Afrika verantwortet, sowie die frühere Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Nachhaltige „grüne“ Krankenhäuser sind für den Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, die „zweite große Herausforderung“ neben der Digitalisierung des Gesundheitssystems. Bei „19 – die Chefvisite“ sagt Werner, dass „große Krankenhäuser die Umwelt relevant belasten“, zum Beispiel mit den „völlig unterschätzten Narkosegasen“, Verpackungen und Einmalartikeln. „Einiges haben wir in Essen bereits auf den Weg gebracht“, so der Klinikchef. Als Beispiel nennt er die Ernennung eines Klimamanagers und von „über 100 Nachhaltigkeitsbeauftragten“. So könne ein grünes Bewusstsein in der Belegschaft „für zahlreiche umweltschonende Projekte“ geweckt werden. Werner betont, zu dieser Revolution „gehört der zwingende Einsatz digitaler Technologien“.

„Klimaschutz wird wichtiger denn je.“ Das steht für den Verleger Jens de Buhr nach dem gestrigen Urteil des Bundesverfassungsgerichts fest. Die „Mammut-Aufgabe“ Nachhaltigkeit könne nur mit neuen Technologien bewältigt werden, so de Buhr in der Sendung. „Sobald die Pandemie vorbei ist, heißt es: Klima, Klima, Klima“. Innovationen wie der Wasserstoffantrieb seien „dringend nötig“. „Wir reden wirklich von einem Zeitenwechsel“, betont der Verleger der DUP UNTERNEHMER-Plattform. Dieser Wechsel werde „alle Lebensbereiche erfassen“, einschließlich der Wirtschaft.

Für die Unternehmensberaterin Ann-Katrin Hardenberg von The Maked Team hat die Politik in der Pandemie „die Nähe zum Leben der Menschen und zur Wirtschaft verloren“. Sie vermisst „klare Kommunikation“ und beklagt Planlosigkeit: „Bei den unzähligen Verordnungen blickt keiner mehr durch.“ Die Bürger müssten sich ständig aktiv informieren, „was gilt“. Unternehmer müssten sich in jede Neuerung tief einarbeiten. Sie rät der Politik, vom Krisenmanagement in der Wirtschaft zu lernen. Nötig seien „Krisenszenarien in der Schublade, anhand derer man Entscheidungen fällt“ sowie „Profis für die Beschaffung“, zum Beispiel von Masken oder Impfstoffen.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Montag, den 3. Mai, geben der Aufsichtsrat des deutschen Impfstoffentwicklers CureVac, Dr. Friedrich von Bohlen, und der Chef-Virologe der Universitätsmedizin Essen, Prof. Ulf Dittmer, Antworten auf Fragen rund um Corona-Impfung. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Der Chef der Techniker-Krankenkasse, Jens Baas, erwartet explodierende Beiträge zur Krankenversicherung: „Ein ganzer Prozentpunkt kann es durchaus werden“, sagt Baas bei „19 – die Chefvisite“. Die Corona-Krise sei dafür „nur zum Teil verantwortlich“ – sie habe zwar die Einnahmen verringert, die höheren Ausgaben beruhten jedoch auf vorherigen Entscheidungen der Politik. Eine mögliche Lösung sei, dass die Kassen mehr Geld aus dem Staatshaushalt erhielten. Baas plädiert aber dafür, zunächst Kosten im Gesundheitssystem einzusparen „und erst dann über einen Steuerzuschuss oder eine Beitragserhöhung zu sprechen“. Der Techniker-Chef hofft dabei auch auf die elektronische Patientenakte (ePA). Sie sei die „Grundlage der Digitalisierung des Gesundheitswesens“. Mit einer breiten Einführung rechnet Baas zur Jahresmitte.

Mit mehr Digitalisierung will der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, den Kampf gegen die Pandemie verstärken. „Israel hätte die dortigen Impfungen niemals so reibungslos hinbekommen, wenn es wie wir als Digitalwüste konzipiert wäre“, sagt Werner in der Sendung. Die für den Sommer geplanten Millionen von Impfungen sind für ihn eine „Riesenchance, alle damit einhergehenden Daten zu erfassen“ – die Auswertung könne bei der Pandemiebekämpfung für „Patientensicherheit und Wissenschaft“ genutzt werden. Es fehle aber eine Plattform für die zentrale Datenerfassung. So sei bei den schon bewältigten rund zwei Millionen Impfungen diese Chance bereits vertan, bedauert der Mediziner.

„Die Situation ist teilweise dramatisch“, berichtet Werner aus dem Essener Uniklinikum. Auf den Intensivstationen mussten zweitweise bis zu 13 Covid-Patienten extrem personalintensiv mit einer Ecmo-Lungenersatzmaschine behandelt werden, weil eine herkömmliche Beatmung nicht mehr ausreichte. Aktuell werden in Essen 35 von insgesamt 102 Corona-Erkrankten intensiv versorgt, seit gestern sind zwei weitere Betroffene verstorben. Das RKI meldet mit bundesweit 6114 Neuinfektionen binnen 24 Stunden 294 weniger als am Dienstag der Vorwoche. Die RKI-Angabe von 861 weiteren Corona-Toten belegt für Klinikchef Werner, dass die Zahl am Montag wegen eines Übertragungsfehlers „deutlich zu niedrig“ war.

„Knapp über 30 Prozent der aktuell Neuinfizierten sind noch keine 25 Jahre alt“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, warnt, dass sich zurzeit vor allem Jüngere mit Corona infizieren. Bei „19 – die Chefvisite“ stützt sich Werner auf eine Studie aus Österreich: „Am häufigsten infizierte das Coronavirus im untersuchten Zeitraum die 15- bis 24-Jährigen“, so der Mediziner. Nur „knapp dahinter“ lägen die 6- bis 14-Jährigen, bei denen eine Inzidenz von 274 neuen Fällen auf 100.000 Einwohner ermittelt worden sei. Die Daten zeigten, dass „die britische Variante B1.1.7 vor allem Jüngere befällt und diesen beim Ausbruchsgeschehen eine hohe Bedeutung zukommt“, so Werner. Dagegen sei nur jeder zehnte Neuinfizierte älter als 65 Jahre gewesen: „Daraus schließen die dortigen Wissenschaftler, dass die Schutzimpfung gegen Covid-19 greift.“

Der Geschäftsführer der Luca-App, Patrick Hennig, kritisiert in der Sendung den TV-Satiriker Jan Böhmermann. „Dass ich alles missbrauchen kann, ist völlig klar“, so Hennig. Böhmermann hatte ein Foto vom QR-Code des Zoos in Osnabrück genutzt, um sich dort nachts scheinbar einzuchecken, und die Aktion über Social Media geteilt. Es dürfe „kein Wettrennen geben, wer das System maximal missbraucht“, rügte Hennig: „Unser Tool kann nur helfen, wenn es sinnvoll eingesetzt wird.“ Inzwischen seien 240 Gesundheitsämter an die App angeschlossen, Anfang Mai sollen es mehr als 300 sein, berichtet Hennig. Das Programm ermöglicht die digitale Kontaktnachverfolgung und erleichtert den Ämtern so diese Arbeit.

Hennig wies Kritik von Datenschützern an der App zurück. Persönliche Daten würden nur auf dem Smartphone und nicht auf den Servern der Betreiber gespeichert, die Sicherheit gewährleisteten dezentrale Schlüssel. Auch Gastgeber einer Veranstaltung oder Restaurantbetreiber „können nicht auf persönliche Daten zugreifen“, wenn man sich mit Luca einchecke. Hennig kündigte eine Erweiterung der App an, um Impfzertifikate und Schnelltestergebnisse darin zu speichern. „Die werden aber niemals über unsere Server laufen“, betont der Luca-Chef: „Wir können keine Daten verkaufen, weil wir die nicht lesen können.“ Die Corona-Warn-App sieht Hennig als Ergänzung zu Luca: Diese messe zum Beispiel anonym die Distanz zu Kontakten. Eine Zusammenlegung der Funktionen sei wegen der „Trennung der Datenhaltung“ technisch nicht möglich.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gäste am Mittwoch, den 21. April: Cornelia Röper vom Sozialunternehmen Mitunsleben und Dr. Ulrich Krantz, Vorstandschef des Pflegeheimbetreibers K&S. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

„Beten wird nicht reichen“: Einen kompletten Lockdown bis zum Muttertag am 9. Mai fordert der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, um eine Überlastung der Intensivstationen zu verhindern. Bei „19 – die Chefvisite“ warnt Werner: „Aussitzen genügt nicht. Eine Pandemie verzeiht keine Verzögerung.“ Er warnt: „Wenn die Zahlen wieder hochgehen, läuft uns die Zeit davon.“ Angesichts der aggressiven britischen Variante des Coronavirus dürfe es nicht mehr um die Frage gehen, „ob man um 20 oder um 21 Uhr mit der Ausgangssperre beginnt“. Betriebe und Schulen müssten geschlossen werden. Der Mediziner verweist dabei auf positive Erfahrungen aus anderen Ländern, zum Beispiel Portugal.

In einem etwa dreiwöchigen Voll-Lockdown müsse dann „Tag für Tag, Stunde für Stunde“ daran gearbeitet werden, die Systeme für Tests und Kontaktnachverfolgung zu digitalisieren, unterschiedliche Angebote untereinander kompatibel zu machen und mit den Gesundheitsämtern zu vernetzen, fordert der Mediziner. So könnten Tausende Todesfälle und eine Zunahme der Langzeitfolgen einer Infektion verhindert werden. Solche Long-Covid genannten Gesundheitsprobleme entwickelten sich zu einem „echt relevanten Thema – auch volkswirtschaftlich“, mahnt Werner.

China entwickelt sich bei der Elektromobilität zu einem starken Konkurrenten für die deutsche Autobranche. „Der Wettbewerb kommt nicht mehr nur aus dem Westen“, sagt der Mobilitätsexperte und Vorstandschef der Ergo-Direktversicherung, Karsten Crede, in der Sendung. Er beobachtet ein „Aufrüsten der chinesischen Autoindustrie“ in diesem Bereich, dass durch die einfachere Fertigung von E-Autos und staatliche Subventionen erleichtert werde. Die Kfz-Versicherer müssten auf den Wandel der Mobilität und die stärkere Digitalisierung des Verkehrs reagieren, so Crede. Diese müssten sich zum Beispiel „sehr viel intensiver mit neuen Technologien beschäftigen“, um deren Risiken richtig einschätzen zu können.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Dienstag, den 20. April, sind die Influencerin und Moderatorin, Cathy Hummels, sowie der Geschäftsführer der Luca-App, Patrick Hennig, als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

„Wir dürfen die Forschung zur medikamentösen Behandlung von Covid-19 auf keinen Fall vernachlässigen“: Im Kampf gegen Corona setzt der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, neben der Impfung vor allem auf neue Medikamente. Diese könnten „in der Frühphase der Erkrankung bestimmten Menschen helfen, denen man unbedingt einen schweren Verlauf ersparen muss“, hält Werner bei „19 – die Chefvisite“ Kritikern der Antikörpertherapie entgegen. Anders als in anderen Unikliniken werde diese Möglichkeit in seinem Haus seit vergangener Woche versuchsweise eingesetzt. Eine Zulassung in der EU gibt es noch nicht, die Chancen dafür sind laut dem Mediziner aber gut. Werner begrüßt daher die Bestellung entsprechender Präparate durch die Bundesregierung: „Die absolut richtige Entscheidung.“

Das Infektionsgeschehen in Deutschland scheint sich weiter leicht zu entspannen: Das RKI meldet mit 5608 Neuinfizierten binnen 24 Stunden über 1000 Fälle weniger als am Montag der Vorwoche. Die von der Behörde verzeichnete Zahl von 175 Toten im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus erscheint Klinikchef Werner indes „relativ gering“ – das RKI bestätigt inzwischen, dass in die Werte keine Daten aus Sachsen-Anhalt eingeflossen sind. Das Universitätsklinikum Essen behandelt aktuell 103 Covid-Patienten, 36 davon auf der Intensivstation. Gestern ist dort ein weiterer Betroffener am oder mit dem Coronavirus verstorben.

„Der Zeitgeist hat sich verändert“: Einen Bewusstseinswandel bei jüngeren Managern hin zu mehr Nachhaltigkeit spürt der Unternehmensberater Fabian Kienbaum. Dies stehe „ganz oben auf der Agenda“ vieler Unternehmen, sagt er in der Sendung. Das Streben, ökologisch bewusster zu agieren, führe vielfach zum Wunsch nach beruflicher Veränderung – zumal die Pandemie oft „mehr Zeit zur Selbstreflektion“ lasse. Darauf müssten sich Arbeitgeber einstellen. Kienbaum, der selbst Manager in neue Positionen vermittelt, hat noch keinen Bewerber rein virtuell untergebracht. „Auf der Zielgeraden wird es persönlich“, berichtet der Unternehmensberater. Dann gebe es häufig „Gespräche in Form von Chefinnen- und Chefspaziergängen“.

„Winterschlaf mit Unterbrechung“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, kritisiert die über die Weihnachtstage geplanten Ausnahmen von den verschärften Anti-Corona-Maßnahmen. Diese nennt Werner bei „19 – die Chefvisite“ aus Sicht eines großen Krankenhauses „schlichtweg inakzeptabel“. Der Mediziner fürchtet, dass die Möglichkeit zu größeren Familientreffen an Weihnachten sogar mehrfach am Tag genutzt werden könnte. So droht das Fest zum Superspreader-Event. Das würde nicht nur mehr neue Covid-19-Fälle bedeuten, sondern auch Klinikkapazitäten binden, die dann nicht für andere Patienten zur Verfügung stünden: „Das sind die Leidtragenden“, warnt Werner.

Ob die verschärften Maßnahmen greifen, wird sich laut dem Mediziner erst Mitte Januar beurteilen lassen. Werner fordert daher mehr Funktionen bei der Corona-App. Ein Umbau der App reicht ihm nicht: „Das geht nur neu.“ Sein Grundsatz dabei: „Gesundheitsschutz geht vor Datenschutz“ – weil die Pandemie „nicht nur die Volksgesundheit, sondern auch die Volkswirtschaft zutiefst schädigt“. Auch Tobias Schlösser, Geschäftsführer beim Sparkassen-Finanzportal und damit verantwortlich für die Digitalisierung der Gruppe, kritisiert in der Sendung die rund 68 Millionen Euro teure App: „Zu viel Geld für zu wenig Leistung“, lautet sein Urteil. Insgesamt begrüßt er aber den Digitalisierungsschub durch Corona, der sich „langfristig bestätigen“ wird. Die Sparkassen-Gruppe sieht er für diese digitale Zukunft gut aufgestellt: „Wir holen auf“, sagt Schlösser.

Am Wochenende gab es bei den Essener Medizinern einen „sehr intensiven Notfallbetrieb“, berichtet Klinikchef Werner: „Das hängt damit zusammen, dass sich manche Krankenhäuser von der Notfall- und Intensivversorgung abgemeldet haben.“ Dies belastet das medizinische Personal „extrem“. Aktuell werden im Uniklinikum 135 Covid-19-Patienten behandelt, 41 liegen auf der Intensivstation. Dort sind zudem vier weitere Verstorbene im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus zu beklagen. Das RKI meldet bundesweit 188 Tote und 16.362 Neuinfizierte – 4030 mehr als am Montag der Vorwoche.

„Wir sind förmlich beraubt worden“: Der Chef des Textildiscounters Kik, Patrick Zahn, kritisiert die Lockdown-Schließung der Einzelhandelsgeschäfte, die keine Lebensmittel anbieten. Bei „19 – die Chefvisite“ sagt Zahn, ihn überkomme ein „gewisses Ungerechtigkeitsgefühl“, wenn Kunden nur unter Angabe ihrer persönlichen Daten in seinen Läden bedient werden können, „während sie ohne Kontrolle in die Drogerie oder den Discounter nebenan gehen“. „Auflagen müssen für alle gelten“, so Zahn, dessen Eilantrag gegen die Maßnahmen vor Gericht abgelehnt wurde. Er will die juristische Auseinandersetzung aber „bis zum Ende durchfechten“. Durch die Schließungen fehlten seinem Unternehmen rund 200 Millionen Euro Vorsteuergewinn, der nun auch nicht für Investitionen in die Zukunft zur Verfügung stehe.

Der stationäre Einzelhandel kann nach Einschätzung von Thomas Harms, Branchenexperte bei der Unternehmensberatung EY, gegen Konkurrenz aus dem Internet bestehen. „Ware anziehen, probieren, sich zeigen lassen, das gibt es online nicht“, sagt Harms in der Sendung. Der Online-Anteil am Umsatz werde aber steigen, vor allem bei Gütern des täglichen Bedarfs. Stationär seien die „Trüffelschweine der Einzelhändler gefragt, die sich etwas Neues einfallen lassen“. Die Beharrungskräfte seien allerdings groß: „Es geht uns in Summe noch zu gut. Viele wünschen sich nach der Pandemie ein Wiedererwachen in der alten Welt“, so Harms.

Auch die Digitalisierung des Gesundheitswesens droht ins Stocken zu geraten. Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, fürchtet, dass nach der Bundestagswahl im Herbst viele von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn angestoßene Digitalprojekte nicht umgesetzt würden. Das Positive, dass er bisher an der Entwicklung gesehen habe, „schlägt jetzt in Skepsis um“, so Werner im Videocast. Seinen digitalen Kurs will der Mediziner im Uniklinikum aber fortsetzen. Nicht nur im Gesundheitswesen gelte für Deutschland: „Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem.“

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Donnerstag, den 11. März, sind Daniel Cardinal, der Leiter des Geschäftsbereichs Versorgungsinnovation bei der Techniker Krankenkasse, und der Gründer und CEO des Statistikportals Statista, Dr. Friedrich Schwandt, als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

„Es steht außer Frage, dass der AstraZeneca-Impfstoff hoch wirksam gegen eine Covid-Erkrankung ist“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, verteidigt das Präparat bei „19 – die Chefvisite“ gegen Kritik. In sozialen Medien werde „jedes Ereignis der Pandemie kommentiert – richtig oder falsch“, warnt Werner vor digitalem Rufmord an dem Impfstoff. Dieser Wahnsinn gefährde den Erfolg der Impfkampagne und damit die Gesundheit vieler Menschen. „Ich empfehle AstraZeneca nach wie vor für Über-60-Jährige“, betont der Mediziner. Kritik übt Werner am „Sonderweg in Sachsen“, wo die Priorisierung bei der Impfung mit AstraZeneca aufgehoben wird. Er hält ein Festhalten an der Reihenfolge für „angemessen“. Das diene „auch dem Schutz der Intensivstationen“ vor Überlastung.

Den Schutz vor schweren Verläufen durch eine Impfung bestätigt Ulrich Krantz, Vorstandschef beim Pflegeheimbetreiber K&S: „Wir haben erlebt, dass sich Bewohner trotz Impfung anstecken. Aber sogar Hochbetagte haben dann nur ganz milde Symptome gezeigt“, berichtet Krantz in der Sendung. Schlimme Erkrankungen habe es nicht gegeben. Trotzdem müssten in Pflegeeinrichtungen weiterhin die Abstands- und Hygieneregeln penibel eingehalten werden. Denn es sei immer noch nicht klar, in wie weit auch Geimpfte andere mit dem Coronavirus infizieren könnten, so Krantz.

Einen Schub für Soziales Unternehmertum erwartet Cornelia Röper durch die Pandemie. „Wir können nicht ernsthaft das Wohl der Gesellschaft am Dax messen“, sagt die Gründerin der Pflege-Plattform mitunsleben.de mit Blick auf den Deutschen Aktienindex. Daran sei eben nicht zu abzulesen, „wie sich unser Nachbar gerade fühlt“. „Wir müssen dringend umdenken“, so die Sozialunternehmerin. Mit ihrer Plattform will Röper dazu beitragen, den „Pflegedschungel in Deutschland zu durchbrechen“ und darüber informieren, „welche Angebote es zwischen ambulanter und stationärer Pflege noch gibt“. Hier sei die „Bandbreite noch nicht ausgeschöpft“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Donnerstag, den 22. April, ist der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, als Talk-Gast dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

„Wir stehen der Erkrankung nicht mehr hilflos gegenüber“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, erwartet, dass die Corona-Pandemie bald unter Kontrolle gebracht werden kann. Bei „19 – die Chefvisite“ sagt Werner: „Wir haben ein Teil des Weges geschafft“, weil immer mehr Hochbetagte und Risikopatienten geimpft sind. Hinzu kämen Antikörper-Medikamente, die in der Uniklinik bereits erfolgreich eingesetzt würden und von denen bald weitere zugelassen werden sollen. Beides führe zu einer aktuell „relativ entspannten Situation in den Krankenhäusern“, obwohl das RKI mehr Neuinfektionen meldet. Daher sind nach Einschätzung des Mediziners auch die Lockerungen des Lockdowns nachvollziehbar: „Sie müssen besonnen und unter einem engen Monitoring mittels zahlreicher Testungen überwacht werden“, so Werner. Dazu sollten Apps zur Registrierung der Testergebnisse und zur Kontaktnachverfolgung „flächendeckend eingeführt werden“.

Die Pandemie hat die Beharrungskräfte im Gesundheitswesen verringert und dessen Digitalisierung beschleunigt. Davon zeigt sich Daniel Cardinal, Leiter des Bereichs Versorgungsinnovation bei der Techniker Krankenkasse, in der Sendung überzeugt. Cardinal verweist etwa auf starke Steigerungsraten bei der Nutzung von Videosprechstunden und die laufende Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA). Nächster Schritt sei nun die Einbindung von E-Rezepten auf dem Handy – TK-Versuche hätten gezeigt: „Es ist kein Hexenwerk, das datensicher umzusetzen“, so Cardinal. Er erwartet, dass mit der Anbindung aller Arztpraxen voraussichtlich Mitte des Jahres die ePA-Nutzung „explodiert“.

„Gigantisch“ sind auch die Veränderung durch Corona beim Online-Statistikportal Statista. Unternehmenschef Friedrich Schwandt berichtet im Videocast, dass sich die Zahl der monatlichen Nutzer verdoppelt habe. Gesucht werde hauptsächlich „alles rund um E-Commerce“. Aus den Daten lasse sich ablesen, dass auch der zuvor eher schwache Online-Lebensmittelhandel „durch die Decke geht“, so Schwandt. Darin zeigt sich die nachhaltige Veränderung der Gesellschaft durch die Pandemie. Die Gründung eines Digitalunternehmens in Deutschland sei nicht so schwer, wie sie oft dargestellt werde, sagt Schwandt. Viele Start-ups unterschätzten aber die Bedeutung des Vertriebs, der von Anfang an im Mittelpunkt stehen müsse: „Dann kommen sie auch durch die Durstphase am Anfang“, so Schwandt, der Statista 2007 gegründet hat.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gast am Freitag, den 12. März: Dr. Christian Taaks, Leiter des Korea-Büros der Friedrich-Naumann-Stiftung in Seoul. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Scharfe Kritik am „Zahlendebakel“ in den Gesundheitsämtern übt der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner: „Selbst in dieser entscheidenden Phase der dritten Welle bekommen wir keine belastbaren Zahlen vom RKI, weil einige Gesundheitsämter über Wochenende und Feiertage nicht fristgerecht melden“, rügt Werner bei „19 – die Chefvisite“. Es werde „akzeptiert, dass für Präzision stehende Zahlen unvollständig sind und Schwächen haben – seit einem Jahr“, so der Mediziner. An diesem Blindflug drohe auch der von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) angeregte „Brücken-Lockdown“ zu scheitern. Denn durch das Desaster sei unklar, wie sich die Pandemie tatsächlich entwickele. Zudem könne nicht sichergestellt werden, dass nach einem von Laschet auf zwei bis drei Wochen Dauer angesetzten harten Lockdown die digitale Nachverfolgung von Infektionsketten wirklich funktioniere.

Von einem Wandel seiner Kundschaft durch die Krise berichtet der Münchner Pfandleiher Thomas Käfer in der Sendung: „Es kommen viele Freiberufler, Selbstständige und Handwerker“, so Käfer. Sie nutzten in guten Zeiten erworbene Luxus-Uhren, Krügerrand-Münzen oder „der Goldschmuck der Ehefrau, um Liquiditätsprobleme zu lösen“. Der Besuch in seinem Ladengeschäft sei für die meisten „kein einfacher Gang, es ist ihnen sichtlich unangenehm – aber sie haben keine Wahl“, sagt Käfer mit Blick auf die zögerliche Auszahlung staatlicher Hilfsgelder. Auch erhielten insbesondere kleine Selbstständige oftmals keine Kredite, weil „ihre Bilanzen nicht den Standards der Bankenwelt entsprechen“.

Frankreich befindet sich seit gestern Abend im dritten harten Lockdown – „vier Wochen Zähne zusammenbeißen“ laute die Devise von Präsident Emanuel Macron, wie der Journalist und Frankreich-Korrespondent Peter Heusch im Videocast sagt. Die Hoffnung ruhe dabei auf dem Impfen, das ähnlich schleppend gestartet sei wie in Deutschland. Zurzeit seien zwischen 20 und 25 Prozent der Franzosen durch Impfung oder Infektion gegen Covid geschützt. Bis Anfang Mai „sollen zehn Millionen Impfungen dazukommen“. Die dazu nötigen Impfstoffe würden jetzt schneller geliefert. Und: „Jeder impft, der eine Spritze halten kann“, sagt Heusch und zählt neben Medizinern, Tierärzten, Hebammen und Apothekern auch Militärs und Feuerwehrleute auf.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gäste am Mittwoch, den 7. April: Julia Ganglbauer, Vorstandsmitglied bei Biogena, und Gaby Krueger, Franchise-Koordinatorin bei Pizza Hut. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Wir müssen uns schon jetzt mit den Langzeitfolgen der Covid-19-Patienten befassen“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, warnt, dass „Long-Covid ein enormes gesellschaftliches Problem werden kann“. Bei „19 – die Chefvisite“ sagt Werner: Im chinesischen Wuhan, wo das Coronavirus zuerst verstärkt auftrat, litten laut einer Studie „drei von vier Patienten auch noch nach sechs Monaten unter mindestens einem Symptom“. Ein Viertel der Betroffenen habe Angststörungen und Depressionen. „Wir dürfen das Thema Langzeitfolgen nicht liegen lassen, nur weil wir uns aktuell auf die Intensivstationen fokussieren“, mahnt der Mediziner.

Der Chef des Versicherers Signal Iduna, Ulrich Leitermann, sieht bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung „keine Notwendigkeit“, wegen Covid-19 die Gesundheitsprüfung zu ändern – „Stand: heute“, betont Leitermann in der Sendung. Denn: „Wir wissen zu wenig über die Langzeitwirkungen“ der Krankheit. Insgesamt komme die Branche stabil durch die Krise, so der Versicherungschef. Vielen Selbstständigen unter seinen Kunden drohe aber die Insolvenz, aktuell insbesondere Friseuren. Diesen müsse „dringend stärker geholfen werden“ – am besten dadurch, dass sie mit einem strengen Hygienekonzept rasch wieder öffnen dürften, so Leitermann. Dem Mittelstand drohe eine Pleitewelle, die „die Strukturen in den Städten und Gemeinden verändern wird“.

„Mal positive Nachrichten“ hat Klinikchef Werner über die Neuinfektionen: Das RKI meldet bundesweit 6408 neue Fälle binnen 24 Stunden – 4961 weniger als am Dienstag der Vorwoche. Die Zahl der weiteren Toten im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus wird mit 903 angegeben. Aber: „Die Infektionszahlen gehen klar runter“, so der Mediziner, „wir spüren, dass es weniger wird.“ Die Uniklinik in Essen versorgt jedoch aktuell immer noch über 100 Covid-Patienten, 36 davon auf der Intensivstation. Seit gestern sind dort zwei weitere Erkrankte verstorben.

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Talk-Gäste: Politik

03.05.2022

SPD warnt vor Horror-Herbst und Corona-Killer-Virus

Neue Covid-Maßnahmen möglich / Impfregister „klares Ziel“ / Politik will mehr Gesundheitsdaten erheben Mehr
13.04.2022

Impfpflicht „tot“: Lauterbach-Fehler machen fassungslos

CDU-Politikerin Schimke: Lauterbach als Minister überfordert / Besser auf Medizinkongress aufgehoben / „Weniger Zwang“ – Menschen sollen selbst entscheiden Mehr
16.02.2022

Klinik-Optimismus: Druck durch Corona „nimmt ab“

Essener Klinikchef: „Druck nimmt ab“ / Personalsorgen lassen etwas nach / Ex-Innenminister Baum: Bundesregierung „nicht handlungsfähig“ Mehr
28.01.2022

Bosbach: Impfzwang ist Körperverletzung!

Wenig Chancen für allgemeine Impfpflicht vor dem Verfassungsgericht / Genesenen-Status: Lauterbach „hat seinen Laden nicht im Griff“ / Akzeptanz der Corona-Regeln sinkt Mehr
10.01.2022

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer: Impfpflicht wird abgeblasen

Unverständliche „Trödelei“ im Bundestag / Grünen-Politiker warnt vor Schließung von Schulen und Läden / Palmers Familie wird bedroht Mehr
21.12.2021

NRW-Minister Laumann warnt vor Schulschließungen

Unterricht in der Schule ein Beitrag zur Pandemiebekämpfung / Omikron keine besondere Bedrohung für Kinder / Kleiner Lebensmittelvorrat „nicht verkehrt“ Mehr
08.12.2021

Wagenknecht fordert schnelle Zulassung von Impfstoffen aus China

Totimpfstoffe sollen mehr Vertrauen schaffen / Linken-Bundestagsabgeordnete gegen Impfpflicht / Aktuell Mehrheit für Impfpflicht im Parlament aber wahrscheinlich Mehr
13.12.2021

Gysi: Gefängnis für Impfverweigerer möglich

Linken-Politiker: Besser 50 Euro Bonus bei Impfung / Corona-Demonstranten „stellen sich gegen den Staat“ / Mehr Regulierung von Social-Media-Plattformen gefordert Mehr
14.12.2021

Bosbach: Verfassungsgericht wird über Impfpflicht entscheiden

Streit endet erst in Karlsruhe / Innenexperte sieht wenig Durchsetzungsmöglichkeit für Impfpflicht / Lob für „Sinneswandel“ bei Joshua Kimmich Mehr
02.12.2021

Corona-Angst bringt Restaurants in Not

Immer weniger Gäste / Ex-Bundeswirtschaftsministerin Zypries: Impfen nimmt die Furcht vor Infektion / Neues Konjunkturprogramm möglich Mehr
30.11.2021

Ex-Justizministerin warnt vor Schulschließungen

Leutheusser-Schnarrenberger warnt vor großen Schäden bei Kindern / Breiter Spielraum für Politik nach Verfassungsgerichtsurteil / FDP-Politikerin für Impfpflicht im nächsten Jahr Mehr
22.03.2021

Altkanzler Schröder: Sputnik V schnell einsetzen

Kanzlerin Merkel wegen Fehlen einer nationalen Impfreserve kritisiert, regionale Lockdown-Verschärfungen erwartet, Russland-Sanktionen sind „gescheitert“. Mehr
10.06.2021

Linken-Politikerin Wagenknecht: Warnung vor digitalem Impfpass

Auswertung von Gesundheitsdaten durch „amerikanische Konzerne“ möglich, bei Impfnachweisen Bürgern vertrauen, Ausnahmezustand in der Logistikbranche. Mehr
16.02.2021

Sigmar Gabriel: Kampf gegen Corona „wie im Mittelalter“

Früherer Vizekanzler: harten Lockdown fortsetzen, Erdgaspipeline Nord Stream 2 wird fertig gebaut, Chef der Essener Uniklinik für kostenfreie „Wohnzimmer-Tests“ nach Vorbild Österreichs Mehr
27.05.2021

Klinikchef: Kinder in Impfdebatte schützen

Debatte um Impfung ab zwölf Jahren sorgt für Verunsicherung, Ölwirtschaft fordert Energiesteuer 2.0, Ex-Minister Trittin erwartet Fertigstellung von Gaspipeline Nordstream 2. Mehr
15.04.2021

Absage an bundesweit einheitliche Ausgangssperren

Ex-Justizministerin Zypries nennt geplante Regelung „höchst problematisch“, permanenter Krisenstab gefordert, Kritik von Essener Klinikchef Werner an Virologe Drosten. Mehr
25.02.2021

Gregor Gysi: Ministerpräsidenten entscheiden verfassungswidrig

Linken-Politiker: Beschluss durch Ministerpräsidenten und Kanzlerin „steht nicht im Grundgesetz“, unlogische Corona-Politik kritisert, wieder mehr Neuinfektionen. Mehr
14.06.2021

Grüne warnen vor Fake-News-Wahlkampf

Russische Kampagne gegen grüne Kanzlerkandidatin Baerbock, Grüne wollen „heilige Kuh Tempolimit“ schlachten, deutsche Wirtschaft mit guten Aussichten. Mehr
12.01.2021

Essener Impfarzt: Ostern zuhause bleiben!

„Unweigerlicher Anstieg“ der Infektionen nach „Urlauberinvasion“ auf Mallorca, EU-Parlamentsvize Beer fordert: testen und impfen, allein in Essen bereits 218 Covid-Tote. Mehr
15.01.2021

Boris Palmer: „kopflose Debatte“ um härteren Lockdown

Tübinger Oberbürgermeister will Kitas und Grundschule öffnen, Kindern droht sonst „Verwahrlosung und Missbrauch, Essener Klinikchef: Covid-Todesrate „alarmierend“. Mehr
18.11.2020

Wolfgang Kubicki: Pandemie bis 2022

Bundestagsvize: Personal für Durchimpfung fehlt, „angespannte Lage“ in Essener Uniklinik, Krankenhauschef will genesene Senioren zurück in Pflegeheime entlassen. Mehr
30.03.2021

Corona-Test im Job soll Shopping ermöglichen

NRW-Minister Laumann: mit Negativ-Test im Betrieb in Baumärkte und Kaufhäuser, Covid-Impfung durch Zahnärzte sorgt für Streit, Corona-infizierten Kindern droht PIMS-Syndrom. Mehr
19.03.2021

NRW-Wirtschaftsminister kritisiert Corona-Politik der Kanzlerin massiv

Lockdown-Lockerungen durch neue Corona-Therapien möglich, Bundesgesundheitsminister Spahn hat „nichts vorbereitet“, NRW will Hotels zu Ostern öffnen. Mehr
10.11.2020

Impf-Euphorie verfrüht

Herausforderungen bei Logistik erschweren Immunisierung der Bevölkerung, Grenzen für Intensivkapazitäten im Uniklinikum Essen, CDU-Politiker Wolfgang Bosbach kritisiert Neufassung des Infektionsschutzgesetzes. Mehr
11.11.2020

Sorge wegen Hype um Impfung

Essener Klinikchef warnt vor zu großen Erwartungen, das Infektionsgeschehen scheint im „Lockdown light“ abzuflachen, Wirtschaftsministerin a. D. Brigitte Zypries sieht bei Homeoffice vor allem Vorgesetzte in der Pflicht. Mehr
09.02.2021

Russland soll EU-Zulassung für Impfstoff beantragen

Sputnik V in EU willkommen, Plan für Ostern von Politik gefordert, TUI Cruises will Kreuzfahrten entzerren. Mehr
02.03.2021

Sylt-Urlaub nur mit PCR-Test möglich

Sylter Bürgermeister will rechtliche Grundlage für Kontrollen bei Insel-Einreise, Selbsttests im Kampf gegen mutierte Coronaviren, „willkürlicher Akte der Zensur“ bei LinkedIn. Mehr
09.03.2021

Corona-Krisenmanagement „vom Champion zum Schlusslicht“

Grünen-Abgeordneter legt Jens Spahn den Rücktritt nahe, Vertrauensverlust der Bürger durch Masken-Korruption „tödlich“, Lockdown-Inzidenzwert soll erweitert werden. Mehr
02.12.2020

Essener Klinikchef: Gesundheit braucht Digitalisierung

Digitale Nachrüstung „untrennbar verbunden“ mit Gesundheit von morgen, Zahl der Corona-Toten erreicht Höchststand, Impfstoff: Hoffnung für Risikogruppen. Mehr
21.01.2021

Hamburgs 2. Bürgermeisterin: „Kein Masterplan“

Katharina Fegebank: Fahrplan aus der Krise nötig, Essener Klinikchef rügt Wucherpreise für FFP2-Masken, bei Infektionszahlen „ein bisschen Entwarnung“. Mehr
30.11.2020

Weihnachten: Essener Klinikchef mahnt Vorsicht an

Zunahme bei älteren Verstorbenen, allein in Essen am Wochenende 13 Toten im Zusammenhang mit Corona, Krise trifft Eishockey unter allen Sportarten am schlimmsten. Mehr

„Auf die schlimmstmögliche Variante vorbereiten“: Die SPD-Fraktionsvize im Bundestag, Dagmar Schmidt, hält eine tödlichere Mutation des Corona-Virus im Herbst für möglich. Bei „19 – die Chefvisite“ nennt sie entsprechende Warnungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ein Signal an alle, die glaubten die Pandemie „sei schon vorbei“. Wegen der fehlenden Impfpflicht schließt Schmidt auch die Rückkehr von Covid-Maßnahmen nicht aus. Ihr „klares Ziel“ ist der Aufbau eines Impfregisters. Insgesamt müsse das Gesundheitswesen in Deutschland digitaler werden, so Schmidt. Dazu sollten mehr Gesundheitsdaten von Bürgern erhoben werden.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Das Beharren von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf einer Impfpflicht und seine „seltsamen Begründungen“ machen die CDU-Bundestagsabgeordnete Jana Schimke fassungslos: „Mir fehlen die Worte“, sagt Schimke bei „19 – die Chefvisite“. Lauterbach sei „besser auf dem Podium eines medizinischen Kongresses aufgehoben als im Ministerium“, so die Abgeordnete: „Seine politischen Fehleinschätzungen beschädigen das Amt.“ Schimke, die den Antrag im Bundestag gegen eine Impfpflicht mitgetragen hatte, hält diese für „tot“. Sie plädiert stattdessen für „weniger Zwang“: „Die Leute haben ein gutes Gefühl dafür, was gut für sie ist.“

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Der Druck nimmt ab“: Im Essener Uniklinikum seien schneller als erwartet weniger Neuaufnahmen wegen Corona angekommen, sagt Vorstandschef Professor Jochen A. Werner bei „19 – die Chefvisite“. „Die Zahlen sinken“ und die Lage werde langsam „besser“, so Werner, der von noch 100 positiv auf eine Covid-Infektion getesteten Patienten berichtet. Zudem zeichne sich leichte Entspannung beim Personal ab: Immer mehr Mitarbeiter kämen aus Krankheit oder Quarantäne zurück auf ihre Stelle. Werner betont aber, dass die Belastung für die Mediziner hoch bleibe: „Wir müssen auch auf die Ärzte und deren Arbeitskraft achten.“

Im Streit um eine Impfpflicht nennt der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum die Regierung „nicht handlungsfähig“. Bundeskanzler Olaf Scholz habe für seinen Plan keine eigene Mehrheit und keine Unterstützung aus der Opposition. Die Ampelkoalition habe die Gelegenheit „für einen vernünftigen Kompromiss verpasst“. Dieser biete sich in Form einer Impfpflicht für Über-60-Jährige an, so der FDP-Politiker: „Darüber kann man reden.“

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Die Impfung erfüllt juristisch gesehen den Tatbestand einer Körperverletzung – eine Impfpflicht „bedarf daher einer sicheren rechtliche Grundlage“, sagt der Verfassungsexperte und frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach bei „19 – die Chefvisite“. „Im Regelfall“ werde eine Impfung durch die Einwilligung des Patienten für den Arzt „strafrechtlich irrelevant“, so Bosbach. „Hier geht es aber um Impfpflicht / Impfzwang“, betont er. Bosbach ist „mehr als skeptisch“, dass eine allgemeine Impfpflicht vor dem Verfassungsgericht in Karlsruher Bestand hätte. Die Chancen für eine Bestimmung nur für Risikogruppen sieht er bei „50+“.

 

Die rückwirkende Verkürzung des Genesenen-Status „geht überhaupt nicht“, kritisiert Bosbach. Gelten könne die kürzere Frist von drei Monaten allenfalls für neue Fälle. Sein Fazit: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach „hat seinen Laden nicht im Griff“. Der Vorgang trage zum „Kommunikationsdesaster“ bei – nicht einmal Wissenschaftler könnten die aktuellen Corona-Regeln „einigermaßen unfallfrei erklären“, so Bosbach: „Die Akzeptanz sinkt.“ Er hält eine Debatte über Öffnungsperspektiven für nötig.

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Eine Impfpflicht für seine Stadt würde Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer sofort erlassen, wenn das rechtlich möglich wäre. Diese sollte für Risikogruppen und Menschen über 60 „bis zur Grundimmunisierung“ mit zwei oder drei Dosen gelten, sagt Palmer bei „19 – die Chefvisite“. Der „Nutzen überwiegt“, vor allem für den „Schutz der Kliniken“, betont er. „Wenn alles ausdiskutiert ist und die Gesellschaft leidet, muss die Politik handeln“, so der Grünen-Politiker. Die Verzögerungen von Beratungen über eine Impfpflicht findet Palmer „unverständlich“. Palmer warnt, die „Trödelei im Bundestag“ könne angesichts der Ausbreitung von Omikron dazu führen, dass wieder Schulen und Läden geschlossen werden müssten. Er kritisierte, dass das Parlament wegen der Karnevalssaison im Februar nur eine Woche zusammenkommen wolle. Die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht halte er damit für unwahrscheinlich. Für seine klare Positionierung wird Palmer im Netz angefeindet: „Auf der Straße spricht mich niemand an, aber im Internet wird meiner Familie mit dem Tod gedroht“, berichtet er. Palmer hält das für „Übersprungshandlungen“ von Leuten, die online Fakten „mit grobem Unfug bestreiten“.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Auch die Pandemiebekämpfung spricht für offene Schulen“: Der Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann (CDU), will Schulschließungen möglichst vermeiden. Bei „19 – die Chefvisite“ verweist der Minister darauf, dass Schulkinder millionenfach getestet würden – „diese Aufhellung habe ich dann nicht mehr“. Auch müssten viele Ärzte oder Krankenpfleger bei Schulschließungen zuhause auf die Kleinen aufpassen und würden dann dem Gesundheitssystem fehlen. Die „beste Nachricht des Tages“ ist für Laumann, dass eine Studie die befürchtete stärkere Gefährdung von Kindern durch Omikron verneint habe. Zwar habe es in Südafrika mit Verbreitung der Mutation mehr Krankenhauseinweisungen gegeben, nicht aber in Großbritannien. Auf die Frage, ob man sich wegen der drohenden nächsten Welle mit Lebensmitteln wie Nudeln oder Mehl eindecken sollte, antwortet der Minister: „Ein kleiner Vorrat ist nicht verkehrt.“ Die Versorgung der Bevölkerung solle aufrechterhalten werden, Lieferketten könnten aber gestört werden, wenn zum Beispiel viele Lkw-Fahrer gleichzeitig an Corona erkrankten.

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Die Linken-Bundestagsabgeordnete Sarah Wagenknecht fordert eine schnelle Zulassung „traditioneller Impfstoffe, zum Beispiel aus China“ von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA. Das Verfahren dazu laufe seit Mai und „liegt auf Halde“, kritisiert Wagenknecht bei „19 – die Chefvisite“. Mit Totimpfstoffen, „die die Menschheit kennt“, könnten sich bisherige Skeptiker für eine Impfung gewinnen lassen: „Es geht um Vertrauen“, so Wagenknecht. Die Impfkampagne solle sich „auf Gefahrengruppen konzentrieren“ anstatt „Teenager durch die Impfpraxen zu treiben“, sagt sie mit Blick auf eine mögliche Impfpflicht. Für diese sieht die Parlamentarierin zurzeit eine Mehrheit im Bundestag, hält die Pläne aber für „wenig durchdacht“. Wagenknecht appelliert daher an ein Umdenken bei ihren Kollegen, „vielleicht über Weihnachten“.

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Bei Einführung einer Impfpflicht könnten nach Einschätzung des Linken-Bundestagsabgeordneten Gregor Gysi „Gefängnisstrafen drohen“. Das sei die Konsequenz, sollte bei Verstößen gegen die Impfpflicht ein Bußgeld vorgesehen werden „und das Geld nicht eingetrieben werden können“, sagt der Rechtsanwalt bei „19 – die Chefvisite“. Er selbst plädiere aber dafür, lieber Anreize für eine Impfung zu schaffen, zum Beispiel 50 Euro, die auch rückwirkend gezahlt würden. „Boni sind mir lieber als Mali“, so Gysi. In den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen erkennt der Linken-Politiker eine neue Qualität: Die Demonstranten stritten nicht für eine Sache, „sie stellen sich gegen den Staat an sich“ –ein „richtiges Problem“, warnt Gysi. Weil die Proteste vielfach über Social-Media-Kanäle wie Telegram organisiert und dort auch falsche Impfausweise angeboten würden, spricht er sich für eine schärfere Regulierung aus: „Der Rechtsrahmen muss angepasst werden.“

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„Das Bundesverfassungsgericht wird am Ende entscheiden müssen“: Der frühere CDU-Politiker und Verfassungsexperte Wolfgang Bosbach erwartet, dass der Streit um eine mögliche Impfpflicht für alle erst in Karlsruhe entschieden wird. Fraglich sind für ihn vor allem die Möglichkeiten der Durchsetzung einer solchen Regelung, sagt Bosbach bei „19 – die Chefvisite“. Für ihn kämen „Haft oder zwangsweise Vorführung zur Impfung überhaupt nicht in Betracht“. Bei einem drohenden Bußgeld könne man sich „freikaufen“, so der Rechtsanwalt und langjährige Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag. Er selbst halte die Impfung „nicht für den Königsweg, aber für den sichersten“. Daher sei ihm ein „Sinneswandel“ wie beim Fußball-Bundesliga-Profi Joshua Kimmich vom FC Bayern München auch lieber als Impfgegner, „die hartnäckig im Irrtum verharren“.

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Die Gastronomie leidet in der vierten Corona-Welle besonders: Weihnachtsfeiern werden abgesagt, Gäste bleiben aus. Dabei sei es oft „mehr die Angst vor Infektion als Regelungen wie 2G“, die für geringere Besucherzahlen und auch weniger Käufer im Einzelhandel sorgen, sagt die frühere Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries bei „19 – die Chefvisite“. „Die Menschen müssen sich impfen lassen“, betont sie. Wer vollständig geimpft oder sogar geboostert sei, könne „vorsichtig, aber entspannt“ alle Angebote wahrnehmen. Weitere Finanzhilfen für betroffene Branchen seien ebenso denkbar wie ein neues Konjunkturprogramm, so Zypries. Dieses wäre aber erst sinnvoll, wenn Probleme wie „gebrochene Lieferketten und Materialmangel“ gelöst seien.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Die frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger warnt vor neuen Schulschließungen wegen der Coronapandemie. „Die Schäden wären zu groß“, sagte die FDP-Politikerin im Videocast „Chefvisite“. Das aktuelle Urteil des Bundesverfassungsgerichts ermögliche der Politik zwar einen „ganz breiten Lockdown“, so Leutheusser-Schnarrenberger. Um die Verhältnismäßigkeit zu wahren, sei sie aber dafür, „die Schulen nicht pauschal mit einzubeziehen“.

Vor den Gesprächen der Ministerpräsidenten mit der Bundespolitik am Nachmittag verwies Leutheusser-Schnarrenberger auf die Verantwortung der Länder bei neuen Regelungen. Die regionale Lage solle im Zentrum stehen: „Bayern muss sich selbst überlegen, was sie noch tun können – das muss nicht auch in Schleswig-Holstein gelten“, sagte sie. Zugleich plädierte Leutheusser-Schnarrenberger für eine „zeitlich befristete Impfpflicht“, um die Impfquote zu erhöhen. Diese sei aber nicht geeignet, um die aktuelle vierte Coronawelle zu brechen. Sie sollte daher 2022 eingeführt werden.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Coronapandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Altbundeskanzler Gerhard Schröder fordert die schnelle Prüfung, Zulassung und Verwendung des russischen Corona-Impfstoffes Sputnik V. „Man muss die Ideologie beiseitelassen und sagen: Wir nehmen, was wir kriegen können und was hilft“, sagte Schröder bei „19 – die Chefvisite“. Vor allem die Europäische Arzneimittelbehörde EMA „sollte flotter vorankommen“. Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, zeigte sich verwundert, dass die EMA-Prüfung von Sputnik V so lange dauere. Der Impfstoff habe ein „Gütesiegel“ durch Untersuchungen erhalten, die in einem „hochkarätigen Fachjournal“ publiziert worden seien. „Die Zweifel der EMA treffen auch die Fachzeitschrift“, so der Mediziner.

Kritik übte Bundeskanzler a. D. Schröder an der Bundesregierung, die „keine nationale Impfreserve aufgebaut“ habe: „Da sind Fehler gemacht worden.“ Die EU-Bürokratie sei „überfordert“ bei der Beschaffung von Impfstoffen für alle Mitgliedsstaaten. Zudem sei es ein Fehler gewesen, nicht gleich zu Anfang der Pandemie auf eine Strategie von Tests und Kontaktverfolgung zu setzen. Angesichts steigender Infektionszahlen bleibe der heute zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) tagenden Ministerpräsidentenkonferenz daher wohl nur die Entscheidung zu „zumindest regionalen Verschärfungen des Lockdowns“, so Schröder.

Schröder plädierte für mehr Dialog mit Russland. „Die Sanktionspolitik ist gescheitert“, sagte er. Sie habe dafür gesorgt, dass sich etwa in der Krim-Frage „die Positionen in Russland nur verhärtet haben“. Schröder: „Das nutzt auch der deutschen Wirtschaft nicht.“ Deutschland dürfe sich als souveräner Staat auch von den befreundeten USA nicht vorschreiben lassen, welcher Energieträger genutzt werde. Verflüssigtes Erdgas, das „woher auch immer“ per Schiff geliefert werde, sei zum Beispiel „qualitativ schlechter“ und teurer als russisches Gas aus einer Pipeline. Gas werde noch Jahrzehnte gebraucht, um ausreichend Kapazitäten von erneuerbaren Energien aufzubauen: „Die nächsten 20 bis 30 Jahre heißt die Brückentechnologie Gas“, so Schröder, der Aufsichtsrat der umstrittenen Ostseepipeline ist. Die Vorstellung, dass Atomkraft die Lücke schließen könne, nannte er „heillos veraltet“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Dienstag, den 23. März, sind die Leiterin der Berufsbildenden Schulen Buchholz, Kira Buchmann, und ihr Abteilungsleiter Sven Gamasin als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathekauf DUB-magazin.de!

Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht kritisiert den digitalen Impfpass. „Alles, was auf dem Smartphone gespeichert ist, liegt auf den Servern amerikanischer Konzerne und kann von Algorithmen ausgewertet werden“, sagt Wagenknecht im Videocast „19 – die Chefvisite“. Dabei seien „Gesundheitsdaten besonders sensibel“. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) stellt heute die deutsche Version des EU-weiten digitalen Impfzertifikats vor. Wagenknecht fordert eine „europäische Plattform“, auf der Daten sicher ausgetauscht werden können. Allerdings habe sie Verständnis für Bürger, die das Angebot nutzen wollten: „Das vereinfacht vieles“, so Wagenknecht.

In der Debatte um möglicherweise gefälschte Impfnachweise mahnt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, mehr Vertrauen in die Bürger an. „Man muss nicht immer gleich an Betrügereien denken“, sagt Werner in der Sendung. Es gehe darum, die „Menge von nur auf Papier dokumentierten Impfungen nun zügig zu digitalisieren“. „Die Menschen werden ungeduldig“, sagt Werner mit Blick auf mögliche Wartezeiten bei Urlaubsreisen über europäische Grenzen hinweg und Wartezeiten bei der Kontrolle.

Von einem Ausnahmezustand in der Logistik zu Corona-Zeiten berichtet der Verantwortliche für globale Innovationen des Transportkonzerns Schenker, Erik Wirsing, im Videocast. „Wir sind seit 14, 15 Monaten daueragil und improvisieren“, sagt Wirsing. Viele Warenströme hätten sich gedreht, zum Beispiel sei Ausrüstung wie Monitore für das Homeoffice weitaus gefragter als vor Corona. „Man muss immer schauen, wie es in anderen Ländern aussieht“, betont Wirsing. Nachdem unlängst die Havarie des Containerfrachters „Ever Given“ im Suezkanal globale Transporte behindert habe, drohten neue Probleme durch strenge Hygienemaßnahmen nach einem Corona-Ausbruch in der südchinesischen Region Shenzen.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Freitag, den 11. Juni, sind die Fachanwältin für Arbeitsrecht, Nicole Mutschke, und der Chef des Telekommunikationsanbieters Pascom, Mathias Pasquay, als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Der frühere Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel kritisiert, dass „Wegsperren wie bei der Pest im Mittelalter“ der vermeintlich wichtigste Ansatz zur Pandemiebekämpfung in Deutschland sei. Bei „19 – die Chefvisite“ rügt Gabriel, die Politik gehe „nicht mit Mitteln des 21. Jahrhunderts, mit Künstlicher Intelligenz und Daten-Tracking“ gegen das Coronavirus vor. Die vorhandene Corona-App sei nutzlos, der Datenschutz müsse gelockert werden. Er spricht sich zugleich gegen Lockerungen der Corona-Maßnahmen aus: „Ein Stop-and-go-Lockdown ist das Problematischste für die Wirtschaft.“ Hätten die Ministerpräsidenten im letzten Sommer nicht gelockert „und auf die Kanzlerin gehört, wären wir jetzt nicht in einer so schweren Welle“, so der ehemalige SPD-Vorsitzende.

International erwartet der Vorsitzende der Atlantik-Brücke, dass mit der „Rückkehr der USA“ in die Weltpolitik unter dem neuen Präsidenten Joe Biden eine „neue Dynamik“ in den globalen Kampf gegen Corona einziehen wird. Dieser müsse auch die ärmeren Länder einbeziehen, sonst würden diese „einen ganz hohen Preis zahlen“. Für die in den USA heftig kritisierte Erdgaspipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland erwartet Gabriel eine Fertigstellung des Baus. „Die USA haben auch alle früheren Sanktionen gegen Pipelines aufgehoben“, so Gabriel. Um den US-Widerstand zu dämpfen, kann er sich mehr gemeinsame energiepolitische Projekte mit den Amerikanern vorstellen.

Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, fordert, nach dem Vorbild Österreichs Corona-Selbsttest für zu Hause auch in Deutschland zuzulassen. „Wir sollten diese ‚Wohnzimmer-Tests‘ auch bei uns einführen – möglichst kostenfrei“, sagt Werner in der Sendung. Denn „ganz besonders die sozial benachteiligten, teilweise in sehr engen Wohnverhältnissen lebenden Menschen könnten von diesen Testungen profitieren“. Die Tests böten zwar keine 100-prozentige Sicherheit, könnten aber „eine Reihe von Infektionen nachweisen und vielleicht auch den einen oder anderen Superspreader identifizieren“, so der Mediziner.

Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, warnt vor „Verunsicherung“ unter Kindern und Jugendlichen durch die Debatte um eine rasche Impfung für 12- bis 17-Jährige. „Kinder sollten nicht im Fokus öffentlicher Kontroversen stehen“, mahnt Werner bei „19 – die Chefvisite“ deren Schutz an. Die Ständige Impfkommission werde „zunächst wohl keine allgemeine Empfehlung für diese Altersgruppe geben“. Denn die Stiko betrachte die wissenschaftlichen Daten „aus dem Blick des Impflings“, so der Mediziner. Dagegen habe Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der auf eine Impfung von Kindern und Jugendlichen dringt, „die Herdenimmunität im Blick“. Werner hofft darauf, „dass man sich möglichst zeitnah auf eine einheitliche Linie einigen wird“. Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft sich heute zu einem Impfgipfel mit den Länderchefs, um unter anderen über dieses Thema zu beraten.

„Der Schlüssel zum Stopp des Klimawandels sind neue Technologien“, sagt der Verleger des DUP Magazins, Jens de Buhr, in der Sendung. Mit neuen Ideen klimaschonende Produkte zu entwickeln und zu exportieren, sei „die Basis unseres künftigen Wohlstands“, so de Buhr. Dazu ist für die Ölwirtschaft in Deutschland eine „Energiesteuer 2.0“ nötig. „Die aktuelle Besteuerung ist falsch“, kritisiert der Geschäftsführer des von der Ölbranche getragenen IWO-Instituts, Adrian Willig. Künftig müsse sich die Steuer „an fossilen CO2-Emissionen orientieren“ und nicht alle Kraftstoffe „einfach nur verteuern“, fordert Willig. Dann gebe es auch einen „Anreiz, in erneuerbare Kraftstoffe zu investieren“. Als Beispiele nennt Willig die Herstellung von Wasserstoff aus Ökostrom oder Biosprit.

Um die Klimaziele zu erreichen, wird es nach Einschätzung des Grünen-Bundestagsabgeordneten Jürgen Trittin nicht ausreichen „Erdgas durch Wasserstoff zu ersetzen“. Er setzt auf eine umfassende Elektrifizierung, die auch wirtschaftlichen Erfolg verspreche: Seit die deutschen Autohersteller mit batterieelektrischen Premium-Modellen auf dem Markt seien, „sinken die Verkaufszahlen von Tesla“ – obwohl insgesamt mehr E-Autos abgesetzt würden, so der frühere Bundesumweltminister. Zur umstrittenen Pipeline Nordstream 2, die Erdgas aus Russland in die EU liefern soll, sagt Trittin, sie werde sicher „zu Ende gebaut“. In Frage stehe aber, „ob sie sich jemals rechnen wird“. Die Wirtschaftlichkeit des Projektes sei offen, selbst wenn Nordstream 2 „vielleicht die letzte Pipeline sein wird, die vom Netz geht“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Freitag, den 28. Mai, sind der Chef von Junited Autoglas, Michael Schnitzler, und der CEO des Autovermieters Avis Deutschland, Alexander Schuricht, als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Die frühere Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hält die Pläne für bundesweit einheitliche Ausgangssperren für „juristisch gesehen höchst problematisch“. Eine solche Bundes-Notbremse bei der Neufassung des Infektionsschutzgesetzes „verletzt den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit“, sagte Zypries bei „19 – die Chefvisite“ und erteilte den Plänen damit eine „Rote Karte“. „Wer in einem Villenviertel abends allein spazieren geht, kann sich nicht anstecken“, so Zypries. Konkrete Infektionsherde müssten identifiziert werden, überall gleich geltende Ausgangssperren seien „unverhältnismäßig“. Kritik übte Zypries am Krisenmanagement des Bundeskanzleramts. Dort seien die Treffen mit den Ministerpräsidenten „nicht ordentlich vorbereitet worden“. Ihre Forderung: „Wir brauchen einen Krisenstab, der dauernd tagt und Informationen beschafft.“ Dieser solle von einem Bürgerkomitee beraten werden, damit unterschiedliche Positionen in Entscheidungen einflössen.

Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, warnte in der Sendung vor Zweifeln an der Aussagekraft von Corona-Schnelltests. „Jeder hat begriffen, dass es ein Restrisiko gibt“, so Werner. Der Mediziner reagierte damit auf Aussagen des Berliner Virologen Christian Drosten. Dieser hatte gesagt, Schnelltests würden an den ersten drei Tagen einer Infektion, wenn der Betroffene andere bereits anstecken kann, ein negatives Ergebnis zeigen. Damit hatte Drosten eine Strategie von Testen und Öffnen quasi für tot erklärt. Eine solche Diskussion, „sechs Wochen, nachdem wir eigentlich schon flächendeckend testen wollten“, schüre die Unsicherheit in der Bevölkerung nur weiter, sagte Werner.

Bernd Ohnesorge, der beim Medizinproduktehersteller Siemens Healthineers unter anderem das Europageschäft leitet, hält einen Dreiklang von Impfungen, Hygienemaßnahmen und Tests für das beste Vorgehen gegen die Pandemie. Zusammen werde so „ein besseres Ergebnis erzielt, als wenn wir Tests weglassen“, so Ohnesorge. Sein Unternehmen bietet Selbsttests an. Wichtig sei, „gut zu kommunizieren, welche Möglichkeiten wir damit haben“. Auch Selbst- und Schnelltest müssten sachgerecht durchgeführt werden. Daher sollten vor Tests bei Schülern „Eltern und Lehrer geschult werden“, mahnte Ohnesorge.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Freitag, den 16. April, sind der Vorstandschef des TÜV Nord, Dr. Dirk Stenkamp, sowie Robert Jacobsen von der Deutschen Unternehmer-Börse DUB.de als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Als verfassungswidrig kritisiert der Linken-Bundestagsabgeordnete Gregor Gysi die Entscheidungsfindung in der Corona-Politik. Der Beschluss von Freiheitsbeschränkungen durch die Ministerpräsidentenkonferenz und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) „steht nicht im Grundgesetz“, sagt Gysi bei „19 – die Chefvisite“. Statt durch diese „komische Konferenz“ müssten Einschränkungen der Grundrechte durch den Bundestag legitimiert werden, fordert der Rechtsanwalt. Er warnte, dass das Parlament sonst auch in anderen Fragen übergangen werden könnte: „Da müssen wir hellwach bleiben.“

Nötig sei bei den Corona-Maßnahmen „ein Konzept, eine langfristige Perspektive“. Die Verwirrung um unterschiedliche Inzidenzwerte müsse enden: „Erst 100, dann 50, jetzt 35 – das nehmen die Leute nicht mehr ernst“, so Gysi. Die Bundesregierung dürfe „nicht nur auf Virologen hören“: „Die einseitige Beratung war falsch“, urteilt der Linken-Politiker. Es müssten auch Stimmen aus der Wirtschaft, den Gewerkschaften, den Kirchen gehört werden. Dann werde der Kampf gegen Covid-19 auch berechenbarer und logischer. Für seine Fraktion gelte: „Wir stellen nicht die Maßnahmen in Frage, uns fehlt die Logik“, sagt Gysi.

Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, hält den aktuellen Zielwert von höchstens 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen „bundesweit gesehen für zurzeit kaum erreichbar“. Aktuell liegt der Inzidenzwert mit 61,7 etwas höher als am Vortag. Das RKI meldet mit 11.869 neuen Fällen 1162 mehr als am Donnerstag der Vorwoche. „Die Seitwärtsbewegung nimmt eine Entwicklung nach oben“, so Werner. Die Zahl der am oder mit dem Sars-CoV-2-Virus Verstorbenen erhöht sich laut RKI um 385 auf insgesamt 69.125.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gast am Freitag, den 26. Februar: Gisbert Rühl, der Chef des Stahlhändlers Klöckner & Co. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Der grüne Bundestagsabgeordnete Tobias Lindner warnt vor einem Wahlkampf zur Bundestagswahl mit „Desinformation und Wahlbeeinflussung, wie wir es noch nie erlebt haben“. Russland habe offenbar bereits die Kanzlerkandidatin seiner Partei, Annalena Baerbock ins Visier genommen, sagt Lindner bei „19 – die Chefvisite“. Angebliche Nacktbilder von Baerbock hätten sich als Fälschung auf Basis von Fotos eines russischen Models entpuppt. Hintergrund der Kampagne könnte die „grüne Haltung zu Nord Stream 2“ sein, so Lindner. Die Partei lehnt diese Pipeline ab, die russisches Erdgas nach Deutschland liefern soll. „Das zeigt, wie der Wahlkampf laufen kann“, mahnt der sicherheitspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion.

Auf ihrem Parteitag am Wochenende haben die Grünen ihr Wahlprogramm verabschiedet – darin findet sich auch die Forderung nach einer Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen. „Die Zeit ist reif für diese Diskussion“, sagt Lindner. Fahren ohne Tempolimit gebe es fast nirgends sonst in Europa. Die „heilige Kuh Tempolimit“ gehöre geschlachtet. Das fordere im Übrigen auch die SPD. Die Grünen wollten aber nicht nur mit Verboten gegen den Klimawandel vorgehen. Entscheidend ist dabei aus Lindners Sicht die „Förderung von E-Mobilität und anderen CO2-freien Antriebstechniken“.

Gute Perspektiven für die deutsche Wirtschaft sieht Bernd Renz, Vertriebsleiter Factoring bei der Targobank in Mainz. „Wir glauben nicht an eine Pleitewelle“, sagt Renz in der Sendung. Aber: „Die Kneipe am Eck und die kleine Textilboutique ohne Onlinepräsenz werden es nach der Pandemie schwerer haben.“ Auch die Targobank setze auf Unternehmen, die sich stärker dem Kampf gegen den Klimawandeln widmeten. So gebe es bankintern eine Schwarze Liste von Unternehmen aus „sehr schwierigen Branchen“, mit denen die Bank keine Geschäfte machen wolle. Als Beispiel nennt Renz Öl- und Erdgasförderung per Fracking oder die Kohleverstromung.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Im 150. Videocast am Dienstag, den 15. Juni, sind Manuel Müller, Chef des Matratzenherstellers Emma, Sascha van Holt, Geschäftsführer bei Crossatlantic Capital Management, und Marc Wittbrock, Geschäftsführer des Deutschen Innovationsinstituts für Nachhaltigkeit und Digitalisierung, als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Bleiben Sie möglichst zuhause“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, appelliert dringend, in den Osterferien nicht zu verreisen. Bei „19 – die Chefvisite“ verweist Werner auf die „Urlauberinvasion“ über Weihnachten auf Mallorca, der nun der „unweigerliche Anstieg der Neuinfektionen“ folge. Konsequenz: Auf der Ferieninsel sowie den gesamten Balearen sind Treffen im privaten Kreis vorerst bis zum 30. Januar sogar zuhause untersagt – Geschäfte und Gastronomie müssen schließen. Werner mahnt, den „internationalen Virenaustausch zu unterlassen“, auch mit Blick auf neue Corona-Mutationen.

„Konsequent testen und durchimpfen, um den Lockdown schnell zu beenden“: Das fordert die stellvertretende Vorsitzende des Europaparlaments, Nicola Beer, in der Sendung. „Wir sehen jetzt schon große und kleine Insolvenzen“, warnt die FDP-Politikerin. Beer rügt „unsinnige Schritte“, zum Beispiel, dass zurzeit Insolvenzen nicht angezeigt werden müssen. Dies könne zu einer Verschärfung der Pleitewelle führen. Der Staat dürfe „Altes nicht künstlich beatmen“ – nötig seien stattdessen die Stärkung der Infrastruktur, mehr Digitalisierung und der Abbau von Bürokratie, damit die Wirtschaft wieder Tritt fasse. Die studierte Rechtsanwältin ist zudem überzeugt, dass die Einschränkung von Bürgerrechten nach einer Impfung juristisch „nicht mehr haltbar“ ist, wenn der Geimpfte niemand anderen mehr anstecken könne und „kein Risiko mehr ist“.

Allein in der Essener Uniklinik sind inzwischen insgesamt 217 Menschen an oder mit Covid-19, verstorben – „im Durchschnittsalter von 74 Jahren“, wie Krankenhauschef Werner berichtet. Seit gestern kamen zwei weitere Tote hinzu. Aktuell werden dort 122 Patienten wegen des Sars-CoV-2-Virus behandelt, 48 davon auf der Intensivstation. Bundesweit registrierte das RKI 12.802 Neuinfektionen binnen 24 Stunden und damit 905 mehr als am Dienstag der Vorwoche. Die Zahl der Todesopfer stieg laut der Behörde seit gestern um 891 auf nunmehr insgesamt 41.577.

Eine „kopflose Debatte über härtere Maßnahmen“ kritisiert Boris Palmer, Oberbürgermeister der Stadt Tübingen. „Viele Todesfälle werden auch durch den Lockdown nicht verhindert“, sagt der Grünen-Politiker bei „19 – die Chefvisite“. Palmer findet es „verräterisch, dass nur über schärfere und nicht über wirksamere Maßnahmen“ gesprochen werde. Es gebe zum Beispiel „keine Belege“ für eine erhöhte Infektionsrate in Deutschland durch die zuerst in England aufgetretene Coronavirus-Mutation. Trotzdem gehe es bereits jetzt um eine Verlängerung des Lockdowns bis März – „nur aufgrund einer Vermutung“.

Palmer verurteilt die aktuelle Fokussierung: „Kitas und Grundschulen müssen geöffnet werden“, lautet seine Forderung. Die Gefahr durch Corona sei für Kinder eher gering – ohne Kontakte drohten aber insbesondere sozial Benachteiligten „Verwahrlosung oder sogar Missbrauch“. Für ältere Schüler hält er Unterricht per Video für angemessen. Der Infektionsschutz müsse vor allem „da ansetzen, wo das Risiko sitzt“: in Alten- und Pflegeheimen. Diesen empfiehlt Palmer eine „konsequente Teststrategie“. Sie sollten ohne Test „niemanden reinlassen“.

Für „alarmierend“ hält der Chef der Universitätsmedizin Essen, Professor Jochen Werner, die Covid-Todesrate in Deutschland. Auf eine Million Einwohner gerechnet liege diese über der in den USA und dem EU-Durchschnitt. „Wir müssen mit Leistungen statt mit Worten glänzen“, fordert Werner in der Sendung. Das RKI meldet mit bundesweit 22.368 Neuinfektionen zwar rund 9500 weniger Fälle als am Freitag der Vorwoche. Die Gesamtzahl der Betroffenen hat aber die Marke von zwei Millionen überschritten. Binnen 24 Stunden registrierte das RKI 1113 weitere Tote im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus – insgesamt sind es nunmehr „nahezu 45.000“, so Werner. Im Uniklinikum Essen ist seit gestern kein weiterer Covid-Patient verstorben. Dort werden aktuell 106 Corona-Erkrankte behandelt, 47 davon auf der Intensivstation.

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki erwartet, dass die Corona-Krise bis 2022 andauern wird. „Wir reden über anderthalb Jahre“, bis die Herdenimmunität erreicht ist, sagt der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende bei „19 – die Chefvisite“. Denn auch bei Genehmigung eines Impfstoffes fehlt für eine raschere Durchimpfung der Bevölkerung das Personal. Für die Wirtschaft fordert Kubicki eine „Strategie, die Planbarkeit ermöglich“: „Mental sind viele Menschen am Ende – ihnen fehlt die Planbarkeit“, so der FDP-Politiker. In den Unternehmen belastet dies die Mitarbeiter und verhindert Investitionen. „Das macht die Menschen mürbe.“ Für Kubicki haben sich Bundes- und Landesregierungen im Sommer nicht ausreichend auf die zweite Corona-Welle vorbereitet: „Wir haben gewartet, statt uns ans Werk zu machen.“ Daher sollten jetzt „alle Möglichkeiten genutzt“ werden.

„Wie kriegen wir ältere Patienten raus aus den Krankenhäusern?“: Der Chef der Essener Uniklinik beklagt, dass wegen Covid-19 behandelte Senioren trotz Genesung nicht schnell genug in ihre Pflegeeinrichtung zurückkehren können und so Kapazitäten belegt bleiben. „Die Pflegeheime haben Sorgen, sich eine Infektion ins Haus zu holen“, sagt Professor Dr. Jochen Werner. Das liegt auch an übergenauen Corona-Schnelltests: Laut dem Mediziner kann es vier bis fünf Wochen dauern, bis diese Virenfreiheit signalisieren – dabei sind von Beschwerden genesene Patienten „mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht mehr ansteckend“.

Werner berichtet zudem von einer „angespannten Lage im Klinikum in den letzten zwei Tagen“. Zwar meldet das RKI mit 17.561 Neuinfektionen 926 weniger als am Mittwoch der Vorwoche. Doch werden in Essen weiterhin 128 Patienten wegen Covid-19 behandelt, 37 davon liegen auf der Intensivstation. Seit gestern ist ein weiterer Patient in Zusammenhang mit der Krankheit verstorben.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann fordert, dass vom Arbeitgeber ausgestellte Bescheinigungen über einen negativen Corona-Test im Betrieb als Berechtigung für den Besuch von Läden gelten sollen. „Damit könnten die Leute dann in den Baumarkt oder ins Kaufhaus gehen“, so Laumann, der auch das Ressort Arbeit verantwortet, bei „19 – die Chefvisite“. Er sei in dieser Frage anderer Meinung als Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Unternehmen rief Laumann auf, ihre Beschäftigten testen zu lassen. „Von der Struktur her sind die Voraussetzungen gegeben“, betonte der Minister. Falls die dazu bestehende freiwillige Vereinbarung mit der Wirtschaft nicht eingehalten werde, „werden wir das vorgeben müssen“. Ziel sei es, „durch Tests ein Stück Sicherheit zurückzubringen“.

Laumann kritisierte, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (alle CDU) die Zahnärzte in Deutschland keine Corona-Impfungen durchführen lassen will. „Ich stehe staunend davor“, sagte Laumann in der Sendung. Der Bundesgesundheitsminister berufe sich unverständlicherweise auf Haftungsfragen und die Gefahr allergischer Schocks, rügte Laumann. „Wir sollten die Zahnärzte einbinden“, so Laumann. Auch der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, hält die Zahnärzte für „unterschätzt“: „Die haben ihre Notfallketten, wenn etwas schief geht“, so Werner in der Sendung.

Klinikchef Werner berichtete in der Sendung von Erfahrungen aus seinem Haus mit Kindern, die unerkannt an Covid-19 erkrankt waren und als Spätfolge unter dem neuen PIMS-Syndrom litten. Es handele sich um „schwere Entzündungsprozesse im ganzen Körper als Folge einer irregeleiteten Reaktion des Immunsystems“ auf die Corona-Infektion, so der Mediziner. Symptome seien hohes Fieber, Bauschmerzen und Durchfall, auch Hautausschläge seien möglich. Ein gefährlicher Blutdruckabfall drohe. „Unter bundesweit 245 betroffenen Kindern stammen 19 vom Essener Uniklinikum“, sagte Werner. Den jungen Patienten gehe es aber „meist nach ein oder zwei Tagen deutlich besser“, wenn sie mit Immunglobulinen und Kortison behandelt würden.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Mittwoch, den 31. März, ist der Vorstandschef des Weltärzteverbands, Frank Ulrich Montgomery, als Talk-Gast in der 100. Sendung dabei. Alle Videocasts sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Massive Kritik übt der Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen, Andreas Pinkwart (FDP), an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrer ausschließlichen Orientierung an Inzidenzwerten. „Es gibt andere medizinische Möglichkeiten als vor zwölf Monaten“, sagte Pinkwart bei „19 – die Chefvisite“ mit Blick auf inzwischen die verfügbaren Antikörpertherapien gegen Covid-19. „Wir müssen das Thema Therapie in den Mittelpunkt rücken“, so der aktuelle Vorsitzende der Wirtschaftsministerkonferenz. Denn sie reduzierten das Risiko von Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus und ermöglichten Lockerungen des Lockdowns. Der Kanzlerin warf er vor, sie lasse sich einseitig von einer „kleinen Gruppe“ falsch beraten. Merkel höre zum Beispiel keine Stimmen aus der Krankenhausmedizin, so Pinkwart.

Pinkwart berichtete, dass die NRW-Landesregierung „auf eine nationale Teststrategie ab 1. März gebaut“ habe, um Freiheiten zu ermöglichen, „wenn es einen gewissen Schutz durch Tests gibt“. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe aber „nichts vorbereitet“, kritisierte Pinkwart. Es gebe weder eine zentrale Bestellung von Tests noch eine einheitliche App zur digitalen Erfassung der Ergebnisse. „Wir müssen in Eigenregie machen, was eigentlich Aufgabe des Bundes gewesen wäre“, rügte Pinkwart.

Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, nannte die Möglichkeit, den Osterurlaub auf Mallorca zu verbringen „absolut absurd“: „Die werden mit Mutanten zurückkommen“, warnte Werner in der Sendung. „Und das kleine Hotel im Schwarzwald muss zubleiben.“ Minister Pinkwart will Mallorca-Rückkehrer „strikt testen und in Quarantäne nehmen“. Das müsse beim Treffen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin nächste Woche beschlossen werden, forderte er. Die Öffnung von Hotels in Deutschland über die Feiertage bezeichnete der FDP-Politiker als „vernünftige Alternative“. Er verweist auf bewährte Hygienekonzepte.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gast am Montag, den 22. März: Altkanzler Gerhard Schröder! Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Trotz Optimismus hinsichtlich eines Corona-Impfstoffs dämpft der Chef der Essener Uniklinik Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Pandemie: „Von der Logistik der Durchimpfung haben viele keine Vorstellung“, sagt Prof. Dr. Jochen Werner bei „19 – die Chefvisite“ und erinnert an die Herausforderungen bei Lagerung, Transport und Verteilung eines Impfstoffes nach dessen Zulassung. Hinzu kommt die Frage, welche Bevölkerungsgruppen zuerst immunisiert werden sollen.

Obwohl das Essener Klinikum noch über eine Reserve an Intensivbetten verfügt, macht sich dessen Chef Werner Gedanken: „Wir fokussieren auf Covid-19-Patienten, aber der Großteil hat eine andere Erkrankung.“ Auch für diese muss Platz sein. Eine Analyse seines zuständigen Epidemiologen ergibt: „Im Dezember stoßen wir voraussichtlich an unsere Kapazitätsgrenzen“, so Werner. Im Haus befinden sich derzeit 121 Patienten wegen Corona-Infektionen auf Station, 31 von ihnen werden intensiv behandelt, zwei Erkrankte sind über Nacht im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben.

Die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus in Deutschland hat der Klinikchef fest im Blick: Zwar meldet das RKI heute mit 15.332 Neuinfektionen bundesweit nur einen Wert auf dem Niveau vom Dienstag der Vorwoche. Doch gab es am Samstag offenbar Probleme bei der Datenübermittlung. Auch Studiogast Wolfgang Bosbach, CDU-Politiker und langjähriger Vorsitzender des Innenausschusses im Bundestag, sieht das Land trotz „Lockdown light“ noch nicht über den Berg: „Es wäre ein Wunder, wenn wir am 30. November eine völlig andere Lage hätten.“ Dann sollen die aktuellen Einschränkungen des öffentlichen Lebens enden.

Die Maskenpflicht dürfte jedoch bleiben. Bosbach nimmt es gelassen. Sein Credo: „Ich lasse mich nicht verrückt machen, halte mich aber an die Regeln.“ Bei diesen vermisst er allerdings eine gute Begründung „für jede einzelne Maßnahme“. Ein Fragezeichen setzt er etwa hinter das geltende Beherbergungsverbot oder den verkaufsoffenen Sonntag letzte Woche in Köln. Skeptisch zeigt er sich zudem hinsichtlich der aktuellen Neufassung des Infektionsschutzgesetzes: „Gerichte und Anwälte werden viel Arbeit bekommen“, sagt der Jurist angesichts der Masse unklarer Regelungen vorher.

Branchen, die der Lockdown in Gefahr bringt wie die Fluggesellschaften, benötigen laut Bosbach staatliche Hilfe: „Wir brauchen einen großen nationalen Carrier, sowohl für den Personen- als auch für den Gütertransport“, stellt er klar. Die Stützung der angeschlagenen Lufthansa hält er daher für gerechtfertigt. Denn für eine europäische Airline-Lösung 27 Länder unter einen Hut zu bringen, ist für ihn unwahrscheinlich. Seine Prognose für die deutsche Wirtschaft: „Wir werden autarker werden müssen.“ Nicht nur bei Schutzkleidung oder Medikamenten sollte die Abhängigkeit von globalen Lieferketten sinken – auch wenn dann Einiges etwas teurer werden könnte.

Der Chef der Uniklinik Essen warnt vor zu großen Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Corona-Krise durch einen Impfstoff. Ihn sorge „dieser immense Hype um die Impfung“, sagt Prof. Dr. Jochen Werner bei „19 – die Chefvisite“. „Natürlich ist die Impfung von allerhöchster Wichtigkeit, und es ist großartig, dass wir so weit sind, wie wir sind. Aber jetzt bitte einen Gang zurückschalten!“, fordert der Mediziner.

Ansonsten droht laut Werner große Enttäuschung in der Bevölkerung: „Wir machen wieder die Fehler, die wir schon hatten“, mahnt er mit Blick auf das Hin und Her über die Wirksamkeit von Alltagsmasken in der Vergangenheit oder das teilweise chaotische Vorgehen bei Corona-Tests. „Ich schlage vor, ehrlich zu sagen, dass es alles eine riesige Herausforderung wird, die ihre Zeit braucht“, so der Ärztliche Direktor. Dann bleibt auch Spielraum für die Gewinnung des nötigen Personals sowie dessen Schulung.

Positiv nimmt Werner die aktuellen Zahlen des RKI auf – die heute gemeldeten bundesweit 18.487 Neuinfektion könnten zeigen, dass das exponentielle Wachstum gebrochen und die Kurve abzuflachen scheint. „Die Maßnahmen haben wahrscheinlich gegriffen“, sagt er über den aktuellen „Lockdown light“. Trotzdem werden in der Uniklinik Essen zurzeit 129 Patienten wegen Covid-19 behandelt, 31 davon liegen auf der Intensivstation. Werner bedauert zudem den Tod eines weiteren Erkrankten.

Befeuert haben die neuerlichen Anti-Corona-Maßnahmen indes den Trend zum Homeoffice. Damit die Unternehmen dabei leistungsfähig blieben, „sind vor allem die Vorgesetzten gefragt“, sagt Studiogast Brigitte Zypries, Bundeswirtschaftsministerin a. D. Sie sollten Mitarbeitern, die von zu Hause aus arbeiten, helfen, ihren Tag zu strukturieren – und zum Beispiel durch einen gemeinsamen morgendlichen Start in den Arbeitstag „mit einer Tasse Kaffee vor dem Bildschirm“ Führungsstärke demonstrieren. Ebenfalls denkbar seien digitale After-Work-Partys. Sie könnten Gelegenheiten bieten, sich auch über Privates auszutauschen. Zypries‘ Fazit: „Die Vorgesetzen sind in der Pflicht.“

Michael Roth, der Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, hat sich für den Einsatz des russischen Impfstoffs Sputnik V ausgesprochen. „Wir sollten die politischen Konflikte für den Schutz der Menschen beiseitelegen. Russland sollte eine Zulassung des Impfstoffs in Europa beantragen“, sagte der SPD-Politiker bei „19 – die Chefvisite“. Sollte die Europäische Arzneimittelagentur EMA den Wirkstoff für unbedenklich erklären, müsse man ihn auch einsetzen. „Wenn wir das nicht täten, wären wir ja mit dem Klammerbeutel gepudert.“

„Die Skepsis gegenüber dem russischen Impfstoff ist nicht angebracht“, bestätige der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, in der Sendung. Vor den Bund-Länder-Beratungen zu Corona am Mittwoch forderte der Klinikchef die Politik auf, den Bundesbürgern eine klare Perspektive für die Osterfeiertage zu geben. „Ich erwarte eine planbare Entscheidung, was mit Reisen zu Ostern ist“, sagte Werner. Bei den aktuellen Infektionszahlen stimme ihn der Trend optimistisch. Das RKI meldet bundesweit 3379 Neuinfektionen binnen 24 Stunden und 481 Covid-assoziierte Todesfälle. Vor genau einer Woche waren es 6114 Neuinfektionen und 861 neue Todesfälle.

Zu Gast in der Sendung war auch Wybcke Meier. Die Chefin der Kreuzfahrtgesellschaft TUI Cruises kündigte an, die Reisepläne der Kreuzfahrtschiffe zu entzerren. „Bewussteres Konsumieren ist für mich eine Lehre aus der Corona-Krise. Wir werden für mehr Entschleunigung sorgen und nicht jeden Tag einen Hafen anlaufen“, sagte Meier. Bis zum Jahr 2030 will TUI Cruises klimaneutrale Kreuzfahrten anbieten. Dafür wird ein Mix aus grünen Technologien wie Landstrom oder Flüssiggas eingesetzt, erklärte die Topmanagerin in der Sendung.

Wer auf Sylt Ferien machen will, soll künftig einen PRC-Test oder einen Schnelltest vorweisen müssen, der durch qualifiziertes Personal durchgeführt wurde. Das kündigte der Bürgermeister der Inselgemeinde, Nikolas Häckel, bei „19 – die Chefvisite“ an. „Nicht einfach losreisen“, sagte Häckel. „Es wäre fatal, wenn wir einen zweiten Insel-Lockdown bekämen.“ Negative Tests müssten dann spätestens beim Check-In in Hotel oder Ferienwohnung vorgezeigt werden. Danach solle eine App zur Kontaktnachverfolgung auf Sylt genutzt werden.

Bürgermeister Häckel forderte den Kreis Nordfriesland und das Land Schleswig-Holstein auf, die rechtlichen Grundlagen für Einreisekontrollen durch die Bundespolizei zu schaffen. „Willkür wollen wir nicht“, so Häckel. Reisende ohne oder mit einem positiven Test müssten aber schon vor Betreten der Insel identifiziert werden. Vorerst müsse die Gemeinde jedoch auf Appelle und Information setzen: „Wir wissen ja, wer gebucht hat“, so Häckel.

Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, begrüßte in der Sendung die Entscheidung der Bundesregierung, jetzt doch jedem Bürger pro Woche zwei kostenlose Schnelltest durch qualifiziertes Personal in Aussicht zu stellen. „Wir müssen aber auch über Schnelltests im häuslichen Bereich nachdenken“, so Werner. Die Bereitschaft der Menschen dazu schätzte er als hoch ein, denn sie könnten damit „ihre Grundrechte zurückbekommen“. Die schnelle Identifizierung von Infektionen sei nötig, um die rasche Ausbreitung von Corona-Mutationen einzudämmen, sagte der Mediziner.

Verleger Jens de Buhr, Leiter des bundesweiten Medienverbunds Chefvisite, beklagte im Videocast einen „willkürlichen Akt der Zensur“ auf der Plattform LinkedIn. Dort habe er zur gestrigen Sendung einen kritischen Kommentar über die Maskenpflicht an der Hamburger Außenalster gepostet, den LinkedIn gesperrt habe – „es gab keine Begründung“, berichtete de Buhr. Auf Nachfrage sei von einem „Irrtum“ die Rede gewesen und der Artikel wieder online gestellt worden. De Buhr nannte solche Vorgänge „gruselig“: „Demokratie lebt auch von der Diskussion, dem Diskurs“, mahnte der Verleger der DUB UNTERNEHMER-Medien.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Mittwoch, den 3. März, ist der Sprecher des Verbands der Privaten Krankenversicherer, Stefan Reker, als Talk-Gast dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Im Corona-Krisenmanagement hat sich Deutschland für den Grünen-Bundestagsabgeordneten Janosch Damen „vom Champion zum Schlusslicht“ entwickelt. „Wir sind ständig zu langsam, laufen hinterher, und wenn es darauf ankommt, haben wir zu wenig“, kritisiert der Arzt bei „19 – die Chefvisite“. Das liege auch an mangelhaften Konzepten aus dem Bundesgesundheitsministerium. Dort herrsche die „Denke, dass es die eine magische Kugel gibt, die die Pandemie erledigt“, so Dahmen, der im Gesundheitsausschuss des Bundestags sitzt. Für eine „verstärkt operative Bewältigung der Krise“ seien ressortübergreifende Strukturen statt eines Handelns in „Zuständigkeitssilos“ nötig.

Besonders ärgert Dahmen, dass Verantwortung „auf der letzten Ebene abgeladen wird“ – bei den Leitungen von Gesundheitsämtern, Schulen oder Pflegeheimen. Dabei müsse Gesundheitsminister Jens Spahn die Verantwortung tragen, „wenn‘s nicht läuft“. Mit diesem schlechten Arbeitszeugnis legt Dahmen dem CDU-Politiker den Rücktritt nahe. „Extrem sauer“ zeigt sich Dahmen angesichts der „Masken-Korruption“. Dadurch drohe die Demokratie Schaden zu nehmen: „Dann verlieren wir das Vertrauen der Bürger, und das ist in der Pandemiebekämpfung tödlich.“ Schon jetzt seien die Menschen „frustriert und wütend über das schlechte Krisenmanagement“, sagt der Grünen-Abgeordnete.

Angesichts erster Lockerungen im Einzelhandel rügt Dahmen eine „Notbremse, die erst greift, wenn wir vor die Wand gefahren sind“. Statt des reinen Inzidenzwerts von 100, über dem wieder ein harter Lockdown gilt, fordert er ein „Sicherheitsgeländer“, in das auch andere Daten einfließen. Wie zum Beispiel die Belegung der Krankenhausbetten sein, fordert der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, in der Sendung. Denn diese müssten auch Patienten zur Verfügung stehen, die nicht an Covid-19 erkrankt seien. Außerdem gebe dieser Wert einen Hinweis darauf, „wie viele Intensivbetten wir demnächst benötigen“. Werner rügte zudem, dass die deutsche Teststrategie „bei der für breite Öffnungen notwendigen Geschwindigkeit wieder hinterherhinkt“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Die Talk-Gäste am Mittwoch, den 10. März: Der Chef des Textil-Discounters Kik und EY-Handelsexperte Thomas Harms. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

„Digitalisierung ist untrennbar mit der Volksgesundheit verbunden“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, fordert bei „19 – die Chefvisite“ größere Anstrengungen bei der Digitalisierung Deutschlands. Im Gesundheitswesen sieht er ein „Verharren in alten Strukturen“. So werden etwa die täglichen RKI-Zahlen nicht „in Echtzeit“ gesammelt, sondern über die Landesgesundheitsämter an die Zentralbehörde gemeldet. Den Deutschen fehle ein digitales Bewusstsein, sagt Werner.

Die vom RKI gemeldete Zahl von bundesweit 17.270 Neuinfektionen will der Klinikchef „nicht überbewerten“, aber der Rückgang um 1363 im Vergleich zum Mittwoch der Vorwoche weist auf „eine gewisse Stabilität“ hin. Diese ist jedoch mit einer hohen Todesrate verbunden, so der Mediziner: Mit insgesamt 487 mit oder am Coronavirus Verstorbenen binnen 24 Stunden registrierte das RKI einen neuen Höchstwert. Auch das Essener Klinikum beklagt seit gestern zwei weitere Tote im Zusammenhang mit der Infektionskrankheit. Aktuell werden dort 117 Patienten wegen Covid-19 behandelt, 40 davon auf der Intensivstation.

Ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der Pandemie ist für die frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger die Corona-Warn-App. Diese muss aus ihrer Sicht ausgebaut werden, ohne den Datenschutz aufzuweichen: „Da geht jetzt schon mehr“, sagt die FDP-Politikerin in der Sendung. Große Hoffnungen verbindet sie mit dem Impfen und glaubt, dass sich viele Bürger immunisieren lassen – insbesondere Risikogruppen. Leutheusser-Schnarrenberger erwartet, dass etwa das Angebot mobiler Impfteams für Senioreneinrichtungen sehr gut angenommen wird: „Die Bewohner sind froh, wenn sie leichter Besuch bekommen können, weil sie geimpft sind.“

„Einen Masterplan hat keiner in der Tasche“: Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank räumt ein, dass der Kurs der Politik in der Corona-Krise manchen als „Stückwerk“ erscheinen könne. Bei „19 – die Chefvisite“ sagt die Grünen-Politikerin, nötig sei ein „planbarer Fahrplan“ aus der Pandemie, auf den sich die Bürger einstellen könnten. Die Gefahr durch die zuerst in England aufgetretene Coronavirus-Mutation sei jedoch bisher nicht einschätzbar. Die Senatorin für Wissenschaft und Forschung verteidigt daher die „präventiven“ Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz. Als deren „Herzstück“ bezeichnet Fegebank die Einschränkung der beruflichen Mobilität durch Ausweitung von Homeoffice.

Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, kritisiert in der Sendung Wucherpreise für FFP2-Masken. Er habe schon Angebote für 20 Euro gesehen – pro Stück. „Da wird mit der Angst der Leute gespielt“, so Werner. „Froh“ ist er daher, dass die jüngsten Corona-Beschlüsse auch die Verwendung von OP-Masken im öffentlichen Raum zulassen. Bei einer ausschließlichen Verwendung von FFP2-Masken bundesweit wäre es bei diesen „in den Krankenhäusern, auch auf den Covid-Stationen, unweigerlich zu Mangelsituationen gekommen“, so der Mediziner.

„Ein bisschen Entwarnung“ gibt der Klinikchef hinsichtlich des Infektionsgeschehens. Das RKI meldet mit bundesweit 20.398 neuen Fällen binnen 24 Stunden 4766 weniger als am Donnerstag der Vorwoche. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus steigt um 1013 auf 49.783. „Erfreulich“ nennt es Werner daher, dass im Essener Uniklinikum seit langer Zeit von gestern auf heute kein weiterer Covid-Patient verstorben ist. Dort werden derzeit 120 Corona-Infizierte medizinisch versorgt, 46 davon auf der Intensivstation.

Der Chef der Essener Uniklinik beklagt eine „Zunahme der im hohen Alter Verstorbenen“: Wie Professor Jochen Werner bei „19 – die  Chefvisite“ berichtet, sind über das Wochenende allein in seinem Krankenhaus 13 Patienten in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der insgesamt Behandelten hat sich zwar mit zurzeit 116 etwas entspannt, doch liegen immer noch 40 Erkrankte auf der Intensivstation. „Man sieht genau, was man aus dem Frühjahr kannte“, beschreibt Werner die aktuelle Entwicklung.

Damals war schnell thematisiert worden, „dass man den Kontakt mit den Großeltern einschränken muss“, so der Mediziner. „Jetzt stehen viele von uns vor dem Dilemma, wie wir in der emotionalsten Phase des Jahres, also zum Weihnachtsfest, damit umgehen.“ Vorsicht ist geboten, betont Werner mit Blick auf die vom RKI bundesweit registrierten 11.169 Neuinfektionen – 305 mehr als am Montag der Vorwoche. Kontakteinschränkungen an Weihnachten können aus seiner Sicht „kaum behördlich vorgegeben werden“: „Man muss es abwägen, man muss in der Familie darüber sprechen.“ Für Lockerungen zu Silvester sieht er indes „keine Notwendigkeit“.

Die Corona-Krise trifft unter allen Sportarten am schlimmsten das Eishockey, das „am stärksten von den Zuschauereinnahmen abhängt“, wie Dagmar Freitag, die Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, in der Sendung sagt. Nicht nur dem Eishockey sichert sie finanzielle Unterstützung zu: „Am Geld von staatlicher Seite wird es nicht scheitern“, so die SPD-Politikerin mit Blick auf die Lage der Vereine. Als ein Gebot der Fairness bezeichnete sie es aber, dass keine Vereine gerettet werden sollten, „die ohnehin nicht überlebt hätten“.

Talk-Gäste: Wissenschaft & Soziales

28.03.2022

Virologe Stöhr fordert Freiheit für Ungeimpfte

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24.03.2022

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04.03.2022

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Hamsterkäufe von Medikamenten „total übertrieben“ / Ruhe bewahren statt Hysterie / Doppel-Krise aus Corona und Ukraine sorgt für mehr Psychosen Mehr
14.02.2022

Top-Virologe Streeck: Schluss mit Testeritis, 2G und Impfpflicht!

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11.02.2022

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10.02.2022

KBV-Chef Gassen: Politik bei Impfpflicht auf dem Rückzug

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07.02.2022

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04.02.2022

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03.02.2022

Uniklinik: keine Corona-Monster-Mutante!

„Gute Zeit nach Omikron“ / Gipfel der aktuellen Welle abwarten / Subtyp BA.2 macht wenig Sorgen Mehr
02.02.2022

Corona-Politik am Pranger: Verbotene Menschenversuche

„Dürfte ein Wissenschaftler nicht“ / Immer mehr Covid-Zufallsbefunde in der Klinik / Impfpflicht in der Pflege politische „Bankrotterklärung“ Mehr
31.01.2022

Kommunikations-Desaster: Diskriminierung von Genesenen

Vorsitzende des Europäischen Ethikrats: „Unzufriedenheit baut sich auf“ / Schutz vor Corona-Varianten auch durch Infektion? / Mangel an klaren Regeln kritisiert Mehr
25.01.2022

Margot Käßmann: Im Impfkrieg verbal abrüsten!

Ex-EKD-Ratsvorsitzende: „Weg von Sprache, die andere bedroht“ / Riesiger Bedarf an Seelsorge in Corona-Zeiten / Viele Pfarrer führen Einzelgespräche Mehr
24.01.2022

Omikron-Prognose: Rapider Einbruch bei Infektionen

Quarantäne gefährdet kritische Infrastruktur / Corona-Massentests beenden / Neue Virus-Mutationen ohne Chance gegen Omikron Mehr
21.01.2022

Stiko-Impf-Chaos: Booster plötzlich ungültig?

Booster-Status über Nacht gekippt / Wut entlädt sich in Arztpraxen / Chefin der Ärztegewerkschaft vergibt Schulnote 6 für Politik Mehr
19.01.2022

Corona in den USA: Omikron wird Alltag, Infizierte arbeiten

Selbst Krankenhauspersonal scheut Quarantäne / Restaurantbesuch ohne Test und Impfung normal / Mehr Covid-Medikamente im Einsatz Mehr
18.01.2022

Omikron wie Erkältung: Zahlen-Chaos bei Corona-Patienten

Notfälle in Krankenhäusern zum Teil als Covid-Fälle deklariert / Klinikchef fordert Klarheit / Impfexperte: Künftig zwei bis drei Dosen im Jahr Mehr
17.01.2022

Missmanagement bei Lauterbach: Kommt Novavax zu spät?

Krankenhauspersonal droht Rauswurf / Klinikchef will beim Impfen „Alternativen nutzen“ / Omikron stoppt erste Filmproduktionen Mehr
13.01.2022

KBV-Chef Gassen: Impfpflicht macht „medizinisch keinen Sinn“

Keine Impfung für Kinder bis zwölf Jahre / Thema Corona „im Frühsommer beendet“ / Kritik an Bundespräsident Steinmeier Mehr
12.01.2022

Chefvirologe: Keine vierte Impfung – Omikron wird wie Grippe

Neue gefährliche Mutation quasi ausgeschlossen / Bisher Sterbezahlen bei Omikron ähnlich denen von Influenza / Weitere Corona-Impfung allenfalls für Risikogruppen Mehr
11.01.2022

Klinikchef: Erkältungssymptome machen Omikron trügerisch

Hauptziel erreicht: Schutz vor schweren Erkrankungen / Impfung bietet „Grundrüstzeug“ bei Virusmutationen / Nachverfolgung wegen hoher Infektions-Dunkelziffer an Grenze Mehr
06.01.2022

Weltärztechef Montgomery will Reiseverbot für Ungeimpfte

„Massenspaziergänge wird es nicht mehr geben“ / Nach Morddrohungen Staatsschutz-Patrouillen vor dem Haus / Kritik an „Olympia-Wahnsinn“ in Peking Mehr
07.01.2022

Macht Omikron die Impfpflicht überflüssig?

Ansteckungsgefahr auch durch Geimpfte / Klinikchef fordert rasche Entscheidung über Impfpflicht / Warnung vor neuer Pandemie-Welle im Herbst Mehr
05.01.2022

Corona: Kinder-Studie zeigt dramatischen Anstieg von Suizidversuchen

Chefvisite exklusiv: Bis zu 500 Kinder nach Selbstmordsversuch auf Intensivstation / Anstieg um 400 Prozent / Experte: Keine Schulschließungen „solange das irgendwie geht“ Mehr
22.12.2021

Virologe Streeck „sehr skeptisch“ bei Impfpflicht

Bonner Virologe: Allenfalls temporäre Impfpflicht / Abo-Impfungen vermeiden / Unverständnis für Warten auf Totimpfstoffe Mehr
23.12.2021

Keine Panik trotz Omikron-Gefahr

Auf fünfte Welle vorbereitet und „trainiert“ / Zentrale Koordination von Krankenhäusern / Hohe Belastung vor allem auf Normalstationen erwartet / Engpässe beim Personal Mehr
20.12.2021

Virologin: Ohne Booster droht der Lockdown

Rübsamen-Schaeff: „Werden um verschärfte Maßnahmen nicht herumkommen“ / Neue Medikamente wirken gegen Omikron / Hoffnung: Infektionsketten unterbrechen Mehr
15.12.2021

Omikron macht Ärzten Angst

Sorge wegen „dramatischer Ausbreitung“ in Großbritannien / Impf-Appell: Keine Ausreden mehr / Sicheres Weihnachten nur mit Test Mehr
10.12.2021

Grönemeyer will Pflegekräfte steuerlich entlasten

Statt Impfpflicht zwei Jahre Brutto als Netto / Mehr gesundheitliche Bildung gefordert / Keine Impfung für gesunde Kinder Mehr
09.12.2021

Omikron-Mutation: Doppelimpfung reicht nicht

Gefährlichere Virus-Variante ein „Nackenschlag“ / Chef-Infektiologe: Neue Kontaktmaßnahmen möglich / Covid-Medikamente sollen bald kommen Mehr
06.12.2021

Notfallmediziner sieht „jeden Tag“ Triage im Krankenhaus

Keine Angst vor Weihnachten / Ressourcen noch vorhanden / Ungeimpfte bei der Behandlung nicht benachteiligen Mehr
03.12.2021

Klinikchef erwartet Tausende weitere Tote

„Das werden wir nicht mehr vermeiden können“/ Krankenhauspersonal an der Belastungsgrenze / Impfskeptiker überzeugen Mehr
01.12.2021

Mediziner: Kinder müssen geimpft werden

Schwere Verläufe eine „Rarität“ / Aber Sorge um Weiterverbreitung des Coronavirus / Long Covid droht auch Jüngeren Mehr
29.11.2021

Omikron-Mutante: Reisewarnung vom Chefvirologen

Prof. Dittmer: Flughäfen sind Hotspots / Klinikchef fordert Überdenken von Reiseplänen / Volle Fußballstadien „nicht das Richtige“ Mehr
09.06.2021

Virologe Streeck: Keine Herdenimmunität in Sicht

Corona-Impfung schützt nicht vollständig vor Ansteckung, Durchbruch bei HIV-Impfung möglich, Anzeigen wegen Morddrohungen im Internet. Mehr
17.05.2021

Top-Virologin warnt vor vierter Welle im Herbst

Nach dem Sommer steigende Inzidenzzahlen erwartet, jetzt „impfen, was das Zeug hält“, Forderung nach mehr Forschungsgeldern für Covid-Medikamente. Mehr
16.06.2021

Keine „Horrorszenarien“ für Corona mehr!

Klinikchef fordert: „Aufhören, Angst zu schüren“, Chancen im Kampf gegen Krebs auch durch mRNA-Impfstofftechnologie, Bedeutung der Vorsorge in der Medizin wächst. Mehr
31.05.2021

Spahns schlampige Schnelltest-Regelung „fordert zu Betrug auf“

„Wurstigkeit“: Weltärztechef Montgomery greift Bundesgesundheitsminister an, Unklarheit über Ausmaß von Test-Betrug, Deutschland ist „Komplettversager“ bei Digitalisierung. Mehr
03.05.2021

Risiken der Antibabypille größer als bei Corona-Impfung

Kampf gegen Krebs mit mRNA-Therapie „weniger als fünf Jahren“, Virus-Mutationen vollständig ermitteln, Experten beantworten die wichtigsten Fragen zur Impfkampagne. Mehr
25.05.2021

Unfruchtbarkeit nach Corona-Impfung: „Fake News“

Top-Gynäkologe nennt Beiträge in Sozialen Medien „weit hergeholt“, bei einigen Krebsarten ist eine mRNA-Therapie denkbar, Nachsorge für Tumorpatienten muss verbessert werden. Mehr
22.04.2021

EKD-Ratsvorsitzender bereit für radikalen Lockdown

Bedford-Strohm will Entzug von Freiheiten an Gesundheitsgefahren koppeln, Online-Gottesdienste bieten Potenzial, Schulunterricht in Kirchen möglich. Mehr
05.01.2021

Oberärztin der Essener Notaufnahme: Morddrohungen

„Hilferuf“ von Medizin-Bloggerin Dr. Carola Holzner, „Doc Caro“: „Wir sind mehr wert als Geklatsche und Streichwurst“, Medizinerin von spätem Impftermin „irritiert“ Mehr
09.04.2021

Virologe Streeck: Warnung vor Ausgangssperren

Schärfere Maßnahmen gegen Corona „befeuern das Infektionsgeschehen weiter“, Forderung nach sicheren Treffpunkten draußen, Triage in Deutschland? Mehr
26.04.2021

Klinikchef: „Keine Schauspieler auf Intensivstationen“

Im Kampf gegen die Pandemie „mit dem Wesentlichen beschäftigen“, kein Anwachsen der Querdenker-Bewegung, Handballer fürchten Mannschaftssterben. Mehr
23.04.2021

Lehrerverband gegen Schulöffnungen

Distanzunterricht verhindert Bildungskatastrophe, „Leiden nicht mit Gefahr garnieren“, Forderung nach Stärkung von Haupt- und Realschulabschluss. Mehr
31.03.2021

Weltärztepräsident Montgomery fordert Total-Lockdown

Alle Kontakte vermeiden, bis die Inzidenz unter 30 liegt, Ruf von AstraZeneca „verbrannt“, Ersatz von umstrittenem Impfstoff durch russisches Präparat Sputnik V möglich. Mehr
18.03.2021

Lockdown: Hin und Her untergräbt Vertrauen

Mediziner Dietrich Grönemeyer fordert Schluss mit Wahlkampf in Covid-Zeiten, nicht allein auf RKI-Zahlen blicken, Pandemie trifft „Generation Corona“ hart. Mehr
09.11.2020

„Impfbereitschaft ist da“

Biotech-Unternehmen vor Durchbruch, Impfstoff-Experte Friedrich von Bohlen: „Virus wird nicht verschwinden“, Corona-Impfstoff könnte im Kampf gegen Krebs helfen. Mehr
28.01.2021

Hygiene-Professor Zastrow: Rachen-Desinfektion für Schüler

Schulöffnung bei Mundhöhlenspülung „unter Aufsicht“ möglich, falsche Schwerpunktsetzung beklagt, Belegung von Intensivbetten in Essen „etwas heruntergegangen“. Mehr
29.01.2021

Experten beantworten die wichtigsten Fragen zur Impfung

Zero-Covid-Strategie bezweifelt, „Hochdruck“ bei Ausweitung der Impfstoffproduktion, bieten FFP2-Masken Schutz gegen Corona-Mutationen? Mehr
11.01.2021

Essener Impfarzt: Impfbereitschaft bei Pflegekräften wächst

Essener Seniorenheime werden diesen Monat durchgeimpft, Corona-Schutz verträglicher als Grippeimpfung, Arbeitgeber sollten bei Impfung keinen Druck auf Mitarbeiter ausüben Mehr
27.01.2021

Essener Klinikchef: „Digitalversagen“ in Deutschland

Gesundheitsämter haben „Faxgeräte noch nicht entsorgt“, Lockerung beim Datenschutz gefordert, Anstieg bei psychischen Erkrankungen droht. Mehr
11.02.2021

Mehr Gewalt gegen Kinder im Lockdown

Sozialpädagoge: „Keiner schaut hin“, Hilferuf an Behörden gerichtet, sehr langer Lockdown zu erwarten. Mehr
04.12.2020

Essener Klinikchef will Merkel als „Impf-Fluencerin“

Lackmustest: Deutschland soll Impfland werden, Ermutigung für Senioren zur Impfung / Einsparungen in Milliardenhöhe im Gesundheitswesen möglich. Mehr
27.11.2020

Impfpläne: Klinikchef optimistisch

Risikogruppen und Krankenhauspersonal sollen zuerst geschützt werden, unter den Beschäftigten der Essener Uniklinik ist die Impfbereitschaft hoch, Falschmeldungen in sozialen Netzwerken können „Menschen verunsichern“. Mehr
09.12.2020

Psychologie-Professor: „Kinder leiden“

Experte beklagt Aggressivität im Supermarkt, Essener Klinikchef sieht Maskentragen als „Zeichen gegen Egoismus“, bundesweit mehr Corona-Tote denn je. Mehr
11.12.2020

Essener Chef-Virologe: Nur mit FFP2-Maske Weihnachten feiern

Silvester-Partys sollten ausfallen, Appell: „Deutlich mehr Homeoffice!“, angespannte Lage in Kliniken. Mehr
05.02.2021

Essener Klinikchef: Corona-Mutationen bedeuten Lebensgefahr

Impfungen „möglichst schnell“ vorantreiben, in nur zwei Wochen 10.000 Covid-Tote, Online-Schulunterricht: „Es passiert nichts.“ Mehr
03.12.2020

Essener Klinikchef: Höchststand bei Corona-Toten

36 Prozent aller Toten starben im November mit Covid-19, „Blick in die Glaskugel“ nach Verlängerung des Teil-Lockdowns, Familientherapie per Videokonferenz. Mehr
19.11.2020

Patientenschützerin will härteren Lockdown

Kritische Lage im Dezember möglich, „Druck wird höher“, Essener Klinikchef mahnt mehr Wertschätzung und bessere Fehlerkultur an. Mehr
23.12.2020

Schwangere mit Restrisiko bei Corona-Impfung

In der Schwangerschaft gehäuft schwere Covid-19-Verläufe, Impfung und wärmeres Wetter können Infektionszahlen senken, Hersteller arbeiten an kühlschranktauglichem Impfstoff Mehr

Für den renommierten Virologen Professor Klaus Stöhr müssen Ungeimpfte „natürlich“ wieder integriert werden – und ganz normal ins Restaurant gehen können „wie Leute, die rauchen oder Alkohol trinken“: Corona zähle inzwischen zu den „ganz normalen Lebensrisiken“, sagt Stöhr bei „19 – die Chefvisite“, für die jeder selbst verantwortlich sei. Stöhr sieht Corona auf dem Weg zu einer saisonalen Atemwegserkrankung, die möglicherweise „milder als Influenza“ wird. Eine Mutation des Virus zu einer wieder gefährlicheren Variante „kann ich mir überhaupt nicht vorstellen“, betont der Experte: „Das gibt es bei keiner saisonalen Infektionskrankheit.“

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Rund 250.00 schulpflichtige Kinder dürften mit der Flüchtlingswelle aus der Ukraine nach Deutschland kommen, schätzt Heinz-Peter Meidinger, der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes. Dies würde einen zusätzlichen Bedarf von etwa 15.000 Lehrkräften bedeuten, sagt Meidinger bei „19 ­– die Chefvisite“.  Dabei arbeitete das deutsche Bildungssystem „bereits seit Jahren an der Anschlagsgrenze“. Zudem seien derzeit rund zehn Prozent der Lehrkräfte an Corona erkrankt oder in Quarantäne.

„Niemand weiß, woher zusätzliche Lehrkräfte kommen sollen, die haben wir schlicht und ergreifend nicht.“ Auf jeden Fall müssten auch digitale Angebote dabei helfen, den wachsenden Bildungsbedarf zu decken. Die ukrainischen Schulkinder seien motiviert. Meidinger: „Obwohl bei der Flucht nicht viel mitgenommen werden konnte, haben ukrainische Kinder und Jugendliche oft ihre Schulbücher dabei.“

Von einer zu frühen Aufgabe der Corona-Schutzmaßnahmen an den Schulen hält Meidinger angesichts der aktuell hohen Infektionszahlen nichts. „Gerade Eltern vorerkrankter Kinder fühlen sich schutzlos.“ Er plädiert für ein Festhalten an den Vorkehrungen „zumindest bis Ostern.“

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Der Chef der Essener Uniklinik warnt davor, aus „Hysterie“ und Angst vor Atomstrahlen jetzt Jodtabletten einzunehmen. Bei „19 – die Chefvisite“ sagt Professor Jochen A. Werner, viele akute Sorgen seien nach den Kämpfen um das südukrainische Atomkraftwerk Saporischschja „total übertrieben“. Das Hamstern von Jodtabletten, die einen Schutz gegen nukleare Strahlung bieten können und die vielfach bereits vergriffen sind, komme „aus der Angst heraus“. Die Menschen sollten angesichts des Kriegs Russlands gegen die Ukraine besser Ruhe bewahren. Der Mediziner erwartet eine Zunahme von Angststörungen und Psychosen, die ärztlich behandelt werden müssten. Viele Menschen stünden vor dem Durchdrehen, denn der Ukraine-Krieg werde auf die noch nicht abgeschlossene Corona-Krise „aufgepfropft“, so Werner.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek und auf DUP-magazin.de!

Der Bonner Virologe Professor Hendrik Streeck fordert das Ende der allgegenwärtigen Corona-Tests. „Wir müssen von der Testeritis wegkommen“, sagte Streeck im Videocast „19 – die Chefvisite“. „Anlassloses Testen ist nicht mehr zielführend, gerade bei der PCR“, so Streeck, der dem Expertenrat der Bundesregierung angehört. Die genauere PCR solle „nur noch symptombezogen“ eingesetzt werden, alles andere hätte „wirtschaftliche und ökologische Folgen“, warnte der Virologe.

Mit Omikron geht die Pandemie für Streeck „in eine Phase über, in der wir mehr auf Eigenverantwortung der Bürger setzen müssen“. Daher befürworte er schrittweise Lockerungen der Corona-Einschränkungen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse. Alle möglichen Schutzmaßnahmen seien bekannt. Nun sei es an der Zeit, diesen „Werkzeugkasten aus den staatlichen Händen in die privaten zu geben“, sagte Streeck. So gebe es zum Beispiel keinen Grund mehr dafür, die 2G-Regel im Einzelhandel aufrecht zu erhalten.

Streeck sprach sich eindeutig gegen eine allgemeine Impfpflicht aus. Die Impfung diene dem Selbstschutz und biete keine Sicherheit vor Ansteckung und Weitergabe des Virus. Aus diesem Grund ist er auch „skeptisch“ bei der einrichtungsbezogenen Impfpflicht, etwa für Alten- und Krankenpfleger. Studien hätten gezeigt, dass auch beim Schutz gefährdeter Gruppen eine FFP2-Maske „viel besser“ wirke. Diese „reduziert die Weitergabe des Virus um 80 Prozent“ und damit deutlich mehr als eine Impfung, so Streeck.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Deutschland ist ‚Team Vorsicht‘“, kritisiert der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, die zögerliche Debatte um Corona-Öffnungen im Alltag. Dieser Vollkasko-Mentalität stehe eine Omikron-Welle gegenüber, die Krankenhäuser zwar „belastet“, aber nicht zum Zusammenbruch der Versorgung führen werde, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“. „Störungen im Ablauf“ gebe es vor allem wegen des Ausfalls von Personal durch Krankheit oder Quarantäne. Insgesamt sei die Gesamtlage in den Krankenhäusern „extrem belastend“. Es gebe aber „keine Momente, in denen sie entgleitet“, betont der Klinikchef. Die Kehrtwende des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder zur Impfpflicht des medizinischen Personals beurteilt der Mediziner als „indiskutabel“. Dieses sensible Thema erfordere viele Gespräche mit den Mitarbeitenden, Bayerns Alleingang habe verunsichert. Natürlich führe ein möglicher Personalverlust zu Problemen. „20 Jahre Erfahrung kann man nicht durch Nachwuchskräfte auffüllen“, so der Mediziner. Daher begrüßt Werner die Klarheit durch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, einen Eilantrag gegen die Impfpflicht abzulehnen.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Die Politik stört nur“: Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen, fordert mehr Ruhe für Mediziner bei der Bewältigung der Corona-Folgen. Statt jeden Tag mit „Zahlenfetischismus“ auf neue Infektionsrekorde zu starren, solle die Politik lieber „angepasst an die Verläufe im Krankenhaus“ ein Öffnungsplan entwickelt werden, sagt Gassen bei „19 – die Chefvisite“. Das sei nach zwei Jahren Pandemie „kein Hexenwerk“. Eine ahnungslose Politik habe Probleme geschaffen, „die wir sonst nicht hätten“, so Gassen mit Blick auf die Impfpflicht für das Personal in Pflege und Praxen – und sich damit „in die Sackgasse manövriert“. Daher scheine man in Berlin nun auch in der Debatte um eine allgemeine Impfpflicht auf dem „geordneten Rückzug“. Das sei auch sinnvoll, denn außerhalb von Risikogruppen werde Covid zu einer gewöhnlichen Erkältungskrankheit, betont der Mediziner. Risikogruppen und Ältere müsste weiterhin durch eine Impfung geschützt werden, so Gassen. Für andere werde Corona zum Alltag werden – genauso, wie es bei der Grippe längst der Fall ist.

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„Lockerungen sollten jetzt vorbereitet werden“: Der Chefvirologe der Uniklinik Essen, Professor Ulf Dittmer, fordert von der Politik Festlegungen, welche Einschränkungen man „stufenweise zurückfahren kann“, wenn der Höhepunkt der aktuellen Welle überschritten ist. Bei „19 – die Chefvisite“ nennt Dittmer dafür Mitte Februar als Zeitraum, denn der Anstieg der Infektionszahlen flache bereits ab. Dann werde sich auch die aktuell durch Erkrankungen und Quarantäne schwierige Personallage in den Krankenhäusern entspannen und es könnten auch mal „Sektkorken knallen“, so Dittmer. Das zeige auch der Blick ins Ausland, zum Beispiel nach Dänemark und Großbritannien. Seine Prognose: „Über Omikron könnten wir in die Endemie kommen.“

Eine Impfpflicht hält Dittmer für „medizinisch sinnvoll“, wenn sie nur für Risikogruppen und ältere Menschen gelten sollte. Denn diese seien ohne Schutz durch die Impfung auch bei Omikron von schweren Verläufen bedroht: Neue Daten aus den USA etwa zeigten, dass Corona-Todesfälle dort „fast ausschließlich über 60-jährige Ungeimpfte“ beträfen. Insgesamt seien in den USA inzwischen „mehr Menschen an Omikron als an Delta gestorben“, betont Dittmer. Während die aktuellen Impfstoffe „nur Wochen oder Monate“ gegen eine Infektion mit Omikron schützten, bestehe durch sie weiterhin „fast 100-prozentiger“ Schutz vor schweren Erkrankungen.

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Die Zahlen sind schlimmer als die Lage: „Außerhalb der Krankenhäuser ist etwas mehr Normalität angesagt“, betont der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, bei „19 – die Chefvisite“. Trotz vieler Neuinfektionen befinde sich die Allgemeinheit „nicht mehr im Delta-Stadium“, so der Mediziner mit Blick auf mildere Verläufe durch die Omikron-Mutante. Dennoch dürfe man in den Krankenhäusern „nicht nachlässig werden“, mahnt der Mediziner. Insbesondere in den Unikliniken habe der Schutz von gefährdeten Patienten, die zum Beispiel eine Transplantation oder eine Chemotherapie bekämen, weiter absoluten Vorrang. Werner blickt „total zuversichtlich“ Richtung Ostern – bis zu den nächsten Ferien dürfte sich die Corona-Lage insgesamt entspannen, „wenn keine neuen Varianten auftreten“. Die Menschen sollten sich „ein bisschen auf den Frühsommer freuen“, rät Werner: „Es tut der Seele nicht gut, immer nur auf die Zahlen zu starren.“

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„Ein Monster sehe ich nicht“: Der Chef der Infektiologie an der Uniklinik Essen, Professor Oliver Witzke, rechnet nicht mit dem Auftreten einer gefährlichen Corona-Kombination aus Omikron und Delta. Eine „gute Zeit nach Omikron“ stehe bevor, sagt Witzke bei „19 – die Chefvisite“. Das Ende der Corona-Maßnahmen wie in Dänemark kann er „im Grundsatz“ verstehen. Bevor es Lockerungen auch in Deutschland gibt, will Witzke aber warten, bis die aktuelle Welle „an der Spitze“ ist. In drei oder vier Wochen stehe dann fest, ob das Gesundheitswesen den Belastungen durch die vielen Infektionen standhält. Wenig Sorgen bereitet Witzke der neu entdeckte Omikron-Subtyp BA.2, der sich offenbar noch schneller ausbreitet als die ursprüngliche Mutante. Die Mutationen zeigten zwar: „Das Virus findet immer neue Wege“, was Vorhersagen erschwere. Aktuell zeichne sich mit BA.2 aber „keine neue Dimension“ der Pandemie ab.

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„Menschenversuche ohne Ethikantrag“: Scharfe Kritik an der Aufhebung der Corona-Maßnahmen in Dänemark übt der Essener Notfallmediziner Professor Clemens Kill. „Ein Wissenschaftler dürfte das nicht“, sagt Kill bei „19 – die Chefvisite“, weil die weitere Entwicklung von Infektions- und Erkrankungszahlen im Nachbarland unklar sei. Wegen dieser Gefährdung der Bevölkerung wäre eine wissenschaftliche Studie mit so einem Versuchsaufbau verboten. Die Politik entkoppele sich von der Wissenschaft. In der Essener Uniklinik landen immer mehr Patienten mit einer Corona-Infektion als „Zufallsbefund“, die eigentlich wegen anderer Erkrankungen eingeliefert werden. In den Notaufnahmen betrage der Anteil zurzeit rund 40 Prozent, sagt deren Leiter Kill. Diese Zahl „wird weiter hochgehen wegen der Durchseuchung der Bevölkerung“, so Kill. Solche Patienten müssten „trotzdem isoliert werden“ – der „Mehraufwand in der Klinik“ werde zusehends zur Belastung.

Dort fehlt bereits Personal durch viele Quarantänefälle. Die Lage drohe sich noch zu verschärfen, wenn von der Politik nicht zügig Klarheit zum Umgang mit der Impfpflicht auch im Pflegebereich geschaffen wird, warnt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, der eine Fristverlängerung bereits wegen der sich verspätenden Lieferung des Impfstoffes von Novavax für unausweichlich hält. Ein weiteres Problem: Die Gesundheitsämter seien mit der Prüfung der vielen Einzelfälle überfordert. Ein Gesetz einzuführen und es dann nicht durchsetzen zu können, ist für Werner eine „Bankrotterklärung“ der Politik.

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Kommunikative Katastrophe: Die plötzliche Verkürzung des Genesenen-Status ist ein „Desaster“, sagt die Vorsitzende des Europäischen Ethikrates, Professor Christiane Woopen, bei „19 – die Chefvisite“. Viele Infizierte würden „ohne PCR-Test keine Anerkennung“ ihres Status erhalten – derzeit „gibt es aber keine Tests“, so Woopen, die die EU-Kommission berät. „Unzufriedenheit baut sich auf“, sagt Woopen mit Blick auf die Diskriminierung von Betroffenen: „Die werden nicht ernst genommen.“ Dabei habe eine aktuelle Studie gezeigt, dass auch „eine Kombination aus Infektion und Impfung“ das Immunsystem auf das Coronavirus vorbereite – „vielleicht sogar auf weitere Varianten“, so Woopen. Kritik übt sie am Fehlen klarer und verständlicher Regeln, zum Beispiel für die Quarantäne, sowie die Begründung von Maßnahmen durch die Politik. Woopens Fazit: „Das hat von Anfang an nicht geklappt.“

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Abrüstung im Streit um die Impfpflicht: Auch Befürworter sollten „bedächtig in der Wortwahl bleiben und weg von einer Sprache, die andere bedroht“, mahnt die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, bei „19 – die Chefvisite“. Wer für eine Impfpflicht eintrete, dürfe nicht „mit derselben Aggression vorgehen wie viele Impfgegner“, so Käßmann. Sie selbst befürworte die Impfung „aus christlicher Nächstenliebe“. Dafür werde sie in enorm vielen E-Mails bedroht. Käßmann sieht durch die Pandemie einen „sehr großen Bedarf an Seelsorge“. Pfarrer hätten noch nie so viele Bitten um Einzelgespräche erhalten wie jetzt, berichtet sie. Die Kirchen hätten angesichts der Corona-Beschränkungen noch „nicht laut genug darauf hingewiesen, was sich in Pflegeheimen, an Sterbebetten und auf Friedhöfen abspielt“. Restriktionen behinderten vielfach die Trauerarbeit.

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Glücksfall Omikron? Wegen der vergleichsweise milden Krankheitsverkäufe durch die aktuelle Variante des Coronavirus „kann man aufatmen“, sagt der Chefvirologe der Essener Uniklinik, Professor Ulf Dittmer, bei „19 – die Chefvisite“. Dittmer betont aber zugleich: „Außer im Krankenhaus!“ Denn der Ausfall von Klinik-Mitarbeitern durch Krankheit und Quarantäne bedrohe weiter die Behandlung auch von nicht an Covid Erkrankten. Es müsse verhindert werden, „dass man in Deutschland nach einem Autounfall stirbt, weil man nicht versorgt werden kann“, so Dittmer. Ein Ansatz: „Wir müssen aufhören, asymptomatische Personen zu testen. Das machen wir bei keinem anderen Virus.“ Weil solche Massentests „medizinisch keinen Sinn machen“, will Dittmer sie stoppen. Seiner Einschätzung nach sollte die Zahl der Infizierten hinter der Omikron-Welle „quasi von allein rapide nach unten gehen, ohne Maßnahmen“ – wie es in Großbritannien schon beobachtet wird.

Anders als manche andere Experten hat der Chefvirologe keine Angst von einer neuen Verbindung bestehender Virusvarianten – die gefährlich wie Delta und ansteckend wie Omikron sein könnte. Die Entstehung solcher im Fachjargon Rekombinanten genannten Mutationen ist für Dittmer zwar gut vorstellbar. Dass sie sich gegen Omikron durchsetzen könnte, hält er aber für „unwahrscheinlich“. Denn Omikron sei evolutionär im Vorteil, weil es sich vor allem in den oberen Atemwegen festsetze und dadurch schnell verbreite. Delta habe hingegen das „tiefere Gewebe“ befallen, also Lungen-, Fett- oder Nervenzellen. Das habe schwerere Verläufe gebracht, aber eben auch weniger Ansteckungen.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Schulnote 6 – die Kommunikation der Corona-Politik ist „ungenügend“, kritisiert die Chefin der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Dr. Susanne Johna, bei „19 – die Chefvisite“. Sie beklagt, dass die Öffentlichkeit schlecht über die Corona-Maßnahmen aufgeklärt wird. „Das geht besser“, sagt Johna in Richtung der zuständigen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und nennt die HIV-Kampagne als gelungenes Gegenbeispiel. Seit Anfang der Pandemie sei etwa in Sozialen Medien die Herausforderung durch „Fake News nicht beantwortet“ worden.

 

Der Frust Hunderttausender mit Johnson & Johnson Geimpfter entzündet sich aktuell an einer Entscheidung der Stiko: Sie gelten plötzlich trotz einer zweiten Impfung nicht mehr als geboostert und müssen um Tests anstehen, wenn sie ins Kino oder ins Restaurant wollen. In Hamburg werden Arzthelfer von Betroffenen angeschrien – Mediziner fürchten, dass ihre Mitarbeiter kündigen, damit sie nicht mehr den Kopf hinhalten müssen für Entscheidungen der Politik. Dass zum Beispiel in Bremen in der gleichen Situation Übergangsfristen für die 2Gplus-Regel gelten, macht für viele das Oberchaos perfekt.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

In den USA ist es alltäglich, dass auch Corona-Infizierte zur Arbeit gehen – selbst im Gesundheitswesen. Viele Krankenpfleger „kommen gerne zurück“, obwohl sie in Quarantäne müssten, sagt Professor Magis Mandapathil, die an der Georgetown University in der US-Hauptstadt Washington, D.C. arbeitet, bei „19 – die Chefvisite“: „Manche melden ihre Infektion dem Arbeitgeber gar nicht.“ Denn Krankheits- und Quarantänetage würden meist entweder mit dem Urlaub verrechnet oder nicht bezahlt. Das erhöhe den Druck, auch mit einer Corona-Infektion bei der Arbeit zu erscheinen. Trotz zum Teil mehr als einer Million Neuinfektionen am Tag gibt es vor allem in republikanisch geführten US-Bundesstaaten kaum Restriktionen: In Maryland zum Beispiel sei die „Freiheit, ins Restaurant zu gehen“, weder durch Tests noch durch Impfkontrollen eingeschränkt, berichtet Mandapathil. Die HNO-Spezialistin, die zuvor in Deutschland tätig war, sieht einen wichtigen Unterschied zum hiesigen Umgang mit der Pandemie: Die USA setzten eindeutig mehr auf Covid-Medikamente.

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Wirrwarr bei Corona-Fällen: Klarheit über die Zahl tatsächlicher Covid-Patienten im Krankenhaus fordert der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner. Aktuell würden immer mehr Notfälle mit Beinbruch oder Herzinfarkt „zufällig positiv getestet“, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“. Diese seien aber oft „ohne Symptome, weil sie zum Beispiel vollständig geimpft oder geboostert sind“. Sie müssten sauber von den Fällen getrennt werden, die wirklich an Covid-19 erkrankt seien. Sonst fehle ein eindeutiges Bild über die Entwicklung der Pandemie, so der Klinikchef. Angesichts der milderen Omikron-Verläufe ist der Impfexperte und Aufsichtsrat des Entwicklers CureVac, Dr. Friedrich von Bohlen, eindeutig „gegen eine generelle Impfpflicht“: Der Staat dürfe „Persönlichkeitsrechte nicht einschränken“, betont von Bohlen im Videocast. Er will die Menschen „nach dem Solidarprinzip“ von der Impfung überzeugen – denn: „Die Impfung bietet immer einen gewissen Schutz gegen das Virus und vor allem gegen schwere Erkrankungen.“ Von Bohlen rechnet damit, dass künftig zwei bis drei Impfungen gegen Corona im Jahr nötig sein werden. Für ihn ist das „kein Problem“.

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Missmanagement bei Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach? Der neue Impfstoff von Novavax werde erst ab 21. Februar zur Verfügung stehen, berichtet der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, bei „19 – die Chefvisite“. Dabei ist das oft als Totimpfstoff bezeichnete Präparat von Novavax bereits seit Dezember in der EU zugelassen. Damit haben Menschen, die mRNA- und Vektor-Impfstoffe scheuen, zurzeit keine Ausweichmöglichkeit. Mitarbeitern im Krankenhaus, die auf Alternativen etwa zu BionTech und Moderna warten, reiche durch die späte Lieferung auch die Zeit nicht mehr aus, um den bis zum 15. März gesetzlich vorgeschriebenen Impfschutz im Medizinbereich zu erfüllen, warnt Werner. Diesem „erfahrenen Personal“ drohe nun ein Hausverbot für die Klinik und letztlich eine Kündigung. Der Klinikchef fürchtet, dass die Betroffenen sich beruflich umorientieren, will sie aber halten. Daher hätte er sich gewünscht, „dass Novavax früher kommt“: „Wir müssen Alternativen nutzen und brauchen nötigenfalls eine Verlängerung der gesetzlich vorgegebenen Frist für die, die sich doch noch impfen lassen wollen“, betont Werner. Der Filmproduzent Nico Hofmann berichtet im Videocast über erste Drehstopps in Polen und Tschechien wegen Personalausfällen im Zuge der Omikron-Welle. Auch in Deutschland wird es ernst: „Wir hatten noch nie so viele Unterbrechungen wie dieses Jahr“, so Hofmann. Trotz finanzieller Verluste pocht der Produzent auf strikte Sicherheitsregeln am Set. Schauspieler, die sich gegen Corona-Regeln „öffentlich positionieren“, hätten derzeit keine Chance auf ein Engagement.

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Die Debatte um eine Impfpflicht ist für den Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen, wegen Omikron überflüssig. Bei der veränderten Virusvariante mache eine Impfpflicht „medizinisch nicht wirklich Sinn“, sagte Gassen bei „19 – die Chefvisite“ mit Blick auf die meist milderen Verläufe und grippeähnlichen Symptome einer Omikron-Infektion. Die Mutation sei ein „Gamechanger“, so Gassen: „Wir sind in einer neuen Welt.“ Die im Zeichen von Delta beschlossenen Maßnahmen müssten daher überdacht werden. So würde er zurzeit auch „Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren nicht impfen“ lassen, sagte er unter Verweis auf das Impfrisiko einer Herzmuskelentzündung als Nebenwirkung, die „kein Spaß“ sei. Tauche keine gefährlichere Variante als Omikron mehr auf, sei das Thema Corona „im Frühsommer beendet“, so Gassen. Die Politik sei daher schon jetzt gefordert, einen „Fahrplan aufzustellen, um mehr Freiheit zuzulassen“. Schutzmaßnahmen müssten schrittweise der Verantwortung des Einzelnen überlassen werden. Kritik übte der KBV-Chef an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: Bei dessen gestrigen Diskussionsrunde mit Impfgegnern und -befürwortern sei „kein einziger Mediziner“ dabei gewesen. „Das zeigt die Ignoranz der Politik“, so Gassen.

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Das Coronavirus verliert seinen Schrecken: „Es gibt evolutionär keinen Weg zurück zu einem tödlicheren Virus“, sagt der Essener Chefvirologe Professor Ulf Dittmer bei „19 – die Chefvisite“ mit Blick auf meist milde Krankheitsverläufe bei der Omikron-Mutation. Diese setze sich nicht in der tiefen Lunge, sondern in den oberen Atemwegen fest, um sich besser zu verbreiten – diesen „Vorteil“ werde das Virus nicht mehr aufgeben. Dadurch habe sich aber auch die Zahl der Todesfälle durch Omikron „schon sehr angenähert“ an den Verlauf einer Influenza-Welle. Weil die um sich greifende Mutation auch Geimpfte und Geboosterte befalle, könnten Impfgegner zwar behaupten, „am Ende Recht gehabt zu haben“, so Dittmer. Aber ohne Impfschutz „hätten wir bei der Delta-Variante Leichenberge und dramatische medizinische Situationen gesehen“, betont der Virologe. Von einer vierten Impfung ist Dittmer aktuell nicht überzeugt: Sie sei nur sinnvoll mit „an Omikron angepassten Impfstoffen“. Damit sollten dann vor dem nächsten Winter insbesondere Risikogruppen geschützt werden – „sehr analog zur Grippeimpfung“.

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Der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, warnt vor einer trügerischen Sicherheit durch die vielfach milden Verläufe einer Omikron-Infektion. Es gebe bei der Mutante „deutlich seltener“ Symptome wie bei einer schweren Grippe, „die auch zu Toten führt“, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“. Das aber könne sich mit neuen Mutationen ändern. Daher sei es wichtig, dem Immunsystem per Impfung ein „Grundrüstzeug“ zu geben. „Wir haben das Hauptziel erreicht: Der Impfstoff verhindert lebensgefährliche Infektionen“, so Werner. Dennoch sei die Impfung „kein Freifahrtschein zum ungehemmten Leben“, weil Ansteckungen möglich bleiben – dagegen würden nur Maske und Kontaktreduktion helfen. Werner rechnet mit einer hohen Dunkelziffer, weil sich positiv Getestete nicht bei den Gesundheitsämtern melden, um Isolation oder Quarantäne zu vermeiden. Zudem sei das System auf die Vielzahl an Omikron-Infizierten nicht ausgelegt – den Behörden drohe bei der Kontaktnachverfolgung ein „Tsunami“. Auch sei die Gefahr real, dass der normale Klinikbetrieb und damit etwa die Versorgung von Krebspatienten durch quarantänebedingte Personalengpässe stocke.

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Strikte Reisebeschränkungen für Ungeimpfte fordert der Chef des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery. Nötig seien „harte Regeln, bundesweit einheitlich“, um der Ausbreitung der Omikron-Variante zu begegnen, sagte Montgomery im Videocast „19 – die Chefvisite“. Die 2G-Regel müsse „konsequent ausgeweitet werden auf andere Bereiche“, zum Beispiel auf Fernzüge. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte bereits weitere Kontaktbeschränkungen angedeutet. „Massenspaziergänge wird es nicht mehr geben“, so Montgomery. Der Staat müsse bei der Durchsetzung geltenden Rechts „Konsequenz zeigen, sonst kriegen Aluhüte und Querdenker Oberhand“, sagte der Weltärztechef. Für seine Position zu Corona-Maßnahmen hat Montgomery mehrfach Morddrohungen erhalten, sein Haus sei zweimal Ziel von Farbbeutel-Attacken geworden. Nun „patrouilliert bei mir der Staatsschutz vor der Tür“, berichtete Montgomery. Er bekomme viele E-Mails mit Todesdrohungen und verbaler Gewalt, die er der Polizei übergebe. „Wahnsinn“ nannte Montgomery die Olympischen Winterspiele in Peking, die Anfang Februar beginnen. Sie würden zu mehr Corona-Infektionen führen und letztlich zu weiteren Lockdowns. Dadurch drohten „gewaltige wirtschaftliche Verwerfungen“, warnte er. „Noch schlimmer“ findet Montgomery aber die „irrsinnigen Umweltsünden“, die mit Winterspielen in der äußerst schneearmen Region um die chinesische Hauptstadt einhergingen.

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Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, warnt davor, die aktuelle Debatte um eine allgemeine Impfpflicht „viel zu sehr“ auf die Omikron-Mutation zu konzentrieren. Durch die Variante steckten auch Geimpfte andere an und mildere Verläufe seien wahrscheinlich, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“. Viele würden Omikron daher bereits als eine Art Grippe betrachten und damit als einen Game-Changer. Aber niemand könne garantieren, dass „wir im nächsten Herbst kein nächstes Problem haben“ – durch eine weitere Mutation des Coronavirus mit dann höherem Krankheitspotenzial. Deswegen müsse die Debatte um eine Impfpflicht „jetzt in aller Konsequenz zu Ende diskutiert und entschieden werden“, mahnt der Klinikchef. „Wir dürfen nicht auf der Strecke stehen bleiben“, sagt Werner. Denn angesichts der Gefahr einer möglichen neuen Pandemie-Welle im Herbst „müssen wir vorbereitet sein – jetzt und nicht im August“.

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Bis zu 500 Kinder mussten nach Suizidversuchen zwischen März und Ende Mai 2021 bundesweit auf Intensivstationen behandelt werden. Das ist das Ergebnis einer Studie der Essener Uniklinik, über die der Leiter der dortigen Kinder-Intensivstation, Professor Christian Dohna-Schwake, exklusiv im Videocast „19 – die Chefvisite“ berichtete. Die Fallzahl sei damit im zweiten Lockdown um rund 400 Prozent im Vergleich mit der Zeit vor Corona gestiegen. Die dramatische Entwicklung, die sich aus Daten von 27 deutschen Kinder-Intensivstationen ergebe, habe ihn „überrascht“. Lockdown und Schulschließungen im Frühjahr letzten Jahres hätten sich „wie Kaugummi hingezogen“, so Dohna-Schwake zu möglichen Ursachen. Das habe vor allem Kinder belastet, die schon zuvor unter Depressionen oder Angststörungen gelitten hätten. Dabei wirkten „soziale Kontakte außerhalb sozialer Medien präventiv“, betonte Dohne-Schwake. Auf Basis der zur internationalen Veröffentlichung eingereichten Studie laute seine Empfehlung daher, die Schulen „solange das irgendwie geht“ offen zu halten. Die Kultusminister der Länder beraten heute, ob der Präsenzunterricht wegen der drohenden Omikron-Welle erneut ausgesetzt werden könnte.

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Haben Sie Suizidgedanken? Bitte, lassen Sie sich helfen! Rat finden Sie zum Beispiel im Internet unter diesen Adressen:

Per Telefon / Chat / E-Mail: https://www.telefonseelsorge.de/

Per Chat: https://www.jugendnotmail.de/

Per E-Mail: https://www.u25-deutschland.de/

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck steht einer möglichen allgemeinen Impfpflicht „sehr skeptisch“ gegenüber. Praktisch vorstellen könne er sich eher eine temporäre Impfpflicht, „angepasst an die Gefährlichkeit des Virus“, sagte Streeck im Videocast „19 – die Chefvisite“. Denn noch sei unklar, wie gut die Impfung gegen neue Varianten des Coronavirus schütze. Der Schutz könne insbesondere nach mehreren Impfungen abnehmen: „Die Immunantwort verengt sich“, so der Virologe, der auch dem Corona-Expertengremium der Bundesregierung angehört. Daher seien Dauer-Impfungen und immer mehr Auffrischungen wie beim Boostern „langfristig nicht praktikabel“. Impfstoffe müssten für eine Langzeitwirkung angepasst werden. Unverständnis zeigte Streeck gegenüber dem Warten vieler Ungeimpfter auf neue Präparate wie Totimpfstoffe oder den neu zugelassenen Proteinimpfstoff von Novavax. Sie seien „chemisch hergestellt wie auch mRNA-Impfstoffe“ und in der Wirkung vergleichbar.

NACHTRAG 23.12.2021: Da zurzeit Zuschriften von Nutzern unsere Redaktion zu diesem Thema erreichen, stellen wir klar, dass die Linken-Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht in einer früheren Ausgabe von „19 – die Chefvisite“ nicht über Impfstoffe aus Russland gesprochen hat: https://www.youtube.com/watch?v=GXstsJssEew

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Die Universitätsmedizin Essen sieht sich gut vorbereitet für die erwartete nächste Corona-Welle durch die Omikron-Mutation. Panik werde er „nicht zulassen“, sagt Klinikchef Professor Jochen A. Werner bei „19 – die Chefvisite“. Sein Team sei durch die vergangenen zwei Jahre hervorragend „trainiert“, betont Werner. Die Lage müsse beobachtet werden, eine „Katastrophensituation“ zeichne sich aber zurzeit nicht ab. Für unverändert wichtig hält der Klinikchef die immer noch nicht umgesetzte zentrale Koordination der Covid-19-Versorgung in Krankenhäusern. Hier drohe Gefahr für die nicht an dieser Infektion Erkrankten. Der Kaufmännische Direktor der Uniklinik, Thorsten Kaatze, rechnet vor allem mit vielen Covid-Fällen, die durch „kurze Aufenthalte auf der Normalstation“ behandelt werden könnten. Wie schwer die Verläufe bei Omikron sind, sei zwar „noch nicht abschätzbar“, zum Jahresstart erwartet Kaatze aber keine Überlastung der Intensivstationen. Medizinisches Material, Ausrüstung und Geräte seien ausreichend vorhanden. Wichtiger denn je sei die frühzeitige Information durch PCR-Testergebnisse. Beim Personal aber „leben wir in einer Mangelwirtschaft“, so Kaatze. Dennoch wolle er möglichst vielen Beschäftigten einen Weihnachtsurlaub ermöglichen.

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„Konsequente Maskenpflicht“ und Boostern: Das ist für die Virologin Helga Rübsamen-Schaeff aktuell der einzige Weg, um die drohende Ausbreitung der Corona-Mutation Omikron in Deutschland zu verlangsamen. Gegen diese biete nur die dritte Impfung angemessenen Schutz vor schweren Erkrankungen, sagt Rübsamen-Schaeff bei „19 – die Chefvisite“: „Wir werden um verschärfte Maßnahmen nicht herumkommen.“ Menschen ohne Booster drohten strenge Kontaktbeschränkungen bis hin zu einem Lockdown, um die Kliniken nicht zu sehr zu belasten. Hoffnung setzt Rübsamen-Schaeff auf neue Corona-Medikamente, die „in den nächsten Tagen oder Wochen“ zugelassen werden könnten. Diese sollten „gegen Omikron wirken“, so die Forscherin und Unternehmerin. Sie würden die Viruslast verringern und „dann bin ich auch weniger infektiös“. Bei frühzeitiger Gabe könnten so Infektionsketten unterbrochen werden, betont Rübsamen-Schaeff.

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Die neue Corona-Variante Omikron macht Ärzten Angst: Der Leiter der Intensivstationen der Uniklinik Essen, Professor Thorsten Brenner, blickt „mit sehr großer Vorsicht“ auf die Entwicklung in Großbritannien, wo sich die Mutation „dramatisch ausbreitet“. Sein Team stehe einer solchen auch in Deutschland möglichen Entwicklung mit „gespannter Erwartungshaltung gegenüber“, so Brenner bei „19 – die Chefvisite“. Zwar drohe aktuell keine Überlastung. Im Ernstfall fürchte er aber, dass sich nicht von Covid betroffene Patienten „hintenanstellen müssen“. Corona „können wir nur mit Impfen und Boostern bekämpfen“, betont Brenner. Nebenwirkungen seien „extremst selten“, es gebe daher „keine Ausrede mehr, sich vor der Impfung zu drücken“. Für Familienfeiern zu Weihnachten empfiehlt der Mediziner, die 2G-Regel „hart umzusetzen“ und sich nur mit Geimpften und Genesenen zu treffen – und zur Sicherheit „am besten noch zusätzlich“ einen Test zu machen.

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Statt einer Impfpflicht schlägt der Arzt und Buchautor Professor Dietrich Grönemeyer für Pflegekräfte „Brutto als Netto für zwei Jahre“ vor. Der Staat sollte „auf Steuern verzichten“, um das in der Corona-Pandemie stark belastete Pflegepersonal zu motivieren, sagt Grönemeyer bei „19 – die Chefvisite“. „Aufklärung statt Pflichten“ lautet sein Motto, um „Solidarität zu schaffen“. Dazu sei auch mehr gesundheitliche Bildung schon in den Schulen nötig: Den Kindern müssten Grundkenntnisse über die Funktion des Körpers, Krankheiten und auch Selbstverantwortung vermittelt werden, so der Mediziner. Dann wäre aus seiner Sicht auch die Ratlosigkeit um eine Impfung von Kindern ab fünf Jahren nicht so groß wie derzeit. Grönemeyer selbst würde ein gesundes Kind nicht impfen lassen – aber: „Wenn es gesundheitliche Probleme hat, natürlich!“ Eltern sollten unbedingt das Gespräch mit dem Kinderarzt suchen.

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„Nackenschlag“ durch Omikron: Auch eine doppelte Corona-Impfung bietet nach Einschätzung des Chefvirologen der Essener Uniklinik, Professor Oliver Witzke, nur unzureichenden Schutz gegen eine Infektion mit der neuen Virus-Mutation. Boostern schütze zumindest teilweise gegen schwere Covid-Verläufe, sagt Witzke bei „19 – die Chefvisite“. Wegen dieser „neuen Episode“ im Corona-Drama befürchtet er, dass möglicherweise „Kontaktmaßnahmen verschärft werden und wir wieder am Anfang stehen“. Bereits Ende Dezember könnten allerdings Covid-Medikamente in Tablettenform die Impfung ergänzen. Wichtig sei, dass die Medikamente schwere Erkrankungen „fast immer“ verhinderten, wenn sie frühzeitig verabreicht werden – „wenn es einem nach einem positiven Test noch gut geht“. „Gerade Risikopatienten sollten sich darum bei Symptomen sofort melden“, rät der Mediziner.

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„Triage findet jeden Tag in der Medizin statt“: Der Direktor des Zentrums für Notfallmedizin in Essen, Professor Clemens Kill, wertet die Priorisierung von Patienten bei der Behandlung schwerer Fälle als „Regelvorgang“. Bei „19 – die Chefvisite“ sagt Kill, dass wegen der durch Corona stark belasteten Intensivstationen bereits planbare Operationen verschoben würden. „Es geht dabei aber nicht um Leben und Tod“, betont er. Bei guter Planung verfüge das deutsche Gesundheitssystem auch in der vierten Welle über genug Kapazitäten, ist Kill überzeugt: „Ich habe keine Angst vor Weihnachten“, sagt er vor dem Hintergrund einer möglichen Überlastung der Intensivmedizin über die Feiertage. Zugleich warnt der Arzt, eine Debatte über die nachrangige Versorgung schwersterkrankter Ungeimpfter loszutreten: „Ganz klar: Die Schuldfrage wird bei der Behandlung nicht gestellt“, so Kill. Ansonsten müsste mit Blick beispielsweise auf Raucher die Frage gestellt werden, „welche Verhaltensmuster sind denn erlaubt?“

 

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„Das werden wir nicht mehr vermeiden können“: Der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, erwartet viele weitere Opfer durch Corona. „Tausende werden qualvoll sterben“, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“. Maßnahmen wie 2G-Regelungen könnten zwar weitere Infektionen vermeiden, aber bereits Infizierten nicht mehr helfen. Das Krankenhauspersonal tue alles, um diese zu retten, arbeite aber „jetzt schon an der verkraftbaren Belastungsgrenze oder sogar darüber hinaus“. Schutz biete nur die Impfung, allerdings erst in einigen Wochen. Werner versucht immer wieder im persönlichen Gespräch, Skeptiker zu überzeugen – das sei ihm „bei einer ganzen Reihe“ auch gelungen. „Manche von ihnen waren dann die Ersten beim Boostern“, so der Mediziner.

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Eltern sollten auch ihre jüngeren Kinder ab fünf Jahren sobald wie möglich gegen Corona impfen lassen. Das rät der Kinderarzt Professor Christian Dohna-Schwake vom Uniklinikum Essen bei „19 – die Chefvisite“. Obwohl schwere Verläufe eine „Rarität“ seien, könne so das Risiko verringert werden, dass die Kleinen etwa zu Weihnachten ihre Großeltern ansteckten. „Kinder sind zwar keine Pandemietreiber, dass sie aber gar keine Rolle bei der Übertragung spielen, kann man auch nicht stehen lassen“, so Dohna-Schwake. Zudem drohten Kindern nach einer Infektion Langzeitfolgen, die Mediziner als Long Covid bezeichnen. Symptome wie anhaltende Abgeschlagenheit und Müdigkeit könnten zwar auch psychosomatisch durch die seelischen Belastungen im Lockdown entstehen. Es gebe aber auch bei Kindern eindeutige Anzeichen für Corona-Spätfolgen, beispielsweise ein andauernder Geschmacksverlust, sagt der Experte.

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„Flughäfen sind Hotspots“: Der Chefvirologe der Uniklinik Essen, Professor Ulf Dittmer, warnt vor Flugreisen angesichts der vierten Pandemiewelle in Deutschland und der Ausbreitung der neuen Corona-Mutation Omikron. Fälle auf dem Amsterdamer Airport hätten gezeigt, dass Passagiere diese Virusvariante rasch verbreiten würden, sagt Dittmer bei „19 – die Chefvisite“. Er hält auch volle Fußballstadien wie am vergangenen Wochenende „nicht für das Richtige“ und plädiert für eine Reduzierung der Zuschauerzahlen. Professor Jochen A. Werner, Chef des Uniklinikums Essen, sieht ebenfalls Gefahren durch zu viel Mobilität in der Bevölkerung. Sein Rat: „In den nächsten Wochen Urlaubsreisen überdenken.“

 

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Der Bonner Virologe Hendrik Streeck erwartet nicht, dass im Kampf gegen dier Corona-Pandemie Herdenimmunität erreicht werden kann. „Impfungen bieten einen Primärschutz gegen schwere Verläufe, nicht gegen die Weitergabe des Virus“, betont Streeck bei „19 – die Chefvisite“. Statt dieser Illusion sei allerdings ein „Herdeneffekt“ möglich, der den Anstieg der Infektionszahlen dämpfe. Diesen erwartet der Virologe in Deutschland: „Im Herbst werden die Infektionszahlen steigen“, so Streeck. Niemand könne vorhersagen, wie sehr, aber: „Wir sollten uns auf einen starken Anstieg vorbereiten.“

Die Erkenntnisse der Forschung zu Corona-Impfstoffen könnten laut Streeck auch einem Schutz vor dem AIDS-Virus HIV zum Durchbruch verhelfen. Die aktuelle Pandemie habe gezeigt: „Wenn wir einen Impfstoff finden wollen, dann schaffen wir das – in Lichtgeschwindigkeit“, so Streeck. Es gebe eine „Kreuzbefruchtung“ zwischen der Corona- und der HIV-Forschung. Impfungen mit Adenoviren als Vektoren, die zum Beispiel beim Impfstoff von AstraZeneca zum Einsatz kommen, würden auch im Kampf gegen AIDS getestet. Versuche an Affen mit mRNA-Impfstoffen zeigten „einige positive Signale“, sagte Streeck.

Der Virologe, der mit seinen Einschätzungen oft polarisiert hat, räumte ein, auf Hass im Internet zunächst nicht reagiert zu haben. „Am Anfang habe ich das laufen lassen“, so Streeck mit Blick auf Hetzkommentare in sozialen Medien. Inzwischen zeige er einschlägige Fälle an: „Wenn es um Morddrohungen oder Exekutionsaufforderungen geht, gebe ich das sofort an die Polizei weiter.“ Streeck rät „Neueinsteigern“, die sich erstmals mit klassischen oder sozialen Medien auseinandersetzen müssten, sich gegen Beleidigungen und Verleumdung zur Wehr zu setzen.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gäste am Donnerstag, den 10. Juni: die Linken-Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht und Erik Wirsing, Leiter des Bereichs globale Innovationen beim Logistikunternehmen Schenker. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Im Herbst müssen wir einen Anstieg erwarten“: Die Top-Virologin Helga Rübsamen-Schaeff warnt vor einer vierten Corona-Welle im weiteren Jahresverlauf. Bei „19 – die Chefvisite“ mahnt Rübsamen-Schaeff trotz aktuell sinkender Infektionszahlen: „Aufmerksamkeit, Wachsamkeit ist geboten.“ Deutschland befinde sich zurzeit in einer „instabilen Situation“, so das Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldoldina mit Blick auf die zuerst in Indien aufgetretene Variante des Coronavirus. Als Vorbild nennt sie Großbritannien. Dort habe die Regierung „vorsichtig geöffnet und vier Wochen geschaut, wie sich die Lage entwickelt“.

Die Virusforscherin rät: „Impfen, was das Zeug hält“. Damit seien die Menschen vor schweren Covid-Verläufen geschützt, aber nur bedingt gegen eine Infektion. Daher ist Rübsamen-Schaeff „fest überzeugt, dass eine dritte Impfung nötig sein wird“. Die Impfstoffhersteller arbeiteten bereits an neuen Vakzinen, die auch gegen Mutationen schützen können. Wenn sich das Infektionsgeschehen mit Ende der warmen Jahreszeit wieder verschärfe, müssten möglichst viele Menschen geimpft, um eine drohende vierte Welle klein zu halten. Insgesamt ist sie „skeptisch, ob Corona je wieder verschwinden wird von dieser Welt“.

„Absolut nicht zufrieden“ ist Rübsamen-Schaeff mit der staatlichen Förderung der Erforschung von Covid-Medikamenten. Die Bundesregierung müsse „deutlich mehr Geld“ in diesen Bereich investieren, fordert sie. Bisherige Therapien würden vor allem in der frühen Phase eine Infektion helfen – nötig seien aber Mittel gegen schwere Erkrankungen. Neue Medikamente müssten „das Virus von mehr als einer Seite angreifen“. Rübsamen-Schaeff warnt daher auch davor, „den Impfstoffherstellern die Patente wegzunehmen“. Unter anderem hatte US-Präsident Joe Biden gefordert, die Patentrechte auszusetzen, um weltweit schneller mehr Impfstoff produzieren zu können. Das wäre ein falsches Signal, auch bei der Suche nach Covid-Medikamenten, so die Virologin: „Man muss der Industrie den Anreiz lassen“, mit Neuentwicklungen Geld verdienen zu können, sagt sie.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gast am Dienstag, den 18. Mai: Frank Sommerfeld, Vorstandsvorsitzender der Allianz Versicherungs-AG. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

„Wir sollten aufhören, Angst zu schüren“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, warnt vor „Horrorszenarien“, im Herbst könne die Pandemie mit voller Wucht zurückkehren. „Wir sind nicht unvorbereitet auf Mutanten und fangen nicht bei null an“, betont Werner bei „19 – die Chefvisite“ mit Blick auf mögliche weitere Varianten des Coronavirus. Entscheidend sei es „entschlossen zu handeln, wenn es so weit ist“, so der Mediziner. Werner erwartet ein weiteres Abebben des Infektionsgeschehens in den Sommermonaten. Dabei helfe auch die Impfung gegen das Sars-CoV-2-Virus.

Impfstoffe seien mithilfe der neuen mRNA-Technologie „unfassbar schnell“ entwickelt worden, sagt Werner in der Sendung. Diese böten „natürlich auch Chancen für die Krebstherapie“, für die die Technologie ursprünglich entwickelt wurde. „Die erfolgreiche Anwendung ist aber ungleich schwieriger als bei der Virusinfektion“, so der Mediziner unter Verweis auf die vielen verschiedenen Krebstypen. Er habe Hoffnung, dass es „für die eine oder andere Krebsart wirkliche Erfolge zu vermelden gibt“. Aber: „Hier mit der mRNA-Technologie eine Generalwaffe zu erwarten, würde über das Ziel hinausschießen.“

Durch neue digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz finde in der Medizin derzeit ein Umdenken statt, berichtet Werner. „Die größeren Möglichkeiten liegen in der Prophylaxe, nicht in der Therapie“, so der Professor. Bald lasse sich mit „hohen Wahrscheinlichkeiten“ vorhersagen, ob ein Patient in einigen Jahren an einer schweren Krankheit zu erkranken droht. Eine Neigung zum Beispiel zu Alzheimer könne bald durch über Biomarker erkannt werden, hofft Werner. Solche Hinweise seien dann natürlich „belastend“. Aber durch eine Umstellung der Lebensführung einschließlich Ernährung und die Einnahme bestimmter Medikamente werde sich bei verschiedenen Erkrankungen der Ausbruch um Jahre verzögern lassen. Werners Fazit des Wandels: „Reagieren ist nicht mehr zeitgemäß.“

Alle Folgen von „19 – die Chefvisite“ sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de! Professor Jochen A. Werner und der Verleger Jens de Buhr geben künftig im neuen Videocast „Zukunftsvisite – das Magazin für Gesundheit und Nachhaltigkeit“ einmal in der Woche Einblicke in neue Entwicklungen bei der Megatrends Gesundheit und Nachhaltigkeit. Dazu diskutieren sie mit renommierten Ärzten und Vordenkern aus großen Unternehmen über neue Therapieansätze und eine klimaschonendere Wirtschaft.

Der Chef des Weltärzteverbands, Frank Ulrich Montgomery, wirft Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eine „schlampige“ Verordnung zur Regelung der Corona-Testzentren vor. Diese „fordert zu Betrug auf“, sagte Montgomery bei „19 – die Chefvisite“ mit Blick auf Ermittlungen wegen des Verdachts auf betrügerische Abrechnungen von Schnelltests. Es sei „unverschämt“ von Spahn, die Kontrolle auf Gesundheitsämter und Kassen abschieben zu wollen, so Montgomery. Während der Bundesgesundheitsminister für einen „Bürokratiemarathon beim Impfen“ gesorgt habe, falle Spahn jetzt seine „Wurstigkeit beim Testen“ auf die Füße. Der Weltärztechef betonte, er rechne nur mit einem „sehr, sehr kleinen Anteil“ von Betrügerei bei den rund 60 Millionen abgerechneten Tests.

Beim digitalen Impfzertifikat habe Spahn sich ebenfalls „verzettelt“, so Montgomery. Daher stehe Deutschland einmal mehr als „Komplettversager bei der Digitalisierung“ da. Schaffe es das Bundesgesundheitsministerium nicht, rasch eine Software für das Digitalzertifikat zu entwickeln, „wird man sich über uns totlachen“, prophezeite Montgomery. Denn: „So lange müssen wir uns mit dem gelben Impfpass behelfen.“ Minister Spahn rief er auf, die Möglichkeit zu prüfen, die Zertifikatssoftware aus Israel zu kaufen – dort habe die Entwicklung „sechs Wochen gedauert“.

Sollte die Software einsatzfähig sein, fordert Montgomery Vertrauen in die Bürger. Sie sollten nach dem Motto „Selbstauskunft und Sanktionsmechanismen“ ihre Digitalzertifikate selbst ausfüllen. Dabei müssten Strafen angedroht werden, falls bei späteren Kontrollen Unregelmäßigkeiten ans Licht kommen. So wäre der Streit darüber, wer für die Umschreibung vom Impfpass auf Papier in das Digitalzertifikat zuständig ist, zu lösen.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Dienstag, den 1. Juni, sind der Chef des Reisegepäckherstellers Stratic, Axel Bree, und die Geschäftsführerin des Energiedienstleisters E wie einfach, Katja Steger, als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Der Chef-Virologe der Essener Uniklinik, Professor Ulf Dittmer, zerstreut Sorgen um Nebenwirkungen der Corona-Impfung. „Die Antibabypille ist gefährlicher“, sagt Dittmer bei „19 – die Chefvisite“ mit Blick mögliche Komplikationen beim Impfen. Zusammen mit dem Aufsichtsrat des deutschen Impfstoffentwicklers CureVac, Friedrich von Bohlen, beantwortet Dittmer in der Sendung die wichtigsten Fragen rund um die Impfkampagne.

Wann können wir die mRNA-Technologie im Kampf gegen Krebs einsetzen?

Von Bohlen hält den Einsatz der mRNA-Technik gegen Krebs „in weniger als fünf Jahren“ für möglich. Denn die Corona-Impfung sei ein „Beschleuniger“ für Präparate auf Basis dieser Technologie, so der CureVac-Aufsichtsrat. „Wir stehen am Beginn des mRNA-Zeitalters“, ist von Bohlen überzeugt. Gegen Krebs werde es aber keine vorbeugende Impfung geben, sondern eine „Kombitherapie“, die zusammen mit anderen Medikamenten die Krankheit bekämpfe.

Sollen wir die Impfpriorisierung aufheben und jetzt Jüngere impfen?

Nein, sagt Virologe Dittmer. Die weit fortgeschrittenen Impfkampagnen etwa in Großbritannien oder Israel hätten gezeigt, dass zunächst die Über-50-Jährigen durchgeimpft werden müssten. „Dann werden die Krankenhäuser leerer, die Inzidenzen gehen runter“, so Dittmer. Er ist optimistisch, dass bereits im Juni „so viele geimpft sind, dass sich die Corona-Lage deutlich zum Positiven verändert“. Wichtig für ihn: Auch Jugendliche müssen geimpft werden. Ab einem Alter von zwölf Jahren gebe es „keine Unterschiede bei der Infektiösität“ im Vergleich zu Erwachsenen. Seitdem sich die britische Mutante B1.1.7 in Deutschland durchgesetzt habe, seien „Kinder häufiger Überträger“.

Helfen die Impfstoffe auch gegen die Mutationen des Coronavirus?

Gegen alle bisher ermittelten Varianten des Coronavirus seien die aktuellen Impfstoffe „gut genug“, stellt von Bohlen fest. So sei durch die Impfung die zuerst in Südafrika ermittelte Variante hierzulande „fast wieder verdrängt“ worden. Die Hersteller könnten „schnell nachziehen“, sollten neue Mutanten entdeckt werden. Dazu sei aber nötig, „bei jedem Infizierten“ die tatsächliche Form des Virus festzustellen. Von Bohlen: „Sequenziert das Ding, damit wir Bescheid wissen.“ Die Sequenzierung zur Ermittlung der Virus-Varianten wird in Deutschland weitaus seltener durchgeführt als zum Beispiel in Großbritannien.

Kann ich nach einer Erstimpfung mit AstraZeneca bei der zweiten Dosis einen mRNA-Wirkstoff nehmen?

Für Professor Dittmer spricht „nichts dagegen“. Einen Wechsel zwischen Wirkstoffklassen „machen wir auch bei anderen Infektionskrankheiten“, so der Virologe. „Häufig ist dann die Immunreaktion sogar noch stärker“, betont er. Genaue Daten für einen solchen Wechsel bei der Corona-Impfung würde zurzeit von der Universität Oxford erhoben. Diese sollten Anfang Mai veröffentlicht werden.

Wann kommt der CureVac-Impfstoff – und wie viel?

Die Zulassung des Impfstoffes kann nach Einschätzung des Aufsichtsrats von Bohlen „in Kürze“ erfolgen. „Wenn alles gut geht, Anfang Juni“, spätestens aber Ende nächsten Monats, sagt er in der Sendung. Bis Jahresende könne CureVac dann rund 300 Millionen Dosen liefern. „Wir könnten auch mehr produzieren“, so von Bohlen mit Blick auf den häufigen Mangel an nötigen Vor- und Zwischenprodukten. Vor allem mit Zulieferern aus den USA seien zwar Verträge geschlossen worden, die Amerikaner hätten dann aber ein „Gesetz aus der Vergangenheit“ – den sogenannten War Act – herausgeholt und „konnten so schnell impfen“. In dieser Frage seien sie „beinhart patriotisch“ nach der Devise „America first“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gast am Dienstag, den 4. Mai: Michael Kuck, Vorstandschef beim Pharmagroßhändler Noweda. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Berichte in Sozialen Medien über eine angebliche Unfruchtbarkeit durch eine Corona-Impfung sind „weit hergeholt“. „Fake News“, stellt der Gynäkologe und Leiter des Europäischen Kompetenzzentrums Eierstockkrebs an der Berliner Charité, Jalid Sehouli, bei „19 – die Chefvisite“ klar. „Diese Debatte hat auf keinen Fall eine Legitimation“, so Sehouli. Für die Frage, ob sich auch Schwangere als Risikogruppe impfen lassen sollten, sieht der Mediziner „noch keine definitive Antwort“. Die Prüfung der Daten durch die Behörden dauere weiterhin an, betont Sehouli.

Den Einsatz der auch bei den Corona-Impfstoffen von Biontech und Moderna verwendeten mRNA-Technologie im Kampf gegen Krebs hält Sehouli bei einigen Tumorarten für „attraktiv“. Aber: „Eine einzige Impfung für alle Krebsarbeiten wird es nicht geben.“ Denn „eine Krebserkrankung ist evolutionär und nicht so einfach zu brechen“. Dennoch ist der Ansatz, mit mRNA-Therapien gegen Krebs vorzugehen, für den Experten vielversprechend. Letztlich weise sie den Weg hin zu einer „personalisierten Medizin“, bei der Therapien passgenau auf den Patienten abgestimmt werden.

Für die Krebsbehandlung fordert Sehouli, „der Nachsorge eine höhere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen“. So müssten etwa „Patientinnen, die ihre Erfahrungen weitergeben, stärker unterstützt werden“. Dafür sollte es „strukturierte Rahmenbedingungen“ im Gesundheitswesen geben, aber auch Selbsthilfenetzwerke wie die Initiative „yeswecan-cer.org“. Das deutsche Gesundheitssystem sei „das beste der Welt, aber nicht gut genug“, sagt Sehouli. Er plädiert dafür, die „Zentralisierung im Rahmen von Netzwerken zu stärken“ und fordert ein „weg vom Gießkannenprinzip“ bei der Finanzierung von Kliniken.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Mittwoch, den 26. Mai, ist der Gründer und Chef des Biokraftstoffherstellers Verbio, Claus Sauter, als Talk-Gast dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, spricht sich für einen „radikalen Lockdown“ aus, um die Infektionszahlen zu senken. Strikte Maßnahmen um das öffentliche Leben komplett herunterzufahren hätten in anderen Ländern geholfen, sagte Bedford-Strohm bei „19 – die Chefvisite“. „Wenn das stimmt, dann bin ich bereit dafür“, so der bayerische Landesbischof. Tests seien nicht so sicher wie erhofft. Daher müsse man „grundsätzlich den Entzug von Freiheiten daran binden, ob Gesundheitsgefahren bestehen“. Das sei auch ein „Gebot der Nächstenliebe“. Er forderte, „das zu berücksichtigen, was die Wissenschaftler sagen“ und dann „das zu tun, was nötig ist, auch wenn es mir nicht passt“.

Die Hygienekonzepte für Präsenzgottesdienste an Ostern habe er wissenschaftlich überprüfen lassen, betonte der EKD-Ratsvorsitzende: „Das konnte ich verantworten.“ Zudem hätten „80 Prozent der Gemeinden“ Gottesdienste im Livestream angeboten. So hätten „zehn Millionen Menschen mehr Ostern erlebt. Die wären nicht in die Kirche gegangen“, sagte Bedford-Strohm. „Viele dieser digitalen Formate werden bleiben.“ Er selbst habe gute Erfahrungen mit Gottesdiensten über Zoom gemacht: „Du siehst die Leute alle, die Gesichter, ein Lächeln, auch mal eine Träne“, so der Landesbischof, der die Gemeinde bei regulären Gottesdiensten im Rücken hat. Online-Veranstaltungen hätten „Potenziale, die uns nach vorne führen“.

Bedford-Strohm bietet an, Kirchen für den Schulunterricht zu öffnen, damit die Kinder mehr Abstand wahren können. Seine Botschaft an die Schulen: „Wenn ihr etwas braucht, sind wir da.“ Die Evangelische Kirche habe „immer wieder Angebote gemacht“, sei aber vielfach nicht durchgedrungen. Vor Ort leisteten allerdings viele Gemeindemitglieder freiwillig wichtige Aufgaben im sozialen Bereich.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gast am Freitag, den 23. April: Jürgen Böhm, Vizepräsident des Deutschen Lehrerverbandes und stellvertretender Bundesvorsitzender des Deutschen Beamtenbundes. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Morddrohungen von Corona-Leugnern erhält die Oberärztin der Notaufnahme der Uniklinik Essen, Dr. Carola Holzner, auf ihrer Facebook-Seite, wo sie als „Doc Caro“ über ihre Pandemie-Erfahrungen bloggt. „Beschimpfungen und einen Shitstorm in diesem Ausmaß habe ich nicht erwartet“, sagt Holzner bei „19 – die Chefvisite“. Viele ließen sich von der Anonymität des Internets zu Beleidigungen verleiten, berichtet die Medizinerin. Sie spüre aber auch einen „unheimlich hohen Informationsbedarf“ und erfahre viel Zuspruch. Holzner zeigt sich „irritiert“, dass sie als „Covid-Versorgerin an der Front“ zunächst keinen Termin für ihre Impfung erhalten habe. Dabei sei medizinisches Personal in der Impfkampagne genauso hoch priorisiert wie die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen.

Der Offene Brief, den sie deswegen an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) geschrieben hat, will sie als „Appell und Hilferuf“ verstanden wissen. Aus ihrer Sicht mangelt es angesichts der Rolle der Bundesländer bei der Umsetzung der Impfungen an zentraler Koordination: „Einer muss die Großschadenslage managen“, fordert Holzner in der Sendung. Eine schnelle Impfung wäre für sie auch ein Zeichen der Wertschätzung: „Wir sind mehr wert als Geklatsche, Schokolade und Streichwurst“, sagt Holzner mit Blick auf symbolische Geschenke, die medizinisches Personal statt eines finanziellen Bonus zum Teil erhalten habe.

In der Essener Notaufnahme sieht Holzner „trotz Lockdowns keine Entlastung“. Klinikchef Professor Jochen Werner betont, dass die aktuellen RKI-Daten durch die Feiertage verzerrt seien. So habe es „zwei Tage etwas weniger Todesfälle“ gegeben – nun aber meldet das RKI bundesweit weitere 944 Verstorbene im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus sowie 11.897 Neuinfektionen, 995 weniger als am Dienstag der Vorwoche. Im Uniklinikum Essen werden weiterhin über 130 Covid-19-Patienten versorgt, 44 davon liegen auf der Intensivstation. Seit gestern sind dort zwei weitere Menschen am oder mit dem Coronavirus verstorben.

Der Bonner Virologie-Professor Hendrik Streeck warnt vor einem härteren Lockdown mit Ausgangssperren. „Dadurch feuern wir das Infektionsgeschehen weiter an“, sagte Streeck im Videocast „19 – die Chefvisite“. Aktuell infizierten sich laut RKI vor allem sozial Schwache in beengten Wohnverhältnissen. Bei einer Ausgangssperre „können die sich nicht Corona-konform aus dem Weg gehen“, so Streeck. Seine Forderung: „Wir schaffen sichere Bereiche draußen, wo die Menschen sich treffen können, anstatt sie weiter zusammenzudrängen.“ Streeck denkt zum Beispiel an gelüftete Turnhallen mit Sicherheitspersonal. Diese Lösung sei besser als „private Graubereiche, wo keiner sehen kann, ob die Regeln eingehalten werden“. Das heiße „Ventile schaffen“, betonte er. Dabei könne auch die Außengastronomie eine Rolle spielen, wo das Infektionsrisiko vergleichsweise gering sei.

Verwundert zeigte sich Streeck über die Alarmrufe von deutschen Intensivmedizinern. In Frankreich liege die Inzidenz bei 400 auf 100.000 Einwohnern binnen einer Woche und damit vier Mal höher als in Deutschland. „Die gehen damit relativ gelassen um“, so der Virologe. Hierzulande führten steigende Inzidenzwerte dagegen zu Warnungen, als ob Deutschland „kurz vor der Triage steht“. Angesichts der unklaren Datenlage nach Ostern mahnte Streeck „ruhige Abwägung und Langzeitblick“ an. Er geht davon aus, dass sich „Coronaviren saisonal verhalten“ und rechnet mit einem „Abfall des Infektionsgeschehens in den nächsten Monaten“, wenn es wärmer wird. Hinzu kämen die Fortschritte bei der Impfung.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Montag, den 12. April, ist die Schauspielerin Uschi Glas als Talk-Gast dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

„Wir brauchen keine Schauspieler auf der Intensivstation“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, lehnt es ab, Schauspieler von der Aktion #allesdichtmachen bei der Arbeit von Intensivmedizinern „zuschauen zu lassen“. Bei „19 – die Chefvisite“ reagierte Werner damit auf die Forderung der Essener Notfallmedizinerin und Influencerin Carola Holzner. Im Netz als „Doc Caro“ bekannt, hatte Holzner in der Gegenaktion #allemalneschichtmachen die beteiligten Künstler zu einer Schicht in einer Intensivstation oder einer Notaufnahme aufgerufen. Klinikchef Werner mahnt mehr Gelassenheit in der Debatte um die umstrittene Videokritik an den Corona-Maßnahmen an. Von den Künstlern „hat niemand eine Pflegekraft oder einen Arzt brüskieren wollen“, ist der Mediziner überzeugt. Die Diskussionen um die Aktion „bringen uns null weiter“ bei der Pandemiebekämpfung, so Werner: „Wir sollen uns mit dem Wesentlichen beschäftigen.“

Drohungen mit beruflichen Konsequenzen für die #allesdichtmachen-Initiatoren hält der Basler Soziologieprofessor Oliver Nachtwey für „falsch“. Die Gruppe um Schauspieler wie Jan-Josef Liefers oder Nadja Uhl hätten aber „damit rechnen müssen, dass sie scharf kritisiert werden. Ihre Kritik war ja auch heftig“, sagt Nachtwey in der Sendung. Er sehe nicht, dass keine Kritik geäußert werde dürfe, so der Wissenschaftler, der Corona-Proteste und Querdenker untersucht. In diesem Milieu gebe es aber die „Imagination einer Diktatur“: „Die empfinden so, als könnten sie ihre Meinung nicht mehr sagen und demonstrieren dann.“ Die Bewegung „wächst nicht wahnsinnig, sie stabilisiert sich auf niedrigem Niveau“, hat Nachtwey festgestellt. Für „besorgniserregend“ hält er die stärkere Verbreitung von Verschwörungstheorien und die wachsende „Indifferenz, dass bei den Demos Neonazis mitmarschieren“.

Bob Hanning, Vize beim Deutschen Handballbund und Geschäftsführer der Füchse Berlin, sorgt sich um die Zukunft seines Sports: Mannschaften im Jugendbereich brächen in der Pandemie auseinander, berichtet Hanning: „Wir werden Generationen verlieren.“ Ihn sorgt, „was mit Kindern und Jugendlichen passiert, die ihren Sport nicht ausüben dürfen“. Für sie müsse der Profi-Handball als „Leuchtturm“ erhalten bleiben. Dazu sollten wieder Zuschauer in den Hallen zugelassen werden, denn die Teams seien auf die Einnahmen angewiesen. „Wir brauchen Mut zur Öffnung“, so Hanning. Das Hygienekonzept bei der Handball-WM in Ägypten hat aus seiner Sicht gezeigt, dass man „das eine tun kann, ohne das andere zu lassen“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gäste am Dienstag, den 27. April: Die Moderatorin und Influencerin Cathy Hummels sowie Reinhard Straub, der beim Finanz- und Versicherungsvertrieb Dr. Klein den Bereich Franchise verantwortet. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Der Deutsche Lehrerverband warnt davor, die Schulen wieder zu öffnen und plädiert für Distanzunterricht. „Wir dürfen die Kinder auf der Zielgerade der Pandemie nicht gefährden“, sagt der Vizepräsident des Verbandes, Jürgen Böhm, bei „19 – die Chefvisite“. Böhm bricht eine Lanze für den Distanzunterricht: Dadurch hätten „die Abschlussklassen mehr Unterricht als vorher“, denn Klassenfahrten und Wandertage seien ausgefallen. Böhm erwartet daher „solide Abschlüsse“. Er lehnt „Panikmache“ ab, eine „Bildungskatastrophe“ stehe nicht bevor.

Böhm betont, dass „Distanzunterricht eine Übergangsform, kein Dauerzustand“ sei. Zwar litten die Kinder darunter. Aber man dürfe „Leiden nicht mit Gefahr garnieren“, wenn die Schüler zusätzlich Infektionsrisiken im Präsenzunterricht ausgesetzt werden. „Wir wollen die Schulen so schnell wie möglich wieder aufmachen“, so Böhm. Dazu müssten aber zunächst die Inzidenzwerte sinken. Diese lägen bei Jugendlichen in Bayern aktuell bei 300. Sollten Kinder in die Schule gehen, muss aus Böhms Sicht die Teststrategie „unbedingt nachjustiert werden“. Fahren diese im Bus an und werden in der Schule getestet, „ist das Kind schon in den Brunnen gefallen“. Er fordert: „Wir müssen die Eltern mit ins Boot holen und Tests zuhause durchführen.“

Scharfe Kritik übte Böhm an der deutschen Bildungspolitik: „Wir haben die mittleren Abschlüsse über Jahre zu wenig gewürdigt.“ Die Vernachlässigung von Haupt- und Realschulabschlüssen zugunsten einer Akademisierung sei der falsche Weg. Beim Facharbeitermangel „wird uns die Abiturquote nicht weiterbringen“. Mit Blick auf die hohe Zahl von Studienabbrechern sagt er: „Wir dürfen die Kinder nicht auf einen Weg schicken, auf dem sie scheitern.“ Es müsse deutlicher gemacht werden, dass man auch als Facharbeiter gutes Geld verdienen kann, so Böhm.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Montag, den 26. April, sind der Basler Soziologieprofessor Oliver Nachtwey und der Geschäftsführer des Berliner Handball-Bundesligisten Füchse, Bob Hanning, als Talk-Gäste dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Einen absoluten Lockdown in Deutschland mit umfassender Kontaktvermeidung fordert der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery. „Man darf nicht über Lockerungen reden, sondern darüber, wie wir das exponentielle Wachstum wieder einfangen“, sagte Montgomery bei „19 – die Chefvisite“ mit Blick auf die laufende dritte Pandemiewelle. „Wir müssen unsinnige Kontakte unbedingt vermeiden – es ist nicht die Zeit für Partys im Park“, so der Mediziner. Die Leute sollten strikt zu Hause bleiben, bis der Inzidenzwert sinkt, „am besten deutlich unter 30“. In diesem Total-Lockdown-Szenario wären nur noch Lebensmitteleinkäufe, Gassigehen oder Individualsport im Freien erlaubt. Und auch dabei sollten FFP2-Masken getragen werden. Montgomery kritisierte den „Irrsinn“ der Ministerpräsidenten, die die Lockdown-Maßnahmen zu früh gelockert hätten. Jetzt sei „konsequente politische Führung“ gefragt.

Zugleich ist für Montgomery klar: „Impfen ist das einzige, das hilft.“ Er kritisierte daher scharf den „flapsigen Satz“ des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), dass den seit gestern nur noch für Über-60-Jährige empfohlene Impfstoff von AsztraZeneca weiter nutzen könne, „wer sich’s traut“. Diesen Satz müsse Söder „wieder einfangen“, forderte Montgomery. Er beklagte das „Informations-Chaos“ rund um AstraZeneca, das das Vertrauen der Bevölkerung zerstört habe. Dadurch sei dieser Impfstoff „nicht wissenschaftlich, aber aus Kommunikationssicht verbrannt“. Dabei bilde er mit einem Anteil von einem Viertel „das Rückgrat der deutschen Impfkampagne“.

Hoffnung setzt Montgomery auf den russischen Impfstoff Sputnik V. Dieser könne „der Retter für die Leute sein, die ihre erste Impfung mit AstraZeneca hatten und die zweite damit jetzt nicht mehr wollen“. Beide Präparate sind Vektorimpfstoffe, fußen also auf derselben Technologie. Dennoch sollte die europäische Arzneimittelbehörde EMA in der laufenden Zulassung von Sputnik V „ein geregeltes Verfahren durchhalten“, mahnte Montgomery. Die Russen hätten lange Erfahrung mit der Produktion von Impfstoffen, er halte das Präparat für gut. Aber: „Das muss Sputnik V beweisen, bevor wir ihn an den Menschen lassen.“

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gast am Donnerstag, den 1. April: Stefanie Berk, Marketingvorstand bei der Fernverkehrssparte der Deutschen Bahn. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

„Das Hin und Her der Politik untergräbt das Vertrauen in die Demokratie“: Der Mediziner Dietrich Grönemeyer geht mit der Pandemiebekämpfung der Bundesregierung hart ins Gericht. „Hört auf, Wahlkampf zu machen. Die Menschen interessiert nur, wie sie gesund bleiben können“, sagt der Medizinprofessor bei „19 – die Chefvisite“. „Wir fliegen auf den Mars, sind aber nicht in der Lage, die Kompetenzen der Mediziner wirklich zu nutzen. Viele aus dem politischen Raum maßen sich an, sich auszukennen. Aber dem ist nicht so.“

Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, plädiert dafür, Hausärzte und Kliniken stärker bei der Impfung von Risikogruppen einzubeziehen. „Wir tun so, als seien wir völlig unvorbereitet, aber das medizinische Personal ist weitgehend geimpft“, sagt Werner in der Sendung. Um die aktuelle Situation besser einschätzen zu können, solle man nicht nur auf die Statistiken des Robert-Koch-Instituts blicken. „Die RKI-Zahlen sind nur ein Aspekt. Wie viele Normalbetten in Deutschland mit Covid-Patienten belegt sind, wissen wir immer noch nicht“, stellt Werner fest.

Medizinprofessor Grönemeyer warnt zudem eindringlich vor großen Problemen bei der „Generation Corona“. „Viele Kinder und Familien haben große Fragezeichen angesichts des Schulchaos. Auch wenn ein Teil gut mit dem Homeschooling zurechtkommt, werden wir viele soziale und psychologische Probleme bei Kindern erleben“, sagt Grönemeyer. Zudem warnt er vor Leistungsproblemen, weil der Schulstoff in den Lockdowns nicht vollständig vermittelt werden konnte.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gast am Freitag, den 19. März: NRW-Wirtschaftsminister Professor Andreas Pinkwart. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Der Chef der Essener Uniklinik geht etwas entspannter in die zweite Woche des „Lockdown light“. Sein Eindruck: „So unglaublich schnell geht es nicht mehr nach oben“, sagt Prof. Dr. Jochen Werner in der zweiten Folge von „19 – die Chefvisite“ mit Blick auf die offiziellen Zahlen des RKI. Heute wurden 13.363 Neuinfektionen gemeldet nach 12.097 am Montag der Vorwoche. Im Klinikum Essen sind am Wochenende zwei Menschen in Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. Werner freut sich daher, dass in der Klinik mehr Mitarbeiter an der laufenden Grippeimpfung teilnehmen und erinnert an schlechte Erfahrungen aus der Grippewelle 2017/18. Seit Fazit auch mit Blick auf eine erwartete Corona-Impfung: „Die Bereitschaft ist da.“

Impfexperte und Studiogast Friedrich von Bohlen dämpft Hoffnungen. „Wir wissen nicht, was am Ende schützt“, sagt das Aufsichtsratsmitglied bei Curevac – einem der deutschen Vorreiter bei der Impfstoffentwicklung – und verweist auf ungeklärte Fragen über das Virus selbst sowie über das Impfverfahren, zum Beispiel die Logistik oder die Kühlung des Impfstoffes während des Transports. Zudem schützt auch eine Grippeimpfung nur etwa jeden zweiten Patienten. „Dahin zielen auch die Strategien gegen Corona.“ Es geht darum, den Verlauf der Krankheit zu mildern – durch eine Impfung „wird das Virus nicht verschwinden“, betont er.

Von Bohlen verweist aber auch darauf, dass die Suche nach einem Corona-Impfstoff auf Basis sogenannter Messenger-RNA auch Vorteile im Kampf gegen andere Krankheiten bietet. Er ist überzeugt, dass sich mit dieser Methode Impfstoffe gegen alle Virusinfekte entwickeln lassen – und möglicherweise auch „Co-Medikamentationen gegen Krebs“. Der Vorteil: Das Verfahren „verlagert die Produktion des Proteins in den Körper“. Das mindert unter anderem die Herstellungskosten.

Die Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung in den letzten neun Monaten nennt von Bohlen „sensationell“. Die zuständigen Genehmigungsbehörden in der EU und den USA haben Eilverfahren zugesagt. Er selbst ist bereits mit einem Curevac-Kandidaten behandelt worden und wartet auf Ergebnisse. Die Fortschritte in China und Russland kann von Bohlen wegen fehlender Daten nur schwer beurteilen. Letztlich ist aber nicht entscheidend, wem zuerst der Durchbruch gelingt: „Es ist schön, der erste zu sein“, so der Experte. Es gehe aber um bis zu acht Milliarden Impfdosen im Jahr. Daher kommt es für ihn letztlich darauf an, welches Produkt am wirksamsten, am verträglichsten und am günstigsten ist: „Darüber reden wir in einem Jahr.“

Die Schulen könnten nach Einschätzung des Hygiene-Experten Professor Klaus-Dieter Zastrow wieder geöffnet werden – wenn die Schüler zusätzlich zur Maske regelmäßig den Rachenraum desinfizieren. „Jeden dritten Tag die Mundhöhle mit einem Schleimhautdesinfektionsmittel spülen, unter Aufsicht der Lehrer“, sagt Zastrow bei „19 – die Chefvisite“. Bei Kindern gäbe es kaum schwere Covid-19-Verläufe, so der Mediziner. Sie spielten aber bei der Virusverbreitung eine Rolle. Dem könne eine Desinfektion des Rachenraums entgegenwirken, weil diese Maßnahme direkt an der Verminderung von Viren ansetze. Mittel dafür seien „geprüft und seit 40 Jahren auf dem Markt“: „Viele kennen die Spülung vom Zahnarzt, zum Beispiel nach dem Ziehen der Weisheitszähne“, sagt Zastrow. Dafür geeignet sei Betaisodona-Lösung – diese müsse länger im Mund wirken, einfach nur Gurgeln reiche nicht aus.

Als zusätzliche Schutzmaßnahme sei die Rachendesinfektion für alle geeignet – „die einzige sofort wirksame Methode“, um Viren zu beseitigen. Für Zastrow gehört sie zur Hygiene als Teil der AHA-Regeln. Der Experte kritisiert die Politik als „unzulänglich“, weil sie diesen Punkt vernachlässige. Selbst vielen Gesundheitsämtern fehlten Hygiene-Kenntnisse: „Konkret kann dazu keiner was sagen außer Desinfektion und Händewaschen.“ Dabei komme es entscheidend auf das richtige Desinfektionsmittel an. So sorge ein Mittel für Flächen erst nach 30 Minuten für Sicherheit, eines für Hände bereits nach 30 Sekunden. Hier sei die Politik gefordert. Diese höre stattdessen aber auf die „Pandemie-Modellierer“ und ihre am Computer erstellten Vorhersagen für die Corona-Ausbreitung. Sein Fazit dazu: „Alles Pipifax, das tritt sowieso nicht ein.“

Der Aufsichtsrat des Impfstoffentwicklers CureVac, Dr. Friedrich von Bohlen, verteidigt den Kurs der Europäischen Union bei der Anschaffung von Impfstoffen: „Die EU hat meines Erachtens alles getan, um genügend Impfstoff zu beschaffen“, sagt von Bohlen beim Impf-Spezial von „19 – die Chefvisite“. „Ich erkenne auch kein Versäumnis Deutschlands, da geschlafen zu haben“, betont er. Von Bohlen fordert „Fairness“ bei der Verteilung des Impfstoffs. „Die perfekte Lösung gibt es nicht. Man muss Augenmaß bewahren und an andere Menschen denken“, so von Bohlen mit Blick auch auf afrikanische Länder. Im Impf-Spezial beantworten weitere Experten Fragen, die für viele wichtig sind:

Was bringt eine Zero-Covid-Strategie?

„Die können wir im Sommer wieder aus der Schublade holen“: Der Chefvirologe der Essener Uniklinik, Professor Ulf Dittmer, hält wenig vom Versuch, die Ausbreitung des Coronavirus im Winter komplett zu stoppen. „Das kriegt noch nicht einmal China hin – mit Methoden, die wir hier nicht haben wollen“, sagt er in der Sendung. Gelingen könne es vielleicht in Australien oder Neuseeland, wo gerade Sommer ist. Auch Friedrich von Bohlen hält die Strategie für unrealistisch: Dazu bräuchte es „weltweit vier Wochen Shutdown, keiner trifft niemanden“. Das Virus sei zudem wahrscheinlich von Fledermäusen ausgegangen – „und denen können sie das Treffen gar nicht verbieten“. Das Coronavirus „wird nicht wieder weggehen“, so von Bohlen – daher „brauchen wir Medikamente und Therapien“.

Schützen FFP2-Maske und Abstand auch vor mutierten Coronavarianten?

NRW-Impfbotschafterin Dr. Carola Holzner sieht die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske kritisch – diese sei „eigentlich für medizinisches Personal konzipiert, zum Schutz vor Aerosolen“. Wer sie im Alltag trägt sollte vor allem darauf achten, dass sie kein Ventil hat, betont die leitende Oberärztin der Zentralen Notaufnahme Nord in Essen – und dass die Maske richtig genutzt wird. Brillenträger könnten die Wirksamkeit der Maske leicht überprüfen: „Wenn die Gläser beschlagen, sitzt sie falsch.“ Virologe Dittmer hält den FFP2-Standard bei Risikopatienten als Eigenschutz für geeignet, eine allgemeine Pflicht aber für „übers Ziel hinausgeschossen“. Der empfohlene Abstand zu anderen sei auch für Mutationen ausreichend: „Bei zwei Metern ist man ziemlich auf der sicheren Seite“, so Dittmer.

Wann kommt die Impfstoffproduktion in Gang?

CureVac-Aufsichtsrat von Bohlen verweist darauf, dass alle Hersteller zugelassener Impfstoffe „mit Hochdruck arbeiten“, um die Produktion hochzufahren. Die verwendete mRNA sei zwar „deutlich einfacher zu produzieren als Antikörper“, die für herkömmliche Impfstoffen genutzt werden. Aber: Bei den nötigen Zusatzstoffen für das mRNA-Serum wie beispielsweise Nano-Partikeln komme es zu Lieferengpässen „wegen der weltweit hohen Nachfrage“. Wichtig sei, dass die gelieferten Impfstoffe „qualitativ hochwertig seien“, betont er.

Wer erforscht, ob Geimpfte das Virus nicht mehr weiterverbreiten?

„Das wird gerade in Israel geklärt“, sagt Dittmer. Der Entwickler Biontech habe entsprechende Verträge abgeschlossen und erhebe Daten bei der in dem Land rasch fortschreitenden Impfkampagne. Die vielen behandelten Menschen ergäben eine große Datenmenge, die analysiert werden müsse, so Dittmer. Bis ein Ergebnis vorliege, „kann es noch ein bisschen dauern“, bedauert der Virologe.

Wann können wir uns endlich wieder treffen und umarmen?

Mit einer konkreten Prognose tun sich die Experten schwer. Impfbotschafterin Holzner setzt vor allem darauf, dass die Impfkampagne „nach dem holprigen Start jetzt Fahrt aufnimmt“. Ihr Wunsch: „Möglichst bald Sonnenschein“, der die Ausbreitung des Coronavirus hemmt – und: „keine Mutationen!“ Stefan Steinmetz, der die Impfkampagne in Essen leitet und dort bereits die Bewohner in 70 von 74 Pflegeheimen mindestens einmal geimpft hat, ist optimistischer. „Ich habe für Mai einen Flug in die USA gebucht“, sagt er. Dort wolle er seinen Enkel besuchen, der drei Jahre alt wird. „Ich hoffe, das klappt“, so Steinmetz.

„Überall sind Nachbestellungen da“: Laut Dr. Stefan Steinmetz, der die Impfung in der Stadt Essen leitet, überzeugt die Corona-Impfung auch anfangs skeptische Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen. Viele wollten nach der ersten nun auch die zweite Impfung, „weil die Nebenwirkungsquote so gering ist“, berichtet Steinmetz bei „19 – die Chefvisite“. Nach Verabreichung von rund 6000 Dosen hält der Mediziner den Schutz gegen das Coronavirus für besser verträglich als eine Grippeimpfung: „Ich habe keine Komplikationen festgestellt.“

In Essen hat Steinmetz mit seinem Team bereits 40 von 76 Senioreneinrichtungen versorgt – die übrigen seien „sicher im Laufe dieses Monats durch“, zeigt er sich zuversichtlich. Am 1. Februar sollte dann die Behandlung der Über-80-Jährigen in den Impfzentren beginnen. Diese „dauert allerdings zwei bis drei Monate“, so Steinmetz: „Wir könnten schneller sein, wenn mehr Impfstoff da wäre.“ Der Mediziner warnt Arbeitgeber davor, mit Kündigungsdrohungen Druck auf ihre Mitarbeiter auszuüben und sie zur Impfung zu drängen: „Keine Impfpflicht“, betont er, „das würde die Impfbereitschaft zerstören.“ Steinmetz setzt vielmehr darauf, durch „Information und Aufklärung“ zu überzeugen.

Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, rügt in der Sendung, dass trotz der „angespannten Pandemiesituation“ nicht alle Gesundheitsämter am Wochenende ihre Zahlen melden. Dadurch seien die deutschen Daten montags immer noch verzerrt, obwohl China bereits vor genau einem Jahr vom ersten Todesopfer in Zusammenhang mit Covid-19 berichtet habe. Bundesweit registrierte das RKI binnen 24 Stunden mit 12.497 Neuinfektionen 2650 Fälle mehr als am Montag der Vorwoche. Mit 343 Verstorbenen gab es in diesem Vergleich einen Zuwachs um 41. Im Universitätsklinikum Essen werden aktuell 115 Covid-19-Patienten versorgt, 48 davon auf der Intensivstation. Dort sind über das Wochenende weitere fünf Menschen am oder mit dem Sars-CoV-2-Virus gestorben.

„Digitalisierung ist im deutschen Datenschutzkorsett unwirksam“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, ist empört über das „Digitalversagen“ der deutschen Corona-Politik. Bei „19 – die Chefvisite“ rügt Werner, dass nach einem Jahr Corona die „Faxgeräte in den Gesundheitsämtern noch nicht entsorgt“ seien – an Wochenenden würden weiterhin keine Daten gemeldet. „Pandemie ist eben nicht mit Bürokratie zu bekämpfen“, so der Mediziner. Werners Fazit: „Digitalwüste Deutschland!“ Für ihn müssen bestehende Regelungen gelockert werden: „Gesundheit ist wichtiger als Datenschutz.“

Bei den Infektionszahlen erkennt der Klinikchef „weiter den Trend einer Abnahme“. Das RKI registriert mit bundesweit 13.202 Fällen binnen 24 Stunden 2772 Neuinfektionen weniger als am Mittwoch der Vorwoche. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus Verstorbenen bleibt mit 982 aber hoch. In der Universitätsklinik Essen werden aktuell 112 Covid-19-Patienten versorgt, davon 35 auf der Intensivstation. Seit gestern sind dort zwei weitere an Corona Erkrankte verstorben.

Indizien für eine Zunahme psychischer Erkrankungen durch Homeoffice hat der Gesundheitsforscher Professor Stephan Böhm von der Schweizer Universität St. Gallen festgestellt. Problematisch sei insbesondere die Kombination mit Schulschließungen, betont Böhm. Gemeinsam mit dem Krankenversicherer Barmer untersucht er in der Langzeitstudie „Social Health@Work“ die Auswirkungen des Arbeitens von zuhause. „Die Kinder nehmen Bandbreite und Aufmerksamkeit weg“ – sich um Arbeit und Betreuung gleichzeitig zu kümmern, sei „kaum umsetzbar“, so der Experte in der Sendung. Zum Stressabbau könnten Fitnessstudios einen Beitrag leisten, sagt Betreiber Sascha Mößinger, der seinen Betrieb coronabedingt schließen muss. In Gesprächen mit Politikern sei ihm aufgefallen, dass diesen oft nicht bewusst sei, „wie viele Existenzen auch an kleinsten Unternehmen hängen“. Für die Schließung seiner Branche hat Mößinger angesichts ausgefeilter Hygienekonzepte kein Verständnis. Wegen mangelnder Fitness drohten auch „die Kosten im Gesundheitswesen langfristig anzusteigen“, warnt er.

„Kinder berichten vermehrt von Gewalt in den Familien“: Tobias Lucht, leitender Sozialpädagoge beim Kinderprojekt „Die Arche“ in Hamburg, warnt, dass angesichts der Schulschließungen viele Fälle häuslicher Gewalt unentdeckt bleiben. Einige seien nur aufgefallen, „weil die Kinder zu uns ins Haus kommen“, sagt Lucht bei „19 – die Chefvisite“. Einige Kinder seien zurzeit „schutzlos“: „Die Probleme waren schon vorher da, verschärfen sich jetzt aber.“ Luchts Sorge: „Manche Kinder bleiben auf der Strecke.“

Einen Hilferuf richtet der Sozialpädagoge an die Behörden. „Ich wünsche mir ein größeres Engagement der Stadt Hamburg“, so Lucht. In seinem Projekt sei zurzeit zu wenig Zeit, um aktiv auf die Behörden zuzugehen. Von deren Seite würde er daher „gern ein bisschen mehr hören, da kommt relativ wenig“. „Die Arche“ finanziert sich aus Spenden, die coronabedingt spärlicher fließen, und arbeitet auch mit ehrenamtlichen Helfern. In Hamburg werden zurzeit täglich rund 450 Kinder betreut, bundesweit sind es über 4000.

„Ich stelle mich auf einen sehr langen Lockdown ein“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, glaubt nicht an rasche Öffnungen nach dem Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gestern. Der Lockdown ist vorerst bis zum 7. März verlängert worden. Nachdem aber eine Annäherung an den vorgegebenen Inzidenzwert von 50 „in Sicht war“ sei „die Messlatte jetzt 15 Zentimeter höher gehängt worden – oder Kilometer“, kritisiert Werner mit Blick auf die neue Zielvorgabe von höchstens 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in einer Woche. Er fordert nun eine „angemessene öffentliche Debatte zu den Maßnahmen der Regierung“.

Bundeskanzlerin Angela Merkel muss „Impf-Fluencerin“ werden und so „Deutschland zum Impfland“ machen. Das fordert der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, bei „19 – die Chefvisite“. Die CDU-Politikerin oder Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sollten sich selbst öffentlichkeitswirksam immunisieren lassen und so das Vorbild von drei US-Ex-Präsidenten aufgreifen. Das würde vor allem Ältere zur Impfung ermutigen, die besonderen Schutz benötigen, so Werner. „Das Impfprojekt könnte zum Lackmustest der Politik werden“, warnt der Mediziner in der Sendung. Derzeit sieht er Deutschland zwischen „kaum zu überbietenden Erwartungen“ und „Menschen, die heute schon mehr Angst vor dem Impfstoff haben als vor der Erkrankung“.

Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus bleibt vor allem unter Senioren hoch: Das RKI registrierte binnen 24 Stunden 432 weitere Verstorbene, insgesamt sind in Deutschland nun mehr als 18.000 Tote zu beklagen. Mit 23.449 Neuinfektionen wurden zudem 643 mehr Fälle gemeldet als am Freitag der Vorwoche. Im Uniklinikum Essen werden aktuell 113 Patienten wegen Covid-19 behandelt, 38 davon auf der Intensivstation. Seit gestern sind dort weitere drei Patient an oder mit dem Sars-CoV-2-Virus gestorben.

Die konsequente Digitalisierung des Gesundheitswesens könnte die Kosten um 10 bis 15 Prozent senken: Der Gesundheitsökonom Professor Dr. David Matusiewicz nannte in der Sendung eine Summe von 4,9 Milliarden Euro, die allein „bei der Umstellung auf papierlose Kommunikation“ eingespart werden könnte. Zwar hat sich nach Matusiewicz‘ Beobachtung seit 2016 so viel getan, dass die Digitalisierung für ihn fast schon einer „Revolution des Gesundheitssystems“ gleichkommt und „Deutschland international als Vorbild dasteht“. Aber der Weg ist noch weit: Dem Experten zufolge wird derzeit in der Medizinkommunikation zu 70 Prozent Fax eingesetzt – „das wird auch noch in zehn Jahren genutzt“.

Gezielt starten“: Zuversichtlich zeigt sich der Chef der Essener Uniklinik angesichts erster Berichte über Impfpläne gegen die Corona-Pandemie in NRW. Wenn neben Risikogruppen gleich zu Beginn auch das Krankenhauspersonal geschützt wird, „würden wir damit unser Gesundheitswesen maßgeblich stabilisieren“, sagt Professor Jochen Werner bei „19 – die Chefvisite“. „Und genau darum geht es“ zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung. Zugleich warnt Werner vor Falschmeldungen rund um die Impfung in sozialen Netzwerken, die „Menschen verunsichern“ können. Um Vertrauen zu schaffen, „müssen wir die Hausärzte mit an Bord holen“. Zudem mahnt der Mediziner Geduld an: „Bei Corona geht nichts schnell – außer der Verbreitung des Virus.“

Die Bereitschaft des Personals zur Impfung ist hoch: 80 bis 90 Prozent der Mitarbeiter wollen teilnehmen, wie die Hygienechefin der Uniklinik, Dr. Birgit Ross, in der Sendung schätzt – „deutlich höher“ als bei bisherigen Grippeimpfungen. Ihre Arbeit habe sich vom reinen Patientenschutz hin zu den Mitarbeitern gewandelt, unter denen es einen „unglaublichen Fragebedarf“ gebe, berichtet Ross. Entlastend ist das nicht: Covid-19 kommt für sie „on top“ – „es wäre luxuriös, wenn man sich nur um Corona kümmern müsste“. Gegen das Virus geeignet ist laut Ross auch UV-Licht. Aber um gegen Sars-CoV-2 zu wirken, muss es auf saubere Oberflächen treffen, putzen bleibt also Pflicht. Und: UVC-Licht schädigt die Augen. Ross rät zu Schutzbrillen – „sonst ist das Virus tot und Sie können nicht mehr gucken“.

Der Klinikchef beklagt „neue Höchststände“ bei den Corona-Toten in Deutschland: Laut RKI verstarben allein gestern 426 Menschen – „damit ist in Deutschland die Grenze von 15.000 Opfern überschritten“, so Werner. Zugleich fiel die „Schallmauer“ von mehr als einer Million Infizierten. Neu steckten sich laut RKI bundesweit 23.648 Betroffene mit dem Virus an, 842 weniger als am Freitag letzter Woche. Im Essener Klinikum werden aktuell 128 Covid-19-Patienten behandelt, davon 48 auf der Intensivstation. Zwei weitere Menschen sind dort seit gestern im Zusammenhang mit der Infektionskrankheit gestorben.

„Kinder leiden“: In der Corona-Krise „müssen wir die Kinder im Blick haben“, mahnt der Leiter der Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LVR-Klinikum Essen, Professor Dr. Martin Teufel, bei „19 – die Chefvisite“. Er setzt darauf, Familien zu informieren und so ihre Kompetenzen zu stärken. Teufel ist zuversichtlich, dass das gelingt: „Die Krise wird uns reifer machen.“ In der Pandemie beobachtet er zwei Handlungsmuster: Einerseits zeige sich „mehr Solidarität“, etwa beim Einkaufen für Ältere. Andererseits wachse der Egoismus, der sich zum Beispiel im Hamstern von Klopapier oder Mehl äußere – dann sei im Supermarkt „Aggressivität da“, so Teufel.

Ein „klares Zeichen der Solidarität und gegen Egoismus“ ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für den Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner. Angesichts der vielen Menschen, die noch immer ohne Maske unterwegs sind, warnt er: „Wir dürfen vor lauter Fokussierung auf die erwarteten Impfungen auf keinen Fall eine Lockerung des Alltagsmaskengebotes zulassen.“ AHA-Regeln und Stoßlüften „werden uns noch viele Monate begleiten“, betont der Mediziner in der Sendung. Werner hält es zwar für möglich, im Januar mit der Impfung zu starten. Der Experte betont aber, dass zuerst gefährdete Gruppen an der Reihe sind – die Immunisierung werde „schrittweise umgesetzt, ohne Ungeduld“.

Die neuesten RKI-Daten sprechen für Werner eine „eindeutige Sprache“, warum die Schutzmaßnahmen eingehalten werden müssen: Mit bundesweit 590 an oder mit Covid-19 Verstorbenen binnen 24 Stunden ist ein neuer Höchststand erreicht – die Zahl der Neuinfektionen liegt mit 20.815 um 3545 über der vom Mittwoch der Vorwoche. Auch in der Essener Klinik hat die Zahl der Corona-Patienten auf aktuell 131 zugenommen. Davon werden 37 auf der Intensivstation behandelt. Seit gestern sind dort vier weitere Tote im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus zu beklagen.

„Weihachten nur im kleinen Familienkreis feiern und mit FFP2-Maske“ – das rät der Essener Chef-Virologe, Professor Dr. Ulf Dittmer, bei geplanten Besuchen der Großeltern zum Fest. Mit diesem Corona-Schutz könne Weihnachten stattfinden, so Dittmer bei „19 – die Chefvisite“, wenn auch anders als gewohnt. Dagegen sollte „Silvester ausfallen“, sagt der Experte: „Keine Partys. Ende. Aus.“ Andernfalls droht laut Dittmer, ein weiterer Anstieg der Neuinfektionen, die nach einer stabilen Phase aktuell zunehmen. Um die Pandemie zu überwinden, müssten diese aber exponentiell fallen: „Die Kurve muss runtergehen wie im letzten Frühjahr“, mahnt Dittmer. Erst dann dürfe der Lockdown gelockert werden.

Entscheidend ist für ihn, alle Kontakte zu vermeiden, bei denen nicht ständig ein Mund-Nase-Schutz getragen werden kann. Kunden in Ladengeschäften sind dabei nicht das größte Problem – Dittmer denkt eher an Bahnreisende, die zwischendurch trinken müssen, und vor allem die Pausen auf der Arbeit. Deshalb sein Appell: „Deutlich mehr Homeoffice!“ Er erinnert zugleich an die bekannten Risiken bei privaten Feiern, auf denen ebenfalls nicht alle konsequent die Maske korrekt tragen.

Die Lage im Gesundheitswesen ist deutlich angespannt – und wird sich noch verschärfen. Der Vorstandschef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, blickt mit Sorge auch auf die Belegung der umliegenden Krankenhäuser. Die Kapazitätenfrage „wird uns nächste Woche noch mehr beschäftigen“, warnt Werner in der Sendung. Dabei sind schon die aktuellen Zahlen alarmierend. Das RKI meldet bundesweit 29.875 Neuinfektionen binnen 24 Stunden – 6426 mehr als am Donnerstag und ein neuer Höchstwert. Der wurde mit 598 Verstorbenen auch bei den Totenzahlen im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus erreicht. Zwei Covid-19-Patienten starben seit gestern in der Essener Klinik. Dort sind zurzeit 123 Corona-Infizierte in Behandlung, davon 35 auf der Intensivstation.

Ganz viele werden um ihr Leben fürchten müssen“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, warnt vor Lebensgefahr durch neue Mutationen des Coronavirus. Das Sars-CoV-2-Virus könnte „noch ansteckender und vielleicht weniger durch den Impfstoff angreifbar“ werden, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“. Aktuelle Studien über die zuerst in England und Südafrika aufgetauchten Varianten zeigten, dass das Virus einen Weg finden könnte, der menschlichen Immunabwehr auszuweichen, so der Mediziner. Dagegen helfe nur eins: „Möglichst schnell möglichst viel impfen!“ Die Mutationen belegten zudem, dass „alle Annahmen zu einem Ende der Pandemie vollkommen spekulativ sind“, betont Werner.

Bei der Entwicklung der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit Corona erkennt der Klinikchef eine „erhebliche Dynamik“: „Allein in den letzten beiden Wochen sind jeweils rund 5000 Tote dazugekommen“, so Werner. Die Marke von insgesamt 60.000 Betroffenen ist nun überschritten. In Essen verstarb seit gestern ein weiterer Covid-Patient. Aktuell werden dort 98 Erkrankte wegen des Sars-CoV-2-Virus behandelt, 37 davon auf der Intensivstation. Das RKI berichtet von bundesweit 855 weiteren Corona-Toten binnen 24 Stunden – 16 mehr als am Freitag der Vorwoche. Die Zahl der Neuinfektionen ist dagegen in diesem Vergleich um 1114 auf 12.908 gesunken.

„Es passiert nichts“: Kritik am Internetunterricht der Schulen übt die Leiterin der einzigen reinen Online-Schule Deutschlands, Sarah Lichtenberger. Sie sei angesprochen worden und habe beraten – bewegt habe sich aber „unheimlich wenig“, so die Chefin der Web-Individualschule aus Bochum. Seit 2020 aktiv, richtet sich ihre Einrichtung vor allem an Kinder, die wegen Krankheiten keine öffentlichen Schulen besuchen können. Diesen rät sie zu einem virtuellen Klassenraum, den Lehrer gemäß Stundenplan betreten. „Jeder Lehrer muss greifbar sein, wenn Probleme da sind. Denn viele Kinder sind verunsichert“, so die Pädagogin. An ihrer Schule haben unter anderem die Zwillinge von der Band Tokio-Hotel, Bill und Tom Kaulitz, ihren Realschulabschluss gemacht. Lichtenbergers Erfolgsrezept: „Wir sind ganz nah dran am Schüler, quasi jeden Tag im Kinderzimmer.“

„Im November standen im Essener Klinikum 36 Prozent aller Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus“: Diese hohe Todesrate nennt Krankenhauschef Professor Jochen Werner bei „19 – die Chefvisite“. Gestern war „seit dem 16. November erstmals ein Tag, an dem nicht mindestens ein Patient daran verstorben ist“, so Werner. Daher begrüßt er die von der Politik beschlossene Verlängerung des Teil-Lockdowns, vorerst bis zum 10. Januar 2021. Ob das ausreicht, um die Zahl der Neuinfektionen in ausreichendem Maß zu senken, wagt der Mediziner nicht vorherzusagen: „Das ist wie ein Blick in die Glaskugel.“

Auch wenn mit 110 Patienten aktuell „ein bisschen weniger“ an Covid-19 Erkrankte in der Essener Klinik behandelt werden, will Werner nicht von Entspannung sprechen: Die Zahl der Intensivpatienten bleibt mit 40 gleich – und „sie sind länger in der Klinik“. Entwarnung signalisieren auch die Zahlen des RKI nicht, bundesweit wurden 22.046 neue Fälle binnen 24 Stunden registriert. Das sind zwar 222 weniger als am Donnerstag der Vorwoche. Doch verstarben seit gestern 479 Menschen an oder mit der Infektionskrankheit: „Wir nähern uns der 500er-Grenze“, warnt Werner.

Von einem digitalen Erfolg in Krisenzeiten berichtet Regina Rumey, die Leiterin der Beratungsstelle phoenikks. Sie hilft Familien mit Therapien, wenn ein Mitglied an Krebs erkrankt ist und hat ihre Organisation „von jetzt auf gleich auf Videoberatung umgestellt“. Das erfordert zwar einen Lernprozess, aber: „Ich hätte nie gedacht, dass das so ein wirksames Medium ist“, so Rumey in der Sendung. Fahrtwege entfallen, Termine können gemacht werden, wenn die Kinder im Bett sind: Rumey ist von den Vorteilen überzeugt. „Wir werden das auch ohne Corona fortsetzen“, sagt sie, beispielsweise bei der Beratung von Klienten im Hospiz.

„Die Intensivstationen laufen voll, das Personal wird nicht mehr können“: Die Vorsitzende des Aktionsbündnisses Patientensicherheit warnt vor einer kritischen Situation für die deutschen Krankenhäuser im Dezember. Bei „19 – die Chefvisite“ fordert Dr. Ruth Hecker daher eine Verschärfung der Lockdown-Maßnahmen: „Rational wird das nicht so weitergehen können.“ Ansonsten besteht die Gefahr, entscheiden zu müssen, welchen Kranken geholfen wird und welchen nicht – die sogenannte Triage. Die Lage ist bereits angespannt, auch wenn noch Betten frei sind: „Das Personal muss einen Dauerlauf machen.“

Das beobachtet auch der Chef der Essener Uniklinik: „Der Druck wird höher“, so Professor Dr. Jochen Werner. „Es zeichnet sich ein zunehmendes Problem ab“, sagt der Mediziner mit Blick auf die 137 Covid-19-Erkrankten, die zurzeit in seinem Haus behandelt werden – davon 38 auf der Intensivstation. „Nachdenklich“ machen ihn auch die aktuellen Zahlen vom RKI. Demnach sind bundesweit 22.609 Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 registriert worden, über 700 mehr als am Donnerstag der Vorwoche. Das Plateau hält, die Zahlen sinken aber nicht, so das Fazit von Professor Werner.

Längerfristig will der Klinikchef die Gesamtstruktur der Krankenhäuser angehen: „Wir brauchen eine Kultur der Wertschätzung innerhalb und zwischen den Berufsgruppen“ sowie den unterschiedlichen medizinischen Disziplinen, so Werner. Wichtig ist ihm auch mehr Offenheit bei Fehlern und Kritik. „Speak up – den Mund aufmachen, wenn etwas nicht läuft“, nennt er das. Lösungen für dieses „Dauerthema in den Krankenhäusern“ sollen Ängste reduzieren und das Miteinander stärken.

„Ein Restrisiko bleibt“: Laut dem Aufsichtsrat des Impfstoffentwicklers CureVac, Friedrich von Bohlen, liegen keine ausreichenden Daten über die Verträglichkeit einer Corona-Impfung in der Schwangerschaft vor. „Es gibt noch kein Baby, dass die Impfung durchgemacht hat“, stellt er bei „19 – die Chefvisite“ klar. Keine Schwangere habe an den Zulassungsstudien der Impfstoffe teilgenommen. Vom Wirkungsmechanismus der Impfung her sind aus seiner Sicht aber kaum Probleme zu erwarten. Das sieht der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, ähnlich. Er rät Schwangeren daher, sich eng mit dem Hausarzt abzustimmen. Denn: „Schwangere Covid-19-Patientinnen haben gehäuft mit schweren Verläufen zu kämpfen“, so der Mediziner.

„Wenn Opa geimpft ist, dann können wir ihn auch wieder im privaten Raum umarmen“: Der Chefvirologe des Essener Uniklinikums, Professor Ulf Dittmer, macht den Menschen Hoffnung auf mehr Sozialkontakte mit älteren Angehörigen, wenn die Impfkampagne läuft. In der Sondersendung betont Dittmer aber auch: „Nicht im öffentlichen Raum!“ Dort müsse sich jeder an das Abstandsgebot halten, bis die Folgen der Pandemie besser unter Kontrolle sind. Neben der Impfung ist dabei für ihn „das Wetter der andere Verbündete“: „Das Virus mag den Sommer nicht“, so Dittmer. Er hofft daher auf einen möglichst frühen und warmen Frühlingsbeginn.

Eine „völlig neue Dimension“ der Impfkampagne erwartet Stephan Hofmeister, Vize-Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, wenn der Impfstoff weiterentwickelt wird und unter minus 20 Grad transport- sowie lagerfähig ist – denn dann könne in den meisten Arztpraxen geimpft werden. So wie bei der Grippe: „Dagegen haben wir jetzt in sechs Wochen 20 Millionen Patienten geimpft“, so Hofmeister. CureVac-Aufsichtsrat von Bohlen ist optimistisch: „mRNA lässt sich auch gefriertrocknen und dann sogar in heiße Weltregionen transportieren“, sagt er über den neuen Impfstoff. Diesen wollen die unterschiedlichen Hersteller so weiterentwickeln, dass er auch im Kühlschrank haltbar ist. „Da sind alle dran“, betont von Bohlen.

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Die Kinder-Onkologie der Universitätsmedizin Essen hat krebskranke Kinder aus der Ukraine aufgenommen. Klinikchef Professor Jochen A. Werner berichtet bei „19 – die Chefvisite“, dass die Patienten und ihre Angehörigen mit dem Bus aus dem polnischen Krakau gebracht worden seien – unter „extrem schwierigen Bedingungen“. In der Ukraine seien sie „durch den Krieg hochgradig gefährdet“ gewesen.

Der Pianist und Dirigent Justus Frantz nennt den Krieg in der Ukraine im Videocast „entsetzlich“. Er will mit seiner „Philharmonie der Nationen“, in der sowohl russische als auch ukrainische Musiker spielen, nun auf „Friedenstournee“ gehen. Ein erster Auftritt ist am 2. April in Lübeck geplant. Ihm gehe es darum, dass „junge Leute die Zukunft aufbauen“, so Frantz. Konflikte gebe es in seinem Ensemble keine, auch die Russen dort verurteilten den Krieg: „Ich habe noch nie nationalistische Feindschaft erlebt“, betont er.

Nach der Warnung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vor einer Corona-„Sommerwelle“ spricht Klinikchef Werner von „erneutem Alarmismus“. Dieser dürfe nicht dazu führen, dass „Intensivpflegekräfte jetzt endgültig aufhören“ oder niemand mehr Urlaub buche, mahnt der Mediziner. Statt andauernder Warnung fordert er von der Politik, endlich korrekte Meldeverfahren und Zahlenwerke für das Monitoring der Pandemie aufzubauen: „Das ist seit zwei Jahren überfällig“, so Werner.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Optimismus in Amerika: Filmstar Ralf Moeller ist zuversichtlich, dass die USA mit Covid-Medikamenten „als Kapseln“ schnell aus der Pandemie herauskommen. Diese könnten „wie gegen Grippe“ eingenommen werden, sagt der in Kalifornien lebende Moeller bei „19 – die Chefvisite“. Allerdings seien die Mittel in Amerika „extrem teuer“ – Preise von bis zu 700 Dollar nennt er „utopisch“. Daher sei Impfen weiter nötig, so Moeller. Die USA seien mit der Impfung rasch vorangekommen, weil sich der frühere Präsident Donald Trump „früh bemüht“ habe, an Impfstoffe zu kommen. Zudem sinken die Infektionen durch Omikron inzwischen deutlich. Moeller kritisiert, dass auch in den USA einige Corona-Regeln eine „Farce“ seien. So könne man im Restaurant am Tisch die Maske abnehmen, müsse sie aber wieder aufsetzen, um zur Toilette zu gehen: „Dabei ist man doch im selben Raum!“ Moeller betont die Bedeutung der richtigen Ernährung für das Immunsystem – sie mache „80 Prozent des Fitnesserfolges aus“, so der Ex-Bodybilder und „Mr. Universum“. Der Star aus Kinohits wie „Gladiator“ ernährt sich seit Jahren überwiegend vegan.

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Nelson Müller wohlauf. Der TV-Koch hat eine zweite Corona-Infektion überwunden. „Der Verlauf war diesmal deutlich leichter“, erzählt Müller bei „19 – die Chefvisite“. „Wenn man nicht wüsste, dass es Covid gibt, hätte ich wahrscheinlich gedacht: eine Grippe, die sich anders anfühlt.“ Die Corona-Erkrankung dauere länger als eine Grippe: „Man hat dieses Schwächegefühl, man spürt es im Kopf, in den Bronchien“, so Müller. Wahrscheinlich hat ihn die Omikron-Variante erwischt. In seinem Restaurant sei er „an der Front, immer mit Maske“, so Müller. Seine Erkenntnis nach der zweiten Infektion: „Es kann ständig passieren.“ Der Asthmatiker betont: „Ich bin froh, dass ich geboostert bin.“ Vor dem Virus hat er keine Angst mehr, aber „Respekt“. Müller vertraut auf die Impfung und würde sich auch einen vierten Piks geben lassen, wenn eine weitere Impfung empfohlen würde. Denn bei anderen Erkrankungen „hilft die Medizin ja auch“. Der Restaurantbetreiber ist nun „optimistisch“: „Man kann das Jahr planen, mit Ostergeschäft und Urlauben“, sagt Müller.

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Heftiger Corona-Streit auf großer Bühne: Schauspiel-Legende Uschi Glas ist bei der Probe für ein Theaterstück mit ihrem Kollegen Robert Atzorn aneinandergeraten. Als wegen größerer persönlicher Nähe ein Corona-Test erforderlich gewesen sei, habe dieser gesagt: „Ich lass mich doch nicht testen!“, berichtet Glas bei „19 – die Chefvisite“. Sie habe zuerst an einen Spaß gedacht, aber es war ernst: „Der ist so ausfällig geworden der Regisseurin und mir gegenüber“, sagt Glas. Er habe „geschrien und sich so verändert in seiner Persönlichkeit. Ich konnte gar nicht fassen, dass das der Kollege ist, den ich gut finde – fand“, so Glas. Inzwischen würde sie „mit ihm zusammen nicht mal mehr einen halben Drehtag machen“. Glas hatte bereits in einer früheren Folge von „19 – die Chefvisite“ über Hass-Mails gegen sich wegen ihres Engagements für die Impfung gesprochen und ist froh, die Morddrohungen öffentlich gemacht zu haben: Sie habe danach „ganz viel Ermutigung“ erfahren, unter anderem von Krankenpflegern und Ärzten. „Das war irre“, so Glas.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Fußball-Experte Rainer Calmund fordert vehement eine Impfpflicht in Deutschland. Dann sei „Feierabend“ bei Diskussionen mit Menschen, die sich nicht impfen lassen wollten, obwohl nur der medizinische Fortschritt das moderne Leben ermögliche, sagt Calmund bei „19 – die Chefvisite“. Wer das nicht kapiere, dem sollte man eigentlich „mit dem Holzhammer auf den Kopf hauen“, so Calmund. Daher sei er froh über die Einsicht etwa von Bayern-Profi Joshua Kimmich, der sich nach langem Zögern nun für die Impfung entschieden hat. Trotz sicherer Hygienekonzepte bemängelt der Experte, dass in Fußballstadien die Maskenpflicht zu oft missachtet werde. „Bei Emotionen gibts keine Masken“, stellt Calmund mit Blick auf Jubel und Umarmungen klar. Deswegen hält er die Begrenzung von Zuschauerzahlen für ein „richtiges Signal“ – auch wenn die Infektionszahlen aktuell tendenziell sinken.

Im Videocast „19 – die Chefvisite“ gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

Die Schauspielerin Uschi Glas sieht sich wegen ihrer Teilnahme an der Impf-Werbekampagne der Bundesregierung einer Welle von Hass-Mails ausgesetzt. Sie werde „schwerst beleidigt“, sagte Glas bei „19 – die Chefvisite“: „Unvorstellbar, was das für eine Masse ist.“ Allein auf YouTube finden sich unter dem Spot mit Glas über 2000 Kommentare. Die Schauspielerin weiter: „Man muss einen guten Magen haben.“ Sie werde sich jetzt beraten lassen, wie sie auf Drohzuschriften reagieren soll. Die Anfeindungen stimmten sie traurig, „aber umso mehr muss man kämpfen“. Dass Krankheiten wie Kinderlähmung oder die Pocken durch Impfungen verschwunden seien, „realisieren viele Menschen heute nicht mehr“. Glas tritt in einem Werbespot der Kampagne #ÄrmelHoch auf, mit der das Bundesgesundheitsministerium für die Teilnahme an der Corona-Impfung wirbt.

Die Schauspielerin setzt sich mit ihrem Verein „Brotzeit“ für Kinder ein, der sie in Schulen mit einem kostenlosen Frühstück versorgt. Glas stellt fest: „Gerade die Kleinen haben nach dem Lockdown nahezu alles vergessen, was sie gelernt haben.“ Viele Kinder mit Migrationshintergrund sprächen „kein Wort Deutsch mehr“. Für umso wichtiger hält sie das Erlebnis des gemeinsamen Essens vor dem Unterricht. Manche hätten „noch nie mit Messer und Gabel gegessen“ und wüssten nicht, „was es bedeutet, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen“. Glas betonte, dass ihr Verein Schulen in sozialen Brennpunkten identifiziere, an denen das Frühstücksangebot dann allen Kindern offenstehe. „Das verhindert Stigmatisierung“, so Glas.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gäste am Dienstag, den 13. April: DJ John Jürgens und Frank Dopheide, der frühere Chef der Verlagsgruppe Handelsblatt. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

Eine verkleinerte Fußball-EM nur in Deutschland – das fordert der Sportmoderator Reiner Calmund bei „19 – die Chefvisite“. Die aktuellen Planungen für das Turnier 2021 mit Spielorten in zwölf Ländern hält Calmund angesichts der Pandemie für gefährlich. „In einem Land wäre das aber kein Problem“, so der Fußball-Kommentator beim Sender Sky. Aufgrund der guten Stadioninfrastruktur und des weltweit vorbildlichen Hygienekonzepts sei Deutschland „ganz locker in der Lage“, die Spiele auszurichten. Aus „sportpolitischer Sicht“ wäre ein zusätzlicher Spielort in einem Nachbarland wie den Niederlanden möglich, so Calmund.

Den Vereinen der Bundesliga und der 2. Liga fehlen durch die Corona-Krise jährlich Einnahmen von rund einer Milliarde Euro, wie Calmund in der Sendung vorrechnet. „Die müssen jetzt eingespart werden“, so der Experte. Die Kürzung der Spielergehälter um 23 Prozent leiste dazu einen wichtigen Beitrag. Und: „Die Profis können damit sehr, sehr gut Leben“, so der Ex-Manager von Bayer 04 Leverkusen. Kritik daran von Spielern bezeichnet er als „Stöhnen auf hohem Niveau“.

Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, rechnet mit einer Verlängerung des Lockdowns durch die heute mit Bundeskanzlerin Angela Merkel tagende Ministerpräsidentenkonferenz. Dabei hält der abnehmende Trend bei der Zahl der Neuinfektionen an: Das RKI meldet bundesweit 8072 neue Fälle binnen 24 Stunden – 1633 weniger als am Mittwoch der Vorwoche.

Die TV-Moderatorin und Influencerin Cathy Hummels stemmt sich gegen Hass im Internet: „Wörter können töten“, warnt Hummels bei „19 – die Chefvisite“. Als ehemaliges Mobbingopfer habe sie früher an Depressionen gelitten. Daher sei es wichtig, „solchen Leuten keine Plattform zu geben“, so die Ehefrau des Dortmunder Fußballprofis Mats Hummels mit Blick auf Hassredner im Netz. Denn: „Was im Internet steht, geht nie wieder weg.“ Ihre Reaktion ist klar: „Ich zeige solche Leute an.“ Die Staatsanwaltschaft München verfolge diese Fälle immer häufiger. Hummels‘ Appell: „Wir müssen alle zusammenstehen und Stopp sagen.“

Bisher keine negativen Reaktionen hat Hummels im Netz wegen ihrer Impfung erhalten. Da sie starke Asthmatikerin sei, habe sie beim Anruf ihres Arztes „nicht gezögert“ und sich mit der ersten Dosis Biontech immunisieren lassen. Allerdings: „AstraZeneca hätte ich nicht genommen“, sagt sie mit Blick auf die bekannte Thrombosegefahr. Hummels fordert: „Man muss sich frei aussuchen können, welchen Impfstoff man will.“ Sie möchte „auf keinen Fall Corona bekommen“. Denn sie sei bei einem Asthmaanfall in der Kindheit „fast erstickt“. Hummels betont, die Impfung müsse „immer eine Sache sein, die man freiwillig macht“.

Auch der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, sagt: „Wir können niemanden zwingen.“ Zögernde sollten sich aber klar machen, dass es „mit Impfung mehr Freiheit gibt“. Zur Impfung motivieren will Werner verstärkt 20- bis 30-Jährige sowie Jugendliche ab 16. Denn diese seien „im Moment die größte infektionstragende Gruppe“. Reinhard Straub, Vorstand beim Finanzvertrieb Dr. Klein, würde sich „sofort“ impfen lassen, wenn er die Möglichkeit habe – „auch mit AstraZeneca“. Straub berichtet in der Sendung, dass sein Unternehmen mittlerweile „bis zu 8000 Videoberatungen“ im Monat zur Baufinanzierung durchführt: „Das hat sich etabliert und wird Bestand haben.“ Baufinanzierung boome: „Die Kunden haben Zeit und Muße, sich damit zu beschäftigen, auch weil sie nicht weg können“, so Straub. Viele investierten Geld, das sie zum Beispiel durch den Ausfall einer Urlaubsreise sparen, in „Betongold“.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Mittwoch, den 28. April, ist der Vorstandsvorsitzende der HDI Pensionsmanagement AG, Fabian von Löbbecke, als Talk-Gast dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

„Bei mir ist noch kein Geld angekommen“: Sternekoch Nelson Müller beklagt bei „19 – die Chefvisite“ die Bürokratie bei Staatshilfen für die Gastronomie. Die Regelungen seien „mit der heißen Nadel gestrickt“ und sehr kompliziert: „Da braucht man einen Steuerberater“, kritisiert Müller, der ein Restaurant in Essen betreibt. Auch seine Versicherung Helvetia hat wegen der Betriebsunterbrechung durch den Lockdown nichts gezahlt. Müller hat deswegen einen 360.000-Euro-Prozess verloren.

Dabei sind die Finanzhilfen für ihn vielfach der „Knackpunkt“: Unternehmer brauchen ein Polster, „um die Zeiten zu überbrücken“. Er hat als Alternative sein Lieferangebot ausgebaut und gewinnt inzwischen auch Firmenkunden für Kochboxen und Online-Kochkurse. Dennoch seien es „toughe Zeiten für Gastronomen“ wie für seine Mitarbeiter.

Die Belastung des Krankenhauspersonals bereitet auch dem Chef der Essener Uniklinik Sorgen: „Die Mitarbeiter infizieren sich oder müssen in Quarantäne“, berichtet Professor Dr. Jochen Werner. Pflegekräfte und Ärzte stünden unter einer „Doppelbelastung“: Sie „erleben, wie schwer krank manche Patienten sind“ und können zudem überlasteten Kollegen kaum noch aushelfen. „Das wiegt schwer.“ Sein Haus setzt daher auf psychosoziale und seelsorgerische Angebote. Aber: „Da ist eine Hemmschwelle – daran müssen wir arbeiten“, so Werner.

Auf Lockerungen der Corona-Beschränkungen kann der Klinikchef kaum Hoffnungen machen: Vom angestrebten Inzidenzwert von 50 „sind wir meilenweit entfernt“, stellt Werner klar. Mit 23.648 Neuinfektionen meldet das RKI heute zudem einen „tatsächlichen Höchststand“. Das sind 106 mehr als am Freitag der Vorwoche – und: „Insgesamt wird weniger getestet“, betont der Mediziner. „Da passiert etwas.“ In der Essener Klinik sind aktuell 136 Covid-19-Patienten in Behandlung, 37 liegen auf Intensivstation. Seit gestern sind dort drei weitere Menschen in Zusammenhang mit der Krankheit verstorben.

Comedy-Legende Ingo Appelt hält Kultur für eine „Frustrationstherapie“ in Pandemiezeiten. „Corona macht depressiv“, sagt Appelt bei „19 – die Chefvisite“: „Dagegen helfen wir in der Kultur.“ Er warnt, dass viele Menschen „gar nicht mehr rausgehen“: „Wir müssen aufpassen, dass die Leute das Ausgehen nicht verlernen.“ Die Politik ruft er auf, die Schließung des Kulturbetriebs zu überdenken. „In den Theatern ist es sicherer als in Schule oder Bahn“, so Appelt unter Verweis auf ausgefeilte Hygienekonzepte in Kultureinrichtungen. Der Comedian fordert finanzielle Unterstützungen für die Branche: „Es gibt völlig verzweifelte Kollegen, die gar nichts mehr haben. Denen muss geholfen werden“ – nicht nur Künstlern, sondern auch Veranstaltungstechnikern. Er selbst geht „kreativ mit der Situation um“ und tritt zum Beispiel bei Online-Weihnachtsfeiern oder in Autokinos auf. Für die Zukunft setzt Appelt auf mehr Schnelltests und Corona-Impfungen.

Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, sieht bei der anstehenden Massenimpfung eine „zentrale Funktion“ für die Hausärzte. „Das wird nicht alles in Impfzentren stattfinden“, so der Impfexperte in der Sendung, sondern es werde auch in Praxen geimpft. Zudem würden sich Menschen mit Sorgen und Fragen rund um die Impfung an den Hausarzt ihres Vertrauens wenden. Dieser wisse darüber hinaus meistens genauer als die Betroffenen selbst, ob sie einer Risikogruppe angehörten.

„Keine Entwarnung“ kann Werner bei den Zahlen der in Zusammenhang mit Covid-19 Verstorbenen geben. Zwar meldet das RKI zum Wochenauftakt mit bundesweit 147 Toten deutlich weniger Opfer als an den Tagen vorher. Aber: „Das hängt mit dem Meldesystem zusammen“, betont der Klinikchef und verweist darauf, dass am Wochenende nicht alle Ämter Daten übermitteln. Zudem registriert das RKI mit 12.332 Neuinfektionen 1163 mehr als am Montag der Vorwoche. Die Uniklinik Essen behandelt aktuell 122 Patienten wegen einer Corona-Infektion, 40 davon auf der Intensivstation. Über das Wochenende sind dort zwei weitere Menschen am oder mit dem Sars-CoV-2-Virus gestorben.

„Das wirft auf alle Beteiligten kein gutes Licht“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, warnt bei „19 – die Chefvisite“ vor dem sich abzeichnenden Desaster der Bundesregierung bei Corona-Tests. Hart kritisiert Werner die Absage von Bundeskanzlerin Angela Merkel an eine vermehrte Bereitstellung von Schnelltests. Dass die Kanzlerin ihren Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) „zurückgepfiffen“ habe und das Thema jetzt erst beim Treffen mit den Ministerpräsidenten am 3. März besprechen wolle, erinnert Werner an den „indiskutablen Start zum Tragen einer Schutzmaske vor einem Jahr“.

Auch damals habe Merkel die Einführung der allgemeinen Maskenpflicht verzögert und damit eine „Chance zum Infektionsschutz verpasst“, so der Mediziner. Er stellt klar, dass es „in dieser Phase mit Schnelltests in der Breite noch nicht um die Zulassung zum Kinobesuch“ gehe, sondern um das „frühzeitige Erkennen von Infizierten“. „Jeder Nachweis einer Infektion zählt!“, so Werner. „Die deutsche Politik des Zögerns und Zauderns, die uns bei Masken oder beim Einkauf von Impfstoffen schon viele Menschenleben gekostet hat, wird hier fortgesetzt“, rügt der Klinikchef. Er fürchtet, dass das Vorgehen „die Corona-Politik und damit die ohnehin schon bröckelnde Akzeptanz der Bevölkerung massiv beschädigt“.

„Die Ziele der Corona-Politik sind nach wie vor richtig“: Wolfgang Bosbach, der frühere Vorsitzender des Innenausschusses im Bundestag, betont in der Sendung, dass eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindert werden müsse. Eine Absage erteilt der CDU-Politiker aber einer Zero-Covid-Strategie, die auf die Vermeidung jeglicher Corona-Infektion abzielt: „Ich weiß nicht, wie das ohne absoluten Lockdown funktionieren soll“, sagt Bosbach. Dieser würde jedoch „schwere Nebenwirkungen für Wirtschaft und Gesellschaft“ mit sich bringen.

TV-Koch Alexander Herrmann sieht die Gastronomie für Öffnungen „sehr gut aufgestellt – wenn man uns lässt“. „Gastro kann Hygiene, wir wachsen damit auf“, so Herrmann, der selbst neben einem Hotel mehrere Restaurants betreibt. Die Räumlichkeiten hat er bereits technisch aufgerüstet, etwa mit Luftfiltern. „Ich kann mein Geschäft in fünf bis sieben Tagen wieder hochfahren, Corona-konform“, sagt Herrmann. Ihm fehlt die Weitsicht in der Politik: „Wir müssen uns auf den Oktober vorbereiten“, fordert er. Dann könnten die Infektionszahlen wegen niedrigerer Temperaturen wieder steigen. Die Zeit bis dahin müsse genutzt werden, um Gesundheitssystem und -ämter personell aufzustocken.

Der TV-Kabarettist Dieter Nuhr stellt das Klammern der Deutschen an zu hohe Datenschutzstandards in der Corona-Krise in Frage. „Alle Länder, in denen die Pandemie halbwegs erfolgreich bekämpft wurde, haben den Datenschutz teilweise aufgegeben“, sagte Nuhr bei „19 – die Chefvisite“. Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, stimmte dem zu. „Wir müssen viel mehr Daten erheben. Jeder Geimpfte braucht einen QR-Code, damit wir beispielsweise Nebenwirkungen genauer erfassen können. Da können wir vom Vorreiter Israel lernen.“

Im Kampf gegen die neuen Virus-Mutationen hofft der Klinikchef auf die mRNA-Technologie, die von den Impfstoffherstellern Biontech/Pfizer und Moderna genutzt wird. „Diese Impfstoffe lassen sich schneller an Virus-Mutationen anpassen“, sagte Werner. An der Essener Uniklinik werden aktuell 101 Patienten stationär behandelt, 35 liegen auf der Intensivstation. Ein weiterer Patient ist gestern verstorben. Für ganz Deutschland meldet das RKI 4535 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 1073 weniger als am vergangenen Montag. Innerhalb eines Tages starben 158 Menschen an oder mit dem Virus. Die Zahl der Covid-assoziierten Todesfälle in Deutschland liegt bei 61.675.

Zur Diskussion um Privilegien für Geimpfte erklärte Kabarettist Nuhr: „Freiheitsrechte sind nicht zu diskutieren. Vielmehr müssen die Einschränkungen begründet werden.“ Seiner Meinung nach sollte es Geimpften „natürlich erlaubt sein, an Veranstaltungen teilzunehmen“. Vielmehr müsse man den Nicht-Geimpften erklären, weshalb sie nicht teilnehmen dürfen.

Die Corona-Hilfen für Künstler bezeichnete Nuhr in der Sendung als ungerecht. „Für einzelne gibt es viel Geld ohne Begründung. Andere müssen darben und wissen nicht, wie sie ihre Miete bezahlen sollen.“ Besonders betroffen seien mit den Künstlern verbundene Gewerbe wie Ton- und Bühnentechniker, Gastro- oder Service-Personal. „Viele Menschen sind am Ende ihrer Leistungsfähigkeit angekommen, sie haben ihren kompletten Lebensunterhalt verloren.“ Er selbst habe keine Hilfen in Anspruch genommen. „Mir geht’s gut. Ich kriege keine Erstattung. Ich brauche auch keine.“

„Deutschland hat überraschend die Nase vorn“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, begrüßt die Entscheidung der Bundesregierung, für 400 Millionen Euro neu entwickelte, noch nicht zugelassene Corona-Medikamente auf Antikörper-Basis zu kaufen. Als positiv bewertet Werner bei „19 – die Chefvisite“, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auch ohne Abstimmung innerhalb der EU im Alleingang gehandelt habe. In der Universitätsmedizin müsse der Einsatz dieser Medikamente genauestens dokumentiert werden, so Werner: „Wir nehmen quasi an einem Großversuch teil.“ Die erworbenen 200.000 Dosen der neuen Präparate böten Hoffnung auf einen milderen Krankheitsverlauf vor allem bei Risikopatienten.

Aktuell gibt es nach Einschätzung des Klinikchefs in den Krankenhäusern „eine gewisse Entspannung“. „Das kann in einigen Wochen aber wieder ganz anders aussehen“, warnt Werner. Das RKI meldet mit 6729 Neuinfektionen binnen 24 Stunden 412 Fälle weniger als am Montag der Vorwoche. Mit 217 Toten in Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus sei aber „die nächste Grenze von 52.000 Verstorbenen überschritten“, mahnt der Mediziner. Das Universitätsklinikum Essen behandelt aktuell über 110 Covid-Patienten, 41 davon auf der Intensivstation. Seit gestern sind dort drei weitere Erkrankte an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Die AfD hat sich für „Stern-TV“-Moderator Steffen Hallaschka auch in der politischen Debatte um die Corona-Maßnahmen „deutlich disqualifiziert“. Die Einbußen der Partei in Umfragen zeigten: „Die Menschen verstehen, dass es nicht um die lauteste Polemik geht“, so Hallaschka in der Sendung. Bei „Stern-TV“ kämen auch abweichende und kritische Stimmen zu Wort, diese müssten aber „konstruktiv sein und auf wissenschaftlicher Basis stehen“. So wolle die „Stern-TV“-Redaktion sicherstellen, dass Gäste „keine Einzel- und Nischenmeinung mit Betonung auf Meinung“, sondern Fakten vertreten, betont Hallaschka.

„Kein wirklich gutes Gefühl“ für die anstehenden Massentests unter Schulkindern hat der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner. Bei „19 – die Chefvisite“ warnt Werner, dass wegen „unzureichender Vorbereitungen“ der Logistik das nötige zweimalige Testen pro Woche von Schülern und Kita-Kindern zu scheitern drohe. Dabei rücke in der dritten Welle Corona „dichter an die Lehrerinnen und Lehrer, letztendlich aber an die Eltern heran“. Bislang sei Covid-19 vielfach „anonym“ als Problem in Alten- und Pflegeheimen wahrgenommen worden. Nun gelte es, die rund elf Millionen Schüler an allgemeinen und berufsbildenden Schulen sowie die über drei Millionen Kinder, die in Tageseinrichtungen betreut werden, durch Tests besser zu schützen.

Neue Chancen für Filmschaffende sieht die Schauspielerin Lilli Hollunder in digitalen Streamingdiensten, die „wie Pilze aus dem Boden schießen“: „Es wird mehr produziert“, sagt Hollunder in der Sendung. Dennoch beutele die Pandemie die Branche, internationale Produktionen würden verschoben. Hollunder berichtet auch von ihrer „zum Glück“ mit mildem Verlauf überstandenen Corona-Infektion. Ihr Mann, der frühere Fußball-Nationaltorwart René Adler, habe sich nicht angesteckt – „obwohl wir zusammen stundenlang im Auto gesessen haben“. Medizinisch ist noch nicht erforscht, warum sich trotz großer Nähe manche Familienmitglieder von Erkrankten nicht infizieren.

Der Direktor des Museums Folkwang, Peter Gorschlüter, setzt auf Digitalisierung: Der gesamte Bestand des Essener Museums könne inzwischen über die Homepage angesehen werden, sagt Gorschlüter. Es gebe „360-Grad-Rundgänge, mit denen man virtuell durch die Räume streifen kann“ und auch Online-Führungen: „Die sind ausgebucht.“ Dieses „ergänzende Angebot“ werde es „sicher auch nach der Krise geben“. Ersetzen kann es einen persönlichen Besuch aus seiner Sicht aber nicht. Gorschlüter bedauert, dass sein Haus wohl kommende Woche auch keine Gäste mit Voranmeldung mehr empfangen darf, weil die örtliche Inzidenz zu hoch sei. Dabei würden die Räumlichkeiten mit „100 Prozent Außenluft“ versorgt.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Montag, den 29. März, sind der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Krankenversicherung IKK Classic, Kai Swoboda, und der Deutschlandchef des IT-Beratungshauses Experis, Dieter Weißhaar, als Talk-Gäste mit dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

„Man muss ein Signal setzen“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, fordert „vorsichtige Öffnungen“ zum Beispiel von Kinos unter Einhaltung strenger Hygieneregeln. „In einigen Kreisen ist das möglich“, sagt Werner bei „19 – die Chefvisite“. „Wo sind denn die Corona-Ausbrüche im Kino gewesen?“, fragt der Mediziner. Die Menschen seien zunehmend demotiviert, etwa durch die Herabsetzung des Zielwerts bei der Sieben-Tages-Inzidenz von 50 auf 35. Die Politik dürfe bei aller Vorsicht das „soziale Wohlbefinden‘“ nicht außer Acht lassen – „denn auch das macht Gesundheit aus“, so Werner.

Laut RKI ist der Inzidenzwert im bundesweiten Durchschnitt auf 58,9 gefallen. Die Behörde meldet mit 4426 Neuinfektionen binnen 24 Stunden 109 Fälle weniger als am Montag der Vorwoche. In diesem Vergleich ist auch die Zahl der an oder mit dem Sars-CoV-2-Virus Verstorbenen um 42 auf 116 zurückgegangen. Damit ist bei der Gesamtzahl die Marke von 65.000 Todesopfern überschritten.

Schauspieler und TV-Star Francis Fulton-Smith plädiert in der Sendung dafür, Corona als Chance für die Gesellschaft zu betrachten, „um einen Quantensprung in die nächste Dimension zu schaffen“. Denn unabhängig von der Pandemie stehe Deutschland angesichts der Digitalisierung vor „massiven Verwerfungen“, beispielweise im Dienstleistungsbereich. Nötig sei, die Schwachen zu schützen, „aber auch die Stärksten zu motivieren, sich dabei einzubringen“, so Fulton-Smith. Der anstehende Wandel müsse „konstruktiv angegangen werden, und nicht über Angst und Panik“.

„Wir können den Menschen ein bisschen Glück schenken“: Filmproduzent Quirin Berg betont in der Sendung die Bedeutung der Kultur als Ventil für die Menschen im Lockdown. Von der Politik erwartet er „konsistente Rezepte“. Denn „ständige Richtungswechsel“ zum Beispiel bei Schulöffnungen würden die Menschen verunsichern. Wenn die Pandemie vorbei ist „werden die Kinos wieder aufmachen“, ist Berg überzeugt – trotz Konkurrenz durch Streamingdienste. Denn das Gemeinschaftserlebnis eines Kinobesuchs ist für ihn „nicht zu ersetzen“. Den Wandel hin zur stärkeren Nutzung von Streamingdiensten hätte es aus seiner Sicht „auch ohne Corona gegeben“. Die Krise habe diese Entwicklung lediglich beschleunigt.

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